Bezahlen für Rezensionen?
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Original von Judith
Kari, super Geschäftsmodell!!Naja, wenn das Geschäftmodell funktioniert erübrigt sich hier der Thread "Kann ich vom Schreiben leben?"
Aber das mit den bezahlten Rezensionen passt doch sehr in den heutigen Buch-Markt: Er ist groß, unüberschaubar und es werden immer mehr Bücher pro Programm rausgegeben Gleichzeitig sinken die Werbebudgets (vermute ich jetzt mal, ich habe da keine verlässlichen Zahlen) und das Internet ist zu einer Empfehlungsplattform geworden, die auch eifrig genutzt wird.
Aber nicht nur das Internet läuft in diese Richtung. Es ist z.B. bei manchen Zeitungen üblich, nur dann Rezensionen zu schreiben, wenn die Verlage dann auch eine (teure) Anzeige schalten. Das finde ich genauso schlimm. Wenn nicht schlimmer, da ich Printmedien irgendwie gerne eine höhere Seriosität zuschreiben möchte, als den Internetplattformen.ZitatOriginal von Judith
Habe ich dir erzählt, dass ich im Flugzeug neben dem Vertriebsleiter von KOSMOS gesessen bin und mich beklagt habe über die massenhaften Fehler bei ??? und !!!-Büchern?Zufälle gibt es!!! Und? Was hat er geantwortet?!?
Wünsche dir auch ein schönes Wochenende! ... und allen anderen Büchereulen hier auch! -
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Original von BücherkäferNaja, wenn das Geschäftmodell funktioniert erübrigt sich hier der Thread "Kann ich vom Schreiben leben?"
Stimmt!ZitatOriginal von Bücherkäfer
Zufälle gibt es!!! Und? Was hat er geantwortet?!?Das es geändert werden soll. Und dein erstes wäre tatsächlich eines der besonders Fehlerhaften, da ist wohl auch manches schiefgelaufen.
Auch dir und allen andere hier schönes Wochenende wünscht
Judith -
Hallo,
ich hoffe es ist okay, wenn ich mich hier als Nicht-Autor einmische.
Von bezahlten Rezensionen, die dann natürlich häufig auch geschönt sind, habe ich schon häufiger gehört.
Gerade zwischen den Top-Rezensenten bei Amazon gibt es da wohl gegenseitige Verdächtigungen und Unterstellungen. Wie viel davon nun wahr ist, weiß man natürlich nicht. Aber irgendwie muss ja mal jemand darauf gekommen sein...Das Thema an sich scheint jedoch wirklich nichts Neues zu sein.
Dazu übrigens ganz interessant war die Folge der 3Sat Sendung "Neues" vom 07.12.2008. Wobei sicherlich fragwürdig ist, wie glaubwürdig ein Interview mit einem Top-10-Rezensenten von Amazon diesbezüglich ist. -
Das klingt ja wie ein ganz mieser Scherz - aber ich befürchte fast, dass gerade Autoren, die sowieso 2000 Euro hinblättern für einen unseriösen Verlag, dann auch zu solchen Mitteln greifen. Veröffentlichen um jeden Preis - Werbung um jeden Preis ...
Das das nicht funktionieren kann, ist klar. Und ehrlich: Ich würde keiner Rezension von einer Seite trauen, die Geld dafür verlangt!
Schade, dass es wohl trotzdem Leute gibt, die auf sowas "reinfallen" ...
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Der Witz an der Gschicht wäre ja, dass man gar nicht wüsste, aus welcher dubiosen Quelle die Rezension stammt, wenn es den Fredls dort wirklich gelänge, die Rezi in irgendwelchen Zeitungen unterzubringen.
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Meinst, eine seriöse Zeitung geht auf sowas ein? *mhm* ...
Ich persönlich würde solche Rezensionen nie auf meine Website nehmen. Nichtmal für Geld - ich bin da einfach Idealist. Wir schreiben, was wir denken. Punkt. Noch kann ich mir das leisten!
