'Mansfield Park' - Kapitel 27 - 32

  • William hat Mansfield Park also wieder verlassen und wurde kurze Zeit später auf Mr. Crawfords Empfehlung an seinen Onkel, dem Admiral, zum Leutnant Befördert. Welche Freude für Fanny, welche allerdings einen faden Beigeschmack hat: Mr. Crawford will sie doch tatsächlich heiraten! Sie ihn ( was ich gut nachvollziehen kann :grin) jedoch nicht. Dies führt dazu das ihr Onkel Sir Thomas, welche seit seiner Rückkehr ja wohlwollend auf Fannys Entwicklung geblickt hat, sie als undankbar, eigensinnig und egoistisch darstellt. Dies setzt Fanny natürlich sehr zu, und gerade in dieser Situation ist Edmund verreist...
    Es bleibt spannend...

  • Da versteh ich ihn auch nicht. Aber wahrscheinlich dachten die Herren jener Zeit ans Heiraten ganz anders, sahen es als Vertrag, Lohnende Partie, Absicherung der Tochter/Nichte,und sahen Gefühle da vielleicht als sekundär an. Vorallem die Gefühle der Frau.

  • In diesem Abschnitt passiert ja allerhand. Erst die Sache mit der Kette. Ich finde die Kette sehr symbolisch, will sie doch lieber die schlichte von Edward behalten, die er selber erstanden hat, als die von Mary bzw Henry, die zwar zum Ball besser passt, aber eig nur weitergeschenkt wird. Und dann ist sie auch noch von Henry!


    Nett fand ich auch die Tatsache, dass Fanny sich an Edmunds Leid erfreut, da Mary niemals mit einem Geistlichen tanzen will! Und das ist Edmund nunmal bald. Seine Hoffnungen sind nun also zerstört. Schön für Fanny. Sie kriegt ihn sicher doch noch! ;)


    Der Ball war wohl echt schön für Fanny. Ich würd auch mal soo gerne zu einem gehen! *träum*


    Ja, und dann ist William wieder weg und mit ihm auch Henry und Edmund. Was Henry in London wollte erfahren wir ja schließlich doch noch: William wurde zum Lieutnant befördert, damit Henry bei Fanny besser dasteht. Sie ist ihm zwar dankbar, lehnt seinen Heiratsantrag aber trotzdem ab. Juhuuu, gut gemacht Fanny!! Wer will schon so einen!!
    Ich frag mich allerdings die ganze Zeit, ob Henry das nun nur spielt oder ob er wirklich in Fanny verliebt ist!? Was meint ihr?? :gruebel
    Immerhin denkt Fanny, dass er es nicht ernst meint, aber dann geht er ja doch zu Sir Thomas...
    Tja, und jetzt sollte bitte Edmund heimkehren!


    Hm... ich denke schon, dass ich Sir Thomas verstehen kann.. Ich glaube, er weiß das mit Maria, Julia und Henry gar nicht und kennt den eig überhaupt nicht! Er sieht wie viele nur den äußeren Schein und gerade darin ist Henry ja so gut! Er stellt sich anders dar als er ist! Von daher denkt Sir Thomas, dass sie einfach nur eine gute Partie ausschlägt und kann auch überhaupt nicht verstehen, warum sie ihn denn nicht leiden kann (oki, das ist vll noch soo wichtig, aber er versteht es trotzdem nicht!). Schließlich macht er ihr immer viele Komplimente und ist nett zu ihr!

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Ich frag mich allerdings die ganze Zeit, ob Henry das nun nur spielt oder ob er wirklich in Fanny verliebt ist!? Was meint ihr?? :gruebel


    Ich denke mal schon, das Henry trotz seiner Eitelkeit und seinem Egoismus gemerkt hat, das Fanny eine Frau ist, mit der man glücklich sein kann, wenn man sich ihrer wert erweist.Dennoch hat Henry ein Problem: Er will seinen Lebenswandel nicht ändern.
    Fanny schließt ihr Herz für Edmund weg, ich glaube auch nicht, dass sie je mit einem anderen Mann glücklich sein will. Aber sie merkt eben das Henry Crawford sich nie ändern würde, irgendwann würde er in seine alten Gewohnheiten zurückfallen, auch wenn er sich nun so um sie bemüht.

  • Fannys Vorstellung von glück fand ich in diesem Teil wirklich bemerkenswert.
    " Zu tanzen, ohne viel beachtet zu werden oder besonders zu ermüden, den halben Abend lang genügend Kraft und Partner zu haben, ein wenig mit Edmund zu tanzen und nicht sehr viel mit Mr. Crawford, zu sehen, wie sich William vergnügte, und sich möglichst von ihrer Tante Norris fernzuhalten..."
    Der Punkt mit der Tante Norris gefällt mir. :grin Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Fanny ihre Tante als einzige längst durchschaut hat. Aber die anderen Wünsche sind der Gipfel an Bescheidenheit. :rolleyes Schön, dass ihr Onkel Fanny in den Vordergrund drängt.
    edit: Für mich kommen Henrys Gefühle auch ein bisschen unerwartet. Ich hatte das Gefühl, dass er sie einfach um jeden Preis "rumkriegen" möchte. :gruebel

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

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  • Zitat

    Original von Saru
    Für mich kommen Henrys Gefühle auch ein bisschen unerwartet. Ich hatte das Gefühl, dass er sie einfach um jeden Preis "rumkriegen" möchte. :gruebel


    Das Gefühl hatte ich auch als ich das gelesen habe. Er scheint mir eh ein "flatterhafter" Charakter zu sein...

  • Zitat

    Original von Novemberkind


    Ich denke mal schon, das Henry trotz seiner Eitelkeit und seinem Egoismus gemerkt hat, das Fanny eine Frau ist, mit der man glücklich sein kann, wenn man sich ihrer wert erweist.Dennoch hat Henry ein Problem: Er will seinen Lebenswandel nicht ändern.
    Fanny schließt ihr Herz für Edmund weg, ich glaube auch nicht, dass sie je mit einem anderen Mann glücklich sein will. Aber sie merkt eben das Henry Crawford sich nie ändern würde, irgendwann würde er in seine alten Gewohnheiten zurückfallen, auch wenn er sich nun so um sie bemüht.



    Also ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, daß Henry sich wirklich in Fanny verliebt hat. Sie ist einfach nur die erste Frau die er kennenlernt, die kein Interesse an ihm hat. Und das stachelt sein "männliches Ego" eben einfach an. Sorry an alle männlichen Mitleser. :grin Man will eben immer genau das haben, was man nicht kriegen kann.

  • Ich habe diesen Abschnitt nun auch gelesen. Er war wieder flüssiger als das Theaterzeugs...
    Allerdings wird es sicherlich nicht mein Lieblingsbuch von Jane Austen.


    Zitat

    Original von -Christine-
    Also ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, daß Henry sich wirklich in Fanny verliebt hat. Sie ist einfach nur die erste Frau die er kennenlernt, die kein Interesse an ihm hat. Und das stachelt sein "männliches Ego" eben einfach an. Sorry an alle männlichen Mitleser. :grin Man will eben immer genau das haben, was man nicht kriegen kann.


    Das habe ich mir auch gedacht. Allerdings denke ich schon, wenn es ans Heiraten geht, dass er etwas mehr für sie fühlt. Ich bin echt gespannt, wie es ausgeht. Wird sie Edmund kriegen oder doch Mr. Crawfort nach weiteren Erprobungen nehmen? :gruebel

  • Bedeutet dieser Ball jetzt nicht doch Fannys "Einführung in die Gesellschaft"? Sie scheint sich immer mehr vom hässlichen Entlein in den Schwan zu verwandeln.


    Mrs. Norris geht mir mit ihrem boshaften und eifersüchtigen Gegeifer zunehmend auf den Keks, sie scheint allerdings innerhalb der Familie eine Art Narrenfreiheit zu genießen. Keiner bietet ihr wirklich Paroli, bestenfalls wird sie ignoriert.


    Mrs. Crawford erscheint mir hier nicht mehr so berechnend. Fast tut sie mir Leid, wie sie hin und hergerissen ist zwischen ihren Gefühlen für Edmund und der totalen Ablehnung ein solches Leben führen zu müssen, wie es an seiner Seite der Fall wäre.


    Wundert mich jetzt nicht sehr, dass Henry plötzlich seine Aufmerksamkeit auf Fanny richtet, er musste seinen Charme an der einzigen Person erproben, die bisher nicht darauf angesprochen hat. Dabei hat er sich dann scheinbar ernsthaft in sie verliebt. Aber wieder typisch, dass ihm und seiner Schwester nicht der Gedanke kommt, der Antrag könnte abgelehnt werden - von einem "gesellschaftlichen Nichts" wie Fanny :rolleyes.


    Gar nicht so einfach für Fanny, ansonsten die personifizierte Nachgiebigkeit, bei den Vorwürfen ihres Onkels standhaft in ihrer Ablehnung zu bleiben.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Bedeutet dieser Ball jetzt nicht doch Fannys "Einführung in die Gesellschaft"? Sie scheint sich immer mehr vom hässlichen Entlein in den Schwan zu verwandeln .


    Ja sie ist nun eingeführt :)


    Das Edmund ihr eine Kette schenkte fand ich süss. Das gleiche gilt auch für Marys Halsband.
    Das Edmund dabei wieder nur an Mary denken konnte ist klar.
    Gegen Ende des Abschnitts bemerkt man wie sehr Mary an Edmund hängt. Die zwei könnten es zu einfach haben können... Aber er hat sicher Angst von ihr abgelehnt zu werden.


    Das Henry sich wirklich in Fanny verliebt hat und das er und seine Schwester so überzeugt von Fannys positiver Antwort sind, hat mich sehr belustigt.


    Das Fanny in der Achtung ihres Onkels so sank ist traurig. Aber sie möchte ihre Cousinen nicht bloß stellen. Sie beweisst wirklich viel Standhaftigkeit.

  • Zitat

    Gegen Ende des Abschnitts bemerkt man wie sehr Mary an Edmund hängt. Die zwei könnten es zu einfach haben können... Aber er hat sicher Angst von ihr abgelehnt zu werden.


    Mary ist selbst schuld! Wäre sie nicht so unzufrieden mit seiner Stellung als Geistlicher und würde nicht so sehr nach höherem Einkommen und gesellschaftlichem Status verlangen, hätte sie ihn schon lange haben können - dumme Kuh, die sie ist :grin!

  • Also ich bin mir ziemlich sicher, daß Henry sich nicht wirklich in Fanny verliebt hat. Er gehört einfach zu der Sort Männer, die unbedingt genau das haben möchten, wovon sie glauben, es nicht bekommen zu können. Würde Fanny auch nur einen Augenblick seinen seinen Werbungen nachgeben, wäre sich auch schon wider uninteressant.


    Und das Sir Thomas von Fanny enttäuscht ist, da diese den Heiratsantrag ablehnt, kann ich ein wenig verstehen. Er hat Henry ja nicht so kennengelernt wie Fanny und hat keine Ahnung, welch schwacher Charakter sich da verbirgt.

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    Hier beginnt die Wiederaufnahme vom 22. Juni 2012
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")