Titel: Junger Mond
Originaltitel: La luna e il falo
Autor: Cesare Pavese
Verlag: Bibliothek Suhrkamp
Erschienen: September 2006 (12. Auflage)
Seitenzahl: 187
ISBN-10: 3518011111
ISBN-13: 978-3518011119
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Dieser Roman von Cesare Pavese (1908-1950) trägt sehr intensive autobiographische Züge. Die Geschichte spielt in Piemont. Ein Mann kehrt in sein Land nach längerer Abwesenheit zurück. Im Ausland ist er zu einem reichen Mann geworden. Nun ist er auf der Suche nach seiner Kindheit.
Auch wenn er eine schwierige Kindheit hatte, er wurde auf den Stufen des Doms als Findelkind ausgesetzt, hat er diesen Ort seiner Kindheit niemals vergessen und seine Sehnsucht nach eben diesen Ort hat ihn dahin wieder zurück geführt.
Vieles hat sich in dem Dorf nicht geändert, aber er, der Erzähler, hat sich verändert. Er findet den Ort seiner Kindheit nicht mehr. Auch wenn die Äußerlichkeiten vielleicht unverändert geblieben sind, so sind die Gefühle und Empfindungen wohl einen ganz anderen Weg gegangen. Die Vergangenheit ist vergangen und kann nicht mehr zurück geholt werden.
Cesare Pavese schreibt distanziert ohne dabei jedoch unnahbar zu sein. Er versucht offenbar seine persönlichen Gefühlen in geordneten Bahnen zu halten, will ihnen nicht die Gelegenheit geben ein chaotisches Durcheinander anzurichten. Alle Abläufe müssen in ein stimmiges Verhältnis zueinander gesetzt werden. Es gibt sicher Bücher mit intensiveren Handlungssträngen, aber dieser vermeintliche Mangel an Handlung erschließt die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Wesentliche ist die Suche, die letztendlich vergeblich sein wird. Das Buch plätschert nicht einfach so am Leser vorbei, vielmehr wird der Leser indirekt aufgefordert, sich mit der eigenen Suche zu beschäftigen. Pavese macht deutlich, dass sie/er eigentlich immer auf der Sache nach irgendetwas sind.
Man zählt dieses Buch zu den wichtigsten Werken der italienischen Literatur. Wirklich lesenswert.