Erzähl mir von den weißen Blüten - Jan Winter

  • Ich habe dieses Buch auch gelesen und nicht bereut.


    Paul lebt in Asien mit Giulia und ist zufreiden mit sich und der Welt bis Giulia plötzlich stirbt. Von da an ist nichts mehr so wie es mal war für Paul und er bemitleidet sich selbst.
    Bis er auf eine Frau trifft die ihn so fasziniert das er anfängt sein Leben in die Hand zu nehmen.
    Bis das passiert lernen wir Asien kennen in einer Art und Weise das man das Gefühl hat mit Paul an den Orten zu stehen die er bereist.


    Es hat etwas gedauert bis ich in Asien angekommen bin. Danach allerdings hat mich das Buch gefesselt und manchmal wär ich gern hinein gesprungen und hätte dem ein oder anderen gern meine Meinung gegeigt.


    Der nächste Roman von Jan Winter wird sicher auch auf meiner Wunschliste landen.

  • „Im nächsten Moment schlug ein Blitz mit abscheulichem Krachen in die Kasuarinen hinter ihnen und hinterließ ein heftiges Klingeln in ihren Ohren.“(Seite 99)


    Der Versuch, meine Leseeindrücke in Worte zu fassen


    Was ist das Leben ohne Liebe?
    Diese sechs Worte stehen auf der Rückseite des Schutzumschlages – und so werbewirksam sie auch sein mögen, sie beschreiben letzten Endes, warum ich dieses Buch gelesen habe.


    Über den Inhalt muss ich an dieser Stelle nicht viele Worte verlieren. Es waren vor allen Dingen zwei, nein im Grunde drei Personen, die dieses Buch für mich unvergesslich machen werden. Zum einen – natürlich – Xue Lian, diese mutige, starke Frau, die ich gerne auch einmal im realen Leben treffen würde. Sie hat mich sehr beeindruckt, auch und gerade in ihrem Werdegang und in ihrem Handeln gegenüber der männlichen Hauptfigur Paul. Zum anderen Luca, ein Freund, wie ihn sich wohl jeder wünscht, den zu finden aber eines der schwierigeren Dinge des Lebens ist.


    Was ist das Leben ohne Liebe?
    Zunächst Pflicht, dann Sympathie, und zum Schluss war es wohl eine Art schwesterliche Liebe, die der dritten Person galt und immer noch gilt. Durch sie ist das Buch für mich zu einem Schatzkästchen geworden. An der richtigen Stelle geöffnet, funkeln mir zwei unendlich sprechende Augen entgegen, versucht ein Mund Worte zu formen, um der Begeisterung Ausdruck zu verleihen.


    Was ist das Leben ohne Liebe?
    Fünf Buchstaben nur, doch was setzen diese fünf Buchstaben, zu einem Wort zusammengesetzt, in Gang, wenn dieses Wort zu Sinn, zu Gefühl, zu Handeln und zu Verstehen wird.


    Welche andere treibende Kraft hätte es wohl sein können, die Giulia Paul nach Asien begleiten ließ? Welch andere Macht wäre in der Lage, aus einem talentierten Maler den großen Künstler zu machen, als der Paul beschrieben wird? Denn eine Macht muss es wohl sein, die die Augen und die Sinne weit öffnet. Gleichgültigkeit gegenüber der Kunst, der Darstellung, den Farben wird es nicht sein können, denn ihr ist ja egal, was sie anschaut. Liebe in all ihren Facetten, die freundschaftliche Liebe einer Soo San, eines Luca oder anderer liebevoll gezeichneter Nebenfiguren, die väterliche Liebe eines Vincenzo, die begehrliche und fordernde Liebe einer Giovanna und die vielleicht tiefste Liebe einer Xue Lian werden vor mir ausgebreitet, nehmen mich gefangen und schenken mir in ihrer Gesamtheit eine wunderschöne Geschichte. Dazu gehört aber auch die fehlende Liebe einer Carla; welch ein Kontrast bildet diese im Grunde arme Frau zu den anderen Protagonisten.


