Wo begann der Wunsch, zu schreiben? Mitteilungsbedürfnis?

  • Zitat

    Original von agu
    Meine Methode, diesen Moment moeglichst weit rauszuzoegern ist, dass ich am Anfang nur das Notwendigste recherchiere, und bei jedem ungewissen Detail eine Fussnote anhaenge, um den Schreibfluss nicht zu zerstoeren.
    Am Ende ist es allerdings immer eine ich-muss-es-fertigkriegen-weil-ich-es-abgeben-muss Qual.


    :write
    Das muss ich jetzt mal direkt so unterschreiben - man mag gar nicht glauben, wie viele grellorange Anmerkungen namens (Recherche!) noch hinter manchen Abschnitten in meinem fast fertigen Manuskript stehen. Nur wenn man gerade so schön im Schreibfluss ist, kann man sich doch unmöglich mit schnöder Recherchearbeit aufhalten. :grin
    Und die Fertigkriegen-müssen-Phase inclusive Torschlusspanik, die kenne ich auch nur zu gut. Ach, es ist so befreiend zu lesen, dass es anderen auch so geht! :anbet

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • @ danicng-drama


    bei mir war es genauo, so habe ich dann die lust am lesen entdeckt, und später mit 11 fing ich an zu schreiben....
    nun schreibe und lese ich einfach weil es mir spaß macht, es ist sozusagen mein hobby :-]

  • Zitat

    Original von Syddy
    @ danicng-drama


    bei mir war es genauo, so habe ich dann die lust am lesen entdeckt, und später mit 11 fing ich an zu schreiben....
    nun schreibe und lese ich einfach weil es mir spaß macht, es ist sozusagen mein hobby :-]


    Genau so geht es mir auch. Ein wirklich großes Mitteilungsbedürfnis habe ich, wenn es um mein reales Leben geht. Aber mein Geschriebenes bleibt meist für mich, meine beste Freundin und eine germanistik Studentin, die dann Beta-liest :] Ich mache sozusagen in meiner Freizeit gerne Denksport lieber, als dass ich z.B. im Volleyballverein bin... Und wir sind noch in dem Alter, wo man prahlen kann, wenn man "schwierigere" Wörter benutzt. :]

    Nimm ein Kind an die Hand und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt, die du längst vergessen hast.

  • @ dancing-drama


    ja denke ich auch, obwohl meine freundinnen mich manchmal nicht verstehen, es gibt nämlich so tage wo ich keinen bock habe nach draußen zu gehen, weil ich einfach für mich sein möchte um nachzudenken (Meistens über Bücher etc.) dafür haben sie kein verständnis...

  • Hallo Sophia,


    wollte mich mal zu folgendem äußern:


    Zitat

    Denn da der finanzelle Ertrag einer schriftstellerischen Tätigkeit von vorneherein sehr ungewiss ist, und auch ein späterer eventuell größerer Erfolg nicht unbedingt lange anhalten muss,
    kann das Geldverdienen nicht der Grund sein, warum jemand Bücher zu schreiben beginnt.


    Das sehe ich ein wenig anders. Klar, Geldverdienen allein ist nicht der Grund, aber gerade jemand, der zu schreiben BEGINNT - der oft noch jung und blauäugig ist, Verlage für "Wohltäter" hält, die sich um jedes Buch reißen, und Joanne K. Rowlings Millionengewinne vor Augen hat, ständig von den knappen und vielen schlechtbezahlten Arbeitsplätzen Deutschlands hört und keine Ahnung hat, wie es nach der Schule weitergehen soll - also, da aufs große Geld durch das geliebte Schreiben zu hoffen, das ist schon ein Grund, sich da reinzuhängen. Viele (junge) Schreibanfänger wissen nicht, dass der finanzielle Ertrag so niedrig ist, sie haben nur die berühmten Autorenbeispiele vor Augen, die anscheinend nichts an Berufsarbeit tun außer zu schreiben. Also, die IRRTUM, als Autor das große Geld zu machen, kann sehr wohl ein wesentlicher Teil der Motivation sein, mit dem Schreiben anzufangen.


