'Erzähl mir von den weißen Blüten' - Seiten 031 - 102

  • Diesen Teil habe ich auch bereits beendet.
    Wie gesagt, es liest sich trotz der hier und da aufwühlenden Thematik locker und leicht weg.


    Aber fangen wir mit den negativen Dingen an:


    Ein wenig im Lesefluß stören die hier und da eingefügten chinesischen (?) Satzfetzen, die zwar dann meist erläutert, aber nicht wortgetreu übersetzt werden. Mag ich nicht und wäre hier auch für die Geschichte nicht notwendig gewesen, finde ich.


    Die Sexszenen sind mir ein wenig zu plastisch für diese Art von Buch, sie fügen sich für mich nicht in die Geschichte ein und wirken ein wenig so, als hätte jemand anderer sie geschrieben, weil die Sprache sich an diesen Stellen jedes Mal wandelt und nicht mehr weich, flüssig und eingängig wirkt, sondern sehr hart und plastisch wird. Irgendwie aber doch schrecklich bemüht, die männliche Sprache zu zügeln, damit das Geschriebene auch für zartere weibliche Leser noch ansprechend wird.
    Das paßte für mich irgendwie einfach nicht so recht zusammen. Wenn da schon die Sau rausgelassen wird, dann ruhig richtig und nicht direkt danach wieder ein beherrschtes "Orgasmus" oder "Willst du, daß ich dich verwöhne?" Das klang in meinem Kopf einfach irgendwie falsch... (Zitat aus der Erinnerung, also nicht wortwörtlich (Babyjane ist gebranntes Kind und schreibt das lieber dazu, bevor sie wieder gesteinigt wird))


    Die Beschreibungen der jungen Chinesin, deren Namen ich mir leider weder den chinesischen noch den anderen Julie? Julia? Julien? merken kann, klingen sehr erotisch, warum aber dann nur Dinge beschrieben werden, auf die ein Mann aus meiner Sicht nur selten zu erst achtet, finde ich befremdlich. Das wirkte auf mich wie bei den Sexszenen, irgendwie gebremst. Oder um ein Bild zu benutzen, wie ein nur im 3. Gang fahrender Porsche. :grin
    Klar hat die Frau schöne Augen, schöne Hände, tolle weiße Haut und super Haare, aber ein Mann achtet doch auch auf den Hintern, die Brüste, etc. Sowas wird da komplett verschwiegen, was dazu führt, daß ich sie mir einfach in ihrer Silhouette (richtig geschrieben???) nicht richtig vorstellen kann? Ist sie sehr schlank? Sehr weiblich? Große Brüste? Eher kleine? Knackiger Po? Oder eher flach? In eine Beschreibung über eine sehr anziehende Frau gehört das meiner Meinung nach auf jeden Fall dazu.


    EDIT: Noch was vergessen, was mich unheimlich stört. Die Raucherei. Schrecklich, da steigt Giulia auf den Tempel und zündet sich erstmal ne eklige Kippe an. Hatte da noch Hoffnung, daß es eine einmalige Geschichte war, aber die Zigaretten ziehen sich wie ein glühender Faden durch die Geschichte. Stört mich als ehemalige Raucherin total. Man kann einen Moment durchaus auch ohne Zigarette genießen. :-]



    Genug genörgelt, das Positive:
    Das Buch enthält schon jetzt sehr viele schöne Stellen, die mir im Gedächtnis bleiben werden.
    Zum einen Giulias Eindrücke der Verbrennungszeremonie, dann der Absatz, der beschreibt, daß die Chinesin nach mehreren Enttäuschungen die Einsamkeit halbherzigen Versuchen vorzieht oder die Beschreibung, wo sie im Bett liegt und er sie malt. Letzteres ist eher ein persönliches Wohlempfinden, daß diese Vorstellung in mir auslöst, da ich selbst mal einen solchen unheimlich guten Moment erlebte.


