Kühlfach vier - Jutta Profijt

  • Mir hat der Krimi recht gut gefallen. Die Idee mit dem untoten Pascha, ohne dass es eben gleich ein "modisches" Vampirbuch wird, fand ich gelungen und gut umgesetzt. Paschas Straßensprache wirkt zwar manchmal etwas aufgesetzt und unauthentisch, aber da liest man sich irgendwann rein. Der Krimifall ist recht einfach gestrickt, mäßig spannend und bietet keine Überraschung, aber darauf kommt es auch gar nicht so sehr an. Im Mittelpunkt steht zweifelsohne das Ermittlerduo "Geist" und Rechtsmediziner.


    Eine Anmerkung habe ich habe für die Lektorin Karoline Adler, die ja in der Danksagung extra von der Autorin lobend erwähnt wird: Auf 254 Seiten habe ich schätzungsweise mind. 100 x "Martin zuckte" gelesen. Also, entweder gewöhnt sich Martin bald mal an Pascha oder irgendjemand schenkt sowohl Autorin als auch Lektorin einen Thesaurus, so dass Martin vielleicht auch mal alternativ reagieren darf :zwinker


    7 von 10 Punkte. Auf die Fortsetzung freue ich mich.


    .

  • Alles fängt quasi harmlos an, Sascha genannt Pascha soll eine Nobelkarosse stehlen. Das läuft so weit ganz gut. Bitter ist nur, dass Pascha kurz vor der Übergabe eine weibliche Leiche im Kofferraum findet. Er ist so geplättet, dass er seinem Auftraggeber nichts davon sagt. Die Kohle von dem Deal kann er sich nun abschminken. Ein paar Tage später, Pascha ist betrunken, wird er vom Geländer gestossen und stirbt. Er ist aber nicht ganz verschwunden, seine Seele schwirrt nun rum und da er nicht weiß wo er hin soll, schwebt er mit in das Rechtsmedizinische Institut.
    Dort trifft er Martin Gänsewein, als dieser gerade dabei ist seine Leiche zu obduzieren, genau genommen hat Martin gerade vor Paschas Hoden zu präparieren. Das kann Pascha natürlich nicht zulassen, also brüllt er rum und siehe da, Martin zuckt zusammen, ja er kann Pascha hören und nur er kann ihn hören.
    Martin ist natürlich völlig fertig, wie kann das sein? und warum gerade er? Das fragt Pascha sich auch, er hätte lieber jemanden cooleres gehabt und nicht so einen kleinen, pummeligen, spießigen Rechtsmediziner.
    Pascha hat Martin irgendwann so weit das er ihm bei der Aufklärung seines Todes hilft und eine skurille und lustige Schnitzeljagd beginnt.



    Das Buch ist ein lustiger Krimi, der mit Paschas und Martins Dialogen gespickt ist. Es war stellenweise zu köstlich was die beiden sich da geliefert haben. Martins Entwicklung war toll, er ist zum Schluß hin, richtig aus sich heraus gekommen und Pascha, ja er versucht Martin zu Liebe auf sein Vokabular zu achten.


    Das Ende ist offen, aber bald geht es in "Das Kühlfach nebenan" weiter. Ich freue mich auf die weiteren Abenteuer von Martin und Pascha.

  • Zitat

    Original von Dany
    Das Buch ist ein lustiger Krimi, der mit Paschas und Martins Dialogen gespickt ist. Es war stellenweise zu köstlich was die beiden sich da geliefert haben. Martins Entwicklung war toll, er ist zum Schluß hin, richtig aus sich heraus gekommen und Pascha, ja er versucht Martin zu Liebe auf sein Vokabular zu achten.


    Das Ende ist offen, aber bald geht es in "Das Kühlfach nebenan" weiter. Ich freue mich auf die weiteren Abenteuer von Martin und Pascha.


    Das kann ich so nur unterschreiben.
    Zwischenzeitlich ging mir Pascha schon mit seiner "Gossensprache" auf die nerven, aber er hat sich ja drum bemüht sich zurück zuhalten und das hat ihn gleich wieder sympatisch gemacht.
    Das Buch war jetzt nicht weltbewegend, aber sehr nett für zwischendurch.

  • Mal ein echt lustiger Krimi, man hat bei den Dialogen der beiden Hauptfiguren echt was zu lachen. Die sind echt klasse, gerade weil die beiden so verschieden sind.
    Der tote Pascha, dessen Seele seinen Mörder suchen will und der Rechtsmediziner Martin, der Pascha dabei helfen soll. Ein Duo, das sich eher unfreiwillig zusammengefunden hat.
    Etwas gestört hat mich, dass das Ende nicht richtig abgeschlossen ist.
    Aber da freue ich mich schon auf den zweiten Teil: Im Kühlfach nebenan !!!

