Der Inhalt - in eigenen Worten:
Nach einem Streit mit ihren Eltern setzt sich die 19-jährige Cassandra Brooks wütend ins Auto und übersieht beim Fahren einen Bus. Als die Studentin im Krankenhaus aufwacht, muss sie ihr Leben neu sortieren, denn sie ist querschnittgelähmt. Ihre neuen Freunde Dom und Guy (die Beiden sitzen ebenfalls im Rollstuhl) machen ihr Mut, doch wieder zu Hause verliert sie jede Lebensfreude.
Doch dann macht sie ihre Mutter mit der Organisation Helping Hounds, die an Menschen mit Behinderungen Helferhunde vermittelt. Nachdem Cass die Bekanntschaft des Labrador Ticket macht, hofft sie, dass dieser Hund ihr Dasein erleichtern wird. Und als sie an einem Skiurlaub in Colorado teilnimmt, ändert dies ihr Leben...
MEINE MEINUNG:
Seit ihrem Roman "Regenbogenträume" bin ich ein Fan von Alice Peterson. Die Autorin versteht es meisterhaft, uns das Schicksal von Menschen mit Behinderungen in einem anderen Licht sehen zu lassen.
"Engelspfade" erzählt die Geschichte der 19-jährigen Cass(andra) , die durch einen Autounfall querschnittgelähmt wird und dadurch in ein tiefes Loch fällt. Denn ihr Studium muss sie nun aufgeben und für jede noch so kleine Aufgabe braucht sie Hilfe. Doch nachdem sie den Helferhund Ticket an ihrer Seite hat und bei einem Skiurlaub für querschnittsgelähmte Menschen den attraktiven Betreuer Charlie Bell kennenlernt, schöpft Cass wieder Hoffnung...
Alice Peterson beschreibt das Leben der querschnittsgelähmten Cassandra so, als würde sie genau wissen, wie sich eine Person mit diesem Schicksal fühlt und was sie durchlebt. Bei manchen Szenen konnte ich gar nicht mehr weiterlesen, so sehr sind die Tränen geflossen.
Hauptperson Cassandra ist 19, als der Autounfall ihr Leben von Grund auf ändert. Anfangs hadert sie mit dieser schweren Bürde, doch nach Monaten sieht Cass ein, dass sie sich damit arrangieren muss und so nimmt sie ihr Leben trotz der Behinderung selbst in die Hand. Während des Lesens habe ich mich öfters gefragt, was wäre wenn... du selbst querschnittgelähmt wärst? Wie würdest du damit umgehen? Wie würde deine Umwelt auf dich reagieren?...
Die Gefühle, Gedanken und Erlebnisse der Protagonistin sind so intensiv, dass man fast glaubt, mitten im Geschehen zu sein. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert, geweint und gelacht... Alle Charaktere sind realistisch sowie glaubwürdig dargestellt und fügen sich wunderbar in die Handlung ein.
Erzählt wird die traurig-schöne Geschichte aus der Sicht von Cass, was den Handlungsverlauf noch authentischer macht. Außerdem ist es interessant, die Welt mit den Augen einer querschnittgelähmten Frau zu sehen, die nichts lieber möchte, als auf ihrem Pferd Dragon zu reiten und auszugehen. Doch dann sieht sie sich mit Rollstuhl, Katheter und anderen Einschränkungen konfrontiert...
Sehr spannend liest sich die Handlung - vom ersten bis zum letzten Wort. Hin und wieder gibt es ein paar Rückblenden in die Vergangenheit, was interessant geschildert wird und zum besseren Verständnis von Cass Lage dient. Die Idee, einen Helferhund in die Geschichte einzubauen, finde ich faszinierend und gut umgesetzt.
Als Handlungsorte dienen Dorset, Colorado und London, die bildhaft beschrieben werden. Alice Petersons Schreibstil ist extrem gefühlsbetont, emotional und sensibel. Wie schon erwähnt, hat mich dieses Buch sehr berührt und so habe ich beim Lesen etliche Taschentücher verbraucht...
Fazit:
"Engelspfade" ist ein äußerst berührendes Buch, das auch zum Nachdenken anregt und trotz des ernsten Themas unterhält. Dafür vergebe ich 10 Punkte!