Hilke Rosenboom
Das falsche Herz des Meeres
Klappentext:
Wangerooge 1854: Die 14jährige Leevke wird auf einem arabischen Handelsschiff von Piraten entführt. Doch der junge Kapitän Hanrib erobert sein Schiff zurück und bringt Leevke in einem Palast in Marokko unter. Umgeben von unermesslichem Luxus hat sie nur ein Ziel: ihrem goldenen Käfig zu entkommen! Als Hanrib sein Versprechen für ihre Heimkehr zu sorgen, nicht hält, flieht Leevke - und eine abenteuerliche Reise quer durch Afrika und Europa beginnt. Doch Hanrib folgt ihr wie ein Schatten…
Über die Autorin:
Hilke Rosenboom, 1957 auf Juist geboren, stammt aus einer uralten Seemannsfamilie. Sie verbrachte ihre Kindheit auf den Inseln Juist und Baltrum, studierte in Kiel und besuchte die Journalistenschule in Hamburg. Nach 15 Jahren als Reporterin beim "Stern" und ausgedehnten Reisen in viele Ecken der Welt begann sie, Romane für Kinder und Jugendliche zu schreiben. Hilke Rosenboom verstarb im Sommer 2008.
Meine Meinung:
Hilke Rosenboom erzählt die Geschichte der 14jährigen Kapitänstochter Leevke, die eine unbeschwerte Kindheit auf der Insel Wangerooge erlebt hat. Eines Tages ändert sich ihr Leben jedoch, als ihre Mutter bei der Geburt eines Sohnes stirbt, der ebenfalls nicht überlebt. Leevkes Vater, der Hilfe holen wollte, kehrt nicht nach Hause zurück und so gelten Leevke und ihre jüngere Schwester Ebba als Vollwaisen. Das Ehepaar Kattrepel nimmt sich ihrer an und es gilt als beschlossen, dass Leevke später deren Sohn Willem heiraten wird. Leevke fühlt sich in ihrem neuen Zuhause nicht wohl und entschließt sich fernab der Insel ein neues Leben anzufangen, wofür sie aber Geld braucht. Um an dieses zu gelangen möchte sie ein Schmuckstück, das sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hat, verkaufen und sucht daher ein Handelsschiff auf, das vor Wangerooge anliegt. Zu spät erkennt sie, in welche Gefahr sie sich dadurch begeben hat. Sie gerät in die Gefangenschaft von Piraten und entdeckt, dass auch ihre Freundin Johanna mit an Bord ist.
Nach einigen Tagen auf See wird ihr Schiff gekapert, und zwar vom eigentlichen Besitzer, dem reichen Kaufmannssohn Hanrib, der die beiden Freundinnen – trotz heftiger Gegenwehr von Leevke - mit in seine Heimatstadt Rabat nimmt, wo sie im Palast seines Bruders untergebracht werden. Hanrib lässt sich in den folgenden Monaten nicht mehr sehen, was Leevke sehr traurig stimmt.
Johanna gewöhnt sich schnell an den Luxus, der ihnen geboten wird, doch Leevke sehnt sich danach wieder nach Hause zu dürfen.
Ihr gelingt die Flucht, doch sie bezahlt sie fast mit ihrem Leben, als das Schiff, das sie von Marokko fortbringen soll, sinkt. Es ist Hanrib, der sie aus dem Meer rettet und mit nach Venedig nimmt, wo sie jedoch erneut flüchtet und Unterschlupf bei dem Schneider Danilo und seinem Sohn Sebastian findet. Eines Tages erscheint Hanrib auf der Suche nach Leevke im Laden, doch sie kann sich verstecken und sieht ihn erst auf einem Ball wieder, bei dem sie sich ihre Gefühle offenbaren. Auch Johanna ist Gast auf diesem Ball und sorgt durch eine Intrige dafür, dass Leevkes Glück zu zerstören droht…
„Das falsche Herz des Meeres“ ist das erste Buch von Hilke Rosenboom, das ich gelesen habe und besticht schon allein durch seine optimische Aufmachung. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und mit Leevke hat die Autorin ein für ihr Alter sehr selbstbewusstes und gebildetes Mädchen als Hauptperson ausgewählt und mit Hanrib den perfekten männlichen Gegenpart, so unterschiedlich die beiden auch anfangs erscheinen.
Das Buch ist ein wunderbarer Roman, der in ferne Länder entführt, fremde Kulturen öffnet, von Freundschaft und Verrat erzählt – und von einer langsam wachsenden Liebe…
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen