'Erzähl mir von den weißen Blüten' - Seiten 320 - 389

  • :gruebel Was halte ich von diesem Abschnitt?
    Erst einmal habe ich es genossen, ihn an einem Stück gelesen zu haben. Es liest sich sehr flüssig, besonders in der Badewanne. :lache
    Vieles hast du ja mehrfach angedeutet. Klar, dass Giovanna Giulias Tochter ist. Aber die Umstände finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Wie aus einem Roman eben. ;-) Wer ist der Vater? Diese Enthüllung muss noch ein Hammer sein, denn nur so rechtfertigt die Geschichte das eisige Schweigen in der Familie. Bin mal gespannt...
    Giovanna hat ihren Liebhaber hergegeben, dafür aber einen Teil ihrer Familie gefunden. So gesehen hatte die Reise für sie einen Sinn. Jetzt hat sie wohl ein Hühnchen mit ihren Eltern zu rupfen, die sie ihr Leben lang belogen haben.
    Auch mit den Männerrunde in der Kneipe kann ich nicht wirklich was anfangen. Wolltest du Pauls Bekehrung damit zeigen?
    Auch, dass viele Gedusche macht mich kribbelig. "Jetzt fallt euch doch in die Arme!", denke ich und schon wird wieder geduscht. Luca ist sehr sympathisch, aber muss er ständig betonen wie italienisch er ist? Wo doch alle Kulturen aufeinandertreffen. Auch die Hemden stören mich etwas. Die bunten Hemden nehmen mir die Gradlinigkeit und wohltuende Schlichtheit, die ich mir bei Luca vorstelle.
    Was mir gut gefallen hat, war die Walfang-Geschichte. Und alles rund um Lamalera. Warst du schon einmal dort?
    Tja, Paul am Grab. Also, auf diese Szene habe ich mich die ganze Zeit gefreut seit dem Entschluss, dass er dorthin wollte. Die Erkenntnisse kamen mir etwas zu schnell. 20 Jahre hat er sich vergraben, hat sich seine Gefühle nicht eingestanden, ist davon gelaufen und auf einmal weiß er, was er falsch gemacht hat. Obwohl, während ich das schreibe, erkenne ich natürlich auch, dass er sich schon während der Fahrt auf den Weg raus aus der Vergangenheit gemacht hat. So gesehen ist die Friedhofsszene der Schlusspunkt. Und ein Neuanfang zugleich.
    Giovanna ist mir in diesem Abschnitt zu souverän. Sie merkt, dass Paul sich für Xue Lian entschieden hat. Sie weiß jetzt, dass Giulia ihre leibliche Mutter ist, sie sie aber nie mehr kennenlernt. Sie weiß nicht, wer ihr Vater ist. Ich würde erst einmal zusammenbrechen. Doch sie wünscht Paul viel Glück. O.k. Respekt!
    Sehr gelungen finde ich, dass Paul ihr das Bild der toten Guilia schenkt (das ist doch wohl in dem Paket, oder?). Das zeigt, dass er wriklich abgeschlossen hat.
    Dann trifft er völlig zerrupft und verletzt, wie ein geprügelter Hund auf Xue Lian und sie vergisst allen Schmerz und fragt, wie es ihm geht? Ich weiß nicht...Das passt für mich nicht so recht zu der so selbstbeherrschten Frau. Und warum wirft sich Paul nicht wenigstens innerlich auf die Knie?


