'Erzähl mir von den weißen Blüten' - Seiten 259 - 319

  • Mir hat dieser Abschnitt, besonders das Essen als Giovanna auf Julie traf, gut gefallen.
    Xue Lian`s Verhalten kann ich gut nachvollziehen, Paul einfach rauszuwerfen hätte mir auch nicht gereicht. Hier kam für mich deutlicher heraus wer Julie/Xue Lian ist, der "Namenswechsel" hat das Ganze schön hervorgehoben. Für mich ist sie nach aussen hin fast schon unnahbar (manchmal) und scheint überlegen, ihre Erlebnisse haben sie zu einer starken Persönlichkeit gemacht, welche aber auch ihre schwachen Momente hat. Ich an ihrer Stelle würde Paul, Liebe hin oder her, endgültig zum Teufel jagen.
    Auf der anderen Seite glaube ich, Paul grösstenteils verstehen zu können, was daran liegt das ich seine Situation ähnlich selbst erlebt habe. Daher ist dieses Buch für mich ein Spiegel meiner Vergangenheit den ich vorgehalten bekomme. Paul ging seinen Weg ohne sich Gedanken um andere oder mögliche Konsequenzen zu machen. Sein Egoismus kam mich an der ein oder anderen Stelle gut zur Geltung. Hier möchte ich ihn schütteln und am liebsten zwingen sich mit dem Auseinanderzusetzen anstatt sich auf Bali zu verkriechen und im Selbstmitleid zu schwelgen! Auf der anderen Seite versteh ich das...
    Was mir unverständlich ist, ist das er Giovanna nochmals nach Asien kommen lässt obwohl er Xue Lian noch liebt. Denn ich glaube noch immer das er in ihr einen Giuliaersatz sieht und es vielleicht auch geniesst von ihr angehimmelt zu werden.
    Ich bin gespannt ob es ihm gelingen wird ( ich wünsche es Paul) die Geister der Vergangenheit abzustreifen und ein neues Leben zu beginnen.
    Natürlich will ich auch wissen was in Giulias Briefen stand und um welche Art von Hilfe Paul Luca gebeten hat...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Pauls Reaktion hier auf Giovannas Fotos ließ mich bereits sehr vieles erahnen, das war mir zu plump und offensichtlich.


    Mir auch - und in höchstem Maße unglaubwürdig... Es gibt Zufälle im Leben, aber solche? Vielleicht hätte man den Handlungsfaden um Giulias "Mörder" ins Leere verlaufen lassen sollen. Andererseits würde das Finden des Schuldigen nicht nur einen Abschluss des Verfahrens sondern auch einen Abschluss für Paul darstellen, der ja immer noch von Schuldgefühlen geplagt ist.



    Zitat

    Original von Daniliesing
    Und du kannst einen ganz schön auf die Folter spannen. Bei den Briefen angekommen dachte ich, dass jetzt wenigstens ein Teil der Lösung des Ganzen kommt, aber nein :wow


    Ich hab auch ein wenig vor mich hingegrummelt, als die Enthüllungen mir vorenthalten wurden. Wobei ich ja denke, dass sie mit dem letzten Satz Giovannas in diesem Abschnitt zusammenhängen: "Warum muss alles auf einmal kaputtgehen?" Das alles deutet ja auf noch etwas anderes hin, dass für sie eine grundlegende Veränderung ausgelöst hat. Aber nicht, dass sie wirklich Giulias Tochter ist (mit wem eigentlich? - dem eingeheirateten Vincenzo gar - der gleichermaßen Giulias und Giovannas einfühlsamster Verwandter ist - und noch dazu die Briefe bekommt?) - irgendwie wäre das dann doch ein wenig zu viel des Guten...


    Zitat

    Original von Daniliesing
    Andererseits finde ich ihren [=Giovannas] Mut und Willen bwundernswert. Paul und Xue Lian sind ja erstmal vor der Situation geflohen, aber Giovanna hat sich aufgerafft.


    Ich war insgesamt von Giovannas neuem Selbstbewusstsein überrumpelt, die Asienreise hat sie sehr verändert. Durchaus glaubwürdig, wenn auch etwas überraschend. Gut, dass sie Paul dazu treibt, sich zu entscheiden - obwohl ich mir sicher bin, dass sie ahnt, dass er sich gegen sie entscheiden wird.


