'Varus' - Seiten 096 - 184

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ja, ich werde mir (entgegen meinem ursprünglichen Vorsatz) wohl auch noch einiges zum Thema zu Gemüte führen.


    :-) Freut mich das zu hören. :-)
    Ich habe zum Geburtstag dieses Buch hier gekriegt, hat nicht direkt etwas mit Varus zu tun, aber hier gabs ja auch ein paar interessante Sachen. Morgen fahren wir zB nach Ladenburg, freue mich schon :-)


    Iris
    Das Buch habe ich mir schon notiert :-]

  • So ich bin jetzt auch mit dem heereswurm am marsch... und jetzt denk ich mir... soooo viele leute, vier mann breit... dann hat man am ende ja eine riesige schneise durch die natur getreten...


    naja, mit umweltschutz hatten's sie ja noch nicht, in die richtung:


    'so, und die letzten vier machen jetzt wieder die ganzen grassoden drauf, die die ersten vier abgestochen haben, damit keiner sieht, wo wir langgegangen sind, und nächstes jahr auch blumen blühen...' :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    So ich bin jetzt auch mit dem heereswurm am marsch... und jetzt denk ich mir... soooo viele leute, vier mann breit... dann hat man am ende ja eine riesige schneise durch die natur getreten...


    Und immer die Bäume im ausreichenden Abstand, daß genug Platz zum Durchkommen ist... Wir haben da zwar drüber diskutiert, aber klar ist es mir dennoch immer noch nicht so recht, wie diese Menschenmassen durch den Wald marschieren konnten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Das heisst übersetzt: Doch rasenziegel abstechen und bäume fällen - und zwar am hinweg, und das ganze schottern, denn sonst kommt man nie mit dem troß durch... nicht einmal bis zu seinem marschlager.
    Entweder waren die hohlwege schon vorher da, oder sie haben sie im Marschieren gemacht... ne, wo römer marschiert sind, haben sie ordnung gemacht, auch wenn es nur zwischen zwei marschlagern war...


    und dann ist da nix mehr mit dem germanischen traumbild vom im weglosem urwald herumirrenden unvorbereiteten legionären...
    nein, die jungs haben genau gewusst, wo sie lang-gehen, oder es zumindest zu wissen geglaubt...


    vor allem: so ein laanger heereszug in viererreihen: da muss ja die erste gruppe schon das nachtlager bauen, bevor die letzte gruppe mit dem troß aus dem alten lager heraussen ist...
    :gruebel
    *hat entdeckt, dass die logistik eines römischen heereszugs doch was interessantes als teilnehmender beobachter wär... schenkt euch die kaiserin, wenn eine woche altertum, dann als adlatus des logistikers...*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • komm auch nur drauf, weil archäologen - wenn wir an keiner künftigen baustelle sondern im feld graben - alles spurlos hinterlassen müssen inclusive grassoden abstechen, sonst kommt uns der bauer...


    die gegend war ja kein niemandsland, seit dem Neolithikum können wir in europa uns eigentlich die idee vom unberührten UR-wald sogar in der freien germania in die haar schmieren: den letzen, der den namen verdient, hatten wir um 10000 vor, und da waren schon die flussläufe besiedelt... zur Römerzeit war da nach mindestens 3000jahren roden, vieh- und feldwechselwirtschaft kaum ein toller, wegloser wald mehr übrig... die leut sind durch stark gelichtetes buschwerk und keine echten UR-wälder mehr gelatscht...


    und vor allem kann so was wie dem Varus dann am besten passieren, wenn die armee gegen die armee meutert: drei monate keinen sold, obwohl das geld im troß mit dabei ist? Und dann soll ich noch 20km am tag mit einem lagerpfahl auf dem rücken im laufschritt durch den regen trotten, und am abschluss zur hebung der moral noch ein sinnloses drill-sergeant-lied zu singen in die richtung 'der pfahl ist schwer, aber ich bin ein starker legionär!'?
    WAS GLAUBT DER DENN? :fetch


    was nutzt es mir, den ganzen tag einen adler aus gold als feldzeichen herum zu schleppen, wenn er mir keines scheisst?!?
    Ehre macht nicht satt. Das frühstücksei und der proviant, den ich mir schliesslich selber besorgen muss, ist fast unzahlbar, der letzte sold ist mir längst beim würfeln und für den hurenweibel im tross draufgegangen, ich bin bei meinen kameraden schon die nächsten drei soldzahlungen im vorraus in der kreide, und hab die letzten drei noch nicht gekriegt... und zu so einem sauhaufen hab ich mich die nächsten 20 jahre verpflichtet? Ich muss ja stockbesoffen gewesen sein, als ich das unterschrieben habe...


    und dann gibts vermutlich sofort gerüchte, der statthalter kann gar nicht zahlen, denn er hat das geld für die legionen unterschlagen: in der kiste ist nur flussschotter unter einer dünnen münzschicht, wenn er uns jetzt zahlen müsste, würde es nicht für alle reichen... und die fürsten im umland haben ihre beiträge für unsere legionskasse auch nicht bezahlt...
    Da wartet ja alles nur noch auf einen offizier, der sagt: Jungs, ich bin ganz auf eurer seite: was haltet ihr davon: wir killen die fahnentreuen, dann reicht das geld für den rest, seid ihr alle dabei? Ich schlag vor, wir holen uns die knete - und zwar sobald der Geldkarren da vorn an der sumpfigen stelle in dem kleinen wäldchen ist...


    angesichts solcher um- und zustände ist mir das völlig klar: das waren mengenmässig drei legionen in dem buschland - und zwar vermutlich eine stinksaure gegen zwei völlig überraschte...


    die ersten waren schon tot, während sich die übrigen noch gefragt haben, was eigentlich los ist...


    und nachdem ich meinen eigenen offiziersstab angegriffen hab, trau ich mich auch nicht mehr heim, da wird man als römischer legionär doch nur dezimiert, indem gleich in zehnerschritten abgezählt wird, nö, da erfinden wir eine geschichte von grausigen wilden, die alle bis auf den letzen mann niedergemacht haben...
    dass wir die eigenen leut umgebracht haben verkauft sich schlecht, die hälfte der Legionäre ist sowieso hellhaarig, und geht als 'Germane' durch, und die feldzeichen werfen wir in den nächsten sumpf, damit sie keiner mehr findet...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Aber ihr habt meinen gedankenzug zu weit von meiner eigentlichen urabsicht entfernt:


    Ich wollte ja hier posten, um Iris sklavisch rosen zu streuen - nein, duftende blütenblätter, aufdass ihr keine dornen in die zarten zehenballen stechen:


    Der gestörte schlaf des Gaius Caelius und das mittrippeln im troß der armen Thiudgif - und nicht zuvergessen: das wunderbare Garum :grin


    nein, das ist ganz großes kopfkino, ich performiere tiefste proskynesis :anbet


    Danke!!!


    Probleme hatte ich jedoch beim gespräch von Marcus Caelius und Gaius Caelius Caldus, da ich mir von beiden Namen nur das Caelius gemerkt habe, und dass beide offiziere aus gutem haus sind, war ich im gespräch der beiden völlig aufgeschmissen, wer jetzt was sagt...
    ich hoffe, ich krieg bis zu ihrem tod noch auf die reihe, wer wer war... :grin ;-)

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    vor allem: so ein laanger heereszug in viererreihen: da muss ja die erste gruppe schon das nachtlager bauen, bevor die letzte gruppe mit dem troß aus dem alten lager heraussen ist...


    Ja, so ungefähr stelle ich mir das auch vor.



    Zitat

    Original von MagnaMater
    *hat entdeckt, dass die logistik eines römischen heereszugs doch was interessantes als teilnehmender beobachter wär... schenkt euch die kaiserin, wenn eine woche altertum, dann als adlatus des logistikers...*


    Der Respekt vor der Logistik ist mir auch gekommen. Drum, weil die Römische Armee anscheinend doch ein sehr interessantes Thema ist, warten hier inzwischen zwei Bücher aufs Gelesenwerden. Als da sind:


    1. Kate Gilliver: Auf dem Weg zum Imperium
    Die Geschichte der Römischen Armee
    Da das Buch aus der Dissertation der Autorin heraus entstanden ist, nehme ich doch an, daß es etwas taugt. Jedenfalls las es sich beim diagonalen Hineinsehen gar nicht schlecht und enthält eine Menge Bilder und Grafiken.



    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)


    Die römische Armee erscheint in der vielfältigen historischen Überlieferung als eine Militärmaschinerie von unübertroffener Effizienz. Sie gilt als eine der ersten "professionellen" Armeen, deren Legionäre mit beispielloser Regelmäßigkeit den Widerstand gegnerischer Mächte brachen und in erstaunlich kurzer Zeit die "zivilisierte" Welt des Mittelmeerraumes eroberten. Mit der Armee kamen ihre berühmten Feldherren: die Scipionen, Marius, Pompejus sowie Cäsar und ihre Kunst in der Befehlsführung.
    Dieses Buch sucht nach den Gründen für den beeindruckenden Erfolg der Armee Roms: Der Blick fällt auf ihre Organisation und die Bewaffnung, auf die verschiedenen Taktiken und Praktiken der Kriegsführung und nicht zuletzt auch auf die Soldaten selbst, auf ihre Fähigkeiten und ihre Ausbildung.
    Eingehend setzt sich die Autorin auch mit den Grundlagen militärischer Führung bei den Römern auseinander und untersucht beispielsweise die Bedeutung der römischen Aristokraten, die nicht an Militärakademien in die hohe Kunst der Kriegstechnik eingewiesen wurden, sondern entsprechende Kenntnisse durch "learning by doing" erwerben mussten.
    Kate Gilliver versteht es, mit einer klaren Sprache und aussagekräftigen Abbildungen ein komplexes Thema kompakt und anschaulich darzustellen. Schriftliche und archäologische Quellen finden in der Darstellung gleichermaßen Berücksichtigung, so dass den Lesern ein vielgestaltiges Gesamtbild auf aktuellem Forschungsstand geboten wird.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Und dann gibt es da noch das da:


    Yann Le Bohec: Die Römische Armee


    Ist zwar ein Nachdruck von 1993, franz. Original von 1990. Aber bei dem Preis konnte ich ja gar nicht anders. Nur mit dem Lesen ist es so eine Sache. Ich dachte zwar, ich hätte mich von allen Leserunden bis auf wenige erst mal abgemeldet, aber selbst die wenigen verbliebenen lasten noch ganz schön aus (zumal ich durch anderweitigen Ärger derzeit wenig Lesezeit habe). Aber es kann nur noch besser werden.


    Hoffentlich.



    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)


    Dieses Buch ist eine sehr gute Darstellung der römischen Armee, da sie sich nicht nur auf die Kriege der Republik und frühen Kaiserzeit beschränkt, sondern auch auf die sozio-kulturellen Rahmenbedingungen der Entwicklung der römischen Armee. Rekrutierung und Leben der römischen Soldaten werden ausführlich dargestellt. Das Buch enthält auch einen Ausblick der Entwicklung der römischen Armee während der späten Kaiserzeit.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • habbich beide - um SUB :lache


    EDIT1: lesezeit ist auch keine da... ich neuspatz twittere die ganze zeit blöd rum... ohne was in mein hirn hineinzufüttern :rolleyes


    EDIT2: Jokers hat es mir wieder mal angetan: bei 9€ büchern kann ich nicht vorbei, und dabei hatte ich gehofft, meinen SUB Ab/Aufbau heuer gleich hoch zu halten :bonk :cry Die Römsiche Armee, und der Römische Limes - das schlimme ist, beide bücher kamen mir irgendwie bekannt vor, als ich sie heute früh bestellt hatte... :rolleyes


    Edit3: ich seh, es hilft nix, ich MUSS meinen sub inventarisieren...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()