Kurzbeschreibung
Wie unterschiedlich unsere Auffassungen zum Thema Klimawandel auch sein mögen wir sitzen alle in einem Boot. Und dem geht der Sprit aus. Wenn wir nicht rudern wollen, müssen konstruktive Lösungen her. Sven Plöger zeigt, wie die Einzelinteressen von Lobbyisten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien endlich überwunden werden können, und macht damit den Blick frei für die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. Denn der Klimawandel bewirkt durchgreifende Veränderungen auf den Lebensstil, auf Verkehr und Industrie, Landwirtschaft und Wohnen und verstärkt damit den Zwang, effizientere Technologien zu entwickeln und Alternativen zu fossilen Energieträgern wie erneuerbare Energien zu fördern.
Über den Autor
Sven Plöger, Jahrgang 1967, sagt seit 1999 in Funk und Fernsehen das Wetter voraus und ist vielen Zuschauern vor allem aus »Wetter im Ersten« nach den »Tagesthemen« bekannt. Der studierte Meteorologe arbeitet seit 1996 bei Meteomedia in der Schweiz und hält regelmäßig Vorträge über Wetter und Klima.
Meine Meinung:
Das Wetter vorauszusagen ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen. Das muss nicht mit Beweisen belegt werden, das ist dem Autor einfach so zu glauben. Wirklich interessant wird es vor allem ab dem Punkt, ab dem erklärt wird, warum uns in der Erinnerung das vergangene Wetter immer schöner erscheint als das aktuelle.
Und wer hätte gedacht, dass wir in einer Eiszeit leben? Denn das ist so; an den Polen und in den Hochgebirgen ist nämlich dauerhaft Eis zu finden. Was in 95 % der Erdgeschichte nicht der Fall war.
Sven Plöger nimmt den Leser mit auf eine spannende Klima-Zeitreise, angefangen beim Urknall bis hin zu unserer heutigen Zeit. Den größten Teil der Klimageschichten haben wir aber ohnehin verpasst; damals gab es nämlich noch keine Menschen.
Gut erklärt werden auch ganz alltägliche Dinge, wie zum Beispiel, dass wir Wasserdampf gar nicht sehen können, da er völlig unsichtbar ist und dass Wassertropfen, um kondensieren zu können, etwas brauchen, woran sie sich festhalten können. Außerdem erklärt der Autor sehr gut und anschaulich, wie Regen entsteht, welche Auswirkungen Ozon hat und warum FCKW fast eine Katastrophe ausgelöst hätte.
Auch werden stets die Zusammenhänge zwischen dem Klima, bzw. seinen Veränderungen, dem Ökosystem, dem Wetter und den Auswirkungen aufgezeigt.
Desweiteren wird die Rolle der Medien aufgezeigt, denn Journalisten diesen als Schnittstelle zwischen den Wissenschaftlern und den Lesern und Fernsehzuschauern. Sven Plöger führt dabei auf, dass manche Schreckensmeldungen bei näherer Betrachtung gar nicht so sehr schlimm sind, macht dabei aber trotzdem deutlich, dass die fossilen Ressourcen unseres Planeten endlich sind und es keine Frage ist, ob wir irgendwann ohne sie auskommen können, sondern wann wir das können.
Ein großer Teil des Buches ist dann schließlich den Aussichten für morgen (wobei damit natürlich die Zukunft insgesamt gemeint ist) gewidmet. Der Autor beschreibt, was uns erwartet und gibt Tipps, was jeder einzelne für ein besseres Klima tun kann, wobei meist auch noch die Haushaltskasse entlastet wird.
Hinten im Buch gibt es noch das Buch im Buch; eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten; ideal für Lesefaule oder Leute, die keine Zeit haben, das ganze Buch zu lesen.
Sven Plöger schreibt in einem sehr angenehmen, gut verständlichen Stil. Manches ist zwar dann doch sehr ausführlich (der Teil über die Medien war mir persönlich etwas zu lang, zumal da oft auch einiges wiederholt wurde), aber das Buch ist insgesamt auch für Laien sehr gut zu lesen und zu verstehen. Sehr informativ ist es außerdem.
9 von 10 Punkten