Wo begann der Wunsch, zu schreiben? Mitteilungsbedürfnis?

  • Da das Thema "Schreiben als Hauptberuf" gegen Ende diese Frage aufwarf, überlege ich:


    Weshalb also schreiben Autoren?
    Haben Autoren ein besonders großes Mitteilungsbedürfnis?


    Denn da der finanzelle Ertrag einer schriftstellerischen Tätigkeit von vorneherein sehr ungewiss ist, und auch ein späterer eventuell größerer Erfolg nicht unbedingt lange anhalten muss,
    kann das Geldverdienen nicht der Grund sein, warum jemand Bücher zu schreiben beginnt.


    Schreiben um des Schreibens willen kann ich mir schon eher erklären, wenn ein(e) Autor(in) eine große Liebe zum Wort entwickelt hat, zur Sprache, zum Spiel mit der Sprache.


    Oder auch ein Vergnügen daran, Welten, Schicksale und Geschichten zu erschaffen, die all das beinhalten, was den Autoren bewegt - also sozusagen die Realität vervollständigen und ergänzen -


    oder auch zu schreiben, um (sich) die Realität zu erklären. Das könnte vielleicht tatsächlich ein wenig in Richtung "Rauslassenwollen" und "Eigen-Therapie" gehen. Doch das muss nicht negativ sein, denn schließlich ist der Autor/ die Autorin dann mit Herz und Seele dabei; und das kann sich als Ergänzung zu einem schriftstellerischen Talent nur bereichernd auswirken.


    Aber all dies könnte man auch für die eigene Schublade oder den Freundeskreis tun, oder nicht?


    Autoren haben jedoch meist VIEL Energie aufgewendet, um veröffentlicht zu werden,
    und ich denke, das ist der eigentliche Grund, warum sie schreiben:
    Sie wollen, dass andere es lesen, sie wollen sich mitteilen, sich Gehör verschaffen.
    Also doch: Autoren schreiben, weil sie ein großes Mitteilungsbedürfnis haben? Gehört / Angehört werden wollen?


    Mit einer Veröffentlichung ist automatisch auch Anerkennung dessen, was AutorInnen zu sagen haben, verbunden, nämlich durch das Lektorat und den Verlag. Wenn die Leser das Buch auch noch gerne kaufen, ist das der nächste Schritt - noch größere Anerkennung für das, was der Autor mitzuteilen hat.


    Ich habe bisher noch keine(n) Autor(in) kennengelernt, der/die nicht aller-schwerst enttäuscht wäre, würden die Bücher unveröffentlicht und rein privat bleiben. Bis hin zu völlig verzweifelt. Aber vielleicht ist das nur meine Erfahrung.


    Auch wenn später, nach der Veröffentlichung, die Identität als Autor(in) zur Normalität wird, und man, nachdem man das große Ziel erreicht hat, plötzlich eine recht gelassene Einstellung zum Autorendasein entwickelt,
    war dieses Ziel VOR der Veröffentlichung noch der Traum aller Träume.


    Seht ihr das auch so?

  • Liebe Sophia!


    Ja, ja, ja! Das sehe ich schon so. Der Lebenstraum hat sicher viel mit dem inneren Antrieb, schreiben zu müssen zu tun und mit dem Gefühl gerne Geschichten zu erzählen, eine Phantasiewelt zu erschaffen, all das. Aber das Ziel ist es schlussendlich doch, gelesen zu werden. Ich sage immer, ich kann ja gar nichts anderes und das stimmt. Was immer ich versucht habe, um auf andere Art an Geld zum leben zu kommen, es war mittelmäßig. Sich das eingestehen zu müssen war oft schwierig, wenn man von Kind an immer als etwas Besonderes galt. Plötzlich, in der realen Welt, waren da in allen potentiellen Jobs immer bessere, schnellere, ehrgeizigere und schlichtweg talentiertere Kollegen. Aber irgendwo in mir hab ich immer gewusst, dass es da etwas gibt, worin ich besser bin, das mein Weg ist. Und ich denke, bei jedem Schriftsteller kommt eines Tages der Moment, wo er das erkennt, sich hinsetzt und sein Buch schreibt. Nicht "ein" Buch, nicht einen Versuch, sondern das Buch, von dem er mit absoluter Sicherheit weiß, das ist es. Und klar geht es dann sehr schnell darum, Anerkennung dafür zu bekommen, dass man dieser seiner "Berufung" gefolgt ist. Daher kann ich dir nur zustimmen. Schreiben um des Schreibens Willen, das ist ein schönes Hobby, das Freude bereiten kann. Aber der Beruf Schreiben ist wie andere Berufe auch, die Möglichkeit, das eigene, ganz spezielle Talent einzusetzen, um damit etwas zu bewegen, Menschen zu erreichen und, ja, Geld am Konto zu sehen, Geld, das es einem möglich macht, von dem zu leben, was man am besten kann und am liebsten tut...