    Meine Lieblingstelle....
    ...ist das Gespräch zwischen Luca und Xue Lian. Hoffentlich ist jetzt nicht Luca der Vater von Giavanna... :lache


    Da hilft nur: Weiterlesen!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich komme gerade von der Nachtschicht und bin zu platt, um noch klare Gedanken zu fassen. Vielleicht schaffe ich es morgen, euch zu antworten, sonst muss es bis Donnerstag warten, weil ich offline in Berlin bin. Nur damit ihr Bescheid wisst und nicht denkt, der Olle hat sich verdrückt. :knuddel1


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Hi, "Oller"!
    Also, von Plattfischen (und -füßen) hab ich ja schon gehört, aber von platten Großkatzen?! :lache
    Nimm dir bitte die Zeit, die du brauchst, schließlich wollen wir nicht, dass du übermüdet fährst. Immerhin wollen wir noch weitere Bücher von dir lesen...
    :knuddel1 :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich hoffe, dass du jetzt schon gut schläfst. Gut Ding will Weile haben, gar kein Problem. Schöne Tage in Berlin!
    Das mit den weiteren Büchern kann ich nur :write.!!!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • So, nach einem kräftigen Frühstück all das, was ich gestern Abend vergessen habe!
    Heute Nacht habe ich von Lamalera geträumt. Das gefällt mir an deinem Buch am allerbesten. Du schaffst es, die Unterschiedlichkeit der Orte, der Menschen, der Stimmungen zu transportieren und ich habe dazu ganz viele Bilder im Kopf. Für mich war vor dem Buch Asien halt Asien, aber du hast die Vielfalt sehr gut beschrieben. :anbet
    Die Friedhofsszene und die Feuer spuckende Atmosphäre" Am Ende der Welt" lässt mich nicht los. Paul muss erst dort ankommen, um einen Neuanfang beginnen zu können. Der Ort kommt mir sehr kraftvoll, aber auch endgültig vor.


    Tante Edit hat mit mir geschimpf, ich soll doch in mein Notizbuch schauen vor dem posten: Also wieder ein Nachtrag:
    Der Weg nach Lamalera hat mir als Symbol auch gut gefallen. Er ist sehr beschwerlich und auch die Auseinanderseztung mit seiner Vergangenheit setzt Paul zu. Die Reise dorthin ist quasi eine Reise zu sich selbst, der Weg ist das Ziel. So gesehen "reicht" die Freidhofsszene aus und ich revidiere meinen ersten Lese-Eindruck.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Regenfisch ()

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Der Unfall passte, Duplizität der Ereignisse, war auch gut geschildert, aber es ist gut, dass Giovanna am Leben blieb. Sonst hätte Julie wohl Zweifel gehabt...


    Richtig. Giovanna auf diese Weise zu "entsorgen", hätte weder dem Buch noch Paul oder Xue Lian gut getan. Am wenigsten natürlich Giovanna... ;-)

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Vieles hast du ja mehrfach angedeutet. Klar, dass Giovanna Giulias Tochter ist. Aber die Umstände finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen. Wie aus einem Roman eben. ;-)


    Was meinst du hier genau mit "die Umstände"? :gruebel Einfach die Tatsache, dass sie ihre Tochter ist? In diesem Fall hättest du natürlich Recht: Es sind oftmals die ungewöhnlichen Verhältnisse und Entwicklungen, die eine Geschichte "romantauglich" machen.


    Zitat

    Auch mit den Männerrunde in der Kneipe kann ich nicht wirklich was anfangen. Wolltest du Pauls Bekehrung damit zeigen?


    Ja, das wollte ich. Es soll klar werden, dass er weder sich noch anderen etwas vormacht, sondern eine tatsächliche Veränderung stattgefunden hat. Dass seine Freunde ihn mit Frotzeleien für seine Verfehlungen abstrafen, hat er sich meiner Meinung nach redlich verdient. Dennoch entsteht kein Zweifel, dass die beiden "wahre" Freunde im besten Sinn sind.

    Zitat

    Auch, dass viele Gedusche macht mich kribbelig.


    Da sieht man, dass du noch nie im tropischen Asien warst. :lache Das viele Gedusche ist hochgradig realistisch und soll auch daran erinnern, an welchen Schauplätzen die Geschichte spielt. Mag sein, dass ich es in der Häufigkeit übertrieben habe.


    Zitat

    Luca ist sehr sympathisch, aber muss er ständig betonen wie italienisch er ist? ... Auch die Hemden stören mich etwas. Die bunten Hemden nehmen mir die Gradlinigkeit und wohltuende Schlichtheit, die ich mir bei Luca vorstelle.