    Zitat

    Original von Batcat
    Xue Lian verhält sich beim Zusammentreffen sehr, sehr souverän mit ein paar gnadenlosen, aber gekonnt gesetzten Spitzen.


    Ich hab mich herrlich amüsiert. Ich liebe solche bissigen, sarkastischen oder einfach nur fiesen Kommentare. Und das auch in anderen Romanen, wo mir die Figuren wichtiger sind. Besonders, wie Julie Paul dazu praktisch zwingt, Giovanna zu berühren und ihr zu zeigen, wie man mit Stäbchen isst. Auch wenn sie keinen Hass gegenüber Giovanna hegt, ist dies eine wunderschöne Rache :-] Sie hatte übrigens meine Billigung - die beiden haben es nicht anders verdient - Giovanna hat sich ja schließlich auch nicht von der Tatsache abschrecken lassen, dass Paul eine Freundin hat.


    Zitat

    Original von Batcat
    Xue Lians klare Worte auf S. 275 treffen den Nagel auf den Kopf: Sie sind der Westen, ich bin der Osten. Man kann weder beides sein, noch kann man beides haben. Das ist genau Pauls Problem: Er muß sich entscheiden.


    So schön diese Worte zu Szene passen, so traurig finde ich sie, wenn man sie allgemeiner nimmt. Westen und Osten als gegenüberstehende Kulturen, die sich nicht vereinen lassen nimmt.


    Was das Bild von Giulia angeht, dass er in seinem Haus hängen hat, ich habe irgendwie die ganze Zeit eine Wiederholung des Scheiterhaufens vor Augen, in der er das Bild verbrennt, um endlich (symbolisch) abzuschließen...


    Zitat

    Das Buch löst Gefühle aus, nicht immer positive, aber es bewegt.


    Mich leider nur in geringem Maße. Ich finde es bisher nur "interessant", aber nicht wirklich genial. Was daran liegt, dass ich diese Liebesgeschichte doch irgendwie recht unoriginell finde. Keine unliebsamen Überraschungen. :rolleyes

  • Im Falle von Giulias "Mörder" wäre mir ein offenes Ende lieber gewesen. Was bringt es, nach all den Jahren den Übeltäter doch noch zu finden? An der Ausgangssituation, die Paul sich vorwirft, ändert sich dadurch ja auch nichts.


    Es ist nach wie vor genau so abgelaufen und auch Paul kann sein Verhalten damals vor dem Tempel nicht mehr rückgängig machen.


    @ Bartimäus,


    ich habe meine Worte mit dem Osten und dem Westen allerdings nur auf diese spezielle Situation bezogen. Ich denke, man kann beide Kulturen sehr wohl vereinen und wenn ich mir z.B. ansehe, wie sehr Steffi und Jan Asien lieben und wie oft sie da sind denke ich mir, das kommt dem schon sehr nahe. ;-)


    Von vielen multikulturellen Beziehungen mal ganz zu schweigen (das soll jetzt aber KEINE Aufforderung an Steffi und Jan sein, sich asiatische Partner zu suchen!!! ;-)).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)


  • @ Barti & Batcat: Was das Finden des Mörders betrifft, sind fast alle Leser eurer Meinung gewesen, was natürlich nicht spurlos an mir vorübergeht. Ich zitiere dazu mein Posting aus dem Schlussabschnitt von gestern:


    Über diesen Punkt mache ich mir schon länger Gedanken, weil fast alle von euch diese Einschätzung teilen. :gruebel Weiter oben habe ich versucht zu erklären, warum ich glaubte, diese Unplausibilität und möglicherweise übertriebene Dramatik in Anspruch nehmen zu müssen; im Nachhinein beginne ich mich allerdings zu fragen, ob ich nicht eine bessere Lösung hätte finden können. Dank an euch alle für den Hinweis. :anbet


    Ebenso möchte ich einfügen, was ich "weiter oben" dazu geschrieben habe, allerdings gespoilert, da es einige Inhalte des letzten Teils vorwegnimmt:



    Wenn ich den Mörder nicht mehr "gebraucht" hätte, wäre er spurlos verschwunden geblieben. Es ging mir keinesfalls darum, der Gerechtigkeit Genüge zu tun.