    Was stimmt: Der Geldertrag kann nicht der Grund sein, warum so viele mit dem Schreiben noch lange WEITERMACHEN.


    Freundliche Grüße
    Annorra

  • Zitat

    Original von Annorra
    Also, die IRRTUM, als Autor das große Geld zu machen, kann sehr wohl ein wesentlicher Teil der Motivation sein, mit dem Schreiben anzufangen.


    Nu ja, ich kann mir gut vorstellen, dass das in einigen Fällen so ist.


    In ganz wenigen Fällen landet ja dann auch das ersehnte Geld in der Tasche - in anderen Fällen vielleicht auch nur genug, um dies als ausreichende Bestätigung und netten Nebenverdienst anzusehen.


    Und wenn nicht.....



    Zitat

    Original von Annorra
    Was stimmt: Der Geldertrag kann nicht der Grund sein, warum so viele mit dem Schreiben noch lange WEITERMACHEN.



    Mit dem Weitermachen ist es vielleicht wie beim Glücksspiel - man kann, wenn man schon bis zur ersten oder zweiten Veröffentlichung gekommen ist, nicht mehr zurück - denn auch wenn die Verkaufszahlen enttäuschend sind, hofft man vielleicht immer weiter auf den großen Gewinn?


    Und wenn die Veröffentlichung noch nicht stattgefunden hat, ist das vielleicht wie mit dem Lottoschein, dass man die Vorstellung fürchtet, es hätte dann doch geklappt, wenn man nicht vorschnell aufgegeben hätte....?

  • Zitat

    Original von Sophia
    Mit dem Weitermachen ist es vielleicht wie beim Glücksspiel - man kann, wenn man schon bis zur ersten oder zweiten Veröffentlichung gekommen ist, nicht mehr zurück - denn auch wenn die Verkaufszahlen enttäuschend sind, hofft man vielleicht immer weiter auf den großen Gewinn?


    Und wenn die Veröffentlichung noch nicht stattgefunden hat, ist das vielleicht wie mit dem Lottoschein, dass man die Vorstellung fürchtet, es hätte dann doch geklappt, wenn man nicht vorschnell aufgegeben hätte....?


    Dieser Vergleich geht mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf. Ein bisschen was von (Glückspiel-)Sucht hat das Ganze wohl wirklich. Ich kenne einige Autoren, die "es" irgendwann bleiben lassen konnten. Aber die meisten bleiben doch Schreib-Junkies...

  • Hallo Sophia,


    warum habe ich angefangen zu schreiben? Ich hatte (im hohen Alter von 27 Jahren) urplötzlich eine Idee zu einer Geschichte und habe nach ein paar weiteren Ideen einfach angefangen zu schreiben. Nur für mich, ohne irgendeinen Hintergedanken. Ich habe drei Jahre daran geschrieben (immer mal wieder wenn ich Zeit hatte) und in der ganzen Zeit habe ich es nur einer einzigen Freundin erzählt, die es dann auch gelesen hat.


    Ich wollte nicht veröffentlichen und hätte es auch nie von selber bei Verlagen eingereicht. Erst nachdem ich dazu aufgefordert wurde, habe ich es an die Lektorin geschickt und es wurde genommen. Absoluter Glücksfall. Wobei ich tatsächlich nach der Zusage noch kurz überlegt habe, ob ich das wirklich machen sollte. Aber dann hat es mich doch gelockt, mal etwas neues auszuprobieren.


    Ein übergroßes Mitteilungsbedürfnis habe ich also nicht, aber wenn ich weiß, dass ich mit meinen Büchern Leser erreichen und ihnen eine Freude machen kann, warum nicht? Mir selber macht es ja auch Spaß, die Bücher zu schreiben.


    Warum ich immer weiterschreibe? Weil mein Dickkopf nicht zulässt, dass ich es nicht immer wieder probiere. Und weil ich gerne weiter Leser unterhalten möchte. Und weil es mir trotz allem Ärger, der auch dazu gehört, trotzdem noch Spaß macht, Geschichten und Figuren zu erfinden. Und natürlich, weil ich mir gerne damit Geld dazu verdiene. Ich würde natürlich auch mehr nehmen. :grin



    Viele Grüße,


    Michelle

  • Zitat

    Original von Michelle


    Warum ich immer weiterschreibe? ..... weil ich gerne weiter Leser unterhalten möchte. Und weil es mir trotz allem Ärger, der auch dazu gehört, trotzdem noch Spaß macht, Geschichten und Figuren zu erfinden.


