Erzähl mir von den weißen Blüten - Jan Winter

  • Wie so einige hier bin ich durch das Forum auf den Autor und das Buch aufmerksam geworden. Ich war also sehr gespannt und ich wurde nicht enttäuscht.


    Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Sprache. Obwohl sie eigentlich nüchtern ist, hat mich gerade deshalb die Geschichte an vielen Stellen so berührt. Ähnlich geht es mit den Orten an denen dieser Roman spielt. Ich war selbst noch nie dort, hatte aber das Gefühl, als würde ich Paul zusehen. Seine Geschichte habe ich immer als "echt" empfunden. Das gleiche gilt für Xue Lian.


    Ein Kapitel hat es mir besonders angetan:
    Xue Lians Erzählung über ihr Familie, ihr Leben in China und die Vorfälle auf dem "Platz des himmlischen Friedens". Ich habe das als eine "leise Erzählung" über eine schreckliche Zeit empfunden. Eine Erzählung die dieser furchtbaren Tat und ihren Opfern gerecht zu werden versucht und dies auch schafft.


    Vielen Dank für dieses Leseerlebnis!

  • Mit viel zu viel Verspätung habe ich jetzt auch dieses wundervolle Buch gelesen. Obwohl Asien eigentlich nicht mein Reiseland ist, bekommt man von den tollen Eindrücken Reiselust. Aber auch nach Italien - mein Lieblingsreiseland - muss ich unbedingt wieder fahren. Liebe und Leid - wie eng ist das verknüpft. Eine wundervolle Liebesgeschichte mit allen Höhen und Tiefen.
    In diesem Buch spürt der Leser die Liebe des Autors zu den Ländern.
    Das Büchlein habe ich in 3 Tagen und/oder Nächte verschlungen und reihe es gleich nach dem Schneeleoparden aus gleichem Hause :lache ein. Die beste Ehefrau aller hat die Messlatte sehr sehr hoch gesetzt für alle Folgebücher eines Lesers.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Kurzbeschreibung:
    Der Maler Paul Handewitt verliert in Nepal auf tragische Weise seine große Liebe, die Italienerin Giulia. Ihren Tod kann er nur schwer verwinden, doch er beschließt, in Asien zu bleiben und nicht nach Deutschland zurückzukehren. Achtzehn Jahre später lernt der inzwischen international erfolgreiche Paul in Malaysia die junge Galeristin Julie kennen. Ihre Liebesbeziehung ist stürmisch, dennoch kann Paul die Vergangenheit nicht loslassen. Traurig erkennt Julie, dass sie sich mit einer Toten messen muss, gegen die sie nie wird bestehen können. Sie trennt sich schweren Herzens von Paul, obwohl sie ein Kind von ihm erwartet. Bei einer Reise durch Asien auf den Spuren Giulias begreift Paul, dass er seinen Gefühlen vertrauen kann - und dass er der Liebe noch einmal begegnet ist. Eine wunderschöne Geschichte von der Liebe und von der Hoffnung, die uns am Leben hält.


    Meine Meinung:


    Ich habe dieses Buch in kürzester Zeit durchgelesen. Von Anfang an ein wirklich ergreifendes Buch, das einen von der ersten Seite an gefangen nimmt. Es ließ sich sehr fließend lesen und der Autor entführte mich in eine unglaublich schöne fremde Welt, die ich durch seine Augen in mich eingesaugt habe.


    Es geht hier um die sehr emotionale Liebesgeschichte um Paul und drei Frauen, Giulia, Xue Lian und Giovanna. Von Anfang an ist diese Geschichte sehr verkettet und bleibt bis zum Schluß sehr geheimnisumwoben.


    Leider konnte ich mich nur selten in die Protagonisten hineinversetzen. Viele ihrer Handlungen konnte und wollte ich nicht nachvollziehen. Gerade mit Paul hatte ich viel Probleme. Trotzdem hat mich dieses Buch so in den Bann gezogen, da es bis zur letzten Seite spannend blieb und ich es nicht aus der Hand legen konnte. Es hat viele Gefühle in mir ausgelöst: u.a. Trauer, Unverständnis, manchmal auch Wut.


    Selten ist es einem Autor gelungen mich so emotional zu berühren und das, obwohl ich solche Probleme mit den Protagonisten hatte. Ein Buch, was mich gut unterhalten hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Jan Winter und vergebe 8 von10 Punkten.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Auch ich habe dieses Buch wegen der positiven Reaktionen der Eulen gekauft. Aufgrund der Beschreibung auf der Rückseite hätte ich sicher nicht von allein danach gegriffen.


    Positiv zu berichten ist, dass ich mal wieder so richtig (und das letzte Mal ist leider schon lange her) schmökern konnte, daran ist der überaus angenehme Schreibstil schuld. :-)
    Vor allem die Orte, Länder, Kontinente wurden mir dadurch nahegetragen, es packt einen ja fast das Reisefieber...


    Mit einem Liebesroman komme ich also gut zurecht, wenn er "gut geschrieben" ist und auch die Hauptfiguren nicht so distanziert bleiben (was hier nicht der Fall ist).


    Einzig und allein die dramatischen Höhepunkte waren für mich auf einigen Seiten zu viel und, naja, seien wir ehrlich, nicht realistisch. Fast schon ein bisschen ZDF-Rosamunde-Pilcher-Film-mäßig.
    Dafür waren aber viele Rand-Figuren toll ausgearbeitet.


    Nun also vergebe ich gute 8 Punkte für ein durch-die-Seiten-fressen-und-das-so-schnell-wie-möglich-Lesefeeling.


    Gruß vom killerbinchen :wave


    P.S.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Endlich wollte ich mal die Bücher von Jan kennenlernen und habe natürlich mit dem ersten angefangen


    Mir hat es gefallen. Einmal, weil die Weltgegenden, in denen der Roman spielt, so anschaulich geschildert werden, dass ich Lust hätte, gleich loszufahren. Auch die Schattenseiten der vermeintlichen Paradiese tauchen auf - so hat mich die Armut und die Gefahren des Lebens der Walfänger in Lamalera beeindruckt. Es gibt noch mehr Beispiele, die zeigen, wie nah beieinander Idylle und bittere Armut in diesem Teil Asiens sind.


    Zudem ist es sicher eine Liebesgeschichte. Aber eben auch die Geschichte eines Mannes, der in einem unheilvollen Trauerprozess gefangen ist. Diese Trauer verhindert seine weitere Entwicklung zu einem selbstverantwortlichen Menschen, der sein Leben in die Hand nehmen kann. Das ist feinfühlig geschildert und war auch für mich nachvollziehbar.