Der Engelsbaum - Penny Sumner

  • Klappentext:


    Nina Karasavina ist fast noch ein Kind, als sie 1913 einen Engel sieht, der ihr die Botschaft überbringt, dass sie weggehen soll - weit weg von ihrer russischen Heimat. Als alte Frau steht Nina im englischen Brighton unverhofft ihrer Enkelin Julia Truelove gegenüber, von deren Existenz sie bislang nicht das Geringste ahnte. Nach und nach entfaltet sich vor den beiden Frauen die bewegte Geschichte ihrer Familie, und sie entdecken, dass selbst die Macht des Schicksals nicht unbezwingbar ist ...


    So leidenschaftlich und fesselnd wie "Die Liebenden von Leningrad"


    Zur Autorin:


    Die gebürtige Australierin Penny Sumner kam während ihres Studiums nach England. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Newcastle upon Tyne und unterrichtet Creative Writing an der dortigen Universität. Bereits vor ihrem Romandebut war sie literarisch erfolgreich. Neben mehreren Sachbüchern veröffentlichte sie schon zahlreichen, zum Teil preisgekrönte Short Storys und war Herausgeberin eines Bandes mit Kriminalgeschichten.



    Zum Buch:


    Es handelt sich hier um einen sehr einfühlsam und schön geschriebenen Familienroman, welcher beinahe 80 Jahre und mehrere Kontinente umfasst. Er beschreibt die bewegende Lebensgeschichte der Russin Nina und ihrer Familie (und Freunden), beginnend im Kindesalter und endend im Alter von 90 Jahren. Dazwischen gibt es alle Facetten eines ereignisreichen Lebens mit all seinen persönlichen Tragödien aber auch schönen Begebenheiten. Dabei spannt die Autorin den Bogen beginnend in Russland, über England, Frankreich und Australien und wieder zurück nach England.


    Ninas Flucht aus Russland, ihre Ehe mit dem homosexuellen Richard, ihre Schwangerschaft (mit der Richard natürlich nichts zu tun hat), der Verlust ihres Mannes und auch des Vaters ihres Sohnes sowie ihres Sohnes selbst und sind nur einige "Höhepunkte" ihres Lebens, welche ausführlich geschildert werden.


    Die Enkelin Julia, welche fast 60 Jahre später, ebenfalls krisengeschüttelt auf der Suche nach ihren Wurzeln ist, kommt erst im ca. letzten Drittel des Buches ins Spiel, nachdem der Leser die Lebensgeschichte Ninas bereits kennt. Hier bekommt das Buch dann einen sehr sentimentalen Touch und der Leser erfährt dann z.B. auch, was aus den meisten der Protagonisten, welche im bisherigen Roman eine größere Rolle spielten, geworden ist. Im Gegensatz zu dem, was der Klappentext "verspricht", spielt Julia meiner Ansicht nach in diesem Buch nur eine sehr untergeordnete Rolle, um das Buch ausklingen zu lassen. Dies stört aber überhaupt nicht.


    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und wer gerne Famileinsagas liest, sollte es sich nicht entgehen lassen.


    Von mir bekommt es 9 von 10 Punkten


    --Schusselchen--


    PS: Falls Interesse als WB besteht, ich lasse es gerne auch wandern. Ich sage allerdings gleich dazu, dass das Buch nicht mehr ganz so fit ist, da ich es selber gebraucht erstanden habe. Es ist aber auf alle Fälle sauber.