'Varus' - Seiten 001 - 095

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Nun ja, soweit ich weiß, haben die Römer die Germanen nun mal als Barbaren bezeichnet. Da finde ich es nur richtig, daß in einem aus Römersicht geschriebenen Buch auch dieser Ausdruck verwendet wird.


    Und zum Angebot: nein, so schnell bestimmt nicht. Ich bin ja schon ziemlich weit im Buch und weiß derzeit nur eines sicher: so schnell lese ich zu dem Thema kein Buch mehr. Nicht weil das hier schlecht, sondern zu gut ist. Ich muß die Schlacht nicht zwei Mal schlagen. Das überstehen meine Nerven nicht.


    Iris hat das mit den Barbaren schön erklärt. Aber deshalb mag ich das Wort immer noch nicht.


    Das Buch von Märtin wurde übrigens auch von ARTE anlässlich des Film empfohlen.


    Mein überreiztes Hirn besänftigt im Moment Solomon, er spielt mir Bach vor. Das ist jetzt genau das Richtige!

  • :yikes 1. Tag und schon 20 Beiträge, wow!
    Aber ich gestehe, ich bin auch schon auf S. 282 und es gefällt mir sehr gut.

    Zum ersten Abschnitt:


    Hm, so wie SiColliers Sympathien auf Seiten der Kelten sind, sind meine auf Seiten der Römer - das war schon immer so :lache Und ich glaube, nach diesem Buch umso mehr ;-)


    Mir hat das mit Annius nicht so gut gefallen, weil er dadurch gleich zum ach-so-tollen-Helden wird und das durch doch wohl eher untypisches Verhalten, oder?


    Mit den Namen hatte ich auch ein paar Probleme, aber es ging, mit der Zeit hat man es raus.


    Natürlich ist es immer leicht, das zu sagen, wenn man das Ende kennt, aber mir war Varus ein bisschen zu blind und gutgläubig (beschrieben). Ich hätte mir Arminius ein bisschen vertrauenswürdiger gewünscht, sodass man besser nachvollziehen kann, dass Varus auch der Beschuldigung durch Segestes keine Beachtung schenkt. Hätte das Varus nicht wenigstens ein bisschen misstrauisch machen müssen? Und wenn nicht - denn sehr wahrscheinlich war es ja nicht - warum nicht?
    Aber insgesamt ist es jetzt schon gruselig und es liegt ein Knistern in der Luft...wirklich gut gemacht!

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Das Buch von Märtin wurde übrigens auch von ARTE anlässlich des Film empfohlen.


    Mein überreiztes Hirn besänftigt im Moment Solomon, er spielt mir Bach vor. Das ist jetzt genau das Richtige!


    Mag sein, aber mein Bedürfnis um diese Schlacht ist erst mal gestillt. Jetzt brauche ich etwas Abstand dazu, dann vielleicht ein Sachbuch.


    Bach hilft mir da nicht; im Hintergrund läuft wieder Mahler, die 2. in der (für mich) Referenzaufnahme des New York Philharmonic Orchestra unter Leonard Bernstein.



    Zitat

    Original von Jeanne
    Hm, so wie SiColliers Sympathien auf Seiten der Kelten sind, sind meine auf Seiten der Römer - das war schon immer so


    Das ist mir schon klar. Aber ich bin ja lernfähig. Mal das Buch und diese Leserunde abwarten ...


    Und im Übrigen sage ich hier lieber nicht, wie weit ich im Buch schon bin. :rolleyes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Mir hat das mit Annius nicht so gut gefallen, weil er dadurch gleich zum ach-so-tollen-Helden wird und das durch doch wohl eher untypisches Verhalten, oder?


    Naja, zum ach-so-tollen Helden fehlt ihm doch einiges, zumal er eigentlich auch noch zu alt dazu ist. :lache
    Außerdem steht 's da, was ihn motiviert; ich möchte nicht meinen eigenen Text interpretieren, aber wenn 's auf S. 23 dasteht, darf ich ja darauf hinweisen ... ;-)


    Zitat

    Natürlich ist es immer leicht, das zu sagen, wenn man das Ende kennt, aber mir war Varus ein bisschen zu blind und gutgläubig (beschrieben). Ich hätte mir Arminius ein bisschen vertrauenswürdiger gewünscht, sodass man besser nachvollziehen kann, dass Varus auch der Beschuldigung durch Segestes keine Beachtung schenkt. Hätte das Varus nicht wenigstens ein bisschen misstrauisch machen müssen? Und wenn nicht - denn sehr wahrscheinlich war es ja nicht - warum nicht?