  • Meine Meinung :write
    Als Dr. Martin Gänsewein dabei ist Sascha auf seinem Opduktionstisch aufzuschneiden, fängt dieser an mit ihm zu sprechen. Natürlich nicht er selbst, denn er ist ja tot, sondern sein Geist.
    Sascha bzw. Pascha wie er sich selbst nennt, findet es überhaupt nicht lustig, was Dr. Gänsewein da mit ihm vor hat. Außerdem weiß er gar nicht, warum er auf dem Tisch im rechtsmedizinischen Zentrum liegt und bittet Martin um Hilfe bei der Suche nach seinem Mörder, obwohl alles auf einen Unfall hindeutet.


    Martin und Pascha freunden sich mit der Zeit notgedrungen an. Martin ist nämlich der Einzige der Pascha hören kann und will inzwischen selbst wissen, warum er gestorben ist und warum immer mehr Leichen auf seinem Tisch liegen, die Pascha kennt.



    "Kühlfach 4" war der erste Krimi dieser Art, den ich gelesen habe. Ich liebe diesen sarkastischen Humor und auch die Charaktere von Martin und Pascha. Jutta Profijt hat eine ganz neue Krimidimension für mich geschaffen. Tolles, wenn auch kurzweiliges Lesevergnügen und nun scharre ich mit den Füßen, bis endlich Teil 2 rauskommt und ich endlich weiß, wie es mit Martin und Pascha weitergeht, denn eine Lösung rund um Pascha´s Tod gab es noch nicht!!


    Von mir gibts 10 Punkte!!

  • Mich hat dieses Buch gut unterhalten. Es war mal was anderes und vor allem hat mir gefallen, dass es mal ein Krimi mit wenig Blut war. die Krimihandlung spielt sich allerdings, meiner Meinung nach, mehr im Hintergrund ab.
    Pascha fand ich alles in allem allerdings etwas nervig.
    Trotzdem: Ein nettes Buch für zwischendurch. ich denke ich werde die Fortsetzung lesen!

  • Meine Meinung ganz kurz und Knapp: Super - Volle Punktzahl. :-]


    Mehr muss ich einfach nicht sagen, oder doch? Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert, vor allem die Dialoge zwischen Martin und Sa..äh Pascha.
    Ein unfreiwillig komisches Ermittlerduo. Und zum Glück gibt es schon eine Fortsetzung, sonst hätte ich nun hier an dieser Stelle wegen dem Ende gemoppert. :-]


    Absolut lesenswert. 10 Punkte.

  • „Schlaflos in Kühlfach 4“....


    ….ist der Geist des Kleinganoven Pascha.
    Sascha Lerchenberg, der sich selbst Pascha nennt, ist von einer Brücke gestürzt und an den Folgen gestorben. Nun ja, nicht so ganz und gar gestorben. Sein ruheloser Geist schwirrt im Sektionssaal herum, als der Rechtsmediziner Dr. Martin Gänsewein ihn gerade obduziert.
    Pascha ist sauer. Sauer über die „Entehrung“ seines Körpers und darüber, dass er nicht einfach von der Brücke gefallen ist, sondern gestoßen wurde. Und das alles, nachdem er ein paar Tage zuvor ein Auto mit einer Leiche im Kofferraum geklaut hatte.
    Dies alles versucht „Geist“ Pascha Dr. Gänsewein zu erklären, der über Paschas „Geisterstimme“ natürlich erstmal gehörig erschrickt. Leider kann Pascha nur mit dem Rechtsmediziner Kontakt aufnehmen und so muss er ihn erstmal mühsam überzeugen, mit ihm zusammen auf die Suche nach seinem Mörder zu gehen.


    Jutta Profijt erzählt diese skurrile Kriminalgeschichte komplett aus Paschas Sicht. Dabei geraten Pascha, vor allem aber der überkorrekte Dr. Gänsewein immer wieder in grotesk-gefährliche Situationen.
    Der Autorin gelingt eine gute Mischung aus Kriminalgeschichte und Humoreske/Satire. Dabei liegt der Reiz der Story eindeutig auf dem Zusammenspiel des ungleichen Ermittlerduos Kleinkrimineller und Akademiker.
    Entsprechend Paschas Herkunft und Denkweise ist die Sprache einfach, direkt und derb.
    Aber die originellen Einfälle und die Situationskomik, die die Autorin schafft, lässt die Geschichte nicht ins Triviale abdriften.