    Was die Vereinbarkeit der Kulturen angeht, sehe ich es ebenso wie Batcat. Vereinen im Sinne von ineinander aufgehen halte ich für ebenso wenig möglich wie wünschenswert, aber ein respekt- und verständnisvoller Umgang miteinander kann alle kuturellen Unterschiede durchaus überwinden, im Großen wie in privaten Beziehungen, und sich für beide Seiten als bereichernd erweisen. Xue Lians Äußerung empfinde ich als sehr speziell auf Paul und seine Probleme gemünzt. Ihrer Meinung nach muss er überhaupt eine Stellung im Leben beziehen, einen Standpunkt für sich finden.


    Um Steffi und mich brauchst du dir diesbezüglich keine Sorgen zu machen, Batcat. :knuddel1

  • Xue Lians "Rache" hat mir sehr gut gefallen. Die fiesen Bemerkungen und dass sie keine große Szene gemacht hat, fand ich echt gut.
    Die Cliffhanger mit den Briefen und dem Foto finde ich gemein :lache Auf die Idee, dass der Mann auf dem Foto der Mörder sein könnte, bin ich gar nicht gekommen...
    Ich bin gespannt, ob Paul seine Entscheidung am Ende des Abschnitts einhält und wie es mit den dreien weitergeht.

  • Ich wollte eigentlich auf den Fisch warten, um nicht wieder unbeabsichtigt etwas zu verraten wie weiter vorn die Schwangerschaft, aber wenn ich gleich mit dem Opernphantom beginne, wirds zu durcheinandrig.
    Also: Für mich macht die Sache mit dem gefundenen Bösewicht durchaus Sinn.
    Nicht nur als Beweis Julie gegenüber, sondern auch als Beweis für Paul selbst.
    Was für mich aber unklar ist, weshalb Julie (die andere Namensform ist mir zu kompliziert zu merken) und Giulia. War diese Namensgleichheit Absicht? Irgendwie unheimlich...
    Die Handlungsweise von Julie nötigt mir zu jeder Zeit Respekt ab, meine Kritik hätte allerdings dort eingesetzt, wo sie nach einer evtl. Dauertrennung Paul die Existenz eines gemeinsamen Kindes vorenthalten hätte. Die Handlungsweise von Giovanna kann ich zumindest weitestgehend nachvollziehen (vor allem, weil ich das Ende ja schon kenne), Paul, auch wenn ich für ihn ebenfalls ein gerüttelt Maß an Verständnis aufzubringen versuche, Paul ist für mich der Böse. Klar, in einer Beziehung, aus der einer der Beiden ausbricht, muss immer ein Wurm dringewesen sein, aber Paul macht es sich, wie leider sehr viele Männer, da etwas leicht. Aber ich bin da vermutlich voreingenommen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ich wollte eigentlich auf den Fisch warten, um nicht wieder unbeabsichtigt etwas zu verraten wie weiter vorn die Schwangerschaft, aber wenn ich gleich mit dem Opernphantom beginne, wirds zu durcheinandrig.


    Da hattest du auch ganz schön Glück, dass ich schon wusste, dass Xue Lian schwanger ist, sonst :hau (den Smiley wollle ich immer schon mal benutzen :grin).


    Zitat

    Also: Für mich macht die Sache mit dem gefundenen Bösewicht durchaus Sinn.


    :gruebel Wie meinst du das?


    Ich bin mittlerweile sehr gespannt, was Giulia damals bewogen hat, mit Paul zu gehen. Denn sich mit seiner Familie komplett zu überwerfen nur wegen dieser Contessa ([SIZE=7]in meinem Spuch steht Contessa, nicht Comtessa)[/SIZE], das kann ich mir nicht vorstellen.
    Ich kann Xue Lian so gut verstehen und richtig spüren, wie verletzt sie ist. Du hast recht, maikäfer, sie beweist große Stärke und behält ihre Würde, indem sie nicht rumtobt oder Giovanna an den Haaren aus ihrem Haus zerrt (wäre eine mögliche Handlungsweise gewesen, auch Gesicht zerkratzen, Teller werfen,ach, mir wären da viele Dinge eingefallen... :grin), obwohl sie das bestimmt viel Kraft kostet.
    Fragt sich für mich, was für sie auf Dauer schwieriger ist: Sich wieder auf Paul einzulassen, ihm noch einmal vetrauen und die bittere Angst einer nächsten Enttäuschung im Nacken. Oder wirklich den Bruch durchziehen. Schwer zu sagen, was weniger weh tut.
    Ob sie Paul die Schwangerschaft wohl weiter verschweigt?