    M.A.n. darf ein Autor nicht jedes Rätsel seiner Geschichte auflösen -- evtl. Ausnahme ist der Krimi, in dem es ja um die Auflösung einer Tat und die Entlarvung eines Täters geht, aber das ist ja hier nicht der Fall.
    Ich verweise nur mal auf Meriadoc Brandybucks Finte, man solle möglichst nahe an Isengart vorbeischleichen, denn in der Nähe des Feindes werde man am wenigsten erwartet. Und wer hätte gedacht, dass Josef Fritzl seine eigene Tochter 24 Jahre lang in einem selbstgegrabenen und ausgebauten Keller unter dem eigenen Haus, in dem seine Familie lebte, heimlich gefangen halten und seiner Frau drei der da unten geborenen Kinder unterschieben konnte?


  • Zitat

    Original von SiCollier
    Bach hilft mir da nicht; im Hintergrund läuft wieder Mahler, die 2. in der (für mich) Referenzaufnahme des New York Philharmonic Orchestra unter Leonard Bernstein.


    Ich bin ja auch eher für Bach, wenn 's um Überreizung geht, aber diese Aufnahme ist wirklich genial!

  • Zitat

    Original von Iris
    Da geht es dir wie denen, die davongekommen sind, gell?


    Ja, genau. Selbst jetzt, nach einem Mal drüber schlafen, vielleicht sogar eher noch mehr.



    Zitat

    Original von Jeanne
    Mir hat das mit Annius nicht so gut gefallen, weil er dadurch gleich zum ach-so-tollen-Helden wird und das durch doch wohl eher untypisches Verhalten, oder?


    Iris hat ja schon was zu Annius geschrieben (* geht Seite 23 nachlesen und nickt verstehend *). Ich habe ihn übrigens nicht als so strahlenden Helden empfunden. Manchmal etwas unbedacht, manchmal bis an und vielleicht ein bißchen über seine Grenzen gehend, durchaus mit Fehlern behaftet - menschlich eben. In Kenntnis des Endes des Buches


    Will sagen, Annius (und Thuidgif) mögen nicht historisch sein (bzw. sind es nicht), sind m. E. aber notwendig, um so einen Roman „durchstehen“ zu können.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Mag sein, aber mein Bedürfnis um diese Schlacht ist erst mal gestillt. Jetzt brauche ich etwas Abstand dazu, dann vielleicht ein Sachbuch.


    Keine Sorge, ich will Dir das Buch nicht aufdrängen! :-)
    Der Hinweis auf die ARTE-Empfehlung war nur ein allgemeiner Hinweis.


    So wie ich mich kenne, wird mit die Thematik noch lange beschäftigen, und weil ich über das Vorher und Nachher, das Wieso, Warum, Weshalb und Außerdem mehr wissen will, hab ich mir halt zwei Bücher besorgt, die mir vielleicht ein bisschen Aufklärung bringen.

  • Zitat

    Original von Iris


    Ich bin ja auch eher für Bach, wenn 's um Überreizung geht, aber diese Aufnahme ist wirklich genial!


    Jaha, ist sie.


    BTW: Ich hab es im Anschluss an Solomon noch mit den Cello-Suiten versucht, in der Interpretation von Alexander Kniazev - warum er mir allerdings angesichts seines Spielstils und seines Schicksals nicht geholfen hat, sollte mich doch eigentlich wirklich nicht wundern. Manchmal bin ich halt :bonk

  • Zitat

    Original von Lipperin
    So wie ich mich kenne, wird mit die Thematik noch lange beschäftigen, und weil ich über das Vorher und Nachher, das Wieso, Warum, Weshalb und Außerdem mehr wissen will, hab ich mir halt zwei Bücher besorgt, die mir vielleicht ein bisschen Aufklärung bringen.


    Wenn ich mal eben schleichwerben darf: Über das Nachher (aber darin eingebunden auch über das Vorher, Wieso, Warum, Weshalb und Außerdem) hab ich die Triologie geschrieben, die Heyne ganz hinten im Buch bewirbt. :grin

  • Was glaubst Du wohl, welche Trilogie nach der Lektüre von "Varus" auf meiner Wunschliste den Status "gelegentlich zu kaufen" gestrichen bekam und stattdessen in einen Warenkorb wanderte, wo sie des sehr baldigen "Daten durchjagens" harrt, um bei der nächsten sich bietenden Leserundenlücke gelesen zu werden. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Iris


    Wenn ich mal eben schleichwerben darf: Über das Nachher (aber darin eingebunden auch über das Vorher, Wieso, Warum, Weshalb und Außerdem) hab ich die Triologie geschrieben, die Heyne ganz hinten im Buch bewirbt. :grin


    Du darfst, die Bücher stehen schon auf meiner Wunschliste. Über Trilogie oder Triologie wundere ich mich jetzt gar nicht mehr, heißt schließlich Thiudgif hinten Thuidgif.
    Löst sich da eventuell auch das Rätsel um Amras Glauben? Entweder hab ich das komplett überlesen oder ich rätselrate mal fröhlich weiter.

