Margie Orford: Blutrose

  • Blutrose von Margie Orford spielt in Südafrika und Nambia und ist eine der Krimi-Entdeckung der letzten Jahre


    Im namibischen Küstenort Walfis Bay werden mehrere Straßenjungen kurz nacheinander ermordet aufgefunden. Da die namibische Polizei bei der Suche nach dem Täter nicht vorankommt, fordert sie die südafrikanische Profilerin Clare Hart aus Kapstadt an.


    Zusammen mit der hochschwangeren Polizistin Tamar Damases stößt sie auf Spuren, die zu einer ehemaligen Militärbasis führen. Doch bevor die beiden weiter stochern können, wird ihnen von einer hohen Stelle nahe gelegt, ihre Untersuchungen besser in eine andere Richtung zu lenken. Trotz dieser Drohung lassen sich die beiden nicht abschrecken und kommen zusammen mit dem südafrikanischen Polizeikapitän Riedwaan Faizal einem dunklen Geheimnis aus der gemeinsamen Vergangenheit von Namibia und Südafrika auf die Spur.


    Mein Fazit:


    Margie Orford gelingt mit Blutrose ein ebenso erfrischender wie mitreißender Krimi. Dabei beschreibt sie nicht nur die gegenwärtige Situation in Südafrika und Namibia, sie geht auch auf die komplizierte Vergangenheit der beiden Staaten ein. Zugleich schafft sie mit Clare Hart eine überaus sympathische Heldin, wie überhaupt die Frauen in ihrem Krimi eine große Rolle spielen.


    Mit überzeugenden Protagonist(inn)en, unwiderstehlichen Landschaftsbeschreibungen und einem gut konstruierten Fall um ein brisantes Thema ist Blutrose eine der Krimi-Entdeckungen des Jahres!

  • Nach ihrem letzten Fall sind sich Profilerin Dr. Clare Hart und Captain Riedwaan Faizal näher gekommen. Faizal wünscht sich mehr Nähe zu Clare, doch das ist etwas, was sie ihm nicht geben kann. Sie braucht ihre Freiheit wie die Luft zum Atmen und ist nicht gewillt, diese kampflos auszugeben. Zum Bruch zwischen den Beiden kommt es, als Clare durch Zufall erfährt, dass Faizals Frau zurück nach Südafrika kommen will - er hatte es ihr nicht gesagt. Um Abstand zu bekommen, geht sie einem Hilfeersuchen aus Namibia nach, denn dort werden bei einer Mordserie ihre Fähigkeiten als Profilerin zur Aufklärung der Verbrechen benötigt.


    Derweil findet Herman Shipanga, Hausmeister an einer Schule in Namibia, auf dem Schulspielplatz die Leiche eines Jungen. Es ist bereits der dritte Tote innerhalb weniger Wochen und er ist dargestellt, wie die anderen beiden auch. Captain Tamar Damases, Leiterin der Mordabteilung in Walfis Bay weiß, dass sie Hilfe bei der Aufklärung dieser Verbrechen braucht, doch wen außer ihr kümmern schon Straßenkinder? Tamar selbst ist hochschwanger und zieht nach dem Tod ihrer Schwester ihren Neffen und ihre Nichte groß. Die Hilfe von Clare kommt ihr gelegen, denn es scheint offensichtlich, dass es die Frauen sind, die diese Mordserie aufklären müssen, da die männlichen Polizeibeamten teilweise bekannterweise korrupt sind. Die Dritte im Bunde sie die Rechtsmedizinerin Helena Kotze, die Tamar und Clare bestätigen kann, dass auch das Dritte Opfer namens Kaiser auf die Gleich Art und Weise wie die Beiden anderen gestorben ist. Fest steht nur, die Jungen haben ihrem Mörder vertraut, der tödliche Kopfschuss erfolgte jeweils aus ca. 20 cm Entfernung.


    Der einzige gemeinsame Nenner der Opfer scheint die Tatsache zu sein, dass es sich um Straßenkinder handelte und diese in einer Fußballmannschaft, trainiert von Mara Thomson, die ein soziales Jahr in Namibia macht, gespielt haben. Clare schafft es, Licht in einige Aspekte der Morde zu bringen, dennoch, wirklich näher kommen sie dem Mörder nicht. Merkwürdig ist auch, dass der Täter die Leichen anscheinend noch zusätzlich verstümmelte. Clare steht unter großem Druck, zumal auch Faizal nach Namibia gereist ist, um bei den Ermittlungen zu helfen und um Clare zurück zu gewinnen, doch die Zeit drängt, denn der Täter hat schon sein nächstes Opfer im Visier ...


    Eine gelungene Fortsetzung! Den Plot fand ich wieder sehr gut ausgearbeitet. Immer wieder legt die Autorin Spuren zu einem Motiv und dennoch, ich habe es bis zum Schluss nicht herausbekommen, es war wirklich sehr kniffelig. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass die Autorin in diesem Band deutlich mehr über die Hintergründe und Vergangenheit offenbart, was ja ein Punkt war, den es im ersten Band zu bemängeln gab. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir Clare sympathisch ist, eine interessante Persönlichkeit ist sie aber allemal. Der Schreibstil wies einige kleinere Längen auf, was jedoch dem Lesefluss keinen Abbruch getan hat. Was mir allerdings sehr missfallen hat sind die Namen. Gerade bei einem Namen wie "Helena Kotze" bin ich dafür diese Figur für den deutschsprachigen Markt leicht umzubenennen, denn bei diesem Namen stieß es mir immer übel auf. Als Fazit kann ich nur geben, dass mir dieses Buch angenehme Lesestunden bereitet hat und ich mich bereits jetzt auf den 3. Band der Reihe "Todestanz" freue.