    Dass zur Liebe auch das Loslassen gehört, ist wohl eine der schwersten Lektionen, die das Leben uns erteilt. Xue Lian hat diese Lektion bereits gelernt, hat sie doch ihre Familie, ihre Jugendliebe und ihr Land verloren; dass sie bereit ist, noch einmal diesen schweren Weg zu gehen, lässt sie in meinen Augen so kostbar werden, kostbarer als alle anderen Personen des Romans. Giovanna steht dieser Prozess noch bevor; dass ihr Kampf um Paul im Grunde von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, erkennt sie erst spät, zu spät, um ohne Narben auf der Seele davon zu kommen. Beeindruckend ist ihr Werdegang von der jungen, vielleicht noch etwas unbedarften Frau zu Beginn des Romans zu der starken Persönlichkeit, die sie am Ende sein wird. Einen Menschen, den man liebt, aufzugeben, ihn gehen zu lassen, für Giovanna wird das zum schmerzhaften Akzeptieren, sie wird aber daran wachsen und sie wird die Kraft finden, sich mit sich selbst und ihrem bisherigen Leben auseinander zu setzen und die Dinge zu ändern, die sie ändern muss. Auch Paul muss lernen, loszulassen, und sei es auch nur das bequem gewordene Festhalten an etwas, was nur noch für ihn da ist, an seiner vermeintlichen Schuld; er muss endlich lernen, Giulia buchstäblich ruhen zu lassen, um sich ganz der vielleicht größten Liebe seines Lebens zu öffnen und hinzugeben. Penang wird für ihn, so stelle ich es mir vor, endgültig zu seinem Zuhause, zu dem Ort, an den er immer zurückkehren wird. Und dass er endlich bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, dass er endlich seinen Weg klar vor sich sieht und er dazu bereit ist, diesen Weg auch zu gehen und Entscheidungen zu treffen, auch gegen Giovanna, lässt ihn in meinen Augen zu der Persönlichkeit werden, als die ich ihn gerne sehe. Die Erkenntnis, dass Xue Lian seine Liebe gehört, er in Giovanna aber „nur“ verliebt ist, mag ihm manches erleichtern, wichtig ist, dass er auch endlich nach dieser Erkenntnis handelt.


    Was ist das Leben ohne Liebe?
    Und was sollte es denn anderes als Liebe sein, die den Schriftsteller aus Worten Bilder – Bilder von Landschaften, vornehmlich in Asien, von Menschen – malen lässt, die aus seinen Worten Gerüche und andere Sinneseindrücke entstehen lässt; sie lassen in mir eine Sehnsucht aufkeimen, das alles einmal mit eigenen Augen sehen zu dürfen. Auch wenn das niemals passieren wird, der Lärm in den Straßen der Städte, die feuchte Hitze, die Gerüche, aber auch die Schönheit der beschriebenen Orte und der Menschen, die Herzlichkeit und das Willkommenheißen habe ich vor Augen, habe ich im Ohr und in der Nase und nicht zuletzt im Herzen.


    Das Buch werde ich noch einmal lesen, und das ist kein leeres Versprechen. Die Zeit, in der es mich begleitete, war zu schwierig, als dass ich glauben könnte, ich hätte alles erfasst, alles gelesen, was in ihm steht.


    Jan Winter hat mir ein wunderbares Geschenk gemacht, das ich voller Dankbarkeit annehme.
    Nur für eine Kleinigkeit habe ich keine Verwendung: Es sind die vielen Zigaretten, die dem Buch den einen winzig kleinen Punkt Abzug einbringen.



    Edit: Die üblichen Verdächtigen
    Ein weiteres Edit sagt, dass es vermutlich sehr von Vorteil ist, wenn man auch zählen kann.

  • Neugierig auf das Buch und die Leserunde wurde ich durch diese, von Lipperin benannten, sechs Worte welche auf der Rückseite des Buches stehen. Und natürlich vom Inhalt. Für mich war klar, dass wenn ich mich mit Paul einlasse, es eine Reise in meine Vergangenheit wird. Durch ähnlich Erlebtes kamen lang verschwunden geglaubte Emotionen zum Vorschein, von welchen ich glaubte sie seinen tief vergraben. Das Buch war für mich ein Wechselbad der Emotionen, eine wunderbare Reise durch Asien und Italien, welche ich schön anschaulich beschrieben fand.
    Die Figuren waren für mich gut gezeichnet, in der ein oder anderen fand ich mich doch ein Stück weit wieder. Desweiteren hat mich der Erzählstil einfach getrieben weiterzulesen...
    Ein schönes Buch.

  • Was braucht ein Maler für seine Kreativität? Eine Inspiration? Eine Muse? Einen unermesslichen Freiraum, um reflektieren zu können?


    Von all diesen Aspekten erfragt sich der deutsche Maler Paul Hendewitt seinen Teil. Nach dem Verlust seiner großen Liebe Giulia durch einen Unfall zieht er sich schockiert und trauernd zurück. Über viele Jahre sucht er Freiraum und Unabhängigkeit in Asien und findet doch in seiner neuen Liebe Julie so etwas wie seine Muse und seine Inspiration für neue Werke.


    Doch dieser Roman ist viel mehr: Nicht die Kunst, sondern die Liebe steht hier im Mittelpunkt. Nicht das Flatterhafte des Verliebtseins, sondern auch die Unergründlichkeit der Gefühle kommt hier eine besondere Bedeutung zu.


    Viele der Schauplätze um die beiden großen Lieben Pauls liegen über weit über Asien verstreut: Der Leser reist mit den Protogonisten durch Regionen Nepals, Chinas, Malaysias, Burmas, Thailands und Indonesiens. Darüber hinaus führen die Familienverhältnisse um Giulia und ihre Nichte Giovanna Paul auch zurück nach Europa, speziell in die italienischen Kunst- und Kultur-Hochburgen Rom und Venedig. Der Roman ist eine wundervolle Vorlage, um literarisch weit zu reisen.


    Aufgeregt und neugierig bin ich mit gereist, um Entscheidungen im Leben der unterschiedlichsten Protagonisten verfolgen zu können. Und nicht zuletzt, um auch als Leser von einer Fülle an Bildern aus diesem Roman zu zehren. Nicht nur Maler brauchen Inspiration - Leser durchaus auch.

  • Giulia ist schon seit 20 Jahren tot - durch einen tragischen Unglücksfall musste sie lange vor ihrer Zeit gehen. Doch Paul kann nicht mit der Vergangenheit abschließen. Er macht sich Vorwürfe, an ihrem Tod schuld zu sein. Fast manisch trauert er um sie, glorifiziert sie, stellt die Tote auf ein Podest und verschließt sich so vor dem Leben und vor einer neuen Liebe.


    Erst als Xue Lian auftaucht scheint es so, als könnte sein Panzer langsam durchbrochen werden und die beiden sind sehr glücklich miteinander. Doch während einer Ausstellung in Italien taucht plötzlich Giovanna in Pauls Leben auf und sie scheint Giulia wie aus dem Gesicht geschnitten….das ist der Beginn turbulenter Ereignisse.


    Der Autor erzählt uns hier eine Liebesgeschichte, die nicht nur zwischen den Protagonisten stattfindet. Nein, man merkt auch auf jeder Seite die Liebe des Autors zu Land und Leuten. Sehr bunt und bildhaft wird das Leben in Asien ausgemalt, so dass auch der Leser oft ein Bild von den Orten, Situationen und Menschenvor Augen hat. Unterstützend sind hier natürlich aber auch die wirklich tollen Fotos auf der klasse gemachten HP von Jan Winter, die ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen möchte.


    Mit den Protagonisten hatte ich teils meine Probleme: So sympathisch manche Nebenfigur war (z.B. Luca) so unsympathisch fand ich manche Hauptfiguren: Giovanna fand ich über lange Strecken ein nerviges Mädchen, allerdings besserte sich das im Laufe des Buches enorm. Wer aber so gar nicht mein Fall war, war Paul: Beinahe von Anfang bis Ende des Buches wollte ich ihn schütteln. Diese Art Mann, dieser weinerliche, unentschlossene Schluffi (ich sage nur: Holden Caulfield-Syndrom!) treibt mich in Nullkommanix auf die nächste Palme!


    Die Geschichte erzählt von großer Liebe und großen Gefühlen – einige Handlungsstränge waren mir aber doch zu sehr vorhersehbar (z.B. wer Giovannas Eltern sind, der Mann auf dem Foto). Dennoch habe ich mich alles in allem wirklich gut unterhalten, dabei bin ich eigentlich eher nicht so der Liebesromanleser.