    Das klingt sehr schön - machen Autoren mit ihren Geschichten doch den Alltag der Leser auch bunter und abwechslungsreicher.


    Ich möchte damit nicht sagen, dass ich aus einer Deprivation heraus lese, das wirklich nicht.


    Aber phasenweise kann das auch mal in die Richtung gehen:
    Wenn es Zeiten gibt, in denen für meinen Geschmack zu viel Routine im Alltag einkehrt, dann muss ich zugeben, rette ich mich geradezu in ein Buch.


    Deshalb: Schön, dass Autoren mit ihren Geschichten den Alltag bereichern,
    und weitermachen.

  • Zitat

    Original von Britt


    :write
    Das muss ich jetzt mal direkt so unterschreiben - man mag gar nicht glauben, wie viele grellorange Anmerkungen namens (Recherche!) noch hinter manchen Abschnitten in meinem fast fertigen Manuskript stehen. Nur wenn man gerade so schön im Schreibfluss ist, kann man sich doch unmöglich mit schnöder Recherchearbeit aufhalten. :grin
    Und die Fertigkriegen-müssen-Phase inclusive Torschlusspanik, die kenne ich auch nur zu gut. Ach, es ist so befreiend zu lesen, dass es anderen auch so geht! :anbet


    Dito, da bin ich jetzt auch froh, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht :-).

  • Ich bin mir nicht sicher ob ich Autor werden will. ?( ?( ?(
    Aber ich weiß das ich schon immer geschrieben habe. :write :write :write :write
    Damit meine ich:Das meine Texte schon immer sehr lang und sehr detaliert waren und ich nie auf gehort habe wen es nicht Perfekt war. ;-) ;-) :rolleyes :rolleyes :anbet :anbet

  • Ich kann dir in jedem Punkt nur beipflichten. Im Grunde will man als Autor der Welt seine Geschichte erzählen. Man möchte, dass andere sie lesen und gut finden - und dass nicht unbedingt mit dem Gedanken des Geldverdienens im Hinterkopf, auch wenn das ein netter Nebeneffekt wäre. Aber erstnmal ist es wohl das Mitteilungsbedürfnis und ein gewisser Drang, sich profilieren zu wollen, aus welchen Gründen auch immer.
    Egal, so lange es guttut...

  • veröffentlichen weil ich eine bestätigung dafür will, dass meine texte gut sind. meine eigene zufriedenheit genügt mir nicht, bzw. manifestiert die sich erst, wenn von aussen positives feedback kommt.


    schade eigentlich.

  • Ich schreibe eigentlich etwas aus "Trotz".
    Denn meine Lehrerin sagte einmal zu mir, dass ich aufhoeren sollte zu schreiben, da es eh nichts bringen wuerde.
    Da ich aber in der zdritten Klasse sehr davon ueberzeugt war, schrieb ich weiter...
    Meine Mutter hat mir, bis ich 9 Jahre alt war, immer vorgelesen und ich wollte mindestens so gut wie Cornelia Funke werden.
    Ausserdem sagte meine Lehrerin, dass ich zuviel in meiner eigenen Welt war - das bedeutete, dass ich redete.
    Ich sagte meine Ideen laut vor mir auf und formte Dialoge. Das war das Urteil von meiner Lehrerin:
    "Das Kind ist etwas psychisch gestoert!"
    Okay... Weil ich etwas laut gesgat hatte, in den Pausen, hatte sie das behauptet. Und dabei war ich keien graue Maus - Gummitwist, Freundinnen, Fangsti - das alles war kein Fremdwort fuer mich, denn ich liebte solche Sachen. Jungen Juckpulver in die Pullover beim Sport stecken ( :chen), ich habe es geliebt :grin
    Aufjedenfall schrieb ich von da an meine Gedanken fest und muss heute noch lachen, wenn ich sehr ... komische (*huestel*) Geschichten von "frueher" lese...