Büchertipps gesucht: Ähnlich 'Sehnsucht nach Elena'

  • Obwohl zum Glück endlich die Frühlingsboten locken, bin ich literarisch immer noch in der Stimmung nach ein wenig poetischen, fast melancholischen Büchern.


    Ich bin total begeistert vom aussergewöhnlichen Stil des Buches 'Sehnsucht nach Elena' und wäre für Tipps zu ähnlichen Büchern sehr zu begeistern!


    Nicht das Thema, sondern die besondere Schreibweise, Tiefgründigkeit und doch Leichtigkeit dieses Romans haben es mir angetan: Wenige Dialoge, viel offene Beschreibungen, die die Fantasie des Lesers anregt - leider schwer zu beschreiben, aber wer das Buch kennt wird wahrscheinlich wissen, worauf ich hinaus möchte...


    Hat da wer Ideen für mich?


    DANKE und GRÜSSE
    savanna

  • Mir fällt spontan das Buch 26a von Diana Evans ein, das sich auf jeden Fall durch eine besondere Art des Erzählens auszeichnet und meiner Meinung nach ein trauriges Thema dennoch in gewisser Form "luftig" erzählt.


    Kurzbeschreibung
    London in den 80er Jahren: Die eineiigen Zwillinge Georgia und Bessi wachsen als Töchter einer heimwehkranken Nigerianerin und eines alkoholsüchtigen Briten auf. Sie haben sich im Obergeschoss des elterlichen Hauses ihre eigene kleine Welt geschaffen, die Adresse 26a, wohin sie sich zurückziehen, wenn der Vater schreit, sie etwas besprechen wollen oder ihr Hamster an Depression leidet. Doch eines Tages müssen die beiden ihre Kinderwelt für immer verlassen - und nur eine von ihnen findet sich in der Welt der Erwachsenen zurecht ...

  • Ich habe "Sehnsucht nach Elena" zwar noch nicht gelesen, aber dieses hier könnte dir gefallen:


    Alva & Irva von Edward Carey


    Kurzbeschreibung:


    Die Zwillinge Alva und Irva sind vorherbestimmt für eine große Karriere im Postwesen. Ihr Großvater ist Postmeister, der Vater Briefträger, und ihre Mutter tut Dienst am Schalter des Hauptpostamtes. Die unzertrennlichen, aber in ihrem Wesen ganz verschiedenen Schwestern haben jedoch anderes im Sinn. Die extrovertierte Alva träumt davon, die Welt zu entdecken, die schüchterne Irva hingegen geht nur ungern aus dem Haus. Aus der Sehnsucht heraus, sich eine eigene Welt zu schaffen, beschließen die beiden, ihre Heimatstadt aus Plastilin nachzubauen. Mit Maßband und Notizblock streift Alva durch die Straßen und vermißt Häuser, während Irva auf dem heimischen Speicher an dem ständig wachsenden Modell baut ...
    Mit viel Einfühlungsvermögen hat Edward Carey eine urkomische und zugleich berührende Geschichte geschrieben, die von bewohnten und erträumten Welten erzählt, von Nähe und Distanz, und davon, daß letztendlich alles nur eine Frage der Perspektive ist.

  • Wie lustig, dass beide Eure Ideen von Zwillingen handeln - ;0)


    Vielen Dank schon mal, von beiden Büchern habe ich nie zuvor gehört und beide Inhaltangaben klingen echt schön!!!


    Gibt es noch mehr Ideen da draußen?


    DANKE und GRÜSSE
    savanna

  • Mir fällt da Banana Yoshimoto ein, die mich ganz am Anfang des Jahres bezaubert hat. Irgendwie ganz leicht, und melancholisch und schön.


    Pressestimmen
    "Banana Yoshimoto schreibt klar, eindringlich und entwaffnend. Die Geschichte, die sie erzählt, erscheint einem vertraut und seltsam zugleich." (The New York Times)
    "Welches Publikum könnte der positiven Kraft dieser Japanerin widerstehen, die gerade 24 Jahre alt war, als sie ihren Erstling "Kitchen" herausbrachte. Ein bisschen literarische Lebenskraft tut wohl in einer Zeit, in der alle gesellschaftlichen Perspektiven abhanden gekommen sind. Kitchen ist eine frische Erzählung, die einen zusehends in ihre Wärme zieht." (Tages-Anzeiger)
    "Um Formen der Trauer geht es in Kitchen und um das mühsame Erwachsenwerden einer Jugend zwischen Lifestyle und Tradition." (Süddeutsche Zeitung)


    @Buzz: 26a steht im SUB. Hach, wenn da nicht auch 153 andere tolle Bücher stehen würden...