    lg :wave Claudia

  • Ich kann hier nur zustimmen. Fast alle genannten Punkte treffen auch auf mich zu. Ich schreibe, weil ich einfach nicht anders kann. Zum Geld verdienen ist jeder andere Job besser geeignet und als Hobby gibt es auch genügend Sachen, die weniger Arbeit und Nerven kosten. Aber wenn ich nicht schreiben würde, würde mir einfach etwas in meinem Leben fehlen. Ich müsste etwas unterdrücken und wäre einfach unzufrieden. Speziell bei mir stelle ich fest, dass ich zum einen ein sehr emotionaler Mensch bin, der aber seine Gefühle im richtigen Leben schwer ausdrücken kann. Auch mit dem Kommunizieren tu ich mich schwer und mir fallen oft nicht die richtigen Worte ein. Daher ist das Schreiben für mich eine Art Ersatz, denn dabei kann ich mich richtig öffnen und alles aus mir herauslassen, was mir auf dem Herzen liegt. Und man ist einfach stolz, wenn man etwas geschafft hat, so wie mit jeder beliebigen Arbeit, die man beendet hat und mit der man zufrieden ist.
    lg Steve

  • Ich bin im Grunde eher ein Leser als ein Autor. Meine Hauptmotivation, wenn ich ein Buch schreibe, liegt darin, dass ich die Geschichte lesen möchte, die dabei herauskommt. Das Schreiben ist dann der Weg dahin.
    Die Veröffentlichung hat für mich primär die Bedeutung, dass ich meine Geschichten mit anderen Leuten teilen und in wenigen Fällen, nämlich wenn sich dann ein Kontakt ergibt, auch darüber diskutieren kann.
    Die Bezahlung dient bei mir nicht dazu, dass ich damit mein Leben finanziere - das mache ich mit meinem Hauptberuf. Ich sehe sie als Anerkennung, sowohl vom Verlag, noch mehr aber von den Lesern - es ist ihnen neun Euro oder ein bisschen mehr Wert, meine Geschichten zu lesen. Das schützt meine Geschichten auch in gewissem Maße davor, von Leuten gelesen zu werden, denen sie von vornherein nichts wert sind.
    Ich schreibe auch Geschichten, bei denen ich davon ausgehe, dass sie niemals veröffentlicht werden können. Umgekehrt würde ich aber nie eine Geschichte schreiben, die mich selbst nicht interessiert, auch dann nicht, wenn ich (viel) Geld dafür bekäme.

  • Zitat

    Original von Bernard
    Das schützt meine Geschichten auch in gewissem Maße davor, von Leuten gelesen zu werden, denen sie von vornherein nichts wert sind.


    Hallo Bernard!


    Das musst du mir genauer erklären. Das versteh ich nicht. Geschichten sind doch dazu da, um gelesen zu werden. Warum bzw wovor müssen sie geschützt werden? Es gibt keinen Schutz vor Menschen, denen deine Geschichte vielleicht nicht gefällt, das ist ganz normal. Darum muss man sie nicht in Watte packen bzw mit einem Preis von 9 Euro "schützen". Ob deine Geschichte positiv oder negativ aufgenommen wird, ist egal, denn der Weg ist das Ziel!


    Zitat

    Ich schreibe auch Geschichten, bei denen ich davon ausgehe, dass sie niemals veröffentlicht werden können. Umgekehrt würde ich aber nie eine Geschichte schreiben, die mich selbst nicht interessiert, auch dann nicht, wenn ich (viel) Geld dafür bekäme.


    Auch da muss ich nachfragen. Was macht dich denn so sicher, dass Geschichten, die dich interessieren eher nicht veröffentlicht werden? Ich finde, Geschichten schreiben, die einem selbst gefallen und veröffentlicht werden ist kein Widerspruch. Es geht doch darum, die Geschichte gut zu erzählen, die man zu erzählen hat und gut erzählen kann man im Prinzip jede Geschichte.


    lg Claudia

  • Zitat

    Original von claudiatoman
    Es gibt keinen Schutz vor Menschen, denen deine Geschichte vielleicht nicht gefällt, das ist ganz normal. Darum muss man sie nicht in Watte packen bzw mit einem Preis von 9 Euro "schützen".


