Slumdog Millionaire

  • Kann es denn wirklich sein, dass noch keiner einen Thread für diesen Film eröffnet hat? :wow


    Ich hab ihn heute abend gesehen, und ich bin hin und weg.
    Definitiv unter den Top 5 der letzten Jahre, verdiente Oscars!


    Schauspieler, Soundtrack... ganz große Klasse.


    Und einfach nur sehr, sehr gut gemacht, bis ins kleinste Detail, was teilweise auch ziemlich schonungslos sein kann....
    Die Verknüpfung von Gegenwart, Vergangenheit und Kindheit finde ich perfekt, die Überblendungen sind wahnsinnig gut gelungen.


    Ich habe vor längerer Zeit schon die Buchvorlage "Rupien, Rupien" gelesen, und dies ist wirklich einer der seltenen Fälle, in denen der Film fast noch besser ist als das Buch.


    Unbedingt sehenswert!!

  • Oh ja, den MUSS ich mir auch unbedingt noch anschauen.

    An old man turned ninety-eight
    He won the lottery and died the next Day
    It's a black fly in your Chardonnay
    It's a death row pardon two minutes too late
    Isn't it ironic, don't you think
    (Alanis Morisette - Ironic)

  • ich hab ihn am Freitag gesehen und muss auch sagen: ein ganz großartiger Film! :anbet


    großartig umgesetzt, wunderschön, tieftraurig, erschreckend, ermutigend - alles in Einem! dazu eine tolle schauspielerische Leistung aller Charaktere, alle sehr glaubwürdig UND auch noch tolle Musik (obwohl ich Bollywoodfilme nicht mag, hat mir sogar die eine Tanzszene *g* gefallen)


    achja, als Tipp: wenn Ihr die Chance habt, seht ihn Euch unbedingt im Original an! nur so kommt die Atmosphäre und "Indien" richtig rüber. ich kann mir beim Besten willen nicht vorstellen, wie man das mit einer Synchro so umsetzen will.

  • Hallo!


    Ich finde auch dass der Film total gut ist - mir hat er auch besser gefallen als das Buch...ich kann mich auch an eine Liebesgeschichte im Buch nicht erinnern...hab ich da was vergessen oder wurde die im Film zusätzlich eingebaut? :gruebel


    Liebe Grüße

  • Ich fand vor allem Kameraarbeit und Sound durchweg großartig. Der Film liefert einige bezaubernde Bilder, die musikalisch sehr treffend untermalt werden. Allerdings schien mir die Darstellung des Slum-Lebens teilweise etwas zu positiv (teilweise konnte man den Eindruck gewinnen, dass es ganz schön sein kann dort zu "wohnen"). Den größten Schwachpunkt im Film sehe ich allerdings in dem ungewöhnlichen Aufhänger der Story, die Lebensgeschichte eines Slumjungen anhand von Quizfragen zu erzählen. Innovativ mag er sein, aber das macht ihn noch nicht gleich zu einem Höhepunkt cineastischen Schaffens.



    Dem Bollywood-Ende stehe ich auch etwas kritisch gegenüber. Einerseits ist es eine wunderbare Persiflage auf den indischen Bollywood-Schnulz, andererseits wirkt es sehr destruktiv auf die Atmosphäre des bitter-süßen Endes.


    Und damit wäre ich auch schon beim dritten großen Kritikpunkt: dem Ausgang des Films. Ich hätte mir schon irgendwie gewünscht, dass Jamal die letzte Frage falsch beantwortet, schließlich hatte er Latika wiedergefunden und das war für ihn ja (hoffentlich) das wichtigste. Außerdem fangen alle an rumzuhopsen bevor er sich Gedanken darüber machen kann, was wohl mit seinem Bruder passiert sein mag. Natürlich konnte Jamal seinen Bruder nicht besonders gut leiden, aber er war einer von zwei Personen, die ihn sein ganzes Leben lang begleitet hatten und mit dem er einiges durchzustehen hatte. Da wäre doch durchaus ein wenig Nachdenklichkeit angebracht. Dafür ist es filmisch sehr schön umgesetzt, wie Geld und Glück in einem einzigen Moment von Salim zu Jamal übergeht.


    Das Ende vermittelt zudem ein wenig das Gefühl von Friede-Freude-Eierkuchen und verfehlt damit, wie ich finde, eine wichtige Kernaussage, schließlich sind die Slums ja ebensowenig verschwunden wie die 6-jährigen Jamals, die dort wohnen.



    Insgesamt muss ich den Film aber doch eher loben (vor allem Kamera und Sound): ein kleines Meisterwerk.

  • Ich fand den Film auch toll und der Oscar ist schon verdient, aber den von Hank genannten Kritikpunkten in Spoiler kann ich mich anschließen.
    Dennoch hat mich der Film irgendwie berührt und ich fand ihn schön. Wird für mich trotzdem nicht der Film des Jahres sein :gruebel

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Zitat

    Original von Lystriana


    Ich habe vor längerer Zeit schon die Buchvorlage "Rupien, Rupien" gelesen, und dies ist wirklich einer der seltenen Fälle, in denen der Film fast noch besser ist als das Buch.


    Muss ich den Film denn dann auch gucken? Ich fand das Buch nicht so toll. Aber ich glaub auf DVD reicht mir...

  • Also ich habe den Film gestern auch angeschaut und was soll ich sagen...
    Mir hat er eigentlich nicht so gut gefallen. Mal von der Kameraführung und ähnlichem abgesehen, denn davon hab ich null Ahnung und darauf achte ich auch überhaupt nicht.
    Die 4,50 € für die Karte war okay, aber 8 € (am WE) wären mir defivnitiv zu teuer.
    Meiner Meinung nach kann man auf die DVD warten und sich den Film dann mal ausleihen.

  • Ich hab den Film auch gestern gesehen und muss sagen: na ja. Die Idee der Story an sich finde ich gut, die Umsetzung hat mich teilweise genervt.


    Mein Fazit: kann man guggen, hätte aber auch auf DVD gereicht.

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • ein wirklich genialer Film!!
    Die Story ist unglaublich, aber immer logisch und nachvollziehbar. Der Film öffnet mir als saturiertem Mittelständler die Augen für eine Welt, die mir im Grunde völlig fremd ist, die Welt der Underdogs, die es ja nicht nur in Indien gibt. Gegen diese Welt mit ihren eigenen Gesetzen werden wir meist sehr schön abgeschirmt und bekommen es nicht zu Gesicht - wir wollens ja auch gar nicht sehen, weil es stinkt und pfui bä ist. Außerdem könnte man daran erinnert werden, wie gut es einem tatsächlich geht und dass es tatsächlich Leute gibt, die durch die Scheiße krabbeln müssen, um einfache Ziele zu erreichen.


    Die Geschichte ist außerdem brilliant erzählt. Immer wieder erklären Rückblenden, wie Jamal auf die Antworten seiner Fragen kommt, und da geschehen wirklich unglaubliche Sachen. Wir lernen den jungen Mann verstehen und schätzen. Die wunderschöne Liebesgeschichte ergänzt das Ganze mit einem Schuß Romantik. Dies geschieht weder aufgesetzt noch kitschig, sondern einfach nur schön ....
    Begeistert hat mich schließlich die Tanz-Szene am Ende...


    Fazit: absolut sehenswert - auch und gerade im Kino, wo man alles schön groß und mit brillantem Sound hat, denn auch dieser lohnt!!

  • Ich habe den Film auch gestern gesehen und fand ihn auch absolut grandios!


    Zitat

    Original von licht
    Gegen diese Welt mit ihren eigenen Gesetzen werden wir meist sehr schön abgeschirmt und bekommen es nicht zu Gesicht - wir wollens ja auch gar nicht sehen, weil es stinkt und pfui bä ist. Außerdem könnte man daran erinnert werden, wie gut es einem tatsächlich geht und dass es tatsächlich Leute gibt, die durch die Scheiße krabbeln müssen, um einfache Ziele zu erreichen.


    Dem muss ich leider widersprechen, liebe Licht. Wer sich in Indien bewegt, KANN sich dem Elend gar nicht entziehen und ich hatte nicht den Eindruck, dass die Slums abgeschirmt sind. Im Gegenteil: Mein 1. Eindruck von Delhi war Entsetzen, weil ich den Eindruck gewann, GANZ Indien sei ein Slum.
    Indien ist ein wunderbares Land, voller Kontraste, voller Gegensätze, aber auch mit sehr viel Dreck und Elend und das bleibt keinem Touristen verborgen. Man müsste schon mit Scheuklappen durch die Gegend laufen ;-)

  • @ Roma...
    ich fürchte, ich habe mich unglücklich ausgedrückt: ich schrieb: WIR werden von den Underdogs abgeschirmt und wollen das meist auch so, weils es bequemer ist. Die Mehrzahl von UNS lebt, soweit ich das einschätze nicht in Indien sondern in Mitteleuropa. Und hier ist es leider wirklich so...