    „Kühlfach 4“ ist ein schnell und locker-leicht zu lesender Krimispaß, der Lust auf die Fortsetzung macht.


    8/10 Punkten

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Das war doch ein sehr lustiges und auch spannendes Buch.


    Der arme Rechtsmediziner, ein sehr akurater, präziser Mann, Ente fahrend und Dufflecoat tragend, macht die Bekanntschaft mit der Leiche von Sascha Lerchberg und darüber hinaus noch mit seinem Geist. Sascha, der sich selbst Pascha nennt, ist überzeugt davon, dass er nicht aufgrund eines Unfalls gestorben ist und muss "Überzeugungsarbeit" leisten, damit dieser Ermittlungen anstellt.


    Die prolligen Sprüche von Pascha treffen auf den spießigen Akademiker. Das fand ich sehr lustig, auch wenn klischeebehaftet. Aber es so überzogen darzustellen, das wollte die Autorin. Ein skurrileres Ermittlerpaar fällt mir nicht ein. Außerdeam ist es mal etwas anderes, keine blutige Metzeleien wie in manch anderen Krimi/Thriller.


    10 Punkte und ich werde mir die Fortsetzung anschaffen! :-]

  • Ich schleiche schon ziemlich lange unentschlossen um das Buch herum. Mein Problem ist, dass ich über lustige Bücher in 99 % der Fälle nicht lachen kann.


    Hat zufällig jemand von euch "Bockmist" von Hugh Laurie und "Kühlfach 4" gelesen und kann mir sagen, ob sich die beiden Bücher vom Humor her ähneln (Bockmist war nämlich so ziemlich das einzige Buch in der letzten Zeit, über das ich wirklich lachen konnte)?


    Liebe Grüße
    Brigitte

  • Pascha ist der geborene Prolet, er ist großkotzig, ordinär und direkt. Aber leider hat er ein Manko, denn er ist tot und statt mit schnellen Kisten durch Kölns City zu rasen, flitzt er momentan als Medium durch die Rechtsmedizin. Der einzige, der ihn hören kann ist ausgerechnet Martin Gänsewein, Teetrinker, Stadtplansammler und Entenfahrer. Tolle Aussichten für Pascha. Er stellt sich die Frage, ob er Martin davon überzeugen kann seinen Tod aufzuklären?


    Jutta Profijt führt zusammen was im Normalfall nicht zusammen gehört und genau dadurch entsteht eine kurzweilige, vor Wortwitz sprühende Story. Ein Kleinkrimineller passt einfach nicht ins Muster eines korrekten Rechtsmediziners oder doch? Vielleicht kann der eine vom anderen ja noch etwas lernen? Aber die Frage beantwortet sich beim Lesen ganz sicher, denn lesenswert ist „Kühlfach 4“ auf jeden Fall. Am meisten haben mich die Wortkreationen amüsiert, die sich Pascha in einem fort aus dem nicht mehr vorhandenen Ärmel schüttelt und ich habe mehrmals laut gelacht über diverse Fettnäpfchen der beiden Hauptfiguren und der etwas anderen Art der Ermittlung, denn wer verfolgt schon einen Jaguar mit einer Ente? Die Fortsetzung steht schon im Regal, aber nicht mehr lange dann verschlinge ich auch diese. Fazit: Endlich mal eine etwas andere „Ich bin tot und irgendwas hindert mich daran in den Himmel zu kommen“ – Story.

  • Zitat

    Original von Melzi
    Ich schleiche schon ziemlich lange unentschlossen um das Buch herum. Mein Problem ist, dass ich über lustige Bücher in 99 % der Fälle nicht lachen kann.


    Hat zufällig jemand von euch "Bockmist" von Hugh Laurie und "Kühlfach 4" gelesen und kann mir sagen, ob sich die beiden Bücher vom Humor her ähneln (Bockmist war nämlich so ziemlich das einzige Buch in der letzten Zeit, über das ich wirklich lachen konnte)?


    Liebe Grüße
    Brigitte


    Ich kenne Bockmist leider nicht und kann dir daher deine Frage nicht beantworten. Aber ich könnte dir Kühlfach 4 als WB schicken. Dann kannst du es ausprobieren.

  • Hallo Sabine,


    ganz lieben Dank für das Angebot!


    Momentan stecke ich gerade im Schreibstress (hab die letzten Wochen weniger geschafft, als ich hätte schaffen sollen), aber vielleicht darf ich ja auf dein Angebot zurückkommen, wenn es hier wieder ruhiger ist?


    Liebe Grüße
    Brigitte