'Erzähl mir von den weißen Blüten' - Seiten 031 - 102

  • @hestia
    Ja, das stimmt. Und dazu kommt noch, dass man mit jemandem über das Gelesene reden kann. Die meisten Bücher, die ich lese, hat nämlich keiner in meinem Umfeld gelesen und dann kann man sich mit niemanden austauschen... Die Büchereulen und ihre Leserunden sind schon eine tolle Sache :-]


    harimau
    Ich wollte es auch nur interessehalber wissen. Hätte ja sein können, dass einfach mehr dahinter steckt.

  • Ich habe nur einige, nicht alle Leseeindrücke zu diesem Abschnitt gelesen, um mir ins Gedächtnis zurückzurufen, was darin passiert ist, weil ich schon weit darüber hinaus bin. Sollte ich Dinge oder Fragen wiederholen, bitte ich im Voraus um Nachsicht.


    Paul und Julie lernen sich kennen und nach Guilia gelingt es einer Frau, ihn ein Stück weit aus seiner selbst gewählten Oberflächlichkeit in Sachen Beziehungen zu locken. Ich hatte übrigens kein Problem zu erkennen, das seit Pauls Erlebnissen mit Guilia eine Menge Zeit vergangen ist. In diesem Abschnitt hätte ich jedoch gerne mehr über die sich anbahnende Beziehung gelesen, mehr Paul und Julie-Zeit miterlebt, damit sie für mich gedanklich zu einem richtigen Paar werden. Der ausführliche Ausflug in Julies Vergangenheit, so interessant er sich auch las, hat mich aus der Geschichte gerissen. Bis jetzt ist mir Paul übrigens sehr sympathisch....

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Paul und Julie lernen sich kennen und nach Guilia gelingt es einer Frau, ihn ein Stück weit aus seiner selbst gewählten Oberflächlichkeit in Sachen Beziehungen zu locken.


    Ich bin nicht sicher, ob seine Beziehungen zu Frauen (immer) oberflächlich sind. Unverbindlich und von Angst vor Nähe geprägt aber ganz sicher. Später im Buch gibt es dazu noch einige Einsichten - du wirst über den Namen Shwe Shwe stolpern.


    Zitat

    In diesem Abschnitt hätte ich jedoch gerne mehr über die sich anbahnende Beziehung gelesen, mehr Paul und Julie-Zeit miterlebt, damit sie für mich gedanklich zu einem richtigen Paar werden.


    Ich denke, dass die Entwicklung aus einer eher sexuell aufgeladenen Anziehung heraus zu einem Paar einige Zeit in Anspruch nimmt, und wollte es auch im Roman so entwickeln, indem ich ihre Beziehung in unterschiedlichen Phasen darstelle. Hoffentlich reicht dir das im Nachhinein dann.


    Zitat

    Der ausführliche Ausflug in Julies Vergangenheit, so interessant er sich auch las, hat mich aus der Geschichte gerissen.


    Schade. Ich hatte gehofft, dass sich das nähere Kennenlernen ihrer Person und tragischen Vergangenheit an dieser Stelle gut in die Gesamtgeschichte einfügen würde, ohne einen Bruch entstehen zu lassen.


    Zitat

    Bis jetzt ist mir Paul übrigens sehr sympathisch....


    Mal sehen, ob das so bleibt. :grin

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Dank der Überschrift und der Jahreszahlen wusste man nun, wie viel Zeit seit damals vergangen war. Insofern genug Zeit um einigermaßen über den Tod von Giulia etwas hinwegzukommen.


    Paul ist gereift und ich denke, dass er es verdient hat sich neu zu verlieben. 18 Jahre liegen nun zurück und auch er hat ein Recht wieder glücklich zu sein, und das, obwohl er Giulia niemals vergisst. Ich konnte mich sehr gut in ihn reinversetzen und auch Julie gefällt mir sehr gut. Besser als Giulia. Jan hat Xue Lian sehr gut dargestellt, beschrieben und ihren Charakter für mich sehr nachvollziehbar dargestellt. Auch ihre Lebensgeschichte … sie hat mich sehr beeindruckt. Vor allem der Tod des Freundes und die Abschiedsszene, als sie China verlassen hat. Schwer nachvollziehbar für europäische Kulturen, aber in China wohl normal.