  • Danke für den Hinweis, Iris! :wave


    (Ich habe meiner Frau vorhin die Titel und ISBNs in die Stadt durchgefaxt, nachdem ich sie - telefonisch - gefragt hatte, ob sie in der Mittagspause rein zufällig an einer Buchhandlung vorbei kommt. Tut sie. Zufällig :grin. Mal sehen, was die Liste genützt hat. :-) )

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Entweder hab ich das komplett überlesen oder ich rätselrate mal fröhlich weiter.


    Ich zieh mal eine Info her, die irgendwo am Anfang ihres Auftretens erwähnt wird: Ihr Mann hat sie "im Osten des Reiches" kennen gelernt, und in diesem Zusammenhang wird die Stadt Tarsos erwähnt


    Für Christen ist es 9 n.Chr. (da dürfte Jesus etwa 14/15 gewesen sein) zu früh, und der Mithras-Kult war ohnehin eine reine Männerreligion.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    (Ich habe meiner Frau vorhin die Titel und ISBNs in die Stadt durchgefaxt, nachdem ich sie - telefonisch - gefragt hatte, ob sie in der Mittagspause rein zufällig an einer Buchhandlung vorbei kommt. Tut sie. Zufällig :grin. Mal sehen, was die Liste genützt hat. :-) )


    Wenn ich zufällig an einer Buchhandlung vorbeikomme, wird das jedes Mal teuer ... :schaem

  • Hallo Zusammen,


    nun habe auch ich den ersten Abschnitt durch. :-)


    Zuerst einmal zum Allgemeinbild des Buches: Das Cover finde ich sehr gut geulngen, relativ schlicht und trotzdem vielsagend. Gut gefallen mir auch die Karten am Anfang und derAnhang.


    Zum Inhalt des Romans: Der Einstieg in die geschichte ist mir gleich gelungen und ich war sofort gefesselt und wollte unbedingt weiterlesen. Die Namen der einzelnen Personen sind nicht ganz leicht zu beahlten, aber es geht. Arminius ist mir in diesem Abschnitt noch ein wenig zu sehr Nebenfigur um mir eine Meinung über ihn bilden zu können. (Ich hab beim Lesen immer Aragon aus HdR vor mir :grin)Die Geschichte zwischen Annius und Thuidgif wird bestimmt noch interessant.


    Als die Sklavin am Fluss die Wäsche wusch, wessen Ermordung hat sie da beobachtet ? Ich hoffe dass wird noch aufgeklärt.



    So das waren jatzt mal meine ersten Eindrücke, ich geh jetzt weiterlesen.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Iris
    Wenn ich zufällig an einer Buchhandlung vorbeikomme, wird das jedes Mal teuer ...


    Drum mache ich ja meistens einen großen Bogen. Dummerweise sind Buchhandlungen zuhause (bzw. im Büro) nur einen Mausklick entfernt ...



    Zitat

    Original von melanie
    Gut gefallen mir auch die Karten am Anfang und derAnhang.


    :write Wobei ich mir gewünscht hätte, daß in der Karte der Weg der Legionen (zumindest er in diesem Buch angenommene Weg) eingezeichnet worden wäre. Ich kenne mich in Norddeutschland nur sehr wenig aus, habe auch die Karte dieser „terra incognita“ (:grin) nur sehr spärlich im Kopf. Von Entfernungen zwischen den Orten ganz zu schweigen. (Inzwischen habe ich meine - historischen - Atlanten befragt.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von melanie


    (Ich hab beim Lesen immer Aragon aus HdR vor mir :grin)


    :lache


    Zitat

    Die Geschichte zwischen Annius und Thuidgif wird bestimmt noch interessant.


    Und wie!


    Zitat

    Als die Sklavin am Fluss die Wäsche wusch, wessen Ermordung hat sie da beobachtet ? Ich hoffe dass wird noch aufgeklärt.


    Ja!

  • So, verspätet bin ich auch hier, und ich ertappe mich ständig dabei, dass ich überall, wo viele namen vorkommen verzweifelt nach Cinna suche...


    warum tu ich das? :gruebel


    Aber Annius hab ich ja schon ganz gern, er ist ein entwicklungsfähiger 'held';
    ich denk, ich komm ohne Cinna aus... :grin
    wenn auch etwas schwer...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )