Tee mit Buddha - Michaela Vieser

  • Klappentext:
    Als Michaela Vieser auf Umwegen in einem japanischen Kloster landet, ist Buddhismus für sie nichts als ein Modewort. Ein Jahr bleibt sie an dem abgelegenen Ort, zu dem sie als erste Frau aus dem Westen Zutritt erhält. Sie singt und betet mit den Mönchen, wird in die Geheimnisse der Teezeremonie, des Schwertkampfs und der Kalligrafie eingeweiht. Sei es der Bergasket oder der Karaoke singende Zen-Mönch – die Begegnung mit faszinierenden Menschen offenbart ihr das Land hinter dem Lächeln.
    Eine besondere Begegnung mit der gelebten Spiritualität Japans, realistisch, mit Sinn für Details und einer gehörigen Portion Selbstironie erzählt.


    Rezension & Kommentar:
    Gerade erst fertig gelesen fällt es mir fast noch ein bisschen schwer, all meine Eindrücke aus diesem Buch zu verarbeiten, dennoch ist es gerade auch bei diesem Buch wohl richtig, gleich jetzt meine Gedanken dazu nieder zuschreiben.


    Michaela Vieser verbringt als erste Europäerin, noch dazu als europäische Frau, ein Jahr in einem japanischen Kloster. Wie sie selbst, erfährt auch der Leser, von einer Welt, die so anders ist, als man sie sich vielleicht zunächst vorgestellt hat. Keine stets nur schweigenden strengen Mönche, kein von der Außenwelt abgeschnittenes Kloster in den dem Bergen. Michaela erlebt eigentlich das Gegenteil davon, denn die Mönche wissen schon lange, dass es wichtig ist, mit anderen zu Leben und sich nicht von den Menschen zu distanzieren. Nur so kann man auch ein guter Mensch sein - man muss am Leben teilnehmen. Und das lassen sie die Autorin auch. Sie führen sie in ihr Land, ihre Kultur, ihr Wissen und ihr Leben ein und sie findet dabei zu sich selbst. Das Schöne ist nun, dass sie auch den Leser daran teilhaben lässt und dass auch ich als Leser sehr viel aus diesem Buch mitnehmen kann. Ich schreibe mir aus Büchern gerne Zitate die mir gefallen, und über die ich immer wieder nachdenke heraus – bei diesem Buch hätte ich Seiten mit solchen Zeilen füllen können.


    Natürlich ist das Leben an solch einem neuen, fremden Ort nicht immer leicht. Die europäische und die asiatische Kultur und Lebensweise unterscheidet sich sehr, aber wir erfahren in diesem Buch, wie man dennoch eingeschobene Sperren und Hindernisse überwinden kann, wenn man nur etwas Geduld und Aufmerksamkeit mit sich bringt.


    „Tee mit Buddha“ ist ein wirklich wunderbares Buch und mehr als 'nur' ein Lebensbericht. Es berichtet von Werten und Wegen, von Dingen, die man sich zu Herzen nehmen sollte und über die man nachdenken soll – aber dies ohne ermahnende Strenge, sondern mit einer absoluten Natürlichkeit und fast Selbstverständlichkeit. Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht, denn Michaela hat auch einen wunderbaren sanften und Hektik freien Schreibstiel. Außerdem ist es ihr auch nicht peinlich, über die Fettnäpfchen zu berichten, in die sie während dieser Zeit getreten ist. Aber warum auch? Schließlich ist es nichts schlimmes Fehler zu begehen. Sehr stimmungsvoll finde ich auch die Aufmachung des Buches. Jedes Kapitel wird von den passenden Schriftzeichen und einem Zitat, welches den Inhalt der nächsten Seiten andeutet und widerspiegelt, eingeleitet. „Tee mit Buddha“ ist ein sehr persönliches Buch.


    Über die Autorin: (Quelle: vorablesen.de)
    Michaela Vieser, geb. 1972, kehrte nach ihrem Jahr im Kloster zurück nach London, um dort an der SOAS ihr Studium der Japanologie und der Asiatischen Kunstgeschichte abzuschließen. Danach zog es sie wieder nach Japan, wo sie an der Tohoku Universität forschte. Später entwickelte sie u. a. als Produzentin in einem Tokioter Medienunternehmen neue Formate für junge Japaner und schrieb das Drehbuch zu einem preisgekrönten Dokumentarfilm. Zurück in Deutschland gründete sie mit Freunden eine authentische Ramen-Nudelsuppenküche und das driftingfriends-Projekt. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin, übersetzt japanische Filme und schreibt.



    edit: Tippfehler im Titel beseitigt. Danke Batcat :-)

    ich lese: R. Riggs - Die Stadt der besonderen Kinder :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von kero-chan ()

  • Danke für die Rezension, das Buch interessiert mich definitiv auch. :-]


    Eine Bitte habe ich aber: Könntest Du bitte im Threadtitel das Wort "Buddha" korrekt angeben? Sonst findet man das Buch möglicherweise über die Suche nicht. Dankeschön! :wave

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ein Jahr in einem japanischen Kloster – das ist das große Ziel von Michaela Vieser. Doch so leicht ist das gar nicht zu erreichen, denn zuerst einmal muss sie ein Kloster finden, das bereits ist, sie aufzunehmen. Als dies schließlich geschieht und sie anreist, ist sie überrascht; statt wie erwartet eine karge Mönchszelle, bekommt sie ein Zimmer, das mehr wie aus einem gehobenen Studentenwohnheim aussieht. Und es leben beileibe nicht nur Mönche in dem Kloster, sondern auch zahlreiche Frauen und Kinder, so wie Männer, die keine Mönche sind. Die Mönche selbst dürfen sogar heiraten und eine Familie gründen.
    Michaela wird in das Leben im Kloster eingeführt, von der Teezeremonie über Ikebana und Kalligraphie bis hin zum Zeitung lesen, denn eine japanische Zeitung zu lesen ist so etwas wie die Königsdisziplin. Sie verfeinert dabei auch ihre Sprachkenntnisse. Dabei erfährt man, dass das „Ich“ in der japanischen Sprache weitgehend vermieden wird und niemand im Kloster „Das hier ist mein Zimmer“ sagen würde, denn es ist ein Zimmer des Klosters.
    Auch Kendo und Go-Spielen gehören mit zu dem, was Michaela lernt. Vor allem aber soll sie dabei lernen, eins mit sich und der Welt zu werden und darum ist sie auch sehr bemüht.


    Michaela Vieser erzählt in sehr einfacher, klarer Sprache ihre Erlebnisse im Kloster. Stilistisch ist das in Ordnung; hier dient die Sprache ganz klar dem Zweck, die einzelnen Geschehnisse zu schildern, da braucht es auch keine besonderen Formulierungen und Raffinessen. Auch ist ihr Schreibstil sehr flüssig und gut lesbar.
    Das ändert aber nichts daran, dass mir manches dann doch zu langweilig und vor allem zu sehr auf das Spirituelle pochend war. Seitenlang wird die Teezeremonie in allen Einzelheiten geschildert, gleiches bei der Kalligrafie, beim Kendo und selbst wie das Alltagsleben im Kloster läuft, wird ganz genau beschrieben.
    Das ist zwar teilweise wirklich interessant, aber irgendwann sollte dann auch mal gut sein.
    Dem Leser wird ein sehr umfassender Einblick in das Leben in einem japanischen Kloster gewährt, man erfährt auch sehr viele Hintergrundinfos zu Sachen wie Ikebana, Kendo, japanischen Speisen, der Askese und noch einigem anderen bekannten und weniger bekannten typisch Japanischem.
    Hinten im Buch ist ein ausführliches Glossar, in dem die im Buch vorkommenden Begriffe alle noch einmal erklärt werden. Das geschieht zwar schon meist jeweils dann, wenn sie zum ersten Mal im Text auftauchen, doch ich fand das sehr hilfreich, da es nun mal sehr fremdartige Wörter sind, deren Bedeutung ich meist schnell vergessen hatte.

