# Taschenbuch: 413 Seiten
# Verlag: Goldmann (3. November 2006)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3442422337
# ISBN-13: 978-3442422333
# Größe und/oder Gewicht: 18,7 x 11,6 x 2,7 cm
Klappentext
Nach siebenhundert Jahren geht in Granada im Jahre 1492 die Herrschaft der Mauren abrupt dem Ende zu. Die spanischen Christen haben die "Ungläubigen" besiegt. Auf diese Weise muss die Tochter des letzten Emirs Layla erleben, wie sich ihre geliebte und vertraute Welt zusehends verändert. Sie begegnet dabei religiösen Fanatikern, Phantasten, Mördern und deren Opfern, erlebt gnadenloses Streben nach Macht und Einfluss und findet schliesslich doch Ruhe mit sich selbst und geht ihren eigenen Weg.
Autorin
Tanja Kinkel, 1969 in Bamberg geboren, verfasste bereits im Alter von acht Jahren ihre erste Erzählung. Heute ist die promovierte Germanistin eine der erfolgreichsten Autorinnen historischer Romane, die regelmäßig die Bestsellerlisten erobern und in neun Sprachen übersetzt werden. Schon 1992 wurden ihre ersten beiden Bücher mit dem Bayerischen Staatsförderpreis für junge Schriftsteller ausgezeichnet. "Wenn es nicht wahr ist, dann ist es eine gute Geschichte", so zitiert Tanja Kinkel ein italienisches Sprichwort und umschreibt damit zugleich ihr persönliches Erfolgsrezept.
Meinung
Die beginnende Neuzeit bringt für Spanien, insbesondere für das in Andalusien liegende Granada, welches sich seit hunderten von Jahren in maurischer Herrschaft befindet den Wandel. Die Alhambra, das Symbol der muslimischen Herrschaft über Granada wird beherrscht von Abul Hassan Ali.
Erzählt wird die Geschichte von Layla, die zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Tariq als Tochter des Emirs in der Alhambra aufwächst und die ständigen Machtspiele der zwei rivalisierenden Frauen des Herrschers miterlebt.
Durch Intrigen in den Gemäuern der Alhambra muss sie mit ihrer Mutter, der zweiten Frau des Emirs, zu den kastilischen Christen flüchten und lebt von nun an heimatlos und im Glauben zerrissen. Sie vermisst ihre Heimat und den Islam, fühlt sich von den Mauren, ihrem Volk, verraten und von den Christen ausgeschlossen. Zuwider sind ihr vor allem ihre mangelnde Hygiene, ihr "Gestank" und ihr inquisitionistisches Gehabe.
Sie nimmt zwangsläufig den katholischen Glauben an und wird zur "converso", Bekehrte mit heimlichem alten Glauben, am Hofe der Könige in Cordoba.
Tanja Kinkel hat wieder perfekt recherchiert und spinnt um reale Figuren eine Geschichte mit einer fiktiven Heldin im Multikultiland Andalusien im ausgehenden Mittelalter.
Aber wie immer, überall und auch heute gab es wie in der Geschichte beschrieben Krieg, Vertreibung und Massaker. Deshalb liegt ein Fluch auf der Alhambra, der 400 Jahre zurückliegt und jetzt Layla einholt...
...und hier beginnt die Geschichte mysteriös zu werden und überraschenderweise greift die Autorin zu phantastischen Elementen, in denen ein Geist auftaucht um Rache zu nehmen.
Das hat mir den Lesespaß etwas getrübt, aber wer es mag...
Nun, aber hier hat sich Frau Kinkel zumindest einen "realen" Geist zu Hilfe geholt, denn Jusuf ben Ismail alias Josef ha Levi gab´s wirklich.
Fazit
Wer einen gut recherchierten Roman in südspanischer Kulisse sucht, den Stil von Tanja Kinkel mag und vor phantastischen Elementen nicht zurückschreckt, der wird dieses Buch lieben.