'Mansfield Park' - Kapitel 01 - 06

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich glaube, dem ist nichts mehr hinzuzufügen, ich stimme da voll zu. Ich finde nur die Art, wie Mrs. Norris das macht, sehr erstaunlich. Und das auch wirklich jeder nach ihrer Nase zu tanzen scheint und einfach nicht bemerkt, daß er manipuliert wird.


    :write Mit Mrs.Norris werd ich einfach nicht warm - immer macht die "arme Fanny" alles falsch... oder wird wie ein Möbelstück herumgeschubst (was sie aber auch mit sich machen läßt :gruebel).

  • Der Einstieg fällt mir schon mal viel schwerer als bei "Stolz und Vorurteil", was wohl auch darn liegen mag, dass ich beim anderen Buch durch den Film die Geschichte schon gekannt habe.
    Zu Beginn geschieht nicht so viel, es werden einem erst mal die verschiedenen Personen vorgestellt und die Umstände, weshalb Fanny in der Familie landete.
    Ich bin gespannt wie es weiter geht... Jane Austens ellenlange Sätze machen immer so müde :grin

  • Ja, ich lese ausschliesslich Bücher auf Deutsch.
    Hast Du schon mehr von Austen gelesen, oder war dieses Buch das einzige?


    Na ja, ich hoffe ja, dass ich nicht ganz die einzige bin, die hier schreibt, so zwei/drei andere haben sich noch gemeldet vom Jane-Austen-LR-Club, ich hoffe die posten dann auch mal...

  • Zitat

    Original von Faraday
    Der Einstieg fällt mir schon mal viel schwerer als bei "Stolz und Vorurteil", was wohl auch darn liegen mag, dass ich beim anderen Buch durch den Film die Geschichte schon gekannt habe.


    Geht mir bis jetzt genauso. Ich kann auch noch gar nicht sagen, ob ich Fanny bisher sympatisch finde...
    [sp]Ich frage mich wieso sie nicht in die Gesellschaft eingeführt wurde? Nur wegen des Standesunterschieds?[/sp]
    Mary Crawford ist mir auf jeden Fall bisher unsympatisch. Mal sehn ob dies so bleibt

  • Leider hatte ich ein sehr umtriebiges WE und kam nicht so richtig zum Lesen :-(. Aber bis zum 5. Kapitel bin ich vorgedrungen und poste jetzt mal meine bisherigen Eindrücke.


    An den blumigen und schnörkeligen viktorianischen Schreibstil musste ich mich erst mal wieder gewöhnen, ähnlich wie Faraday. Trotzdem gefällt mir auch dieses Buch ziemlich gut.


    Wie die Lebenseinstellung dieser Gesellschaftsschicht, insbesondere der Frauen, deren ganzes Sinnen und Trachten auf Einkünfte und standesgemäße Heiraten ausgerichtet ist, mit leiser Ironie beschrieben wird, fasziniert mich immer wieder.


    Die Schilderung von Mrs. Norris als boshafte geizige alte Unke ist ausgesprochen gelungen. Echt beeindruckend, wie trickreich sie sämtliche eigennützigen Interessen durchsetzt und dabei noch den Eindruck erweckt, als hätte sie nur das Wohl der anderen im Auge :grin.


    Fanny bleibt noch ein wenig blass, aber ich denke ihre Persönlichkeit wird sich im Laufe der Geschichte noch entwickeln. Zur Zeit ist sie ja noch eine eher unscheinbare blasse Person in abhängiger Stellung ;-).

  • Nun habe ich auch das 6. Kapitel beendet.


    Die letzten beiden Kapitel fand ich sehr dialoglastig, manchmal war ich garnicht mehr so sicher, wer jetzt was gesagt hat :rolleyes. Lag vielleicht auch daran, dass die Dialoge in ihrer Nichtigkeit gruselig langweilig rüberkamen ;-). Diese Unterhaltung über "Gesellschaftsfähigkeit" - so anstrengend wie lächerlich! Aber gerade das nimmt Jane Austen auf`s Korn, indem sie es so - hoffentlich überzeichnet - darstellt.


    Trotzdem hoffe ich auf klitzekleines bisschen mehr Tempo in der Handlung ;-).

  • @ Leia
    Ich glaube Fanny wurde nicht in die Gesellschaft eingeführt wegen des Standesunterschieds, aber hauptsächlich wohl, weil sie nicht Tochter der Familie Betram ist und diese es wohl einfach nicht für nötig empfinden, sie einzuführen.


