Kurzbeschreibung
Viele von uns kennen diesen alles verändernden Augenblick im Leben: Wenn ein Mensch, den man liebt, plötzlich stirbt. Lily verliert nicht nur ihre Schwester, sondern damit auch ihre beste Freundin. Das allein ist schon eine große Herausforderung. Als sie aber erfährt, dass Alison ein Doppelleben geführt hat, beginnt sie zum ersten Mal, auf eigenen Füßen zu stehen, und lernt, was es heißt zu lieben...
Inhalt:
*Das Leben meiner Schwester* - Alison und Lily sind Zwillinge, Alison hat einen 3jährigen Sohn und ist nach dem Tod der Mutter irgendwie eine Ersatzmutter für ihre *jüngere* Zwillingsschwester. Alison ist tough und kennt sich aus, Alison regelt alles, Alison hat alles im Griff und....dennoch stirbt Alison (sie ertrinkt)und lässt ihre Schwester zurück.
So weit so schlecht....Nach dieser Schilderung erfährt der Leser einiges über mehrere Paare und fragt sich erstmal, in welchem Zusammenhang die denn zu stehen scheinen.Und was haben sie mit Alison oder ihrer Schwester zu tun?
Lilly ist nicht nur unglücklich und allein, sie hat auch finanzielle Ängste, aber der Rechtsanwalt ihrer Schwester kann sie beruhigen, Geld scheint genug vorhanden, nur woher stammt es?
Des Rätsels Lösung erfährt Lilly im Laufe des Buches- Der Leser allerdings weiß es relativ bald...Alison hat als Nobelprostitutierte gearbeitet und fast alle Männer, die in den Büchern beschrieben worden sind, hatten *geschäftliche* Beziehungen zu ihr.
Ja, es scheint sogar, als hätten sie mehr als das gehabt, als wäre Alison für die meisten dieser Männer nicht nur edle Escortdame, sondern auch Affäre gewesen, für die halt nebenbei noch bezahlt wurde.
Meine Meinung:
Ich fand das Buch von der Idee her sehr interessant zu lesen und auch die Hauptfiguren sind plastisch dargestellt, sodass man sie sich gut vorstellen kann.
Die *Gründe* der Männer, weswegen sie zu einer Nobelprostituierten gingen, sind gut beschrieben. Weswegen Alison aber tatsächlich in diesen beruf geraten ist, lässt sich nur aus dem Zusammenhang schließen. Es ist schlüssig ja, sie wollte Geld für ihre und Lilys Freiheit im Leben,eine Freiheit, die ihnen der Vater offenbar nie gegönnt hatte. Ob sie sich mit dem *Job* frei oder abhängig machte,sei dahin gestellt...jedenfalls kommt Lily nach dem tod der Schwester das Geld zugute und sie erfüllt sich nun ihren eigenen Freiheitswunsch damit. Ich persönlich glaube nicht, dass im realen Leben alles so mehr oder weniger reibungslos abläuft und schon gar nicht,dass Geld nur frei und happy macht. Eine etwas zu idealisierte Sicht einer käuflichen Liebesdienerin also eher.
Auch, dass Charlie,der 3jährige Sohn Alisons, der den Tod der Mutter mitansehen musste, in recht kurzer Zeit wieder quietschvergnügt ist und dass Lily ihn wochenlang bei ihrer Tante lässt, wo das Kind glücklich ist und sie daneben einiges erledigen kann, ..das erschien mir unrealistisch. Ich glaube, dass ein Kind, das seine Mama eben verloren hat,doch traumatisierter sein müsste. Charlie aber wird nur ein wenig traurig, wenn er das Meer sieht, weil es ihn an den Tod der Mutter erinnert.
Ansich möchte ich Bücher nicht so *zerlegen*...sondern sehe das Gesamtpaket. Ich habe das Buch gerne gelesen, es gab ein paar Dinge, die ich mit einem Kopfschütteln bedachte, aber sie störten nicht so sehr den Lesefluss,dass ich nicht weiterlesen hätte wollen. Eine nette Protagonistin, ein paar liebenswerte Nebenfiguren, interessante Einblicke in das Leben der Männer in der Geschichte und eine flüssig zu lesende, eher leise Geschichte.
Nichts wirklich Aufregendes, aber für zwischendurch durchaus ok.
Schön fand ich die Wortwahl der Autorin, was die Punktezahl dann doch höher lässt.
Von mir 8 von 10 Punkten.