    Auch die Geschichten der beiden scheinen mir durchaus erzählenswert und ich bin sehr froh, daß das Tempo ein ordentliches ist und sich nicht bei unnötigen Kleinigkeiten zu lange aufgehalten wird. Ich bin ein ungeduldiger Leser und das Buch kommt mir da mit der Kürze der jeweiligen Lebenszusammenfassungen sehr entgegen.


    Zur Optik habe ich ja ganz am Anfang schon was gesagt, das Buch ist schön, aber es wirkt auch sehr zuckrig und kitschig durch den Umschlag, ich bin sehr froh, daß das bisher Gelesene diesen Eindruck nicht bestätigen kann.

  • Zitat

    Original von Babyjane



    Die Beschreibungen der jungen Chinesin, deren Namen ich mir leider weder den chinesischen noch den anderen Julie? Julia? Julien? merken kann, klingen sehr erotisch, warum aber dann nur Dinge beschrieben werden, auf die ein Mann aus meiner Sicht nur selten zu erst achtet, finde ich befremdlich. Das wirkte auf mich wie bei den Sexszenen, irgendwie gebremst. Oder um ein Bild zu benutzen, wie ein nur im 3. Gang fahrender Porsche. :grin
    Klar hat die Frau schöne Augen, schöne Hände, tolle weiße Haut und super Haare, aber ein Mann achtet doch auch auf den Hintern, die Brüste, etc. Sowas wird da komplett verschwiegen, was dazu führt, daß ich sie mir einfach in ihrer Silhouette (richtig geschrieben???) nicht richtig vorstellen kann? Ist sie sehr schlank? Sehr weiblich? Große Brüste? Eher kleine? Knackiger Po? Oder eher flach? In eine Beschreibung über eine sehr anziehende Frau gehört das meiner Meinung nach auf jeden Fall dazu.


    Meinst du mehr in dieser Art? Beide Zitate stammen aus einer früheren, noch unlektorierten Fassung:


    Der Qipao war beidseitig hoch geschlitzt, sodass der Blick bei jedem Schritt auf ein Paar schlanker, gerader Beine gelenkt wurde, als sie durch den Raum schritt. Trotz der hohen Absätze war ihr Gang sicher und elegant. Das enge Kleid betonte ihren Busen, der nicht üppig, aber voll und rund war und verstohlene Bewunderung hervorrief, denn die meisten Chinesinnen hatten kleine Brüste, was viele von ihnen als Mangel empfanden.


    Ihr Körper war jugendlich straff, mit runden Brüsten und schlanken Schenkeln. Der gerade Rücken ging in einen festen, apfelförmigen Hintern über, der Paul stets verlockte, seine Hände darauf zu legen.



    Die Frau heißt Xue Lian, was in etwa Schüé Lian ausgesprochen wird, daher das englische Julie.


    Was die Sexszene betrifft, trügt dich dein Gespür nicht, sie wurde tatsächlich entschärft. Später im Buch wird es aber noch etwas expliziter, was es an jener Stelle auch sein musste.

  • Nach nur wenigen Seiten hat sich Paul über den Tod von Guilia mit Xue Lian hinweggetröstet.
    Es war nicht zu erwarten und nicht verlangt, dass er Mönch wird, aber den im Klappentext versprochenen trauernden Liebhaber kann ich ihm momentan nicht abnehmen. Da ist Humphrey Bogart in Casablanca noch unerreicht, der die Geliebte, die ihn verlassen hatte, nicht vergessen hatte


    Aber so richtig weiß ich nicht, wie es in Pauls Inneren aussieht, dazu wird noch zu wenig verraten und es wird nicht direkt aus seiner Perspektive erzählt. Er bleibt mir noch fremd. Jetzt kommt auch erst einmal Xue Lians Geschichte in Kapitel 3.

  • Jaaaaa... das hätte ich viiiiel besser gefunden. :-]
    Das erscheint mir plastischer und sie dadurch irgendwie menschlicher und greifbarer.


    Um das noch mal zu betonen, es gefällt mir wirklich überraschend gut, ich war ja ein wenig skeptisch, ob das so mein Ding sein wird, mit der Liebe hab ich es nicht so...