Aber da hilft wohl eher, an die Autoren zu appelieren. Macht nicht so einen Scheiß. Wenn das jemand mal mitkriegt, schadet das dem Ruf. Außerdem gibt es sehr viele Onlineportale, denen ihr Reziexemplare anbieten könnte und dann kriegt ich auch Rezensionen für umme ... da find ichs ja fast noch besser, Freunde bei amazon liebe Sachen schreiben zu lassen, da schmeißt man wenigtens kein Geld raus (wobei ich solche Aktionen auch dämlich finde, aber klar, man will paar gute Stimmen - wenn das Buch blöd ist, werden sich sowieso bald die ersten beschweren).
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Original von Zack
Meinst, eine seriöse Zeitung geht auf sowas ein? *mhm* ... .Das ist das, was die Fredls behaupten. Ich kann's mir auch nicht recht vorstellen, wie sie das den Medien unterjubeln wollen.
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Die Redaktion möchte ich sehen, die sich den Preis leisten kann.
Wie hoch ist denn zur Zeit das Zeilengeld für Freie? Nur mal so nebenbei gefragt. Als RedakteurIn läuft das Kritkenschreiben ja mit dem Job.
Vom Autorinnenstandpunkt würde mich interessieren, wer denn zeichnet bei diesen 'Rezensionen'. Bei dem Preis erwarte ich Goethe. Mindestens.
magali
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ich dachte, die verlangen vom Autor für die Erstellung der Rezi die 195,- Euronen und bieten diese dann der Presse für den marktüblichen Preis an.
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Zitat
Original von Vandam
ich dachte, die verlangen vom Autor für die Erstellung der Rezi die 195,- Euronen und bieten diese dann der Presse für den marktüblichen Preis an.So hab ich das auch verstanden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Zeitung das bezahlen würde. -
Richtich. Das zahlen die im Leben nicht! Die freuen sich, wenn sie Gratisrezensionen schnorren können: Bücher an Leser verschenken und die dann was drüber schreiben lassen.
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Ja, genau so ist es.
ich habe mal wieder zwei Schritte gedacht und erst den dritten laut gesagt. Alter Fehler von mir
Ich meinte folgendes:Zeitungsredaktionen zahlen nicht per se für Rezensionen. Das gehört entweder zur Tagesarbeit der Festangestellten oder aber freie MitarbeiterInnen dürfen es gegen ein Schandgeld erledigen. Besprochen werden ohnehin nicht besonders viele Bücher gemessen an der Flut der Neuerscheinungen und auch nicht gemesen an den Vorab -, Frei - oder Rezensionsexemplaren, die die Feuilletonredationen überfluten (obwohl die Verlage in den letzten Jahren etwas knapper austeilen).
Nun wollen aber möglichst viele Autorinnen und Autoren, daß ihr Buch rezensiert wird.Ergo: man gründe einen Rezensionsdienst. Zeitungsredaktioenn haben ja auch Agenturdienste und Bilddienste abonniert, warum nicht einen Rezensionsdienst?
Wenn man die Abo-Gebühr nicht allzu hoch ansetzt, kann das 'vernünftig' erscheinen. Die Zeitung kann auf Freie verzichten (die maulen eh bloß), VolontärInnen haben ohnehin genug zu tun und RedakteurInnen (das sind die Festangestellten) gleich dreimal. Gerade Regional - und Lokalzeitungen könnten eine Zielgruppe sein.Für den Rezensionsdienst hieße es: die AutorInnen zahlen kräftig, die Kritiken schreiben zwei, drei mies bezahlte Freie (Zeilengeld), dazu gibt es max. eine Festanstellung fürs Korrigieren und Redigieren.
Man könnte im Lauf der Zeit auch anfangen, Verlage zu umwerben. 'Ihre Bücher werden sicher rezensiert, verlassen Sie sich nicht mehr auf Kollege Zufall in der XY-Zeitungsredaktion'
Heute, in einer Zeit, in der kräftig an der professionellen Kritik gerüttelt wird - die gibt es ja gar nicht, das sind nur Geschmacksurteile, hochgestochene Intellektuelle, BesserwisserInnen - in der also an die Oberlehrerin und den Oberlehrer in jeder und jedem von uns appelliert wird, nach der klaren unverfälschte Stimme des Volks gerufen, stehen die Chancen nicht einmal schlecht.