    Es gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich weiß, dass derjenige, mit dem ich meine Geschichte teile, eine gewisse Anstrengung unternommen hat, um daran teilzuhaben. Der Lektor, der Titelbildzeichner, der Verleger, der Setzer, der Spediteur, der Buchhändler und ich haben alle etwas dazu beigetragen, dass das Buch im Regal steht. Wenn der Leser nun auch etwas beiträgt (in Form von 9 Euro, von mir aus auch dadurch, dass er seinen Kumpel fragt, ob er das Buch ausleihen darf, das dieser sich zuvor gekauft hat), dann wird er für mich Teil dieser Gemeinschaft. Es drückt ein gewisses Wohlwollen aus, ein Grundinteresse.
    Vielleicht so, wie wenn Du ein Abendessen für Freunde kochst. Du bereitest alles vor und deckst den Tisch, zündest Kerzen an und so weiter - und Deine Freunde machen sich auf den Weg, fahren durch die Stadt und kommen pünktlich.
    Ob es ihnen dann schmeckt oder nicht ist eine davon unabhängige Frage. Natürlich hoffe ich, dass meine Geschichten auch anderen Leuten gefallen. Das klappt nicht immer und bei jeder Geschichte, alles Andere würde mich verwundern.


    Zitat

    Original von claudiatoman
    Ob deine Geschichte positiv oder negativ aufgenommen wird, ist egal, denn der Weg ist das Ziel!


    Das mag bei Dir so sein. Mein Ziel ist es, die Geschichte zu lesen, die ich selbst schreibe. Alles danach ist für mich Nachspiel.


    Zitat

    Original von claudiatoman
    Auch da muss ich nachfragen. Was macht dich denn so sicher, dass Geschichten, die dich interessieren eher nicht veröffentlicht werden? Ich finde, Geschichten schreiben, die einem selbst gefallen und veröffentlicht werden ist kein Widerspruch.


    Das ist richtig - sonst würde ich ja auch gar keine Geschichten veröffentlichen. Ich habe aber etwas über 150 Veröffentlichungen, die meisten Kurzgeschichten im nichtkommerziellen Bereich, aber immerhin auch 3 Romane und 2 Sachbücher.
    In die Kategorie "nicht veröffentlichbar" fallen ...
    ... Experimentaltexte, die ich als Schreibübungen verfasse, zum Beispiel, um Stilmittel einzuüben
    ... sehr persönliche Texte mit Tagebuchcharakter
    ... Texte, die thematisch in einem ausgesprochen engen Marktsegment angesiedelt sind. Extrembeispiel sind hier zwei Romane, die ich verfasst habe, nachdem schon recht deutlich war, dass die Lizenzrechte für die entsprechende Reihe für Deutschland nicht mehr vergeben werden würden (sie spielen in einem Science Fiction-Universum besonderer Prägung, sodass sie aus rechtlichen Gründen nur veröffentlicht werden dürfen, wenn ein Verlag die entsprechenden Lizenzrechte hat)

  • Alles klar. danke für die Erklärungen. Jetzt verstehe ich auch deine Aussage:


    Zitat

    Die Bezahlung dient bei mir nicht dazu, dass ich damit mein Leben finanziere - das mache ich mit meinem Hauptberuf.


    Da haben wir einfach ganz konträre Einstellungen. Denn mein Ziel ist es, das Einzige, das mir wirklich Freude macht, hauptberuflich zu betreiben, weil ich es dann viel öfter, viel intensiver und viel konzentrierter machen kann. Das heißt nicht, dass eine der Einstellungen besser ist. Bei mir persönlich ist es nur so (und wird immer extremer), dass ich Zeit, die ich nicht mit meinen Geschichten verbringen kann oder mit der Recherche, dem Erleben, dem Reisen, allem, was dazu gehört, als verlorene Zeit empfinde. Darum bleibt das immer der tiefste, stärkste und geliebteste Herzenswunsch: Nicht arbeiten um zu schreiben, sondern schreibend arbeiten... :-)


    lg Claudia

  • Ich schreibe ja nicht als Hauptberuf - bin ja Schülerin.
    Schreiben mochte ich schon immer gerne,obwohl ich oft an meinen immer neuen Ideen gescheitert bin :bonk
    Jetzt kommt aber mein Roman in den Vordergrund :write
    So richtig Mut machte mir meine jetztige Deutschlehrerin und das regte mich eben zum Grübeln an :gruebel

  • Zitat

    Original von claudiatoman


    ... Anerkennung dafür zu bekommen, dass man dieser seiner "Berufung" gefolgt ist. ... Aber der Beruf Schreiben ist wie andere Berufe auch, die Möglichkeit, das eigene, ganz spezielle Talent einzusetzen, um damit etwas zu bewegen, Menschen zu erreichen...


    Genau das hatte mich interessiert:
    Was macht das Schreiben für Autoren so besonders?
    Ja, und das ist es vielleicht, was zu Anfang die Motivation für das Schreiben ausmacht!
    Das ist es, was das Bücher-Schreiben als Beruf (auch als Nebeneinkommen!) von vielen anderen Berufen hervorhebt:
    Die gesamte Persönlichkeit darin einbringen zu können, die ganz speziellen Talente und Eigenheiten mit einfließen lassen zu können, und zwar so, dass sie im Endergebnis auch spürbar sind: Das bist Du, da steckst Du drin.


    Schön und befriedigend sind sicher auch viele andere Tätigkeiten, in denen ein Mensch z. B. sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Aber in den meisten Berufen muss man sich zumindest auf ein Interessengebiet beschränken. Und wenn man sagen kann, man hätte einen interessanten Beruf, kehrt nicht selten auch dort Routine ein und die Tätigkeiten wiederholen sich, ohne dass etwas vollkommen Neues daraus entstehen kann, in dem man sich selbst auf die ganz eigene Art mitteilt. Auch z. B. als Kreativer im Bereich Graphik/Design ist man oft an die Vorgaben anderer gebunden, oder die Wünsche des Chefs, oder die vorherrschenden Moden.



    Beim Schreiben dagegen gibt es Raum, Spielraum, eine gewisse Freiheit des Selbstausdrucks. Am Ende des lagen Prozesses entsteht etwas Neues, und nicht nur das: Darin kann sich der/die Autorin so widerspiegeln, wie er/sie das möchte, die Lebenserfahrung einbringen, die sie möchte, die Interessen einbringen, die er in dieser Phase des Lebens gerade einbringen möchte, die Gefühle einbringen, die gerade die Ihren sind und die Einsichten und Überlegungen verarbeiten, die ihn/sie bewegen.


    Das Bücherschreiben ermöglicht also viel eher eine Verwirklichung der gesamten Persönlichkeit, als viele andere Berufstätigkeiten das tun, da sie immer auf einen Bereich beschränkt sind. Denn mit dem Wort kann man eben fast alles auf für andere verständliche Weise ausdrücken, vielleicht zum Teil mehr noch als mit der Malerei, der Musik, dem Tanz, etc..


    Sicher bedeutet Schreiben auch Disziplin, harte Arbeit, Durchhaltevermögen, es gibt frustrierende Phasen in denen einen Blockaden und Ideenmangel und viel organisatorischen Kram etc quälen. Aber es entsteht am Ende etwas, was aus Dir selbst hervorgegangen ist.


    Das ist sehr verlockend, oder? Ist das die Motivation des Anfangs?

  • Ich finde, Du überhöhst das Schreiben. Tanzen, malen, komponieren, Skulpturen schaffen, ja, selbst eine Figur auf der Bühne darzustellen, haben ebenso und im gleichen Maß die Komponente, sich den anderen mitzuteilen. Und voll und ganz eine selbst zu sein. Die gesamte Persönlichkeit einzubringen.


    Das Wort ist alles andere als von Mißverständissen frei. Wenn man das annimmt, ist man dem ersten Mißverständnis bereits zum Opfer gefallen.


    Mitteilungsbedürfnis? Mag sein. Haben JournalistInnen auch. Deswegen haben sie den Beruf gewählt. Von PolitikerInnen gar nicht anzufangen. oder Talk-Show-ModeratorInnen. Oder Dieter Bohlen. :grin


    Grundsätzlich:
    Kunst ohne Publikum ist keine Kunst. Zugleich ist der Ursprung von Kunst das Bedürfnis, sich auszudrücken. Sich zu äußern. SICH.
    Andere dürfen zugucken. Wenn sie etwas kapieren, umso besser. Wenn sie ein gutes/schlechtes Gefühl davon tragen, auch. Toll, wenn sich etwas rührt. Im Anderen. Weil ich ICH bin. (Sogar dann, wenn ich Dieter Bohlen bin. Das ist das Ende der hier zutage tretenden Romantik, ja?)


    Wenn nicht, what the hell. Irgendjemand wird's kapieren. Heute, morgen, in hundert Jahren, tausend Jahren. What the hell.
    Wenn man es nicht mehr erlebt, ist es Mist. Genug Leute sind deswegen verhungert.


    Trotzdem.


    Das ICH steht an erster Stelle, das Publikum an zweiter. Aber ohne geht's nicht. Allerdings ist die Gleichzeitigkeit von Kunst und Publikum nachgeordnet. Zuweilen sehr. Oft sogar.
    Das ist der Punkt.
    Mitteilungsbedürfnis: ja, klar. Ob man ein Echo findet? Bloß wichtig, wenn es um's Geld geht.
    Aber wann geht es das nicht?


    Eine echte Zwickmühle.



    :wave



    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo, Sophia.


    Zitat

    Auch z. B. als Kreativer im Bereich Graphik/Design ist man oft an die Vorgaben anderer gebunden, oder die Wünsche des Chefs, oder die vorherrschenden Moden.


    Und Du glaubst tatsächlich, das wäre beim Schreiben nicht so? :wow


    Du verklärst das ein wenig, jedenfalls lassen sich Deine Anmerkungen nicht auf alle Autoren beziehen, und meines Erachtens sogar nur auf eine Minderheit. Für viele ist das eine sehr pragmatische Tätigkeit. Natürlich sind es eigene Ideen, die umgesetzt werden, und man führt erfundene Figuren durch erfundene Welten, um eine Geschichte zu erzählen, die (bestenfalls) so noch niemand erzählt hat. Das ist wundervoll und mit wenigen anderen Tätigkeiten zu vergleichen. Da es aber um vermarktbare Produkte geht, gibt es ziemlich viele Einschränkungen, vor allem anfangs, aber auch später noch, wenn Ideen nicht ankommen, Plots von Lektoren umgeworfen werden, Titel gewählt werden, die man nicht mag, oder genau die "persönlicheren" Abschnitte aus den Manuskripten gestrichen werden. Siehe: "Hauptberuf Autor?" hier im Forum.


    Übrigens würde ich es nicht "Mitteilungsbedürfnis", sondern "Sendungsbewusstsein" nennen. Ja, ich glaube, das hat zumindest bei mir eine große Rolle gespielt (tut es immer noch).


    Zitat

    Das bist Du, da steckst Du drin.


    Diese Art von Erfolgserlebnis kann man in vielen anderen Berufen auch erleben, und längst nicht nur in "kreativen". Übrigens kann das auch ins Gegenteil umschlagen, wenn man - zum Beispiels aus wirtschaftlichen Gründen - mal gezwungen war, sich als Ghostwriter zu betätigen oder Auftragsprojekte zu übernehmen. Oder wenn man aufgrund eines unerwarteten Erfolgs auf eine Linie festgelegt wird, die man längst nicht mehr mag oder nie mochte. Etwas gut zu können, heißt nicht notwendigerweise, dass man alles liebt, was dabei herauskommt.


    Und man schreibt im Idealfall für die Leser. Wer auch immer das ist.


    Ich will es damit nicht schlechtreden. Ich liebe es, schreiben zu können und veröffentlichen zu dürfen, und ich habe das große Glück, mir bisher treu sein zu können und zu bleiben. Aber, wie auch andernorts schon gesagt: So eine knuddelige, anheimelnde, die Persönlichkeit ganzheitlich transportierende Sache ist das in den meisten Fällen eher nicht. Sondern ein Beruf, in dem es seeeeehr viel Konkurrenz gibt, und bei dem man - wie in jedem anderen - verpflichtet ist, etwas abzuliefern, das auch verkauft werden kann. Eine geldwerte Leistung.

  • Ich frag mich gerad, ob es einen Autor wirklich ausmacht, seine Persönlichkeit einzubringen. Vielleicht seinen Stil oder seine Bildung, sogar ganz sicher. Aber bei Persönlichkeit klingeln bei mir so ein bisschen die Alarmglocken. Ich glaube, das könnte dazu führen, dass der Leser spätestens beim dritten Roman (jetz nicht unbedingt von einer Reihe ausgehend, aber vielleicht selbst da) genug hat, weil er im Grunde immer wieder dieselben Charaktertypen und Einstellungen aufgetischt bekommt. Es kann vielleicht in manchen Fällen als Stil durchgehen, wenn z.B. alle Charaktere oder auf jeden Fall die Protagonisten dieselbe politische Meinung vertreten, weil es die Meinung des Autors ist. Aber es kann auch negativ empfunden werden.


    Dazu würden mir nun ewig viele Ausführungen einfallen. Einmal erinnere ich mich an Diana Gabaldon, die schrieb, dass sich die Damen bei einem Kaffeekränzchen darüber ausließen, was für ein Monster doch Jack Randall (einer ihrer Charaktere) sei -und sie dabei dachte, ob ihnen bewusst sei, dass Jack Randall bei ihnen saß . Sie vertritt wohl eher eine Einstellung, dass Charaktere und Autor im Zusammenhang zueinander stehen. Ohne jetzt in dem Buch nachzuschlagen, versuche ich nicht widerzugeben, wie sie es gemeint hat. Auf der einen Seite heißt das, Facetten vom Autor fließen in die Charaktere ein -Aber auf der anderen stellt sich dann die Frage: Hat jemand, der über Verbrechen und Grausamkeit schreibt gleich solche Ambitionen?


    Facetten bringt sicherlich jeder Autor in seine Charaktere, aber das ermöglicht trotzdem, sie unterschiedlich zu gestalten. Dann stehen die Charaktere im Vordergrund. Muss sich aber alles der Persönlichkeit unterordnen, werden die Charaktere konform. Ich hab hier im Forum mal gelesen, dass ein Mädchen schrieb, ihre Freundin hätte ihr gesagt "Im Grunde ist die Protagonistin immer du, egal, was du schreibst". Die Frage ist, ist das ein Kompliment? Wenn man bedenkt, dass allerdings auch immer wieder Bücher nach dem gleichen Schema zu Dutzenden gelesen werden, mag das Publikum ja vielleicht auch gerade die Sicherheit, voraussagen zu können, dass das nächste Buch wieder das bieten wird, was einem schon vorher gefallen / nicht gefallen hat. Vermutlich mehr bei Liebesgeschichten, als bei Thrillern.

    Und wie steht es mit dem Autor selbst? Reizt es mehr, wenn man versucht, neue Blickwinkel zu erfassen, abwechslungsreich zu sein, in Rollen zu schlüpfen, die man privat vielleicht gar nicht spielen möchte? Oder tut die Gewohnheit gut, nur sein, wer man immer ist?


    Vielleicht verstehe ich es aber auch einfach falsch, wie das mit der Persönlichkeit gemeint ist. :-)


    *edit* Toms Beitrag stand noch nicht, als ich meinen geschrieben hab

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von Tom


    ... So eine knuddelige, anheimelnde, die Persönlichkeit ganzheitlich transportierende Sache ist das in den meisten Fällen eher nicht.


    :lache
    Ja, schon, das sehe ich schon auch so,
    aber mir ging es hier um die Motivation, die ganz am Anfang steht.
    Um den auslösenden Faktor. Um das, was der erste Antrieb war.


    Ganz sicher war die Anfangsmotivation bei den einzelnen AutorInnen sehr unterschiedlich - eben dies wollte ich mal erfragen.


    Zitat

    Original von Tom...Sondern ein Beruf, in dem es seeeeehr viel Konkurrenz gibt, und bei dem man - wie in jedem anderen - verpflichtet ist, etwas abzuliefern, das auch verkauft werden kann. Eine geldwerte Leistung.


    :wippe


    Wenn die große Ernüchterung kommt, dass z. B. das Manuskript den Vorschlägen der Lektoren angepasst werden muss, ja sogar die Lektoren Vorschläge für ganze ergänzende Inhaltspunkte machen, oder Lieblingsstellen, in denen das eigene Herzblut liegt, als überflüssig erachtet werden, oder wenn Dir für den nächsten Roman nicht nur Zeitdruck sondern auch eine gewisse Themenvorgabe im Nacken sitzen,
    dann relativiert sich evtl. auch die anfängliche Motivation.


    Das sind dann Erfahrungen, die nach Abschluss des Buches und/oder nach der Erstveröffentlichung auftauchen können. Vielleicht folgt darauf eine Demotivation (oder so).


    Wie stark ändert sich damit die anfängliche Motivation?
    Warum schreibt man trotzdem weiter?

  • JASS : :write


    Es ist natürlich verlockend, sehr persönlich zu sein, und sicher auch bei vielen Autoren anfangs die Hauptmotivation - persönlich sein zu können, zu verarbeiten, anzuklagen, endlich mal sagen zu können, was man denkt, ohne Widerrede. Aber diese Therapiephase sollte man schnell hinter sich bringen, wenn man professionell in diesem Bereich tätig sein will. Davon abgesehen ist es auch nicht ganz ungefährlich - wer auf diesem Weg sehr viel über sich preisgibt, wird angreifbar, und das eigene Werk kann sich plötzlich gegen seinen Schöpfer wenden. Man streift ja auch nicht plötzlich sein gesamtes privates Umfeld ab, wenn man das erste Buch veröffentlicht. Es dürfte auch für Angehörige, Freunde, Partner etwas unangenehm sein, mit jemandem bekannt, verwandt oder befreundet zu sein, der sich dieserart entblößt, und nicht selten sie gleich mit. Dieses Nachaußenkehren der Persönlichkeit scheint mir ein schlechter Ansatz für die Schreiberei zu tun.


    Was nicht heißt, dass man es nicht wohldosiert tun kann - und auch sollte. Natürlich sind belletristische Bücher etwas sehr Persönliches aus Sicht ihrer Schöpfer, und kein Autor kann sich völlig hinter seinem Werk verstecken. Aber es geht in erster Linie um Fiktion und die Erschaffung von Personen, Handlungen und Geschichten, die es so nicht gibt, nie geben wird, nie gegeben hat. Lebensbeichten sind langweilig. Gerade der Schritt beiseite, auch aus sich selbst heraus, öffnet den Blick für jene Welten, die Leser auch erleben wollen. Autoren helfen im günstigsten Fall dabei, einen anderen Aspekt, eine andere Sicht der Dinge zu erfahren, zu erleben, zu erlernen. Das muss aber nicht notwendigerweise immer ihr eigenes Bild sein. Und auch sie selbst können Bestandteil dieses Prozesses sein, aktiv wie passiv. Davon abgesehen ist das meiste, was an Literatur produziert wird, tatsächlich "nur" unterhaltend, und damit ist schon viel erreicht.

  • @ magali:


    Du hast mich ertappt- ich habe gerade das Bedürfnis, die Dinge ein wenig zu überhöhen...


    aber Ernst beiseite:


    Wenn Autoren das große Projekt eines Buches zu Ende bringen wollen, mit allen Anstrengungen, die damit verbunden sind,
    ist dafür ein wenig Überhöhung und romantische Verklärung vielleicht sogar recht hilfreich?
    Unterstützt solch eine Art von Begeisterung nicht generell dabei, das Beste zu geben und eine Sache erfolgreich zu Ende zu führen, egal wobei?

  • Hallo, Sophia.


    Ein Buchprojekt ist alles mögliche auf einmal: Geliebte(r) und Feind, Wachküsser und Betthupferl, ständiger Begleiter und unliebsamer Beobachter, Herausforderung und Hürde, Mannschaftskamerad und Gegenspieler, Höllenarbeit und Heidenspaß, Teufelchen auf der linken, Engelchen auf der rechten Schulter. Manchmal freue ich mich, weitermachen zu können, manchmal hasse ich es, weitermachen zu müssen, manchmal liebe ich, was ich gerade geschrieben habe, und manchmal verstehe ich nicht, wie irgendwer auf die Idee kommen kann, das zu veröffentlichen oder gar gerne zu lesen. Abhängig davon werden die Motivationsquellen gesucht. Aber es hängt zusätzlich davon ab, in welcher Phase man sich befindet - in der Projektierungs- oder Entwurfsphase, bei der Arbeit an jenen Teilen, die man an Agenturen und Lektoren weitergeben will/wird, "mittendrin" im schon verkauften, aber längst nicht fertiggestellten Projekt, in der Überarbeitungsphase. Wie auch immer. Hochs und Tiefs gibt's hier wie dort. ;-) Der Gedanke, etwas Großes zu schaffen, oder wenigstens etwas Nettes, der kann antreiben. Muss er aber nicht. Es gibt Zeitpunkte, da will man den Krempel einfach vom Tisch haben und will nichts mehr von den eigenen Figuren wissen. Dann wieder kann man nichts und niemanden loslassen und hat Panik davor, "Ende" unter die letzte Seite zu schreiben.


    Begeisterung gehört natürlich dazu, ohne die geht nichts oder nur wenig Gutes. ;-)

  • Ich glaub, ich bin einfach ein Pausenclown und erzähle gern Geschichten. Wenn das Publikum sich amüsiert, wunderbar. Wenn es darüber hinaus noch Geld dafür gibt - noch viel wunderbarer!


    Mit dem selben Eifer habe ich früher Vorträge gehalten und Museumsführungen gemacht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Das hat bei mir schon so früh angefangen, dass ich mich kaum noch erinnern kann, wann das war. Ich hab' mir schon als Kind jeden Abend vor dem Einschlafen Geschichten ausgedacht und sie jeden Abend ein Stück weiter gesponnen.
    Dazu kommt bei mir der Wunsch, alles, was mir gefällt, auch unbedingt selbst ausprobieren zu wollen. Wenn man das macht, stößt man unweigerlich ab und zu auf Dinge, die man kann, ohne sie groß üben zu müssen. Da ich Bücher schon immer verschlungen habe, kam irgendwann der Wunsch auf, es mal selbst zu probieren. Und siehe da, das Schreiben lag mir und machte Spass. Allerdings war es dann noch ein sehr weiter und harter Weg bis zur ersten Veröffentlichung. Denn nun kommt das hinzu, was Tom angesprochen hat: Talent und der Wunsch, sich selbst zu verwirklichen, reicht eben bei weitem nicht aus, um erfolgreich Romane schreiben zu können. Es braucht seeeehr viel Sitzfleich, Ausdauer und die Bereitschaft, sich zu verbessern (das heißt Fehler machen, zuhören wie man es besser macht und üben üben üben, wie bei jeder anderen Tätigkeit auch). Dennoch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Schriftsteller ihre Romane in einer Art begnadetem Rausch herunterschreiben - was natürlich Quatsch ist. Je mehr ich in diese Branche reinschnuppere, desto mehr lerne ich, dass das (professionelle) Schreiben ein Handwerk wie jedes andere ist, das man mühsam erlernt und sich ständig weiterbildet. Zum Glück (da gebe ich Tom Recht) muss ich nicht vom Schreiben leben. Ich kann schreiben, was ich will und wenn ein Manuskript einem Verlag nicht gefällt, bedingt das schlimmstenfalls Frustration, aber es reißt mir kein Loch in den Geldbeutel. Auch ich hatte früher die Vorstellung, mit einem Roman verdiene man soviel Geld, dass man fortan von den Tantiemen leben könne. In Wahrheit ist es ganz anders. Ich weiß nicht, ob ich nur vom Schreiben leben wollte, denn dann würde das Schreiben zum reinen Broterwerb - ich müsste Kompromisse machen und schreiben, was der Markt und die Verlage verlangen. Ich hätte bis vor kurzem nicht gedacht, dass sogar sehr bekannte Autoren das zuweilen machen müsen. Ist aber so.
    Es heißt, Bücher kommen zu dem, von dem sie geschrieben werden wollen. Ich schreibe jetzt ernsthaft etwa zehn Jahre und ich kann das nur bestätigen. Ich ertappe mich immer öfter dabei, dass ich alles um mich herum automatisch danach beurteile, ob man daraus vielleicht eine Geschichte machen könnte oder ob ein grantiger Mitmensch nicht einen perfekten Bösewicht für das nächste Buch abgibt. Das scheint so eine Berufskrankheit zu sein, die sich mit der Zeit herausbildet.


    Dean

  • Ich arbeite gerne kreativ und gebe gerne etwas weiter. Doch würde ich keineswegs sagen, dass man als Autor mehr vermitteln kann als beispielsweise als Choreograph oder Tanzpädagoge. In meinem Beruf als Tanzpädagogin kann ich auch Menschen nicht nur körperlich bewegen, sondern oft auch die Seele. Sie müssen - je nach Chroreographie - in verschiedene Rollen schlüpfen.. Mal ein paar Bildbeispiele von immer ein und derselben Gruppe aus meinem Tanzstudio (alles Choreographien von mir):



    Damit zeigt sich, dass auch in diesem Bereich Vielfältigkeit wichtig ist und ich mich nicht nur selbst präsentieren kann. Beim Schreiben ist es ähnlich, ich will nicht meine Biographie in zwanzig Variationen erzählen, sondern vielseitig unterhalten. Dabei will ich zwar etwas vermitteln und Denkanstöße geben, aber der Spaß und die Unterhaltung stehen bei mir im Vordergrund.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Sehr oft geht es um das Thema Kompromisse. Das fällt mir in vielen Beiträgen auf. Da scheint es nur zwei Möglichkeiten zu geben, entweder man schreibt beruflich, muss dafür alle Ideale opfern, sich mit Papierkram rumschlagen und dauernd Kompromisse machen. Oder man schreibt was einem am Herzen liegt und ist damit zufrieden, das bei einem kleinen Verlag oder BoD zu tun. Für mich widerspricht das allerdings dem Gedanken, dass man schreibt, weil das das tiefste innerste Bedürfnis ist. Denn da bin ich der Meinung, dass man einfach schreiben sollte. Ich hab das Gefühl, dass zu viele Gedanken auch nichts bringen.


    Und ich muss auch mal ein gutes Wort für die "Publikumsverlage" einlegen. Ja, der eine oder andere Kompromiss ist notwendig. Aber ich persönlich hab mich nie bedrängt gefühlt, etwas von den konstruktiven Vorschlägen anzunehmen. Niemand hat mir inhaltliche Änderungen aufgezwungen, Passagen, die strittig waren konnte ich durchaus ohne viel Theater behalten, beim Ende habe ich meinen Standpunkt erklärt und es blieb wie ich es wollte, meine Idee vom Cover wäre vermutlich eine andere gewesen, aber ich kann auch gut mit dem, was man mir angeboten hat und der Titel war eine Gemeinschaftsproduktion, von der ich mittlerweile 100% überzeugt bin. Kompromisse gehören zum Leben und folglich auch zum Beruf Schreiben, aber darum muss man sich nicht verraten. Ich habe das Buch geschrieben, das zu mir gekommen ist und es wurde so wie es war angenommen.


    Daher glaubt ruhig an eure Geschichten, fürchtet euch nicht vor dem Schritt in den "Beruf" Schriftstellerei und lasst der "Berufung" freien Lauf. Es gibt nicht nur entweder-oder, schwarz oder weiß. Schreibt, was ihr gerne schreiben wollt und ob Liebhaberstück oder Bestseller, wichtig ist, dass ihr damit glücklich seid. :-)


    lg :wave Claudia