Schlechte Neuigkeiten - Edward St Aubyn
Kurzbeschreibung
Geschäfts- oder Vergnügungsreise?«, fragte die Angestellte der US-Einwanderungsbehörde. »Weder noch, ich bin hier, um die Leiche meines Vaters abzuholen.«»Schlechte Neuigkeiten« ist der zweite Bericht aus dem Leben des Patrick Melrose. Der mittlerweile 21-Jährige fliegt mit sehr gemischten Gefühlen nach New York, um die Asche seines Vaters zu überführen. Als er schließlich dessen sterbliche Überreste in einer braunen Papiertüte die Madison Avenue entlang trägt, fällt ihm auf, dass dies die angenehmsten zehn Minuten sind, die er je in Gesellschaft seines Vaters verbracht hat. Aber wie triumphiert man über einen Toten? Und dann ist da noch das Versorgungsproblem: Eigentlich wollte Junkie Patrick das Ableben seines Vaters damit begehen, dass er den Selbstmord auf Raten aussetzt und clean wird. Aber so leicht wird man liebgewordene schlechte Angewohnheiten nicht los, und Patricks Tage in New York geraten zu einem wahren Höllentrip
Dies ist nun also der zweite Teil des wunderbaren, fürchterlichen Buches Schöne Verhältnisse
Und es sind wirklich schlechte Neuigkeiten, die uns in diesem Buch erwarten. Es kam wie es kommen musste: Patrick Melrose, bedauernswerter Held des ersten Teils, ist nun erwachsen und, man hat es geahnt, ein ähnlich bösartiger Zyniker wie sein Vater geworden. Im Unterschied zu diesem lässt er seine Bösartigkeit allerdings nicht an anderen, sondern an sich selbst aus, einem Polytoxikomanen mit einer masoistischen Vorliebe für Nadeln, der sich durch den Tag fixt, kokst und säuft.
Es sollten wohl Tage des Triumphes werden, der Vater endlich, auch er endlich, tot, nur leider ändert diese Tatsache, abgesehn von einer nicht lange währenden Euphorie, nicht viel am Alltagsgeschäft eines Junkies, wenn auch, dank ererbter Millionen, auf hohem Niveau: Drogen beschaffen, Drogen konsumieren, Panik kriegen....Und dieses Geschäft, in einer fremden Stadt, entwickelt sich zu einem wahnwitzigen Roadmovie kreuz und quer durch New York, wo Begegnungen mit schwerkriminellen Straßendealern sich abwechseln mit gepflegten Dinners im Club mit distinguierten Freunden des Vaters, wo dem Rausch der Absturz folgt, streckenweise ziemlich unappetitlich, aber trotzdem irgendwie komisch.
Das Happy End lässt also noch auf sich warten, aber auch wenn das Ende, wie schon das des ersten Teil, hoffnungsvoll stimmt, fürchte ich, bis dahin müssen wir mit Patrick noch einige Abgründe durchschreiten...
ach ja: ichwartebisderdritteTeilalsTaschebucherscheint, ichwartebisderdritteTeilalsTaschebucherscheint, ichwartebisderdritteTeilalsTaschebucherscheint....