    Luca kommt bei seinem Trip nach Asien größtenteils ziemlich seriös herüber, was dem Ernst der Lage auch angemessen ist. Trotzdem sehe ich ihn als eher "schrägen Vogel" an - durchaus nicht negativ gemeint - und habe ihm deshalb diese Schrullen angedichtet.


    Zitat

    Was mir gut gefallen hat, war die Walfang-Geschichte. Und alles rund um Lamalera. Warst du schon einmal dort?


    Oh ja! Ich habe in meinem Leben zusammengenommen an die zehn Jahre auf Reisen verbracht und dabei fast fünfzig Länder besucht (Das soll jetzt bitte nicht als Angabe gedeutet werden, sondern die Bedeutung meiner Empfindung klarstellen). Dabei hat mich kein anderer Ort so berührt, gefangengenommen und bis heute verfolgt wie Lamalera. Ich könnte weit ausholen, an welchen Faktoren dies liegen mag, aber letztlich reduziert es sich auf ein schwer zu beschreibendes Bauchgefühl. Ich mag nicht von einem "magischen Ort" sprechen, weil dies nicht zu meiner Denk- und Ausdrucksweise passt, aber ein wenig geht es schon in diese Richtung. Lamalera ist ein ganz besonderer Ort für mich, und es ist kein Zufall, dass er gleich in meinem ersten Buch eine so zentrale Rolle spielt.


    Ich weiß nicht, ob ihr sie schon angeschaut habt, aber auf der Website


    www.jan-winter-romane.de


    gibt es in der Rubrik "Galerie" viele Fotos zu den einzelnen asiatischen Schauplätzen der Geschichte, darunter auch einige aus Lamalera.


    Zitat

    Giovanna ist mir in diesem Abschnitt zu souverän. Sie merkt, dass Paul sich für Xue Lian entschieden hat. Sie weiß jetzt, dass Giulia ihre leibliche Mutter ist, sie sie aber nie mehr kennenlernt. Sie weiß nicht, wer ihr Vater ist. Ich würde erst einmal zusammenbrechen. Doch sie wünscht Paul viel Glück. O.k. Respekt!


    Ich denke, diesen Zusammenbruch hat sie schon in Venedig erlitten, als sie von Vincenzo die (halbe) Wahrheit über ihre Eltern erfuhr. Hätte sie sich nicht schon wieder berappelt, wäre sie kaum nach Indonesien geflogen. Mit Pauls Ablehnung musste sie rechnen, was sie für Giovanna leichter akzeptabel machen dürfte. Daneben ist Paul nicht der einzige Grund für ihr Kommen, und sie kann sich weiter an ihrem Plan festhalten, nach Lamalera zu fahren.


    Zitat

    Dann trifft er völlig zerrupft und verletzt, wie ein geprügelter Hund auf Xue Lian und sie vergisst allen Schmerz und fragt, wie es ihm geht? Ich weiß nicht...Das passt für mich nicht so recht zu der so selbstbeherrschten Frau. Und warum wirft sich Paul nicht wenigstens innerlich auf die Knie?


    Xue Lian ist aus gutem Grund stinksauer auf Paul, aber ihre Gefühle sind trotz Enttäuschung und Ärger nicht erloschen (sonst hätte sie sich später niemals auf die Italien-Reise eingelassen). Ich finde es absolut normal, dass sie im Moment des Schrecks über seinen Auftritt die Deckung fallenlässt - sie wäre allerdings nicht Xue Lian, fände sie ihre Beherrschung nicht fast umgehend wieder. ;-)

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau


    Was meinst du hier genau mit "die Umstände"?