  • Ach und was mir noch einfällt wäre "Der Halbbruder" von Saabye.


    Kurzbeschreibung
    Der junge Barnum wird in eine Welt hineingeboren, die von Frauen geprägt ist und von alten Familiengeheimnissen. Sein Leben wird immer wieder überschattet von seinem Halbbruder Fred. Bis dieser eines Tages spurlos verschwindet und damit das Leben aller unwiderruflich in neue Bahnen lenkt ...

  • Und das hier noch, leicht aber auch tiefsinnig, fast schon poetisch teilweise, aber dennoch geht es auch um Krieg und eine wahnsinnige Liebe.


    Kurzbeschreibung
    Sie kam ihm vor wie ein Kind, das jemand in ein pechbestrichenes Körbchen gelegt und auf dem Fluß ausgesetzt hatte, damit er es am Ufer seines Bettes barg. Der Prager Chirurg Tomas, der die Frauen begehrt und zugleich fürchtet, ein Erotomane, der seine Scheidung wie eine Hochzeit feierte und fortan der Liebe aus dem Weg ging, bricht für die Kellnerin Teresa mit einigen seiner Grundsätze. Seine erotischen Freundschaften, wie jene mit der Malerin Sabina, führt er aber weiter. Teresa verläßt ihn in Zürich, wo sich die beiden, inzwischen verheiratet, nach dem russischen Einmarsch in Prag, niedergelassen haben. Sie kehrt in ihr Heimatland zurück, er folgt ihr, verliert seine Stellung und arbeitet als Fensterputzer, später als Lastwagenfahrer in einem Dorf fern von Prag. Das Glück endet wiederum in der Katastrophe - Tomas und Teresa sterben bei einem Verkehrsunfall nach einem Tanzabend. Der Roman Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins verschaffte Milan Kundera den internationalen Durchbruch. Milan Kunderas Roman mutet wie ein kühnes intellektuelles Feuerwerk an, in welches sich immer wieder auch die Raketen des Sentiments und der Sinnlichkeit mischen.
    Neue Zürcher Zeitung


    @Buzz: wenn ich nicht schon so viel hier liegen hätte, was ich unbedingt lesen will/soll. Aber es wird dieses Jahr noch gelesen. Und Saabiye ist auf der WL gelandet. :wave

  • Mir würde da "Der Ruf des Muschelhorns" von Zoe (mit so Pünktchen über dem e, weiß nicht, wie man die macht) Jenny. Das ist eine wunderbar poetische, kleine, melancholische Kindheitsgeschichte.

  • "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" kenne ich als einziges der hier erwähnten Bücher. War übrigens auch eines der Bücher, zu dem ich drei Anläufe brauchte, es dann aber sehr mochte!


    Richtung stimmt also tendenziell ;0)


    Nochmals vielen Dank - ich finde die Rückmeldungen bisher schon klasse!


    GRÜSSE
    savanna

  • Eventuell könnte dieses Buch etwas für dich sein! :wave


    Obwohl viel Melancholie mitschwingt, drückt es dennoch nicht aufs Gemüt! Es ist sehr poetisch geschrieben und beschäftigt die Gedanken noch eine ganze Weile.


    Kurzbeschreibung lt. Amazon:


    »Die verborgene Zeit des Traums ist die einzige Zeit, die mir noch gewährt wird. Meine einzige Zeit.«
    Anna und Edo sind glücklich: Sie haben ihre kleine Buchhandlung im Süden des Landes, mit der sie sich einen Lebenstraum erfüllt haben; sie haben ihre beiden Töchter Laura und Margherita - und sie haben sich. Doch von einem Moment auf den anderen leidet Edo unter einer unerklärlichen Amnesie. Der Spezialist in Rom kann nicht helfen, denn bevor es zu einer genauen Diagnose kommen kann, ist Edo verschwunden. Anna verrennt sich immer mehr in die Suche nach ihm. Aber auf rätselhafte Weise verlieren sich alle Spuren im Nichts. Vom Suchen verlegt sie sich aufs Warten. Sie wäscht zweimal im Jahr seine Kleider, wenn sie Winter- und Sommerbestand in seinem Schrank austauscht. Von niemandem läßt sie sich die Hoffnung auf Edos Rückkehr ausreden. Anna widmet ihr ganzes Leben dieser verlorenen, aber gerade deshalb unglaublich realen und - trotz allem - glücklichen Liebe, einer Liebe, die außerhalb der Zeit stattzufinden scheint. Bis man zum Schluß merkt, daß dahinter eine ganz andere Geschichte steckt.