    Meine Lieblings- Stellen?
    Die Idee, dass Xue Lian ein so liebevolles Essen zubereitet, den Tisch mit Frangipani-Blüten deckt, berührt mich. Es wirkt wie ein Abschiedsessen, eine letzte Mahlzeit und zeigt auch, dass sie Paul zu verstehen gibt, wie sehr sie verletzt ist.
    Die Stelle, als Paul zusammengesunken im Hotelzimmer sitzt, finde ich auch stark. Er trauert um Xue Lian und um darum, dass er die Beziehung zerstört hat. Auch der Friedhofsbesuch ist symbolträchtig, wieder tauchen die Blüten auf. (Langsam macht der Buchtitel wirklich Sinn!!!! :rofl). Pauls Verzweiflung kommt klar zum Ausdruck. Ich mag Paul (obwohl ich ihn schütteln könnte!!!)
    Was mir fehlt....
    ...ist, dass ich mehr über Xue Lians innere Zerissenheit erfahren wurde. Was ist mit dem Baby? Behält sie es? Da hätte ich gerne noch mehr erfahren, auch auf die Gefahr hin, ein Paket Kleenex und eine Tafel Schokolade beim Lesen zu verbrauchen. :grin
    So, weiterlesen....

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • OH! Der Hau-Smiley!! *Telefonnummer vom Tierschutzverein raussuche* :lache


    Das mit dem Bösewicht bezieht sich u.a. auf das posting von bartimaeus.
    Klärt sich im Verlauf der Geschichte von selbst.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Das weiß ich jetzt auch, ich habe nämlich heute morgen das Buch zu Ende gelesen. Allerdings nicht die postings der Vorgänger-Eulen, dazu habe ich im Moment keine Zeit. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Was für mich aber unklar ist, weshalb Julie (die andere Namensform ist mir zu kompliziert zu merken) und Giulia. War diese Namensgleichheit Absicht?


    Ja, diese Ähnlichkeit war beabsichtigt. Sie macht Paul sehr plakativ deutlich, dass seine Vergangenheit ihn immer wieder einholen wird, solange er sie nicht verarbeitet.


    Xue Lian würde im Deutschen etwa "Schüé - Li - An" ausgesprochen; von dort ist es nur ein kleiner Schritt zum englischen "Julie".


    Zitat

    Paul ist für mich der Böse.


    Das klingt für mich etwas zu einfach. Böse setzt Bösartigkeit voraus, die ich bei ihm nicht erkennen kann. Unfähigkeit trifft es für mich besser. Er wird selbst zum Opfer seines Verhaltens. Die Schuld an der ganzen Misere trägt er allerdings tatsächlich ganz allein.


    Zitat

    Klar, in einer Beziehung, aus der einer der Beiden ausbricht, muss immer ein Wurm dringewesen sein, aber Paul macht es sich, wie leider sehr viele Männer, da etwas leicht.


    Ich bin nicht einmal sicher, ob in der Beziehung der Wurm war. Vielmehr steckt der Wurm in Paul - was natürlich starke und sehr direkte Auswirkungen auf die Beziehung hat.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Was mir fehlt....
    ...ist, dass ich mehr über Xue Lians innere Zerissenheit erfahren wurde. Was ist mit dem Baby? Behält sie es? Da hätte ich gerne noch mehr erfahren, auch auf die Gefahr hin, ein Paket Kleenex und eine Tafel Schokolade beim Lesen zu verbrauchen. :grin


    Ich wollte an dieser Stelle unbedingt einen Perspektivwechsel vermeiden. Informationen zu ihrem Seelenzustand folgen, wie du ja inzwischen gelesen hast :grin, später in Form von Innenschauen und Gesprächen mit Soo San und vor allem Luca zum Thema. Durch die fehlende Unmittelbarkeit fällt der Drück auf die Tränendrüse sicher schwächer aus; dafür bekommt man eine durch den zeitlichen Abstand inzwischen etwas reflektiertere Sichtweise Xue Lians geliefert.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau


    Ich wollte an dieser Stelle unbedingt einen Perspektivwechsel vermeiden. Informationen zu ihrem Seelenzustand folgen, wie du ja inzwischen gelesen hast :grin, später in Form von Innenschauen und Gesprächen mit Soo San und vor allem Luca zum Thema. Durch die fehlende Unmittelbarkeit fällt der Drück auf die Tränendrüse sicher schwächer aus; dafür bekommt man eine durch den zeitlichen Abstand inzwischen etwas reflektiertere Sichtweise Xue Lians geliefert.


    Ja, das habe ich gemerkt. Alle Fragen wurden ja benatwortet. Lesen bildet halt, gell? :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • @ harimau:
    "Böse" war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt...


    "Lesen bildet halt, gell?" (Regenfisch)


    :grin :write :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bin gerade ein bisschen verwirrt nach dem Lesen der Beiträge. Guilias "Mörder" wird identifiziert und es hat was mit dem Giovannas Bild von der Familienfeier zu tun? Habe ich etwas überlesen ?(


    Es gibt einen Showdown bei Julie in Penang. Warum tut man sich so etwas an? Die Szene ist für einen Außenstehenden sehr amüsant zu lesen, aber ich möchte so etwas nicht durchmachen. Für Julie ist es vielleicht einfacher, einen konsequenten Schlußstrick zu ziehen, wenn sie Paul zusammen mit Giovanna erlebt, aber was bringt Paul dazu, die beiden Frauen aufeinandertreffen zu lassen? Wieder etwas, von dem man von vorneherein weiß, dass das nur BÖSE für ihn ausgehen kann.


    Langsam kann man den Lichtstreif der Auflösung am Horizont erkennen: Vinzenco gibt seiner Tochter Guilias Briefe. Natürlich darf der Leser (noch) nicht erfahren, was darin steht. Na dann, auf in den nächsten Abschnitt :schnellweg


    Ich finde es übrigens sehr mutig von Giovanna, dass sie Paul dazu zwingt, Stellung zu beziehen. Und Paul entscheidet sich endlich ... für Julie. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die ihn wieder nimmt. Ich warte immer noch auf eine Geschichte ohne Happy End: "Von den Frauen verlassen, ergibt sich berühmter Maler dem Kretekrauch und qualmt sich die Birne weg." ;-) :lache


    Außerdem möchte ich unbedingt noch anmerken, dass, obwohl ich mich mit keiner der Figuren identifizieren kann, ich keine 100 % sympathisch finde und mir die Handlungsweise von Paul mittlerweile dermaßen auf den Senkel geht, ich heute nur gezwungenermaßen mit dem Lesen aufgehört habe (Essen, Toilette, Taschentüchervorrat aufstocken). Die Geschichte ist dermaßen fesselnd und ich MUSS wissen, wie sich der ganze Kuddelmuddel auflöst....

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich bin gerade ein bisschen verwirrt nach dem Lesen der Beiträge. Guilias "Mörder" wird identifiziert und es hat was mit dem Giovannas Bild von der Familienfeier zu tun? Habe ich etwas überlesen ?(


    Möglicherweise



    Zitat

    Es gibt einen Showdown bei Julie in Penang. Warum tut man sich so etwas an? Die Szene ist für einen Außenstehenden sehr amüsant zu lesen, aber ich möchte so etwas nicht durchmachen. Für Julie ist es vielleicht einfacher, einen konsequenten Schlußstrick zu ziehen, wenn sie Paul zusammen mit Giovanna erlebt, aber was bringt Paul dazu, die beiden Frauen aufeinandertreffen zu lassen?


    Das Treffen war Julies Bedingung dafür, dass sie Paul mit Giovanna nach Burma fahren lässt. Ich kann diese Forderung durchaus verstehen. Julie gehört zu den Menschen, die ihrem "Feind" lieber ins Auge sehen, als sich vor ihm zu verstecken.


    Zitat

    Ich finde es übrigens sehr mutig von Giovanna, dass sie Paul dazu zwingt, Stellung zu beziehen. Und Paul entscheidet sich endlich ... für Julie. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die ihn wieder nimmt. Ich warte immer noch auf eine Geschichte ohne Happy End: "Von den Frauen verlassen, ergibt sich berühmter Maler dem Kretekrauch und qualmt sich die Birne weg." ;-) :lache


    :yikes Hast du etwa vorgeblättert und das Ende schon gelesen?


    Zitat

    Außerdem möchte ich unbedingt noch anmerken, dass, obwohl ich mich mit keiner der Figuren identifizieren kann, ich keine 100 % sympathisch finde und mir die Handlungsweise von Paul mittlerweile dermaßen auf den Senkel geht, ich heute nur gezwungenermaßen mit dem Lesen aufgehört habe (Essen, Toilette, Taschentüchervorrat aufstocken).


    Das finde ich nicht schlimm. Für mein persönliches Lesevergnügen ist es ziemlich unerheblich, ob ich die Protagonisten sympathisch finde oder ihr Verhalten gutheiße, solange ich sie und ihr Handeln als glaubhaft empfinde und mir eine interessante Geschichte erzählt wird.


    Zitat

    Die Geschichte ist dermaßen fesselnd und ich MUSS wissen, wie sich der ganze Kuddelmuddel auflöst....


    Darüber freue ich mich natürlich sehr. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Das Buch bewegt echt. Mutig von Julie Giovanna einzuladen. Aber vielleicht hat sie wirklich gehofft, es bleibt rein platonisch zwischen den beiden. Ihr Verhalten dabei ist echt bemerkenswert. Hut ab. Ich weiß nicht, ob ich das so hinbekommen hätte. Aber vielleicht liegt es auch an der Mentalität. Paul rauszuschmeißen ist genau das, was er verdient hat.


    Rumbuhlen bringt da gar nichts. Wenn man liebt, liebt man richtig und nur einen Menschen. Alles andere ist nicht ehrlich gemeint. Die Schwangerschaft zu verheimlichen fand ich in dieser Situation echt gut.


    Die Idee Giovannas und Paul ans Grab zu fahren fand ich super. Vielleicht hilft es Paul wirklich bei der Aufarbeitung. Wobei … ob Giovanna das wirklich nur wegen ihrer Tante macht, die sie ja kaum kennt oder wegen Paul, um ihm wieder näher zu kommen, sei dahin gestellt :gruebel.


    Und in Giovannas Familie geht es ja echt ab :schlaeger… ich bin gespannt, was die Briefe und DER Brief bringen wird. Also das ist wirklich eine spannende Sache, die hier gut ausgearbeitet wird.


    Und nun ist er am jammern der Paul. Glaubt eine Entscheidung zu haben und zerfließt in Selbstmitleid. Was hat er erwartet? Das er einfach da wieder anschließen kann, bevor Giovanna auftauchte? Wie naiv kann „Mann“ nur sein. Tja … schön, dass es da Freunde wie Luca gibt.


    Harimau … du machst es echt interessant … und weiter geht es :-].

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Schubi
    Das Buch bewegt echt. Mutig von Julie Giovanna einzuladen. Aber vielleicht hat sie wirklich gehofft, es bleibt rein platonisch zwischen den beiden.


    Das glaube ich nicht. Sie wollte die Bestätigung ihrer Vermutung, die hat sie bekommen und danach gehandelt. Außerdem hat sie die Gelegenheit genutzt, um Paul vorzuführen und ihm klarzumachen, was er verliert.


    Zitat

    Paul rauszuschmeißen ist genau das, was er verdient hat.


    Yo.


    Zitat

    Die Idee Giovannas und Paul ans Grab zu fahren fand ich super. Vielleicht hilft es Paul wirklich bei der Aufarbeitung. Wobei … ob Giovanna das wirklich nur wegen ihrer Tante macht, die sie ja kaum kennt oder wegen Paul, um ihm wieder näher zu kommen, sei dahin gestellt :gruebel.


    Ich denke, dass sie nach der Abfuhr am Strand die Situation anerkennt und sich keine weiteren Hoffnungen macht. In Lamalera geht es ihr um Giulia.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann