Claudia : Das klingt überzeugend. Ich habe zwei Lesungen durchgeführt, durchaus mit viel Applaus und dem Zwang zu "Nachschlägen". Dann habe ich mich in einem bekannten Münchner Restaurant dafür beworben, aber eine Abfuhr erhalten. Ich solle verstehen, es gehe ja auch um den Umsatz. Und da sei man eben gezwungen, nur Autoren zu nehmen, dir durch Presse, Rundfunk usw schon ein gewisses Renommé hätten. Also, einen netten Artikel im Stadtteilblättchen haben sie damit nicht gemeint!
Presse bekommt man aber nur, wenn das Erzeugnis aus einem renommierten Verlag kommt, denke ich mir. Ich habe mich seither nicht mehr um Lesungen gekümmert. Ich fürchte, dabei in Klein-Klein selbst zu verkümmern. Wie sind da deine konkreten Erfahrungen? Und, wenn du Lesungen organisierst, verkaufst du dabei deine Publikationen als Privatdruck oder bist du schon bei einem Verlag? Du hast ja Random House angedeutet.
Auch von anderer Seite habe ich einen Dämpfer erhalten. Ein mir bekannter Autor bot sich an, mir einen Termin beim Lektorat eines großen Verlags zu verschaffen. Meine "Schicksalsmaschine" könnte ich aber dazu nicht verwenden, meinte er. Ich müßte meinen zweiten Roman erst fertig schreiben. Warum? "Die Schicksalsmaschine" sei schon "versaut" dadurch, daß ich sie bei BoD hätte drucken lassen. Die hätte ja schon eine ISBN - mit so etwas gäbe sich kein Verlag ab.
Ich habe dann auf diese Hilfe verzichtet. Ich fand es ungeheuerlich, daß mein Roman einfach unter den Tisch fallen sollte. Gibt es solche Erfahrungen? Ist man stigmatisiert, wenn man etwas bei BoD publizieren läßt? Besser in der Schublade lassen, als einen solchen Versuchsballon zu starten?