'Erzähl mir von den weißen Blüten' - Seiten 103 - 179

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    Original von harimau
    Karaoke? Daran kommt in Bangkok niemand vorbei, weder Paul noch harimau, egal wie schlecht sie singen mögen. :lache


    Dann weiß ich, wo ich nicht hin will :chen


    (Obwohl, Dich singen hören, das wäre wahrscheinlich ein Erlebnis :grin)


    Wir können das beim nächsten Hamburger Eulen-Treffen ja mal testen *g*


    http://www.hamburg-magazin.de/ga_karaoke-bars.htm

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    Original von harimau


    Ich glaube nicht, dass Giovannas Vorschlag, Paul in Asien zu besuchen, spontan war. Der Verlauf des Abends hat sie sicher ermutigt, aber schon wie sie es erreicht hat, auf die Vernissage geschickt zu werden, zeigt, dass sie Paul als Möglichkeit zur beruflichen Profilierung betrachtet - was sie auch ganz offen sagt: "Wenn ich mehr über den geheimnisumwitterten Paul Handewitt und die Hintergründe seiner Malerei erfahren könnte, wäre das eine große Chance für mich." (S. 143)
    Dazu kommt das wachsende Interesse an ihrer Tante und schließlich - auch, aber nicht als Hauptmotiv - an ihm als Person. Sie hat nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen, weshalb ich ihren Vorschlag nachvollziehbar finde.


    Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich selbst es wohl nicht so machen würde ;-)
    Wenn das Interesse an ihm als Person das Hauptmotiv gewesen wäre, hätte ich es allerdings echt merkwürdig gefunden. Dafür wäre mir dieser eine Abend dann doch zu wenig gewesen. Wenn man allerdings noch das Argument der beruflichen Profilierung dazunimmt und außerdem das Interesse an ihrer Tante, dann mag es schon passen.
    Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich mir schlecht vorstellen kann, wie Giovanna wirklich an die Vernissage herangegangen ist. Klar, es ging um den Job, aber wirklich nur darum?
    Ich bin echt gespannt, was es mit der ganzen Geheimnistuerei in der Familie auf sich hat.

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    Original von savanna


    Das Paul nach zwanzig Jahren noch so radikal auf Giovannas Ähnlichkeit zu Giulia reagiert, halte ich persönlich für arg überzogen.


    Apropos, ich beobachte in der Tat im gesamten Freundes- und Bekanntenkreis, dass in emotionalen Dingen Frauen eher VERARBEITEN und Männer eher VERDRÄNGEN. Insofern eine klassisch männliche Reaktion von Paul übrigens...


    Nachdem Pauls Gedanken 20 Jahre lang um Giulia kreisten und das Umgehen mit ihrem Tod ein Teil seines Wesens geworden ist, der sogar seine Beziehung zu Xue Lian überschattet, stelle ich mir Giovannas unerwartetes Auftauchen wie einen Schlag mit dem Hammer auf den Kopf vor. :wow


    Deine Beobachtung zum Verdrängen und Verarbeiten unterschreibe ich sofort. :knuddel1 Ein wichtiger Gesichtspunkt, unter dem ich Pauls Charakter entwickelt habe.


  • Wenn du es darauf ankommen lassen möchtest, gern. :lache


    Im Man Nam, auf das dein Link unter anderem verweist, war ich am Dienstag lecker essen. Gesungen haben wir aber nicht. Mein Geheimtipp für Karaoke in HH, eine Filipino Seefahrerkneipe in der Davidstraße, ist übrigens so geheim, dass nicht einmal das Hamburg Magazin davon weiß. :chen

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    Original von Herr Palomar
    Werden in Bangkog beim Karaoke überwiegend westliche Lieder wie Hotel California gesungen oder auch viel einheimische Lieder?


    Wenn man etwas abseits der Touristenlokale singen geht, werden zum Großteil Thaisongs zum Besten gegeben, aber es liegt eigentlich auch dort immer eine Liste mit westlichen Liedern bereit, gern alte Gassenhauer wie z.B. "Hotel California" oder auch Beatles und Bee Gees.

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    Original von Daniliesing


    Wenn Harimau mit ähnlicher Freude singt, wie Paul, dann ist das bestimmt sehenswert. ;-)


    Eulentreffen in einer Karaokebar? :lache


    Dani, Bouquineur, ihr wollt es scheinbar nicht anders! :fiesesgrinsen

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    Original von Bouquineur
    Vermutlich werde ich für den Vorschlag gesteinigt. Wieso beschleicht mich nur das Gefühl, dass ich beim nächsten Eulentreffen im Hamburg ziemlich einsam sein werde? :chen


    Du hast doch mich! :knuddel1 Oder ist es gerade das, was dir Sorge macht? :lache Ich kann dich beruhigen, Steffi singt auch gern und allemal besser als ich.

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    Original von harimau


    Du hast doch mich! :knuddel1 Oder ist es gerade das, was dir Sorge macht? :lache Ich kann dich beruhigen, Steffi singt auch gern und allemal besser als ich.


    Ich würde auch mitkommen. Wenn ich es bis nach Hamburg schaffe, dann ist die Karaokebar nicht mehr sicher vor mir. :grin

  • Himmel, wart ihr gestern wieder albern! :kiss


    Der Rom-Teil hat mich richtig mitgerissen! Am liebsten hätte ich gleich heute Morgen ein Reisebüro aufgesucht, als es dann allerdings wieder zurück nach Malaysia ging, wäre ich auch dahin gern mitgekommen! :-]


    Während ich Paul durch Rom begleitete, erschloss sich mir sein Wesen plötzlich viel besser als zuvor. Lag in Malaysia der Fokus noch mehr auf Julie, so werden die Dinge hier endlich aus Pauls Sicht geschildert. Rom ist für ihn voller Erinnerungen an eine Zeit, wo er noch ganz unbeschwert glücklich sein konnte. Zudem erfährt man einige Neuigkeiten aus Giulias Leben und auch über ihren Charakter. Es zeugt von enormer Eigenwilligkeit und Impulsivität, dass sie ihr anscheinend gutsituiertes und sehr behagliches Leben für Paul geopfert hat. Mal sehen, ob sie noch andere Gründe dafür hatte als die Liebe.

    Ich habe den Eindruck, dass Paul Xue Lian nur heiraten will, um ihrem Kinderwunsch Rechnung zu tragen. Einerseits fühlt sich Paul zum ersten Mal seit Giulias Tod bei einer Frau geborgen und hat endlich das Gefühl, angekommen zu sein. Andererseits traut er dem Braten (in diesem Fall sich selbst) aber noch nicht. Sicher, er liebt Xue Lian, aber wenn er mit ihr diesen Schritt - inklusive Familiengründung - wagt, muss er sich ganz darauf einlassen und Giulia aufgeben. Und er weiß, dass er das zu diesem Zeitpunkt noch nicht kann. Xue Lian hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und sieht nach vorn. Paul dagegen schleppt die Erinnerung und den Schmerz aus seiner Beziehung zu Giulia mit sich herum wie ein Märtyrer. Wenn er sich davon trennen würde, gäbe er damit einen Teil von sich selbst auf. Das Bild vom Scheiterhaufen, den er ja nicht nur im übertragenen, sondern im wörtlichen Sinn angezündet hat, fand ich übrigens sehr gelungen.


    Die geheimnisvolle und steinreiche Contessa hat anscheinend mal eine wichtige Rolle in Pauls Leben gespielt. Für mich sieht es ganz so aus, als wenn zwischen den beiden damals etwas gelaufen ist. Sie erinnert mich übrigens an eine ältere Version von Monica Bellucci! ;-) Zweifellos hatte sie etwas mit der halben Stunde zu tun, die in Pauls und damit auch Giulias Leben die Weichen neu gestellt hat. Auch ihr verstorbener Mann scheint involviert gewesen zu sein. Mir geistert da irgendwie eine Geschichte von jungem, begabten und mittellosen Künstler und reichem Mäzen/reicher Mäzenin im Kopf herum.

    Giovanna kann ich zum Teil verstehen. Sie hat die Möglichkeit, ein großes Abenteuer zu erleben und nutzt sie. Da in ihrer Familie die Probleme anscheinend gern unter den Teppich gekehrt werden, weiß sie nichts über ihre Tante und die Hintergründe ihres Fortgangs. Sie möchte die Dinge klären, was bei ihrer Mutter auf wenig Verständnis trifft. Aber vielleicht hat Carla gute Gründe dafür. Wir werden es erfahren! Giovanna hat sich allerdings ziemlich naiv auf die Reise gemacht und ihre Vorstellungen sowohl bezüglich der asiatischen Vehältnisse als auch Pauls Verhalten ihr gegenüber werden schnell gerade gerückt. Noch weiß sie aber nichts von Xue Lian! Ich bin gespannt, wann Paul mit der Sprache rausrückt!


    Ich denke, dass Paul sich etwas vormacht, wenn er glaubt, ausreichend Abstand zu Giovanna halten zu können. Wenn er so immun wäre, würde er erst gar nicht die Reise mit ihr unternehmen. Aus seinem innerlich auf die Vergangenheit ausgerichteten Blickwinkel heraus sieht er es natürlich als einmalige Chance an, die Vergangenheit noch einmal durchleben und dabei eine Wiedergutmachung an Giulia leisten zu können. Anstatt zu Xue Lian, die die Realität mit allen ihren Möglichkeiten verkörpert, zurückzukehren, entscheidet er sich in seiner Unreife und Hilflosigkeit dafür, einem Phantom nachzujagen. Dass er damit Xue Lians Liebe aufs Spiel setzt, nimmt er dabei in Kauf. Er hat seine Wahl schon vor dem Gespräch mit ihr getroffen.


    Xue Lians Verhalten konnte ich gut nachvollziehen. Unter Vergangenheitsbewältigung stellt sie sich etwas ganz anderes vor. Sie ist klüger als Paul und weiß genau, was er riskiert. Aber sie ist zu stolz, um vor ihm die Fassung zu verlieren. Es gibt nichts, was sie sagen könnte, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Paul will das Spiel mit dem Feuer und verdrängt erstmal - wie immer - alle drohenden Konsequenzen. Womit wir wieder beim Feuer und seiner reinigenden Kraft wären, aber vielleicht deute ich da zu viel hinein. :gruebel Xue Lian bleibt nichts anderes übrig, als sich zu fügen. Sie zeigt Stärke und lässt ihn gehen. Nur so kann sie ihn halten! Sollte die geplante "Pilgerreise" zu ihren Gunsten ausgehen, hat sie Paul in Zukunft für sich allein! Wenn nicht, hieße das meines Erachtens nur, dass die beiden von vornherein keine reelle Chance auf ein dauerhaftes gemeinsames Glück hatten! Das kann ich mir aber nicht vorstellen, da Giovanna nicht der Typ Frau ist, den Paul wirklich braucht.


    PS: Der Kampf zwischen den zwei Geckos passte für mich perfekt zur Auseinandersetzung zwischen Paul und Xue Lian! Ich hoffe, das war auch so gedacht!


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  • Nun muss ich das Buch also alleine weiter- und zu Ende lesen. :heul


    Wir fliegen mit Paul nach Rom, wieder verwirren mich die vielen kryptischen Andeutung. Der Wunsch zu erfahren, was eigentlich wirklich geschehen ist, wird deutlich größer.


    Die Szenen in Rom haben mir sehr gut gefallen. Luca habe ich ins Herz geschlossen, ich hoffe auf ein Wiederlesen im Laufe des Buches. Den Auftritt Giovannas habe ich als eindrücklicher empfunden als den der Contessa. Was allerdings im weiteren Verlauf dieses Abschnitts geschieht, kann ich nicht recht nachvollziehen. „Alles wiederholt sich“ (Seite 129) denkt Paul und ich denke, „warum hast du denn nichts gelernt?“. Was macht sich Paul eigentlich noch alles vor, denke ich angesichts seines geäußerten Willens, „nur“ ein Freund für Giovanna zu sein.


    Xue Lian möchte ich am liebsten tröstend in die Arme nehmen. Sie entwickelt sich mehr und mehr zu meiner Lieblingsfigur in diesem Buch – und im Moment bin ich der Meinung, Paul hat sie überhaupt nicht verdient.


    Und – ganz ehrlich - Giovannas erste Erlebnisse in Asien (das scharfe Essen, die Hitze etc.) habe ich mit einiger Schadenfreude gelesen.


    Ein Wort zu den Malern: Gauguin und Modigliani werden angeführt, um die Klasse Pauls zu verdeutlichen. Mir ist ein anderer in den Sinn gekommen: August Macke (besonders seine Zeichnungen und – natürlich – seine Farbigkeit).


    Edit lässt mich noch eine Bemerkung zur Musik machen: Ich habe ständig die Gesangskünste von Huun Huur Tu im Kopf. Mongolisch, ich weiß, aber für mich halt asiatisch.

  • Liebe Lipperin,


    ich bin gerade ein bisschen verwirrt! ?( Warum musst du das Buch denn ab jetzt allein lesen? Habe ich da irgend etwas nicht mitbekommen? :gruebel Geht es Astrid nicht gut oder ist die Frage zu indiskret? Dann brauchst du darauf natürlich nicht zu antworten! :knuddel1


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    Original von Mrs Bean
    Liebe Lipperin,


    ich bin gerade ein bisschen verwirrt! ?( Warum musst du das Buch denn ab jetzt allein lesen? Habe ich da irgend etwas nicht mitbekommen? :gruebel Geht es Astrid nicht gut oder ist die Frage zu indiskret? Dann brauchst du darauf natürlich nicht zu antworten! :knuddel1


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    Ich spoiler mal, dann kann jeder, den es nicht interessiert, darüber hinweglesen: