'Erzähl mir von den weißen Blüten' - Seiten 001 - 030

  • Zitat

    Original von SteffiB
    ......


    Zu Mrs. Beans Frage ist mir noch etwas eingefallen: Körperlicher Kontakt, also sich an den Händen zu halten, sich zu umarmen oder einfach nur mal die Hand auf den Arm seines Gesprächspartners zu legen, ist im gesamten asiatischen Raum bei gleichem Geschlecht sehr ausgeprägt. Mir ist es immer wieder passiert, dass wildfremde Frauen mich in den Arm nahmen, nachdem wir nur ein paar Worte gewechselt hatten, und eine uighurische Händlerin hat mir mal ganz ungeniert an die Brust gefasst, um zu fragen, ob ich denn Kinder hätte (außer Zeichensprache hatten wir keine gemeinsame Sprache). Dies wurde von den umstehenden Marktfrauen mit viel wohlwollendem Gelächter quittiert (und meine verneinende Antwort mit ungläubigem Kopfschütteln).
    Trauer wird, neben der ritualisierten Trauer, eher hinter verschlossenen Türen ausgelebt. Weinen in der Öffentlichkeit wirkt auf Asiaten befremdlich. Trotzdem würde ein Asiat auch einem Fremden, egal ob gleichen oder anderen Geschlechts, sein Mitgefühl nicht verwehren, wenn es denn "eingefordert" wird. Insofern halte ich die Reaktion des alten Mannes durchaus für plausibel.


    :wave Steffi!
    Das mit dem "an-die-Brust-fassen" und die Reaktion der Frauen ist ja herrlich zu lesen! :lache
    Aber gilt diese Körpernähe unter Frauen wirklich für den ganzen asiatischen Raum?
    Ich frage nach, weil ich mich an eine chinesiche Studienkollegin erinnere....sie war nur zwei Semester bei uns, in dieser Zeit haben wir uns aber ganz gut angefreundet.
    In der damaligen (lange her *seufz*) Freundinnenclique (reiner Frauenhaufen) war es durchaus üblich sich mit Umarmung zu begrüssen oder zu verabschieden. Bei ihr hatte ich immer das Gefühl, dass es für sie total ungewohnt, fast etwas unangenehm war....als würde sie es nur "aus Höflichkeit" mitmachen, so wie man sich eben an fremde Landessitten anpasst, auch wenn sie einem komisch vorkommen... :grin

    Liebe Grüsse von Sirrpa!
    SuB 207
    Splitterherz von Bettina Belitz

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von Sirrpa ()

  • Mit ziemlicher Verspätung steige ich nun auch endlich in die Leserunde ein. Ich hatte erst noch ein Wanderbuch hier herumliegen und bin danach irgendwie in ein Leseloch gefallen.


    Mir hat der erste Abschnitt schon ziemlich gut gefallen. Mit den Figuren bin ich aber noch nicht richtig warm geworden, dafür war mir der Abschnitt zu kurz. Guilias Tod hat mich dadurch auch nicht wirklich betroffen gemacht, mich ärgert vielmehr, dass man ihre Geheimnisse noch nicht erfahren hat. Ihre Vergangenheit hat mich richtig neugierig gemacht.


    Ich fand die Beschreibungen von Nepal genau richtig. Mehr hätte mich vermutlich genervt und gelangweilt. Wenn weniger beschrieben worden wäre, hätte ich mir die Umgebung nicht gut vorstellen können.

  • Zitat

    Original von Mona87
    Mit ziemlicher Verspätung steige ich nun auch endlich in die Leserunde ein. Ich hatte erst noch ein Wanderbuch hier herumliegen und bin danach irgendwie in ein Leseloch gefallen.


    Liebe Mona, es macht gar nichts, dass du jetzt erst anfängst. Auch wenn es zuletzt ruhig war, bin ich natürlich immer noch da, um deine Beiträge zu lesen und Fragen zu beantworten. :wave


    Dass du neugierig auf Giulias Vergangenheit geworden bist, finde ich schon mal einen guten Anfang. :grin

  • Bin zwar erst auf Seite 22, aber ich muss gleich loswerden, dass ich den Autor "grausam" finde. ;-) Soviele Andeutungen von Guilia und dann will sie es Paul endlich sagen und was passiert? Sie stirbt! Das ist ein grausames Verbrechen an Paul und am Leser. Ich musste das Lesen des ersten Abschnitts leider unterbrechen, weil ein Geburtstagskuchen gebacken werden muss und ich habe dabei die ganze Zeit darüber sinniert, was Guilia wohl vorgehabt hat, welches Geheimnis sie lüften wollte. Hoffentlich ist der Kuchen trotzdem etwas geworden. Wenn nicht, ist Jan daran schuld und dann muss er ihn essen :lache :knuddel1


    Auf jeden Fall bin ich megagespannt, wie es weitergeht....

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Soooo lieber Sven, nun bin auch ich soweit. In deiner Widmung für mich schreibst du, dass ich gern meckern darf, wenn es mir nicht so gefällt. Tja … was soll ich sagen … bis jetzt gibt es noch nichts zu meckern. Sind ja auch erst 30 Seiten ;-).


    Das Cover ist sehr schön und die Kapiteleinteilung mit den Zeitangaben sowie die Überschriften hierzu sind gut gewählt. Besonderen Dank vorab schon mal für das Glossar, das ich auch schon gut genutzt habe. Immer sehr hilfreich so etwas.


    Schon am Anfang gefällt mir die Beschreibung des Landes. Genau richtig. Nicht zu viel und doch so eindrucksvoll dargestellt, dass man es sich bildlich sehr gut vorstellen kann. Man merkt genau wie verbunden Sven mit diesem Land ist und man merkt seine Liebe zu diesem. Flüssig geschrieben kommt man sehr schnell rein.


    Von Anfang an wurden die Protagonisten dieses Teils sehr einprägsam dargestellt und es geht ergreifend los. Man lernt Giulia und Paul kennen. In den paar Seiten sogar sehr gut, besonders Giulia, und man überlegt die ganze Zeit, was Giulia eigentlich Paul sagen will und was steht in diesem Brief? Ob man das jemals erfahren wird? Ich hoffe sehr. Und ich glaube auch, dass ihre Familie noch eine Rolle spielen wird.


    Der Tod Giulias sind sehr erschütternd. Eine Kette tragischer Ereignisse und Paul untröstlich. Aber es gefällt mir, dass er ihren Wunsch erfüllt und sie verbrennen läßt. Er bleibt sogar bis zum letzten Moment dabei und sieht zu wie seine große Liebe endgültig aus seinem Leben verschwindet. Ob er jemals darüber hinweg kommen wird?


    So … nun weg von diesem schrecklichen Ende und auf zu Xue Lian. Wer oder was immer das auch sein mag.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

    --------------------

    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Wo schubi auch schon hier ist, schreib ich doch auch noch was dazu.


    Giulia ist mir im Vergleich zu Paul recht erwachsen vorgekommen, vielleicht auch deshalb, weil sie in diesem sehr kurzen Abschnitt, in dem wir sie erleben dürfen scheinbar eine recht schwierige Entscheidung bezüglich ihres weiteren Lebens treffen musste.
    Paul kommt mir dagegen noch recht jugendlich vor, vermutlich auch deshalb, weil Giulia ihn selbst so charakterisiert.
    Giulias tod katapultiert ihn wohl sehr plötzlich aus dieser jugendlichen Verträumtheit heraus und zwingt ihn dazu selbst erwachsen zu werden.


    Daß Paul so an Giula hängt kann ich durchaus nachvollziehen, er kennt sie ja deutlich besser als wir, die ja nur einen ganz kurzen Augenblick mit vielen Andeutungen mit ihr hatten. Ich hoffe ja sehr, daß im Laufe das Buches noch geklärt wird, was denn da mit ihrer Familie vorgefallen ist.


    Die Verbrennungsszene fand ich schwierig, allerdings ist es bewundernswert, daß Paul sich, trotz abweichender Vorstellungen, so genau an Giulias Wünsche hält.

  • Schön, liebe Streifi, dass ich hier nicht so allein bin ... aber der SuB ... soifz ... wenn man so wollte wie man könnte, hätte ich das Buch schon längst gelesen :-)

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Hallo, ihr Beiden. :wave Ich freue mich sehr, dass ihr das Buch nicht nur gelesen, sondern auch in der LR gepostet habt. :-)


    Zitat

    Original von Schubi
    Besonderen Dank vorab schon mal für das Glossar, das ich auch schon gut genutzt habe. Immer sehr hilfreich so etwas.


    Ich fand das Glossar in Anbetracht der Tatsache, dass viele verwendete Begriffe den meisten Lesern gänzlich unbekannt sein dürften, unverzichtbar, und war froh, dass der Verlag meine Meinung geteilt hat.


    Zitat

    Der Tod Giulias sind sehr erschütternd. Eine Kette tragischer Ereignisse und Paul untröstlich. ... Ob er jemals darüber hinweg kommen wird?


    Eine gute und für die weitere Handlung wichtige Frage.


    Zitat

    So … nun weg von diesem schrecklichen Ende und auf zu Xue Lian. Wer oder was immer das auch sein mag.


    :lache

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von streifi
    Giulia ist mir im Vergleich zu Paul recht erwachsen vorgekommen, vielleicht auch deshalb, weil sie in diesem sehr kurzen Abschnitt, in dem wir sie erleben dürfen scheinbar eine recht schwierige Entscheidung bezüglich ihres weiteren Lebens treffen musste.
    Paul kommt mir dagegen noch recht jugendlich vor, vermutlich auch deshalb, weil Giulia ihn selbst so charakterisiert.
    Giulias tod katapultiert ihn wohl sehr plötzlich aus dieser jugendlichen Verträumtheit heraus und zwingt ihn dazu selbst erwachsen zu werden.


    Dem habe ich eigentlich nichts hinzuzufügen. Genau so habe ich die beiden beim Schreiben empfunden.


    Zitat

    Die Verbrennungsszene fand ich schwierig...


    Inwiefern schwierig? :gruebel

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Danke für die Erklärung. Ich hatte beim Schreiben ein genaues - und ziemlich heftiges - Bild vor Augen, weil ich a.) den Ort aus eigener Anschauung kenne und b.) in Varanasi (Indien) selbst einer Verbrennung beigewohnt habe. Die Sache hat mich sehr beeindruckt und mit stark gemischten Gefühlen zurückgelassen.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    Danke für die Erklärung. Ich hatte beim Schreiben ein genaues - und ziemlich heftiges - Bild vor Augen, weil ich a.) den Ort aus eigener Anschauung kenne und b.) in Varanasi (Indien) selbst einer Verbrennung beigewohnt habe. Die Sache hat mich sehr beeindruckt und mit stark gemischten Gefühlen zurückgelassen.


    Das hast Du auf jeden Fall super rübergebracht :anbet