Ein Rezensionsdienst kann u. U. als 'objektiv' verkauft werden, z. B. deswegen, weil viele Zeitungen dann das Gleiche abdrucken. Passiert ja bei Meldungen von Nachrichtendiensten auch. Manchmal sind sie falsch, da sie aber in 36 Zeitungen nachgedruckt werden, gelten sie als richtig.Und da Geld das Wichtigste ist, wird am Ende sogar der Umstand, daß AutorInnen dafür bezahlen, zum eigentlichen Zeichen für den Wert des Ganzen. Was nichts kostet, ist schließlich nichts wert.
Und wenn man soviel dafür bezahlt, kann das Urteil doch nur richtig sein, oder?magali
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Wobei die Geschichte so neu nun wieder auch nicht ist.
Ich gebe zu, im Bereich der Literatur mag das anders aussehen, da Buchrezensionen in Zeitungen und Magazinen eigentlich weder eine große Öffentlichkeit noch eine große Lobby haben, aber im Bereich Film (und Software IMHO auch) ist das Ding ein alter Hut. Möchte ich eine Filmveröffentlichung (auf DVD beispielsweise) rezensiert haben, gibt es genügend Magazine, die das als Advertorial aufziehen (Wikipedia hilft weiter). Des weiteren entscheidet sich die Größe der Besprechung (und ihr Grundtenor) oftmals auch durch die Größe der parallel dazu in den Zeitschriften geschalteten Anzeige. Das ist sicherlich kein Geheimnis. Außerdem: Bedenkt man die Größe und Vielfalt des Marktes, muss im Angebot selektiert werden - diese Aufgabe wird heutzutage eher selten an den Rezipienten weitergereicht, der vom Medienoverkill ohnehin erschlagen wird.
Neu wäre allerdings die Verbindung Autor + bezahlte Werbung/Rezeption. Fürs Marketing ist schließlich der Verlag da.
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Mal ehrlich, warum sollte man als Autor für eine Rezension bezahlen? Mensch, die können wir uns doch selbst schreiben, das ist ja immerhin unser Job
Und dann verteilen wir sie auf die Verwandtschaft, damit sie sie ins Netz stellen: Eine für Tante Inge, eine für Onkel Klaus, eine für Oma, eine für den Schwager, eine für den Papa ...
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Wenn man sich manche Amazonbewertungen anschaut, kann man davon ausgehen, dass manche das auch intensiv praktizieren ...
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Glaubst Du???
Das kann ich mir gar nicht so richtig vorstellen
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Vielleicht bist du ja einfach zu gut für diese Welt, dass du dir sowas nicht vorstellen kannst! ...
Aber ernsthaft: Ist wirklich immer noch besser, als Geld hinzublättern. Tante Inge machts wenigstens für umme ... oder für nen versprochenen Besuch ...
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Original von Vandam
Und wie sie die Bücher aus DKZ-Verlagen in die überregionale Presse bringen, das möchte ich sehen.Oh doch, das funktioniert, und wie das funktioniert
Neulich erst wieder war in der WZ (Westdeutschen Zeitung) im überregionalen Teil ein halbseitiger Artikel über ein hoffnungsvolles, minderjähriges Fantasy Autorentalent - natürlich DKZ. Im Regionalteil erscheinen Artikel über DKZ-Autoren ja fast schon im 14-Tage Rhythmus.
Ich habe darauf hin mal den Chefredakteur angeschrieben und auf die Ideen und Ziele von Fairlag hingewiesen - natürlich ohne Reaktion
Tja, was die hier besprochene "Dienstleistung" betrifft - Schlimmer als die bereits erwähnten Bekannten und Verwandten der DKZ-Autoren, die Amazon und jegliches ergooglebare Forum mit Lobhudeleien vollspammen, können diese "Profirezensenten" auch nicht sein Ist halt ein Angebot für den einsamen DKZ-Autor mit kleinem Bekanntenkreis. Soll bei verkannten Genies ja schon mal vorkommen