Justus Pfaue - Laura und Luis

  • Kurzbeschreibung (Klappentext):
    Als der junge Theologe Sebastian in Mailand ausgeraubt wird, weiß er nur, daß er es mit zwei geschickten kleinen Trickdieben zu tun hat. Was er nicht wissen kann: Laura und ihr Bruder Luis wachsen in einer Kinderbande auf und werden dort von gewissenlosen Ganoven zu kleinen Betrügern ausgebildet. Sebastian beginnt sich für das Schicksal von Laura und Luis zu interessieren. Und damit bringt er nicht nur sich, sondern auch die Geschwister in Gefahr.


    Über den Autor (Wikipedia):
    Pfaue studierte Rechtswissenschaften und forensische Psychologie. Bereits während seiner Studienzeit veröffentlichte er als freier Mitarbeiter u.a. im Hörfunk und in der ZEIT Dossiers und Glossen sowie erste Novellen. 1965 veröffentlichte er seinen ersten Roman und spezialisierte sich später auf Jugendbücher. Er lebt heute in München und Positano.


    Meine Meinung:
    Ich hab das Buch vor über zehn Jahren schon gelesen und war davon begeistert. Als ich es jetzt wieder gelesen hab, hatte ich die Befürchtung, dass ich enttäuscht sein werde, aber das war glücklicherweise nicht der Fall.


    Das Buch hat nichts von seinem zauberhaften Charme verloren.
    Der Stil ist wunderbar leicht und - trotz des eigentlich sehr ernsten Themas - amüsant und sehr humorvoll. Die Personen sind klasse dargestellt. Auch die meisten der eigentlich Bösen werden nicht einfach nur böse dargestellt, sondern mit vielen positiven Facetten, so dass sie, zumindest mir, am Ende eher leid taten. Und auch die Kinder und Sebastian haben durchaus ihre eher negativen Angewohnheiten.


    Aber der für mich größte Pluspunkt ist die Aussage des Buches. Obwohl man es vielleicht von einem Buch für Kinder und Jugendliche erwarten könnte, endet es nicht mit einem kitschigen "Alles wird gut"-Ende. Ganz im Gegenteil, es wird gekonnt aufgezeigt, dass es für die Kinder eigentlich kaum eine Alternative zu ihrem bisherigen Leben gibt und dieses Leben für sie auch ihre positiven und angenehmen Aspekte hat und sie dieses auch nicht so einfach aufgeben können und wollen. Dadurch wirkt das Buch sehr realitätsnah.
    Was mich dagegen etwas gestört hat, war, dass die Handlung in Mailand, Marseille und München spielt - und die Kinder scheinbar problemlos alle drei Sprachen beherrschen. Da hätte ich es glaubhafter gefunden, wenn es drei Städte innerhalb eines Landes gewesen wären.