Hoffmann und Campe Verlag 2002 - Hörbuch
Gekürzte Fassung, 5 CDs, 373 Min.
Über den Inhalt:
In der Fortsetzung von „Studio 6“ hat Annika Bengtzons Karriere beim „Abendblatt“ noch keine entscheidenden Fortschritte gemacht. Sie arbeitet in der Nachtschicht und macht hauptsächlich Telefondienst und Recherchearbeiten für ihre Kollegen. Die sind mit einem Doppelmord im Stockholmer Freihafen beschäftigt, als Annika den Anruf einer Frau entgegennimmt, die mit ihrer privaten Stiftung „Paradies“ an die Öffentlichkeit gehen möchte. Im Zuge ihrer Recherchen über diese Organisation, die verfolgten Menschen zu einer neuen Identität verhilft, stößt Annika auf Ungereimtheiten und trifft auf eine Informantin, die ein nicht so positives Bild von „Paradies“ zeichnet.
Über die Autorin:
Liza Marklund, Jahrgang 1962, arbeitete lange als Journalistin für verschiedene Zeitungen und Fernsehsender, bevor sie begann, Romane zu schreiben. Mit ihren Annika-Bengtzon-Krimis wurde sie innerhalb kürzester Zeit zur gefeierten Bestsellerautorin.
Über die Sprecherin:
Judy Winters Karriere am Theater begann 1962. Sie wurde von Peter Zadek ans Theater Bremen engagiert und hatte in Musicals wie »My Fair Lady« oder »Hello Dolly« große Erfolge. Es folgten viele TV-Filme, u.a. die Simmel-Verfilmungen »Liebe ist nur ein Wort« oder der Kult-Tatort »Reifezeugnis«. Mit dem Programm »Marlene« hat Judy Winter einen Meilenstein ihrer Kunst gesetzt und ist zum gefeierten Star geworden. Sie hat bereits die letzten Marklund-Krimis gelesen.
Meine Meinung:
Chronologisch ist dies der 2. Teil der Serie nach „Studio 6“. Die Handlung setzt etwa zwei Jahre später ein.
Dieses Hörbuch ist von Anfang bis Ende ein Genuss. Judy Winter mit ihrer unverwechselbaren Stimme liest einfach grandios. Und das tolle Hörerlebnis macht auch einige Schwächen dieses Krimis vergessen. Spannend ist es allemal zu verfolgen, wie aus der zunächst harmlos erscheinenden Recherche über die Stiftung „Paradies“ ein lebensgefährliches Abenteuer für Annika wird, bei dem sowohl die organisierte Kriminalität Schwedens wie auch die jugoslawische Mafia eine Rolle spielen. Die Autorin lässt wieder interessante Einblicke in den Alltag einer schwedischen Zeitungsredaktion einfließen.
Aber das Besondere an den Marklund-Krimis war bisher die Ausgewogenheit zwischen der Krimihandlung und den Schilderungen des Privatlebens der Protagonistin. Doch diesmal übertreibt Marklund es für meinen Geschmack und packt zuviel persönliche Dramatik in Annikas Leben. Das war mir des Guten zuviel.
Ich hoffe, dass die Autorin im nächsten Band zu ihrem gewohnten Stil zurückfindet.