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Nach nur wenigen Seiten hat sich Paul über den Tod von Guilia mit Xue Lian hinweggetröstet.
    Es war nicht zu erwarten und nicht verlangt, dass er Mönch wird, aber den im Klappentext versprochenen trauernden Liebhaber kann ich ihm momentan nicht abnehmen. Da ist Humphrey Bogart in Casablanca noch unerreicht, der die Geliebte, die ihn verlassen hatte, nicht vergessen hatte


    Stimmt, im Buch sind es nur wenige Seiten, doch seit Giulias Tod sind achtzehn Jahre vergangen. Das empfinde ich durchaus als eine sehr lange Zeit ohne Liebe.

  • @ Harimau
    Diesen Zeitunterschied fand ich auch ausreichend.
    Ich nehme Paul den trauernden Liebhaber auch ab, speziell zu einem späteren Zeitpunkt geht er da ja noch mal drauf ein, bin aber grad nicht sicher, ob das noch in diesem Abschnitt hier ist. Allerdings habe auch ich einen Moment gebraucht, um festzustellen, daß zwischen dem Tod von Giulia und der Begegnung zwischen Xue Lian und Paul so viel Zeit vergangen ist.

  • Die 18 Jahre habe ich sehr wohl zur Kenntnis genommen, ich habe sie nur nicht beim Lesen gespürt.
    Das kann aber auch daran liegen, dass der Unterschied früher Achtziger Jahre und Ende der 90ziger durch die mir fremden Lokationen nicht so auffällt.
    Nur einmal wurde auf Seite 17 mit der Erwähnung der Freak Street als Hippiehochburg ein zeitlicher Bezug hergestellt.

  • Mich hatte überrascht, dass Julie und Paul so schnell zur Sache gekommen sind. Gerade bie Julie hatte ich gedacht, dass sie zurückhaltender ist. Blöde Frage, aber wie ist das Verhältnis von Chinesen zu Sex? Irgendwie hätte ich vermutet, dass sie nicht so locker damit umgehen wie wir Westler.


    Dann hab ich mir noch eine Anmerkung gemacht zu den "kleinen Königen". Werden in China kleine Jungs auch so hofiert wie in anderen asiatischen Ländern? Ich weiß, dass das z. B. in Indien zu einem echten Problem wird. Ich hätte nur nicht gedacht, dass das in China auch so ist. Ist das eine Folge der Ein-Kind-Politik? Wie ist der Stellenwert der Frau in China?


    Julies Bericht der Ereignisse auf dem Platz des himmlischen Friedens haben mich sehr berührt. Mein Vater war kurz davor für mehrere Wochen in China und ich kann mich erinnern dass wir froh waren, dass er dass nicht vor Ort mitbekommen hat. Das Bild, was bei Julie hängt, ist mir noch immer geläufig:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Tian%27anmen-Massaker


    http://www.realvinylz.de/wp-co…iananmen-square-tanks.jpg

  • Dass sehr viel Zeit verstrichen ist zwischen dem Tod von Giulia und der neuen Liebe zwischen Paul und Julie, kam so schon bei mir an.


    Die Vorgeschichte von Julie war auch sehr ergreifend und plastisch.


    Was mich auch wunderte, war, dass es doch recht rasch zu Sex zwischen Paul und Julie kam.
    Und, auch schon angemerkt, die Beschreibung der Sexszenen haben mir nicht gefallen. Ich hätte die noch weiter deutlich gekürzt :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Die 18 Jahre habe ich sehr wohl zur Kenntnis genommen, ich habe sie nur nicht beim Lesen gespürt.
    Das kann aber auch daran liegen, dass der Unterschied früher Achtziger Jahre und Ende der 90ziger durch die mir fremden Lokationen nicht so auffällt.
    Nur einmal wurde auf Seite 17 mit der Erwähnung der Freak Street als Hippiehochburg ein zeitlicher Bezug hergestellt.


    Ich hatte keinesfalls angenommen, dass dir der Zeitsprung entgangen war, wollte nur darauf hinweisen, was er für mich bedeutet - nämlich eine sehr lange Trauerzeit.


    Danke für die Erklärung, nun verstehe ich deine Anmerkung besser. :wave

  • Ich bin weiterhin angetan von dem flüssigen, für mich schön zu lesenden Schreibstil. Er macht es mir fast unmöglich das Buch wegzulegen weil ich schnell in der Geschichte bin und wissen möchte was weiter passiert. Was mir auch gut gefällt ist das Tempo, mir war bisher noch keine Minute langweilig. Julie`s/Xue Lian`s Geschichte habe ich mit Spannung gelauscht, sie hat mich ein wenig traurig gemacht...Besonders schlimm fand ich den Teil als ihr Grossvater abgeführt und dann hingerichtet wurde. Ich kenne die Geschichte Chinas leider zu wenig ( Danke für den Link Bouquineur ), aber das was hier wiedergegeben wurde hat mein Interesse geweckt.
    Nun hoffe ich mehr über Paul zu erfahren...

  • Anfangs irritierte mich der Zeitsprung. Aber nur weil ja anfänglich nicht klar war, dass Paul in diesem Abschnitt noch eine Rolle spielt. Ich wollte doch wissen, wie es mit Paul weitergeht. Und zum Glück ging es weiter.


    Julia finde ich taff. Ich habe schon ein Bild von Julia im Kopf, mein Eigenes sozusagen. So genau brauche ich keine Beschreibung von ihr.
    Julia muss in Paul etwas lang verschütt geglaubtes wach gerüttelt haben. So Hals über Kopf wie er sich in sich verliebt hat.
    Die Vorgeschichte von Julia ist wirklich sehr traurig. Schön finde ich auch hier, dass die Menschen im Vordergrund stehen. Der einzelne normale Bürger. Egal unter welchem Regime ein Land gerade steht, die einfachen Menschen löffeln meist die Suppe aus.


    Die Liebesszene zwischen Julia und Paul fand ich nicht schlecht. Genauer hätte es nicht sein müssen. Das Kopfkino funktionierte tadellos. :-]


    Das Julia sich so schnell auf Paul sexuell eingelassen hat ist für mich irgendwie keine Überraschung. Sie ist zwar Chinesin, aber lebt nicht wirklich wie eine. Sie führt ja ein selbstbestimmtes Leben, frei und ungebunden. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Chinesinnen in ihrem Alter (wie alt ist sie eigentlich? Ich schätze sie auf 25/28) verheiratet sind und Kinder haben und ein eher traditionelles Leben leben. Dies alles war für sie abgeschlossen. Ihr "chinesisches" Leben hat sie aufgegeben, abgestreift, verschlossen und begraben. Und vielleicht hat Paul auch bei ihr den richtigen Schlüssel gehabt. Beiden haben sehr viel gemeinsam.


    Mich würde interessieren wie es allgemein in Malaysia gehandhabt wird? Ist es nicht ein moslemisches Land? Oder vertue ich mich jetzt?

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Mich hatte überrascht, dass Julie und Paul so schnell zur Sache gekommen sind. Gerade bie Julie hatte ich gedacht, dass sie zurückhaltender ist. Blöde Frage, aber wie ist das Verhältnis von Chinesen zu Sex? Irgendwie hätte ich vermutet, dass sie nicht so locker damit umgehen wie wir Westler.


    Dann hab ich mir noch eine Anmerkung gemacht zu den "kleinen Königen". Werden in China kleine Jungs auch so hofiert wie in anderen asiatischen Ländern? Ich weiß, dass das z. B. in Indien zu einem echten Problem wird. Ich hätte nur nicht gedacht, dass das in China auch so ist. Ist das eine Folge der Ein-Kind-Politik? Wie ist der Stellenwert der Frau in China?


    Die Frage nach dem Verhältnis der Chinesen zum Sex ist allgemeingültig schwer zu beantworten. In den Dörfern der Volksrepublik dürfte es ähnlich verklemmt zugehen wie bei uns in den ländlichen 50.ern, während Teile der städtischen Jugend gerade ihre sexuelle Revolution erleben. Unter anderem mit dem Ergebnis, dass die Abtreibungsrate unter Teenagern erschütternd in die Höhe schießt. In der chinesischen Gesellschaft wird diesbezüglich ein immenser Verfall der Werte beklagt.


    Unter gebildeten Chinesen in Malaysia dürfte eine ähnlich "lockere" Einstellung zum Sex vorherrschen wie in vergleichbaren Gruppen bei uns. Sagt meine Gewährsfrau. :-)


    Julie sehe ich vom Charakter her nicht als zurückhaltend an, wohl aber als bis dato eher unerfahren in sexuellen Dingen. Dass sie schon als Achtzehnjährige bereit war, mit Li Jun zu schlafen (Ein Skandal zu dieser Zeit), beweist ihr potentielles Draufgängertum. Paul löst etwas in ihr aus, das sie selbst zu Beginn ihres Treffens in der Bar nicht genau benennen kann (Seite 54, Mitte), bis sie es als Verlangen nach ihm erkennt - und zulässt. Eine spontane Sehnsucht, die sicher schon viele von uns erlebt haben - die Frage ist nur, ob man ihr nachgibt, was natürlich nicht zwangsläufig ist.


    Die Stellung der Frau in China ist ein zu vielschichtiges Problem, um hier detailliert darauf eingehen zu können. Stark plakativ gesprochen ist der Wert der Frau in der Vergangenheit nur unwesentlich höher als der des Viehs im Stall gewesen. Die Regierung hat dafür gesorgt, dass Mann und Frau nun offiziell gleichberechtigt sind, was sich in den Bereichen Bildung und Arbeit durchaus niederschlägt, doch in der gesellschaftlichen Anerkennung steht der Mann weiterhin unangefochten oben.
    Entsprechend werden männliche Nachkommen bevorzugt, was durch die Ein-Kind-Politik noch verstärkt wurde - die Eltern haben halt nur eine einzige Chance auf einen "kleinen Prinzen". Zur Not wird diesem Wunsch in nicht seltenen Fällen durch gezielte Abtreibung nachgeholfen, sodass in China ein zunehmender Männerüberschuss heranwächst.


    Auch in Malaysia gibt es das Phänomen der kleinen Prinzen, wenn auch weniger ausgeprägt. Was die Stellung der Frau unter den dortigen Chinesen angeht, ist sie im Vergleich zu China besser. Speziell in gebildeten Kreisen wird der Ruf nach Emanzipation lauter, was hoffen lässt.

  • Zitat

    Original von hestia2312

    Mich würde interessieren wie es allgemein in Malaysia gehandhabt wird? Ist es nicht ein moslemisches Land? Oder vertue ich mich jetzt?


    Malaysia ist ein mehrheitlich moslemisches Land mit großen nichtmoslemischen Bevölkerungsgruppen. Allein die Chinesen stellen etwa 30% der Einwohner Malaysias. Die kulturellen Unterschiede zwischen Malaien und Chinesen sind riesig, was das Zusammenleben oft schwierig macht.


    Hier ein Wiki-Link zur Bevölkerung Malaysias:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia#Bev.C3.B6lkerung



    Xue Lian ist 28, als sie Paul kennenlernt, da lagst du richtig. :-)

  • Dass zwischen Giulias Tod und Pauls Begegnung mit Julie 18 Jahre liegen, war mir zunächst nicht klar.
    Es hat mich aber nicht gestört und kam bei mir auch nicht so an, dass er sich schnell über Giulias Tod hinweggetröstet hat.


    Der Paul aus dem ersten Teil des Buches und der Paul, der sich in Julie verliebt, haben für mich recht wenig gemeinsam; im zweiten Teil finde ich Paul deutlich erwachsener.
    Ich wäre deshalb nie auf die Idee gekommen, seine Beziehung zu Julie als "Treulosigkeit" gegenüber Giulia zu werten.


    Eine ausführlichere Beschreibung von Julies Äußerem muss für mich nicht unbedingt sein.
    Obwohl ich eine Frau bin, besitze ich da eine ganz lebhafte Fantasie :chen


    Was die Sexszenen betrifft, stimme ich Babyjane zu: irgendwie war das wie "Gas geben mit angezogener Handbremse".
    Einerseits dachte ich mir: Hey, die gehen aber schnell zur Sache! ...und die Beschreibungen waren ja auch ziemlich plastisch, war mir schon fast unangenehm :engel
    Andererseits kamen dann Sätze wie: "Möchtest Du einfach nur daliegen? Soll ich Dich verwöhnen?"
    Na, ich weiß nicht... dann doch wieder etwas förmlich.


    Nicht falsch verstehen, mir gefällt das Buch immer noch gut, und es fesselt mich sehr - aber vielleicht wäre die "verschärfte, unlektorierte Fassung" doch noch glaubwürdiger gewesen.


    Bei einer Sache weiß ich noch nicht recht, was ich davon halten soll, und wie sie das entwickelt... :gruebel
    Der oben zitierte Satz passt da auch ganz gut als Beispiel.
    Paul ist irgendwie sehr.... glatt.
    Ich bin ebenfalls ein gebranntes Kind in der Hinsicht, vielleicht dachte ich mir deshalb das ein oder andere Mal: Klaaaar, wie realistisch!
    Er ist rücksichtsvoll, formvollendet höflich, oft förmlich, handelt aus edlen Motiven... Er ist einfach perfekt.
    Ich will auch so einen Paul :rofl


    Aber mir fehlt das "Umganssprachliche", das Menschlich-Vulgäre... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.


    Vielleicht komme ich ja noch drauf.
    Vielleicht irre ich mich aber auch.
    Mal sehen.


    Jedenfalls: weiter so!!! :lesend


  • Wie heißt es so schön? Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten dir erfüllt werden. :grin


  • Zitat

    Original von Lystriana
    Okeh - ich sag schon nix mehr und werde geduldig warten :lache


    Aber... hast Du verstanden, was ich meine?


    War ja nur mein Eindruck im Moment des Lesens; kann ja trotzdem von Dir so beabsichtigt sein :anbet


    Doch, ist richtig bei mir angekommen. :-) Da ich annehme, dass es im weiteren Verlauf der LR noch eine ausführliche Diskussion zu Pauls Person geben könnte, halte ich mich aber noch zurück. :wave

  • Im Gegensatz zum vorherigen Abschnitt hatte ich mit diesen ersten Kapiteln um Julie und Paul so meine Probleme.


    Knackpunkt dabei ist, ich bin kein Fan von zu detailverliebten Dialogen: Die Liebes- und Wunderschönheits-Beteurungen der beiden über viele Seiten hinweg waren für mich grenzwertig. Das Paar ist seit ein paar Wochen zusammen und scheint in einem Verliebtheitsdelirium zu leben. Kaum mal Neckereien oder sonstige Leichtigkeiten, die auch Verliebheit ausmachen (können), gibt es zwischen ihnen. Nur ernsthafte Gespräche über ach-so- liebevolle Verhaltensweisen und wunder-wunderschöne Körperteile - joah! ;0)


    Umso positiver ist mir diese exakt eine Ausnahme aufgefallen, als sich die beiden das Bier im Beach Resort gönnen und der kumpelhafte Inder in Erscheinung tritt!


    Besonders spannend war für mich der Kontext: Wie beendet man als (modern lebende, aber traditionell aufgewachsene) Asiatin einen One-night-stand, ohne das Gesicht zu verieren? Gerade über den immer wieder erwähnten, stark ausgeprägten Stolz von Julie konnte ich die Besonderheit einer solchen interkulturellen Liebschaft recht gut einordnen. Wobei eben zu bedenken ist, dass Paul als langjähriger Asienkenner und Julie als westlich orientierte junge Frau einzuordnen ist...


    Einem Glücksbringer eine zweite Chance zu geben, weil er im ersten Fall versagt hat, finde ich irgendwie einen sehr schönen Gedanken! Ich persönlich würde auch dazu neigen, ein altes Schmuckstück in Erinnerung an diese Person zu tragen - kann ich also wunderbar nachvollziehen!


    GRÜSSE
    savanna