    Die Sexszenen waren für mich in Ordnung. Wenn es einen nach so vielen Jahren dann noch mal richtig „erwischt“, darf man ruhig etwas unsicher sein in dieser Beziehung. Daher fand ich es auch nicht zu ausschweifend und die Tiefgründigkeit ist eher für mich ein Zeichen der Unsicherheit von beiden Seiten, da beide lange solche Gefühle nicht mehr erlebt haben. Ich denke, sie werden auch ihre „lockeren Phasen“ haben, aber für die Bedeutung des Ganzen für mich nachvollziehbar.


    Warum kann er aber nicht loslassen. Giulia nicht loslassen. Fühlt er sich so schuldig? Ich weiß, dass Zeit nicht alle Wunden heilt, aber für mich hängt er einfach noch zuuu sehr der alten Zeit nach … aber vielleicht erfährt man ja noch genauer warum. Solange er noch so tief in der Vergangenheit drin hängt, wird er niemals mit einer neuen Frau richtig glücklich werden. Bin gespannt wie es weiter geht.

    :lesend Fenna Janssen - Der kleine Inselladen

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    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Es wird Zeit

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 320

  • Bei diesem Abschnitt ist mir der Gedanke gekommen, daß jedes Buch wohl seine Zeit hat. Ich habe dieses Buch ja schon recht lange im Regal stehen und irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt da.
    Durch die ABC-Challenge und schubis Ankündigung das Buch jetzt zu lesen, bot es sich an, gerade jetzt dazu zu greifen. Und wie es der Zufall will, habe ich letzten Monat, ebenfalls durch die ABC-Challenge initiert, Verborgene Stimmen von Xinran gelesen, daher konnte ich Xue Lians Familiengeschichte gut einsortieren.


    Xue Lian ist mir symphatisch, sie wirkt auf mich sehr gereift, wohl auch durch ihre schwierige Vergangenheit.


    Paul ist deutlich gereifter geworden seit dem ersten Abschitt, aber nach knapp zwanzig Jahren wäre es auch verwunderlich, wenn dem nicht so wäre. Allerdings macht er den Eindruck, als trüge er einen Panzer, durch den kaum jemand wirklich durchkommt. Auch Xue Lian nicht.
    Die Liebesgeschichte zwischen Xue Lian und Paul lässt sich für mich noch nicht so richtig greifen, irgendwie hab ich das Gefühl immer nur Szenenweise dabei zu sein und deshalb nicht wirklich zu verstehen, wie tief das Ganze eigentlich geht.


    Aber gut lesen lässt sich das Ganze auf jeden Fall, ich freu mich schon auf den nächsten Abschnitt.

  • Zitat

    Original von Schubi
    ... und auch Julie gefällt mir sehr gut. Besser als Giulia.


    Warum? Was gefällt dir an ihr besser?


    Zitat

    Jan hat Xue Lian sehr gut dargestellt, beschrieben und ihren Charakter für mich sehr nachvollziehbar dargestellt.


    Schön, dass du es so empfindest. :-) Xue Lians asiatisch geprägte Geistes- und Gefühlswelt für deutsche LeserInnen verständlich zu machen, habe ich als eine der größten Herausforderungen empfunden.


    Zitat

    Auch ihre Lebensgeschichte … sie hat mich sehr beeindruckt. Vor allem der Tod des Freundes und die Abschiedsszene, als sie China verlassen hat. Schwer nachvollziehbar für europäische Kulturen, aber in China wohl normal.


    Was genau hältst du für schwierig nachvollziehbar?


    Zitat

    Warum kann er aber nicht loslassen. Giulia nicht loslassen. Fühlt er sich so schuldig? Ich weiß, dass Zeit nicht alle Wunden heilt, aber für mich hängt er einfach noch zuuu sehr der alten Zeit nach …


    Objektiv betrachtet hast du sicher Recht, nur entscheidet Paul sich nicht bewusst für dieses intensive "Nachhängen". Die Gründe dafür liegen in seiner Persönlichkeit, und ich hoffe, dass sie im Laufe der Geschichte psychologisch glaubhaft herausgearbeitet werden.


    Zitat

    Solange er noch so tief in der Vergangenheit drin hängt, wird er niemals mit einer neuen Frau richtig glücklich werden.


    Das steht zu befürchten. :-(

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von streifi
    Und wie es der Zufall will, habe ich letzten Monat, ebenfalls durch die ABC-Challenge initiert, Verborgene Stimmen von Xinran gelesen, daher konnte ich Xue Lians Familiengeschichte gut einsortieren.


    Oh ja, ich kann mir vorstellen, dass diese Lektüre sehr hilfreich für das Verständnis von Xue Lians Vergangenheit war. :-)

    Zitat

    Xue Lian ist mir symphatisch, sie wirkt auf mich sehr gereift, wohl auch durch ihre schwierige Vergangenheit.


    Ich fand ihre Entwicklung sehr plausibel und freue mich natürlich, wenn die Leser es ebenso sehen. ;-)


    Zitat

    Paul ist deutlich gereifter geworden seit dem ersten Abschitt. ... Allerdings macht er den Eindruck, als trüge er einen Panzer, durch den kaum jemand wirklich durchkommt. Auch Xue Lian nicht.


    Dieser Panzer ist wortwörtlich das Bild, das ich in dieser Phase mit Paul verbinde.

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Warum? Was gefällt dir an ihr besser?


    Guilia konnte ich in diesem Abschnitt schwer einschätzen. Ich wußte nicht, was sie mit sich „rumschleppte“. Ich mochte sie schon, aber ich habe einfach zu wenig von ihr erfahren. Julie mochte ich einfach vom Typen, von deiner Beschreibung her lieber. Ich habe mehr Hintergrundinfo und die wirklich sehr gut dargestellte Geistes- und Gefühlswelt hat mir einfach gefallen.


    Zitat

    Was genau hältst du für schwierig nachvollziehbar?


    Mit schwer nachvollziebar meine ich, dass doch die ganze Mentalität dort anders ist. Die Ängste in diesen Ländern. Der Tod. Eine Mutter schickt die Tochter aus dem Land, damit sie besser leben kann, damit sie leben kann. Da gab es von beiden Seiten keine großen Diskussionen. Es klingt alles so selbstverständlich. Ich hätte vielleicht erst nach anderen Lösungen gesucht. Denn im Prinzip wußten alle, es wird eine Trennung für immer.

    :lesend Fenna Janssen - Der kleine Inselladen

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    SuB: 320

  • Zitat

    Original von Schubi
    Guilia konnte ich in diesem Abschnitt schwer einschätzen. Ich wußte nicht, was sie mit sich „rumschleppte“. Ich mochte sie schon, aber ich habe einfach zu wenig von ihr erfahren. Julie mochte ich einfach vom Typen, von deiner Beschreibung her lieber. Ich habe mehr Hintergrundinfo und die wirklich sehr gut dargestellte Geistes- und Gefühlswelt hat mir einfach gefallen.


    Ich freue mich, dass du dies im Nachhinein so siehst. :-) Im Übrigen ist es kein Geheimnis, dass mir Xue Lian von allen Protagonisten am nächsten steht. ;-)


    Zitat


    Mit schwer nachvollziebar meine ich, dass doch die ganze Mentalität dort anders ist. Die Ängste in diesen Ländern. Der Tod. Eine Mutter schickt die Tochter aus dem Land, damit sie besser leben kann, damit sie leben kann. Da gab es von beiden Seiten keine großen Diskussionen. Es klingt alles so selbstverständlich. Ich hätte vielleicht erst nach anderen Lösungen gesucht. Denn im Prinzip wußten alle, es wird eine Trennung für immer.


    Ich denke, es handelt sich eher um eine Frage der Umstände als der Mentalität. Xue Lians Mutter war sich klar, dass es für ihre Tochter in China keine Zukunft mehr gibt. Ich glaube nicht, dass sie sich die Entscheidung, sie ins Ausland zu schicken, leicht gemacht hat, im Gegenteil. Unter vergleichbaren Umständen hätten / haben viele europäische Mütter sich nicht anders verhalten, so z.B. im Dritten Reich oder erst kürzlich im Jugoslawienkrieg. Natürlich bestand für Xue Lian keine akute Lebensgefahr, aber für ihre Mutter schien es nach den eigenen schrecklichen Erfahrungen unabdingbar, ihre Tochter dem Zugriff des verhassten chinesischen Regimes zu entziehen.

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    Andreas Altmann