  • Michaela Vieser hat einen herzerfrischenden Roman über ihren einjährigen - sicherlich außergewöhnlichen Aufenthalt in einem japanischen Kloster geschrieben.
    Sie hat den Roman aus ihrer Perspektive (Ich-Form) geschrieben, allerdings nicht in der zeitlichen Abfolge ihres Aufenthaltes, sondern nach den Erlebnissen, die während des ganzen Jahres zu ihrem Alltag gehörten.
    Ihr Schreibstil ist flüssig, mit viel indirekter Rede und handlungsorientierten Beschreibungen. Diese sind klar und gut verständlich.
    Ihre Darstellungen der für sie völlig unbekannten Menschen in ihrem Umfeld, das eigene Verhalten und Einleben in diesen Lebenskreis sind sehr feinfühlig,oft sogar mit einem kleinen Augenzwinkern beschrieben. Das erheitert den Leser.
    Gleichzeitig gewinnt er den Eindruck, dass Michaela selber mit dem ehrfürchtigen, respektvollen Verhalten, das stets von ihr eingefordert wurde, entspannt umgeht. Sie selber ergreift oft die Initiative und möchte Lehren des Buddhismus kennenlernen und typische Rituale einüben. Dabei bringt sie sich selber auch ein, indem sie z. B. Englischunterricht für die japanischen Kinder des Klosters anbietet.
    Gut vorbereitet durch Sprach- und Kulturstudium reist Michaela nach Japan. Doch sie stellt sehr schnell fest, dass es an sprachlichen Feinheiten fehlt. Das führt zu Missverständnissen. So fragt sie z. B. nach der Toilette und wird zum Tempel geschickt.
    Im Kloster selbst leben nur vier Mönche (drei mit Familie), ansonsten Männer, Frauen und Kinder, die hier dem Glauben näher sein möchten. Sie leben im Einklang mit Gebet und Arbeit innerhalb eines festen Tagesablaufs, der natürlich auch für Michaela gilt.
    Ein Besuch im Klosterbüro, in dem Wado, einer der Mönche, seiner Arbeit nachgeht, rückt auch ihr Bild von Rückständigkeit zurecht. Die Mönche sind mit allen modernen Arbeitmaterialien ausgerüstet. Wado stehen Computer, Internet, Fax etc. zur Verfügung.
    Kalligraphie, Schwertkampf, Teezeremonie, Ikebana u. a. sind Michaela völlig neu, und sie erarbeitet sich, mit Unterstützung der japanischen Meister, mühselig ein kleines Wissen. Besonders reizvoll sind die Reisen, die ihr die Mönche ermöglichen. So besucht sie andere Kloster in Kyoto und Tokio.
    Der Höhepunkt ihres Aufenthaltes ist sicher die Begegnung mit dem Zen-Meister, der sie in die Meditation einführt.
    Die Erkenntnisse, Erfahrungen und eigenen Verhaltensänderungen, die Michaela aus ihrem Japan-Jahr mit nach Hause nimmt, vermittelt sie dem Leser sehr gut: Alles dient dem Ziel, eine Gesellschaft auf der Basis von Demokratie, Gleichheit und Frieden zu schaffen.
    Äußere Lebensziele sind unwichtig; dagegen sind Dankbarkeit, Harmonie, Respekt und Mitgefühl von großer Bedeutung. Diese Tugenden hält ja nicht nur der Buddhismus hoch, sondern sie gehören auch zu den Grundwerten des Christentums.
    Die Lektüre dieses Buches halte ich für sehr lohnend, öffnet sie uns doch auch die Augen angesichts des westlichen Werteverfalls.

  • Michaela Vieser studierte in London vier Jahre lang Japanologie und Asiatische Kunstgeschichte. Dann wurde ihr geraten, ein Jahr in Japan zu verbringen. Da sie die Studentenwohnheime und Kameradschaft bereits aus London kannte, wollte sie etwas anderes erleben. Sie entschied sich für ein Jahr ins Kloster in Japan zu gehen. Aber dies erwies sich gar nicht so einfach. Erst nach vielen Versuchen fand sie, durch einen Mönch, der in ihrer Universität Buddhismus lernte, die Möglichkeit eines Klosterbesuches bekam.


    Dieser Roman ist die Geschichte dieses Aufenthaltes in Japan. Die Autorin schildert ihre Reise, teilweise ironisch, mit allen Gefühlen und Gedanken, die ihr während des Jahres kamen. Jedes Fettnäpfchen, in das getreten wurde, und als Europäer kann man in viele Fettnäpfchen treten, wurde beschrieben, natürlich aber auch die vielen positiven Eindrücke und Gespräche, die die Autorin führte. Dies führt zu einer schönen, dichten Atmosphäre. Das Buch besteht aus 12 Kapiteln, die meistens einer Person gewidmet sind (mit entsprechenden Kalligraphie Zeichen und Zitaten) und das Buch zu einem harmonischen Ganzen machen. Der Klosteralltag wird genau beschrieben (von der Hausarbeit über das Gebet bis zu diversen Übungstunden in Kalligraphie, Ikebana, Schwertkampf und nicht zu vergessen die Teezeremonie) und die Personen des Kloster treten bei dieser Schreibweise in den Vordergrund. Da gibt es die jungen und die alten Mönche, die Lehrer, die Alten vom Berg (ein wunderschönes Kapitel - besonders der Brief von Michaela's Großeltern hatte es mir angetan) und noch vieles mehr. Auch das äußere des Buches finde ich sehr gut gewählt und auch das Glossar fand ich sehr wichtig für das Verständnis des Buches.