    @ Lumos
    Ich wünsche mir auch ein bisschen mehr Tempo und Spannung, mal schauen, es muss ja jetzt irgendwie besser werden :grin

  • Als ich das Buch in der letzten LR las, fiel mir der Einstieg auch recht schwer. Es war zwar nicht mein erstes Buch von Jane Austen, aber eines, in das ich am schwersten hineinkam.


    Ich denke auch, daß Fanny in die Gesellschaft nicht eingeführt wurde, weil sie kein leibliches Kind der Bertrams ist. Schließlich ist es gar nicht so einfach, einen passenden Kandidaten für die eigenen Töchter zu finden, von den Kosten ganz zu schweigen. Da wird man sich sicher nicht noch zusätzliche Mühen für eine Nichte machen.


    Das Jane Austen das Thema der Gesellschaftseinführung so aufs Korn nimmt, liegt bestimmt an ihrer persönlichen Einstellung dazu. Sie selbst ist wohl nie verheiratet gewesen, war eine sehr belesene und gebildete Frau, was für damalige Zeiten bestimmt ungewöhnlich und kein Zuckerschlecken war.

  • Wenn ich einen Roman von Jane Austen lese, bin ich immer wieder aufs Neue überrascht, wie durch und durch engstirnig und dünkelhaft diese Gesellschaftsschicht auf alles reagierte, was nicht in ihr Schema passte :rolleyes!


    Fanny wurde als "arme Verwandte" nicht in die Gesellschaft eingeführt, damit eben der feine, aber enorm wichtige Unterschied zu ihren besser gestellten Cousinen gewahrt blieb. Als besagte arme Verwandte sitzt Fanny irgendwie zwischen allen Stühlen: Zu den Dienstboten gehört sie nicht, sondern halt zur Familie, aber eben nicht als gleichwertiges Mitglied. Sicher eine sehr schwierige Situation für die Betroffenen, in diesem Fall Fanny.


    Ich bin mal gespannt, wie sich ihre Persönlichkeit noch entwickelt.

  • Ich denke Barth ist gemeint. Ich weiß es aber leider nicht sicher.


    Habt ihr eigentlich auch Anmerkungen im Anhang und das Theaterstück hinten erklärt?
    Ich habe die Reclamtaschenbuch ausgabe aus den Schuber...

  • Ich habe auf dem Flohmarkt eine HC Ausgabe des Aufbau-Verlages Berlin und Weimar von 1989 ergattert (eine DDR-Ausgabe).


    Es enthält einen umfangreichen Anhang und Anmerkungen, die einige sehr interessante Erläuterungen bieten, u. a. auch bezüglich des Theaterstückes :-).


    Fein, dass du es erwähnt hast, Leia! Ich kam bisher noch garnicht auf die Idee nachzuschauen!


    Könnte sein, dass Bath gemeint ist, aber diese Benutzung von Anfangsbuchstaben kommen bei Jane Austen häufiger vor. Ist es ein Stilmittel von ihr :gruebel?

  • Zitat

    Original von Faraday
    Also ich hab die dtv Ausgabe, und keinen Anhang, keine Anmekrungen oder dergleichen


    Wenn Interesse besteht könnte ich es morgen früh mal kurz einscannen und per Mail (Wer Interesse hat bitte PN mit Mailaddy an mich) verteilen.


    Die Anmerkungen bringen nix, da diese quasi Fußnoten sind und die passenden Stellen extra markiert sind, aber das Theaterstück könnte ich versenden,

  • Zitat

    Original von Lumos
    Bei mir sind die Anmerkungen am Ende hintereinander zusammengefasst, nicht als Fußnoten auf der jeweiligen Seite.


    D. h. ich könnte sie einscannen und versenden, bei Bedarf!


    Habe ich ja genauso nur halt im Band hinter dem jeweiligen erklärten eine Zahl dessen Bedeutung man im Anhang nachlesen kann...
    Ich hoffe es ist verständlich was ich meine... klingt iwie komisch ?(

  • Zitat

    Original von Leia


    Wenn Interesse besteht könnte ich es morgen früh mal kurz einscannen und per Mail (Wer Interesse hat bitte PN mit Mailaddy an mich) verteilen.


    Die Anmerkungen bringen nix, da diese quasi Fußnoten sind und die passenden Stellen extra markiert sind, aber das Theaterstück könnte ich versenden,


    Danke für das Angebot, aber ist schon gut so :-)

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    Hier beginnt die Wiederaufnahme vom 22. Juni 2012
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")