    Sehr schön finde ich das Buchcover und auch, dass am Ende des Buches ein kleines Glossar ist – das Zuckerl obendrauf wäre aber gewesen, wenn im inneren Buchumschlag eine Karte mit all den Orten verzeichnet wäre, an denen die Handlung spielt.


    Hier ist allerdings auch die sehr schön gestaltete Homepage des Autors lobend zu erwähnen, die viele Informationen und Bilder zu den Orten der Handlung enthält, leider wird diese nur nicht jeder Leser des Buches suchen. Da sind wir Eulen doch klar im Vorteil!


    An dieser Stelle auch noch mal ein herzliches Dankeschön an Jan für die überaus engagierte Begleitung unserer Leserunde! :anbet

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Erzähl mir von den weißen Blüten
    Jan Winter, 2009

    Marion von Schröder, ISBN: 978-3547711509


    Jan Winter, der mit seiner ebenfalls schreibenden Frau durch Asien gereist ist, hat mit "Erzähl mir von den weißen Blüten" eine Liebes- und Reisegeschichte geschrieben, die nicht überzeugt.


    Leider ist die Geschichte um den erfolgreichen Maler Paul Handewitt, der über den Verlust seiner großen Liebe Giulia nicht hinwegkommt, deshalb nicht mit der in Malaysia lebenden Chinesin Julie glücklich werden kann und dann auch noch die Giovanna, eine Verwandte Giulias trifft, überfüllt mit Stereotypen und überaus vorhersehbar - vom Klischee-Italiener Luca über den zurückgezogenen und seelisch verletzten Künstler bis hin zum pastellfarbenen Ende gibt es in der Geschichte keinerlei Originalität. Ohne unvorhersehbare Wendungen oder ernsthafte Bedrohungen des Schicksals der Liebenden, dümpelt sie ohne sonderliche Höhen und Tiefen durch die Gewässer Asiens.


    Obwohl der Autor über Asienerfahrung verfügt, gelingt es ihm jedoch leider nicht, den unerfahrenen Leser in die fremden Kulturen und Länder zu versetzen, da er sehr mit Beschreibungen spart - viel mehr als eine interessante Kulisse stellen Nepal, Malaysia und Burma trotz der ausführlichen Reisen des Protagonisten leider nicht dar. Viel zu blass bleiben die Umgebung, die Gebäude und die Landschaft, lediglich die Begegnungen mit Personen, die teilweise tatsächlichen Begegnungen des Autors nachempfunden sind, tragen ein wenig Atmosphäre bei. Die in Europa spielenden Handlungsteile sind im Vergleich sehr viel überzeugender und visueller geraten.


    Die Hauptpersonen, die zwar im späteren Teil des Romans an Tiefe gewinnen, agieren bisweilen ein wenig unglaubwürdig und die Einblicke in ihr Inneres sind wenig aussagekräftig oder werden nachgeschoben. Hätte Julie nicht Paul darauf angesprochen, dass er immer noch an Giulia hängt, ich hätte es nicht gemerkt. Wie auch, da sie auf den vorherigen knapp siebzig Seiten zwischen Paul und Julie keinerlei Rolle spielte.
    Veränderungen, die sich in den Personen vollziehen, sind im Prinzip nachvollziehbar, einzig ihre Darstellung gelingt nicht immer. Allen voran der zentrale Konflikt: Pauls Versuch, über Giulias Liebe hinwegzukommen, der verwässert wird und am Ende in eine als überaus theatralisch angelegten, aber unglaubwürdigen Szene mündet.
    Insgesamt bleiben die Hauptpersonen nicht mehr als handelnde Figuren, die man interessiert, aber nicht gebannt verfolgt - Paul, der sein Leben nicht im Griff hat, und dem man das ein ums andere Mal von seiner nächsten Unbedachtheit abhalten möchte; Julie, die stolze Asiatin, die mit ihrer Reaktion gegenüber Paul und Giovanna die stärkste Szene im ganzen Roman für sich gewinnt, und Giovanna, die verwöhnt-naive Venezianerin, die die einzige glaubhafte Veränderung durchmacht - sie sind in ihrem Tun und Lassen eigentlich alle zu sehr in das Korsett der simplen Liebesgeschichte gezwängt, die sie voranbringen müssen. Die Glaubwürdigkeit und das Potenzial der Figuren unterwerfen sich der angedachten Story.