    I


    Danke für den Link, ich war noch nicht auf der Seite, werde das aber sofort nachholen.
    LG! :wave


    Edit: Eine wunderschöne Galerie, vielen Dank! :anbet

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Seit Tagen wollte ich auf die tollen Bilder zu sprechen kommen, immer wieder hab ichs vergessen. Sie vertiefen die im Buch gewonnenen Eindrücke und "geben" auch jemandem wie mir etwas, dem dieser Teil der Welt mit ein oder zwei Ausnahmen vor dem Lesen der Bücher von Steffi und harimau sehr fremd war - auch als Buchhintergrund. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Danke für die Erklärung, Regenfisch. Ich war mir nicht sicher, weil diese Aufklärung erst im nächsten Abschnitt erfolgt . Ja, die erste Annahme ist schon einigermaßen abenteuerlich, wenn auch nicht undenkbar, alle daraus folgenden finde ich dann in ihrer Logik durchaus schlüssig genug. Zumindest für einen Roman ausreichend legitim, denke ich. ;-)


    Noch eine Anmerkung:


    Ach ja: Magst du die Erklärung bitte nachträglich spoilern, damit nichts vorweggenommen wird, falls nochmals jemand hier schreiben möchte? Danke dir. :knuddel1

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    Andreas Altmann

  • Wie schön, dass euch die Galerie gefällt. Die Bilder stammen von uns beiden, das Design der Seite von Steffi und die Textzuordnungen zu den Bildern von mir. :-)

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Heute Nacht habe ich von Lamalera geträumt. Das gefällt mir an deinem Buch am allerbesten. Du schaffst es, die Unterschiedlichkeit der Orte, der Menschen, der Stimmungen zu transportieren und ich habe dazu ganz viele Bilder im Kopf. Für mich war vor dem Buch Asien halt Asien, aber du hast die Vielfalt sehr gut beschrieben. :anbet


    Vielen Dank für dieses wunderschöne Kompliment! :knuddel1


    Zitat

    Die Friedhofsszene und die Feuer spuckende Atmosphäre" Am Ende der Welt" lässt mich nicht los. Paul muss erst dort ankommen, um einen Neuanfang beginnen zu können. Der Ort kommt mir sehr kraftvoll, aber auch endgültig vor.


    :write


    Zitat


    Der Weg nach Lamalera hat mir als Symbol auch gut gefallen. Er ist sehr beschwerlich und auch die Auseinanderseztung mit seiner Vergangenheit setzt Paul zu. Die Reise dorthin ist quasi eine Reise zu sich selbst, der Weg ist das Ziel. So gesehen "reicht" die Freidhofsszene aus und ich revidiere meinen ersten Lese-Eindruck.


    Schön, dass es so bei dir angekommen ist. So hatte ich es mir beim Entwurf dieses Abschnittes vorgestellt. :-)

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    Andreas Altmann

  • Endlich, endlich, endlich kann sich Paul von Guilias Geist lösen. Ich habe zuerst nicht nachvollziehen können, warum er sie so lange nicht abschütteln konnte, bekanntlich werden ja alle Erinnerungen nach 20 Jahren immer "grauer", aber die ungeklärten Umstände und auch die eigenhändige Verbrennung von Guilia hatten ihm wohl ein intensives Trauma beschert. Da sich jetzt zumindest die ungeklärten Umstände zum Teil aufgelöst haben und er sich stellvertretend für Guilia gegen Giovanna entscheiden durfte, kann er am Friedhof Abschied nehmen. Ich gönne es ihm von Herzen, aber er hat wirklich einen schweren Weg zurückgelegt.


    Ich habe gelesen, dass viele der Leserinnen Luca mögen und möchte dem Luca-Fanclub beitreten. Und warum mögen wir ihn? Er ist im Gegensatz zu Paolo so herrlich unkompliziert, witzig, ein guter Freund und ich mag seine Hemden. Ich würde harimau auch zutrauen, dass er Lucas Vorliebe für knallige Oberteile teilt, er das aber aus Rücksicht auf Steffis Augenlicht nicht auslebt ;-) :lache


    In Sri Lanka fahren sie übrigens auch wie die Irren. Ich bin tausend Tode gestorben, als wir mit unserem Guide in einem Kleinbus eine mehrtägige Tour ins Landesinnere gemacht haben. Das nicht mehr passiert, wundert mich heute noch, weil sich ja wirklich alles auf der Straße tummelt, vom Eselskarren und Fußgänger, über den Radelfahrer, Lastwagen und normalen Personenwagen. Europäern wurde ausdrücklich davon abgeraten, sich mit einem Leihwagen in dieses Getümmel zu wagen. Um dort fahren zu können, muss man damit aufgewachsen sein, denke ich. Unfälle habe ich gottseidank dort keine gesehen oder erlebt, dafür aber in der Türkei. Dort war ich vor einem halben Leben vier Wochen als Rucksacktouri unterwegs und bin auf allem mitgefahren, was sich fortbewegt hat und dabei sind wir an mehr als einem abgestürzten Bus vorbeigefahren, der neben uns in der Schlucht lag....

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Endlich, endlich, endlich kann sich Paul von Guilias Geist lösen. Ich habe zuerst nicht nachvollziehen können, warum er sie so lange nicht abschütteln konnte, bekanntlich werden ja alle Erinnerungen nach 20 Jahren immer "grauer", aber die ungeklärten Umstände und auch die eigenhändige Verbrennung von Guilia hatten ihm wohl ein intensives Trauma beschert.


    Ich stimme dir zu. Allerdings muss man auch anmerken, dass er dieses Trauma ordentlich gepflegt und als Vorwand genutzt hat, um sich vor jeder Art von Verantwortung im zwischenmenschlichen Bereich zu drücken. Ich halte das für durchaus realistisch. Menschen tun nicht immer, was am besten für sie ist, wenn es einen vermeintlich leichteren Weg gibt. :rolleyes


    Zitat

    Da sich jetzt zumindest die ungeklärten Umstände zum Teil aufgelöst haben und er sich stellvertretend für Guilia gegen Giovanna entscheiden durfte, kann er am Friedhof Abschied nehmen. Ich gönne es ihm von Herzen, aber er hat wirklich einen schweren Weg zurückgelegt.


    Ich freue mich auch für ihn, aber auch hier gilt, dass er sich den Weg mit seiner emotionalen Abkapselung über die Jahre hinweg selbst schwerer als nötig gemacht hat.


    Zitat

    Ich habe gelesen, dass viele der Leserinnen Luca mögen und möchte dem Luca-Fanclub beitreten. Und warum mögen wir ihn? Er ist im Gegensatz zu Paolo so herrlich unkompliziert, witzig, ein guter Freund und ich mag seine Hemden.


    Ich habe Luca ganz bewusst als Gegenentwurf zu Paul konzipiert und ihm an die Seite gestellt. Seine Leichtigkeit soll Pauls düstere Schwere konterkarieren und damit die Möglichkeit eines anderen, besseren Umgangs mit seinen Problemen aufzeigen.


    Zitat

    Ich würde harimau auch zutrauen, dass er Lucas Vorliebe für knallige Oberteile teilt, er das aber aus Rücksicht auf Steffis Augenlicht nicht auslebt ;-) :lache


    Ja und nein. Ich mag es tatsächlich bunt, allerdings hemmt Steffi diese Vorliebe nicht, sondern unterstützt sie noch. :lache


    Zitat

    In Sri Lanka fahren sie übrigens auch wie die Irren. Ich bin tausend Tode gestorben, als wir mit unserem Guide in einem Kleinbus eine mehrtägige Tour ins Landesinnere gemacht haben. Das nicht mehr passiert, wundert mich heute noch, weil sich ja wirklich alles auf der Straße tummelt, vom Eselskarren und Fußgänger, über den Radelfahrer, Lastwagen und normalen Personenwagen. Europäern wurde ausdrücklich davon abgeraten, sich mit einem Leihwagen in dieses Getümmel zu wagen. Um dort fahren zu können, muss man damit aufgewachsen sein, denke ich. Unfälle habe ich gottseidank dort keine gesehen oder erlebt, dafür aber in der Türkei. Dort war ich vor einem halben Leben vier Wochen als Rucksacktouri unterwegs und bin auf allem mitgefahren, was sich fortbewegt hat und dabei sind wir an mehr als einem abgestürzten Bus vorbeigefahren, der neben uns in der Schlucht lag....


    Die meisten Leute denken zuerst an Malaria und andere fiese Krankheiten, wenn es um die Risiken des Reisens in ferne Länder geht. Realistisch betrachtet liegen die größten Gefahren allerdings im Transport. Steffi und ich sind auf Reisen mehrfach in Busunfälle verwickelt worden (auf dem Rückweg von Lamalera sogar in eine Schiffskollision!) und manchmal nur mit viel Glück unverletzt herausgekommen. Auch die gruselige Fahrt mit dem Lastwagen nach Lamalera samt auf der Piste liegenden Felsbrocken haben wir selbst erlebt. Nur wenige Zentimeter trennten uns vor Sturz den Abhang hinunter, doch im Gegensatz zu Pauls Erlebnis hielt die Kante. Obwohl Ostindonesien in dieser Beziehung die größten Schrecken bereit hielt, waren auch die Busfahrten in Nepal oder Indien alles andere als entspannt. Sri Lanka stelle ich mir ähnlich vor. Man braucht schon viel Gottvertrauen - oder Fatalismus - um sich diesen Gefahren auszusetzen.


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Selten ein Buch so schnell gelesen. Will schließlich wissen, wie es weitergeht :grin.


    Endlich mal wieder eine sehr sympathische Person aufgetaucht. Luca. Den mag ich :-]. Und ich konnte mir sogar sein „scheußliches“ Hemd vorstellen. Das passt irgendwie zu ihm.


    Die Szenen mit den Walfängern war zwar ganz interessant, aber für mich nicht so wichtig. Vielleicht um etwas über die Riten und Sitten kennenzulernen? Irgendwie fehlt mir hier ein Zusammenhang mit der Geschichte. Auch aus der Szene mit dem Unfall bin ich nicht so ganz schlau geworden :gruebel. Der einzige Gedanke war, dass Paul noch mal mit so einer Szene konfrontiert wird, wie damals mit Giulia. Er dachte ja zuerst auch, sie wäre tot, aber irgendwie war dann alles schon vorbei. Wenn es eine Schlüsselszene hätte sein sollen, hätte ich sie mir ausführlicher gewünscht.


    Tja … die Friedhofsszene. Dafür das er 20 Jahre lang so getrauert war und so „unfrei“ war, ging es dann ziemlich schnell. Aber vielleicht war das auch nur noch das i-Tüpfelchen und er hatte sich wirklich schon langsam gelöst. Aber so richtig traue ich ihm noch nicht, fände ich aber schön, dass würde ihn mir vielleicht wieder etwas näher bringen.


    Und … ICH war doch etwas überrascht, dass Giulia die Tochter war :yikes. Das war für mich sehr überraschend, auch wenn die Ähnlichkeit da war.


    Ansonsten wieder absolute Begeisterung von der Beschreibung von Land und Leuten. Und nun schnell weiter …

    :lesend Fenna Janssen - Der kleine Inselladen

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    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Es wird Zeit

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 320

  • Zitat

    Original von Schubi
    Selten ein Buch so schnell gelesen. Will schließlich wissen, wie es weitergeht :grin.


    Endlich mal wieder eine sehr sympathische Person aufgetaucht. Luca. Den mag ich :-]. Und ich konnte mir sogar sein „scheußliches“ Hemd vorstellen. Das passt irgendwie zu ihm.


    Komisch, bei den Hemden musste ich immer an harimau denken :lache :schnellweg

  • streifi : :grin ... ob du es glaubst oder nicht ... DAS musste ich auch :-] ... obwohl ich seine nicht scheußlich finde ... es ist halt harimau und zu ihm passen bunte Hemden :schnellweg

    :lesend Fenna Janssen - Der kleine Inselladen

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    Hörbuch: Ildiko von Kürthy - Es wird Zeit

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 320