    Meiner Meinung nach ein sehr interessanter Tatsachenbericht aus einem japanischem Kloster, der durch seine leichtverständliche Sprache, seine lebendigen Personen und die gute Mischung aus Reiselektüre und Spiritualität einfach gut zu lesen ist. Für mich 7 von 10 Punkten.

  • Michaela Vieser hat ein Jahr in einem japanischen Kloster verbracht, ein Jahr indem sie als europäische Frau vollkommen fremd in eine für sie neue Kultur eintaucht.
    Sie lernt in dieser Zeit nicht nur Kalligraphie, Ikebana, japanischen Schwertkampf und die japanische Teezeremonie kennen, sondern auch verschiedene Sichtweisen des Buddhismus.


    Es stellt sich heraus, dass das Klosterleben so gar nicht dem entspricht, was sie erwartet hat. Statt strenger einsam lebender Mönche lernt sie in ihrem Kloster das Miteinander. Sie wird mit offenen Armen empfangen und man hat das Gefühl ihr dabei über die Schulter kucken zu dürfen. Die Mönche versuchen ihr jeden Wunsch zu erfüllen und ermöglichen es ihr sogar bei einem Zen-Meister zu lernen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es beschreibt die Sehnsucht nach dem eigenen Ich sehr gut. Michaela Viesers Weg wäre nicht der meine, dennoch fand ich das Buch sehr gelungen und ich konnte gut nachvollziehen, was sie nach Japan gebracht hat und auch, was sie dort gefunden hat.
    Viele Erkenntnisse, die sie in ihrer Zeit im Kloster gemacht hat, haben etwas Allgemeingültiges und erinnern uns an die wirklich wichtigen Dinge im Leben.


    Ein schönes Buch um auch einmal ein bisschen Abstand vom eigenen Alltag zu bekommen und sich selbst ein wenig zu entstressen.

  • In "Tee mit Buddha" erzählt Michaela Vieser von ihren Erlebnissen in einem japanischen Kloster.


    Als Studentin der Japanologie wurde ihr ans Herz gelegt, eine Zeitlang in Japan zu verbringen. Da sie diese Zeit aber nicht in einem Studentenwohnheim verbringen wollte, stellte sie viele Anfragen, bis ihr schließlich ein japanisches Kloster anbot, dort zu wohnen und zu leben, wobei in dem Kloster sowohl Männer als auch Frauen leben.


    Bis auf den Anfang und den Schluss sind die einzelnen Kapitel einzelnen Personen zugeordnet, mit denen sie jeweils etwas bestimmtes erlebt hat. So lautet zum Beispiel eine Kapitelüberschrift:" Tusche, Papier und Leere" und erzählt von MIchaelas Kaligraphie-Unterricht bei Frau Uchida. Unter der Kaptelübschrift steht immer ein Zitat der jeweiligen Person, wobei das Zitat meistens auch etwas über die japanische Kultur aussagt.


    Trotz dieser Zuordnung zu einzelnen Personen ist der Aufbau recht chronologisch und so erfährt der Leser einiges über die japanische Kultur, aber auch was man als Europäer so alles falsch machen kann, wenn man die Japaner nicht genau genug beobachtet, denn auf humorvolle Weise erzählt die Autorin nicht nur von ihren Erfolgen und Erfahrungen, sondern auch von ihren Missgeschicken. Der Leser nimmt mit ihr Teil an Teezeremonien, Kalligrafie-Unterricht, Kendo und den Problemen des Zeitungslesens auf Japanisch. Zum Ende des Buches erzählt Miachela Vieser noch von ihren Erfahrungen mit einem echten Zen-Meister, der sich bei ihr leider immer wieder über Baseball erkundigt, eine Sportart, die zwar bei den Amerikaner häufig gespielt wird, sich durch die Besatzung in Deutschland noch lange nicht auf die Deutschen übertragen hat.


    "Tee mit Buddha" ist auf eine sehr unterhaltsame und humorvolle Art und Weise geschrieben. Die Mönche und ihre Frauen werden auf eine sehr lebendige Art beschrieben und auch wenn manches vielleicht etwas lustig klingt, so werden sie nie ins Lächerliche gezogen. Auch werden keine Kenntnisse des Buddhismus vorrausgesetzt, das heißt man kann auch ohne Vorkenntnisse einfach mit dem Lesen beginnen. Was ich etwas schade finde, ist, dass die einzelnen Kapitel sehr lang sind. Dies ist zwar durch die oben genannte Einteilung verständlich, allerdings hätte manches einfach auch auf zwei Kapitel geteilt werden können. Insgesamt fand ich das Buch recht unterhaltsam und von der Sprache her auch nicht besonders schwierig zu verstehen.

  • Ein Jahr in einem buddhistischen Kloster in Japan zu verbringen - das klingt nach absoluter Stille, Kargheit und Abgeschiedenheit. Michaele Vieser durfte dies als erste westliche Frau erleben und schreibt ihre Erlebnisse in ihrem Buch "Tee mit Buddha" nieder.


    Obwohl die Autorin in Japan nicht das Klosterleben vorgefunden hat, das sie vor ihrer Abreise erwartet hatte, fügt sie sich schnell ein und lernt viele Dinge, über andere Menschen, aber auch über sich selbst und das Leben im allgemeinen.


    Ihr Erlebnisbericht ist nicht in streng chronologischer Reihenfolge dargestellt, die Kapitelaufteilung erfolgt aufgeteilt nach einzelnen Themen bzw. Personen, mit denen Michaela Vieser zu tun hatte. Diese Einteilung ist sehr hilfreich, denn so kann die Autorin auf jeden Lebensbereich, mit dem sie zu tun hatte (Kalligraphie, Kendo, Teezeremonie etc.) genau eingehen. Dabei schreibt sie jedoch immer leicht und locker, so dass man das Buch gut in einem Rutsch durchlesen kann, ohne sich auch nur an einer Stelle zu langweilen.


    Besonders spannend finde ich es, mitzuerleben, wie sich Michaela Viesers Einstellung gegenüber einzelnen Bereichen oder Personen im Verlauf Ihres Jahres verändert.


    So findet man in diesem Buch nicht nur viele interessante Informationen über Japan und seine Kultur, sondern auch jede Menge Lebensweisheiten, die zum Nachdenken einladen.


    Ein echter Tipp für alle, die sich für fremde Kulturen interessieren - und (nicht zuletzt wegen der tollen Aufmachung) auch eine schöne Idee zum Verschenken!

  • Ich habe dieses Buch jetzt endgültig abgebrochen, weil es mir einfach so gar nicht gefallen mag. Ich fand es am Anfang wirklich spannend und auch gut geschrieben, aber nach ein paar Kapiteln schon hat es mich gelangweilt und die Lust am Weiterlesen ist mir vergangen.
    Jetzt kommt es ins Regal und vielleicht kriegt es in ein paar Jahren noch eine Chance.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • ich denke, dass das Buch vor allem auch dann interessant ist, wenn man sich eben etweder für diese Religion oder für die japanische Kultur, oder natürlich für beides besonders begeistert.
    Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist, Dany-Maus

  • Ich habe es als WB bekommen und mich auch etwas schwergetan. Eigentlich interessiert mich dieses Thema aber stellenweise fand ich es auch sehr langatmig beschrieben. Vielleicht hat es mich auch einfach zur falschen Zeit erreicht, bei diesem Götterwetter lese ich persönlich lieber etwas leichteres.
    Trotzdem 8 Punkte.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Ich habe es als WB bekommen - danke nochmals an bibliocat :knuddel1


    Michaela Vieser berichtet über ihre persönlichen Erfahrungen während eines Jahres in einem japanische Kloster.


    Sie berichtet über ihre anfänglichen Schwierigkeiten mit der Sprache, obwohl sie bereits Vorkenntnisse hatte und sie erzählt darüber, daß das Leben dort ganz anders abläuft, als wir uns das von einem Klosterleben vorstellen. Sie erlernte dort u. a. Ikebana, Schwertkampf, Kalligrafie und auch ihr Zusammenleben mit den Japanern wurde interessant geschildert.


    Das Buch ist nicht chronologisch, sondern nach Themen geordnet und liest sich vielleicht auch deshalb sehr angenehm.


    Es ließ sich sehr gut lesen und ist sehr gut geeignet, uns in dieser gehetzten Zeit "etwas herunterkommen" zu lassen.


    Eine Empfehlung, wenn sich jemand für andere Kulturen interessiert.


    Von mir 7 Punkte

  • Die Autorin Michaela Vieser berichtet in ihrem Buch „Tee mit Buddha“ von ihrem einjährigen Aufenthalt in einem japanischen Kloster.
    Sie erzählt detailliert über den Ablauf und die Tätigkeiten in dem Kloster und was sie alles in diesem Jahr in Japan erlebt hat.
    Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, besonders die dessen Leichtigkeit. Auch erfährt man Wesentliches über den Buddhismus und die japanische Kultur, was ich sehr interessant fand, da mich diese Themen doch sehr interessieren.
    Das einzige was mich sichtlich an diesem doch sehr gelungenem und unterhaltsamen Buch gestört hat, war die Tatsache, dass Michaela Vieser nicht immer chronologisch erzählt hat und ich so beim Lesen des öfteren durcheinander kam.
    Das sollte einen aber nicht wirklich stören, denn wenn man sich für Erfahrungsberichte und insbesondere für dieses Thema interessiert sollte man dieses Buch lesen.


    4 von 5 Sternen!

  • "Eine besondere Begegnung mit der gelebten Spiritualität Japans, realistisch, mit Sinn für Details und einer gehörigen Portion Selbstironie erzählt" sowie"....ein berührendes Buch geschrieben, das weit entfernt von jeglicher Wellness-Erleuchtung zeigt, was gelebte Spiritualität bedeuten kann" steht auf dem Schutzumschlag bzw. Klappentext - mein Interesse war in höchstem Maße geweckt.


    Aber wie es manchmal der Fall ist, wenn die Erwartungen besonders hoch sind, lässt es mich ein bisschen enttäuscht zurück. Und es ist garnicht so einfach auszudrücken, was mir beim Lesen gefehlt hat :help.


    Die o.g. Aussagen treffen zu, trotzdem hat mich der Bericht von Michaela Vieser nur selten wirklich gefesselt. Vielleicht war es zu sehr in "Berichtsform" geschrieben :gruebel? Als Leser fühlte ich mich die meiste Zeit irgendwie "außen vor". Diejenigen Passagen, über die ich gern mehr erfahren hätte, wurden für meinen Geschmack zu kurz abgehandelt, während andere mit Detailinformationen ausgestattet wurden, die ich als total uninteressant empfunden habe. Aber das ist wohl eine ausgesprochene Geschmackssache, jeder setzt da andere Schwerpunkte!


    Die Aneinanderreihung verschiedener Episoden mit immer neuen Personen ohne den roten Faden eines kontinuierlichen Handlungsablaufes erschwerte sicher ebenfalls den Zugang zum Buch und auch zu Frau Viesers persönlicher Entwicklung in diesem Jahr.


    Wie auch Frau Vieser häufig - vor allem zu Beginn ihres Klosteraufenthaltes - habe ich vielleicht einfach zu viel erwartet - immer ungeduldig auf der Suche nach dem spirituellen Tiefgang ;-).


    Trotz aller Einschränkungen war es insgesamt ein lesenswertes Buch und ich bedanke mich ganz herzlich bei bibliocat fürs Wandern lassen :knuddel1

  • Leider war das Buch nicht wirklich unterhaltsam. Es plätscherte so dahin, ich hatte oftmals Schwierigkeiten, nicht mit den Gedanken abzuschweifen. Vielleicht liegt es auch einfach an der Schreibweise, ich wurde nicht warm mit dem Buch.


    Teilweise hat mir das Buch schon gut gefallen, aber 75 % davon auch nicht. Ich hatte gehofft, mehr über den Buddhismus zu erfahren, denke aber, dass ich noch meilenweit entfernt davon bin. Ich kann mir auch nicht vorstellen, Erleuchtung in einem Kloster zu finden, wo immerzu Lärm herrscht. Auch konnte ich mir die Beschreibungen der Örtlichkeiten nicht gut vorstellen, Bilder wären sicher aufschlußreicher gewesen.


    Spannend fand ich Michaelas Wanderung durch den Wald und ich hätte mir gerne die Teufelszeder angesehen.
    Erheiternd fand ich die Überschriften zu den Kapiteln.