    Fast nüchtern ist der Tonfall in dem erzählt wird, in einer Raffung kann es schon vorkommen, das ein-zwei Todesfälle mal in einem Absatz abgehandelt werden, viel - auch Wichtiges - wird sehr schnell abgearbeitet, nicht nur die Reisebeschreibungen, große Emotionen erzeugt keine der Schlüsselszenen.
    Es ist schade, dass gerade die Personen, die etwas Abwechslung ins seichte Einerlei gebracht haben, nur Nebenfiguren sind. Die gutherzige Anna, die verbitterte Carla, der amüsante Klischee-Italiener - oder gar das Familiengeheimnis, das sich noch dazu als recht unspektakulär erwies, waren leider nur Randerscheinungen. Ebenso wie die Szenen in denen Jan Winter zu Höchstform aufläuft, nämlich immer dann, wenn es bissig wurde, in "Erzähl mir von den weißen Blüten" höchst spärlich sind.


    Bis auf jene Szenen, gleicht die Sprache dem Inhalt, plätschernder Stil mit Ausflügen ins Klischee ohne herausragende Momente, der sich leicht weglesen lässt. Ab und an mal ein paar kleine sprachliche Stolpersteinchen, meistens aber recht flüssig distanziert, spärlich, nüchtern und immer dann ein wenig schwächelnd, wenn es um aufgewühlte Innengedanken geht, passt er nicht ganz zu dem, was man bei einer Liebesgeschichte erwartet, er lässt kaum emotionelle Bindung zu.


    Insgesamt ist das Buch eine leichte Lektüre, eine simple Liebesgeschichte vor einer asiatischen Kulisse, die trotz Schilderungen aus dem Kulturbereich blass bleibt, und weder besonders aufregend geschrieben noch von tiefgehendem Inhalt ist. Für eine leichte Lektüre in der Frühlingssonne reicht es noch, wirklich zu überzeugen oder zu fesseln vermag das Buch mit dem schönen Titel nicht.


    5/10 Punkten


    :wave barti

  • Mich hat das Buch leider nicht so begeistert wie viele andere hier.
    Zu wenig konnte ich mich mit den beteiligten Personen identifizieren bzw. in sie hineinversetzen oder viele ihrer Handlungsweisen nachvollziehen oder gut finden.
    Die meisten Probleme hatte ich mit der Hauptfigur Paul - mir ist bis jetzt noch nicht klar, weshalb die Frauen so auf ihn fliegen. ;-)
    Ob ihm überhaupt klar war, was für ein privilegiertes Leben er führt? :gruebel


    Schön fand ich die Beschreibungen der Reiseländer sowie Rom und Venedig.


    Das Buch bekommt von mir 6 von 10 Punkten.

  • Titel: Erzähl mir von den weißen Blüten
    Autor: Jan Winter
    Verlag: Marion von Schröder
    Erschienen: März 2009
    Seitenzahl: 445
    ISBN-10: 3547711509
    ISBN-13: 978-3547711509
    Preis: 16.90 EUR


    Der Autor:


    Jan Winter, 1961 in Hamburg geboren, entdeckte früh das Unterwegssein als seine Berufung. Nach ausführlicher Erkundung Europas und Nordafrikas bereiste er fünf Jahre lang verschiedene Länder in Asien. Seinen Roman schrieb er auf Bali und Malaysia, wo er sich fast zwei Jahre lang das Haus mit einer chinesischen Familie teilte. Wenn er nicht gerade reist, lebt Jan Winter mit seiner Frau in Hamburg. (Quelle: www.amazon.de)


    Das sagt der Klappentext über dieses Buch:


    Nach dem Tod seiner großen Liebe Giulia lebt der Maler Paul Handewitt allein. Er verschließt sich seinen Gefühlen gegenüber und widmet sich ganz der Malerei. Erst Jahre später begegnet er einer Frau, die die Wunden der Vergangenheit aufreißt und ihn zu einer Entscheidung zwingt.


    Meine Meinung:


    Leider wird der Klappentext diesem Buch in keiner Weise gerechnet. Ein Makel über den man sicher großzügig hinwegsehen könnte, wenn nicht die Möglichkeit bestünde, dass dadurch potentielle Leserinnen und Leser das Buch beiseite schieben könnten. Etwas, was man nun aber auf gar keinen Fall machen sollte.
    Jan Winters Buch ist beste, anspruchsvolle Unterhaltung. Es ist ein Buch, in welches man sehr schnell eintaucht und in dem man sich auch sehr schnell „zuhause“ fühlt. Die handelnden Personen wirken authentisch, alles Künstliche oder Aufgesetztes ist ihnen fremd. Denn gerade sind es oftmals diese überzeichneten Kunstfiguren die einem das Lesen von so manchem Buch verleiden.
    Hervorzuheben ist, dass Jan Winter sich nicht irgendwelcher Klischees bedient, sondern das er auch hinter die Kulissen schaut, das er die Verhältnisse offenbar auch aus eigenem Erleben kennt und so dem Leser wirklich etwas aus erster Hand präsentieren kann. Man erfährt viele Dinge, die weit über das „Tourismus-Asien“ hinausgehen, man begreift so manche Verhaltensweisen, die vorher schlicht und einfach nur fremd und unverständlich daher kamen. Praktizierter Anschauungsunterricht über uns fremde Lebensweisen und Kulturen, eingebettet in eine Geschichte die zudem noch besonders fasziniert.
    Jan Winter schreibt und beschreibt mit viel Engagement, schreibt gefühlvoll ohne jedoch ins Triviale, ins Schwülstige, zu verfallen. Er zieht sich da aus den Szenen zurück, wo sie letztendlich nur noch einem oberflächlichen Voyeurismus bedienen würden.


    Die Frage auf dem Buchrücken „Was ist das Leben ohne Liebe?“ wird im Laufe der Geschichte eindrucksvoll beantwortet und jeder Leserin bzw. jedem Leser steht es natürlich frei, für diese Frage auch eigene Antworten zu finden; aber sicher kann hier das Buch durch Inspirationen liefern.


    Jan Winter ist ein bemerkenswertes Romandebüt gelungen. Und als Leser steht man da und hofft ganz einfach auf mehr. Ein wirklich lesenswertes Buch, jeden seiner 16.90 EUR wert.


    Edit:
    Der Beitrag musste noch um den nachstehenden Satz ergänzt werden.


    Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es ein Buch ist, in welchem sehr viel geraucht wird......

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Nach den vielen positiven Rezensionen hatte ich mir das Buch ertauscht und bin gestern damit fertig geworden.
    Leider habe ich keinen so positiven Eindruck.
    Ich bin da eher Bartimaeus Meinung und schließe mich da an. ;-)


    Die allzu vorhersehbare Geschichte ist zwar flott zu lesen, aber insgesamt überzeugt mich die Geschichte nicht wirklich.
    Im Grunde bleiben die Handlung, der asiatische Hintergrund und die Personen zu oberflächlich.
    Sicher werden die Klischeevorstellungen gut bedient.


    Insgesamt kann man die Liebesgeschichte vor asiatischem Hintergrund aber durchaus als leichte Sommer-/Urlaubslektüre lesen.


    5 von 10 Punkten.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Ich bin ja nicht so die Beziehungsgeschichtenromanleserin normalerweise. Aber wenn jemand, dessen Meinung ich sehr schätze, das Buch in den höchsten Tönen lobt, gefällt es mir vermutlich auch. Zusätzlich kam jetzt noch dazu, dass das Buch zu großen Teilen im asiatischen Raum spielt, der mich seit meiner Rückkehr aus Taiwan auch literarisch interessiert.


    Die Schauplätze in Asien und Europa sind wunderbar beschrieben, ich hatte die Gerüche in der Nase und den Blick über unendliche Reisfelder vor dem inneren Auge. Man merkt die Liebe des Autors zu seiner Szenerie in jedem Wort.So ist es nur zu verständlich, wenn sie nicht nur eine x-beliebige Kulisse sind, sondern selbst Protagonisten in der Handlung. Denn ebenso wie die beiden Frauen in Pauls Leben symbolisiseren sie die zwei Kulturkreise, zwischen denen der Protagonist hin- und hergerissen ist. Paul ist kein strahlender Held und manchmal nicht mal jemand, den ich sympathisch finden würde. Trotzdem hat mich dieser Roman gefesselt, nicht zuletzt auch dank einiger überraschender Wendungen, die den Spannungsbogen bis zum Schluß aufrechterhalten haben. Die sehr visuelle Sprache des Autors tut ein übriges dazu, dass ich am Ende glücklich war, das Buch trotz aller Vorbehalte gegen das Genre zu lesen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich durfte das Buch als Wanderbuch lesen und habe es in einem Rutsch gelesen, konnte nicht mehr aufhören.
    Jedoch ist meine Meinung auch nicht so positiv.
    In Ermangelung eines Buches auf meiner Heimfahrt in der U-Bahn fing ich zu lesen an. Nach dem Prolog (der mit einem Cliffhanger endet) wollte ich natürlich wissen wie es weitergeht und habe bis halb 4 Uhr morgens durchgelesen.
    Die Geschichte ist gut, jedoch hat sie mich in keinster Weise berührt oder ging mir zu Herzen. Ich fand den Schreibstil eher etwas unterkühlt und es laß sich wie ein Reisebericht. Dauernd wurde herumgereist und jedes noch so kleinste Detail mit Namen benannt (in Rom ging man nicht einfach eine Treppe hinunter, nein sie wurde mit Ihrem Namen benannt, so als ob der Autor mit seinem guten Ortskenntnissen angeben wollte)


    Leider hat man viel zu wenig von den Bewohnern in Malaysia oder Burma erfahren.
    Ich habe 23 Jahre in einer japanischen Firma gearbeitet und dabei viel über die asiatische Mentalität gelernt. Auch durch ein Cultural Awareness Training ;-)
    Ich bin daher etwas vorbelastet an die Geschichte herangegangen.
    Ja, die Schauplätze in Asien und Europa sind ausführlich beschrieben, aber man erfährt nicht genug über die Leute die darin leben.


    Die Italiener sind ein sehr familienfreundliches Volk und sehr religiös.
    Daher war für mich die Auflösung der Story nicht nachvollziehbar



    Auch hätte ich gerne gewußt wie Giulia sich gefühlt hat (auch noch Jahre später) als sie von China nach Malaysia flüchten musste?


    Ein Roman der mich aufgewühlt zurück gelassen hat, Paul war mir in keinster Weise sympatisch.
    Ich habe 6 von 10 Punkte vergeben.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Im Juli 2010 erscheint die Taschenbuchausgabe von den weißen Blüten :-)


    .....ein Buch das man uneingeschränkt empfehlen kann - egal ob TB oder gebundene Ausgabe. :wave :wave :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • "Erzähl mir von den weißen Blüten" habe ich nun ein zweites Mal gelesen.


    Die Geschichte und die Geschichten in der Geschichte haben für mich nichts von ihrer Wirkung eingebüßt. Ich möchte gar nichts weiter sagen außer: Es tat gut, Xue Lian und besonders Luca wiederzutreffen. Und es wird für mich immer ein besonderes Buch bleiben.


    Und ja, auch das ist geblieben: Für die vielen Zigaretten habe ich immer noch keine Verwendung.

  • Ich bin gerade fertig geworden mit diesem schönen Buch. Es hat mir schöne Lesestunden bereitet.


    Als ich den Klappentext gelesen habe, hat dieser mich angesprochen, doch ich hätte nie gedacht, dass mich dieses Buch so in seinen Bann zieht.
    Jan Winter erzählt diese Liebesgeschichte mit so viel Gefühl und Ruhe, dass man sich einfach nur noch zurücklehnen muss, um es zu genießen.


    Mein persönliches Manko ist, dass mir der Autor zuviel über die Städte usw. geschrieben hat. Ein bissel ist okay, aber da ich mich weder in Thailand, noch in China & Co. auskenne, war mir das bei der Reise von Paul und Giovanna etwas zu viel.


    Zum Inhalt möchte ich gar nicht näher eingehen, da so viele Eulen schon so ausführliche Rezis geschrieben haben. Nur eines. Man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen und der Schluss ist ein echter "Knaller".


    Alle bei denen das Buch noch im SUB liegt, kann ich nur sagen, holt es schnell raus und lest es!
    Alle, die das Buch noch nicht besitzen, besorgt es euch, ihr werdet es nicht bereuen!


    Edit sagt, dass ich die Rechtschreibfehler korrigieren soll. Außerdem sagt sie, dass die Meinungen über dieses Buch ganz schön auseinander gehen! :winkt