    ______________________

  • Ich würde dir dieses Buch ans Herz legen (Sehnsucht nach Elena war wirklich toll!):


    "Joseph & Clara" von Regis de Sa Moreira


    Die einfachste Sache der Welt: Joseph liebt Clara. Clara liebt Joseph. Doch dann ist da noch das Leben ... Eine ungewöhnliche, melancholische und warmherzige Liebesgeschichte.


    Was tat die Rose, nachdem der kleine Prinz sie verließ? Auf diese Frage hat Joseph eine Antwort: Sie hat gewartet. Tag und Nacht. So wie er auf Clara wartet und alles tut, um nicht mehr diese unerträgliche Leere zu spüren, die geliebte Menschen in uns hinterlassen, wenn sie gehen. Nur seine Liebe kann er nicht in Worte fassen. Denn genügen Worte, um wahre Gefühle zu äußern? Clara kann weder mit noch ohne Joseph leben, doch sie träumt davon, jede Sekunde mit ihm zu verbringen. Nun erinnert sie sich an ihre gemeinsamen Momente. An den ersten Kuss. An den Tag, als sie oben auf dem Turm den Sonnenuntergang bewunderten. An die Einzigartigkeit des Lebens mit ihm ... Aber Joseph kann seine endlose Liebe mit der Endlichkeit des Lebens nicht vereinbaren, und so schenkt er sich und Clara die Möglichkeit einer Ewigkeit, die nur für wahre Liebende in Frage kommt.

  • Und dieses hier könnte vielleicht auch passen:


    "Die letzte Liebe des Monsieur Armand" von Francoise Dorner


    Kurzbeschreibung
    Armand, Philosoph im Ruhestand, glaubt das Leben hinter sich zu haben. Auch Pauline, 20, denkt, sie kenne es. 50 Jahre trennen die beiden, und doch ergeht es ihnen gleich: Sie waren allein in der Stadt der Liebe, bevor sie einander trafen. Nicht um Sex und nicht nur um Freundschaft geht es in ihrer Begegnung, wohl aber um die Wiederentdeckung der Lebensfreude.

  • Ehrlich gesagt hat mich "Sehnsucht nach Elena" ziemlich an "Die Frau des Zeitreisenden" erinnert - nicht wegen der Handlung, aber so vom Gefühl während des Lesens.


    Poetisch, aber nicht schmalzig, "etwas" steht hinter der Handlung, was man zu Beginn nicht ausmachen kann, doch ich finde, die beiden Bücher haben einiges gemeinsam.


    Aber sowas wie "kurz und knackig" ist das ja nicht wirklich, egal - ich fand beide toll ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Das Buch "Die Frau des Zeitreisenden" habe ich auf einer Tauschparty erstanden - gehört also zu meinem bisher weniger beachteten SUB. Werde ich direkt mal raussuchen - super, danke!


    GRÜSSE
    savanna

  • Ich hole das Thema einfach nochmal hoch - vielleicht hat noch wer neue/alte Ideen für mich? Ich arbeite gerade an meiner Wunschliste und suche ausserdem wieder Inspiration für ein Geschenk für einen lieben Menschen...


    Gesucht wird ein "ruhiges Buch" mit "wortgewaltigem Schreibstil" - anspruchsvolle, poetische Belletristik.


    Ich hatte "Sehnsucht nach Elena" als Beispiel gesetzt, könnte aber in einem Zuge "Die Eleganz des Igels" nennen...


    Hat da noch wer Empfehlungen, die hier noch nicht genannt wurden?


    DANKE und GRÜSSE
    savanna

  • Wie wäre es mit dem anderen Buch von Muriel Barbery - "Die letzte Delikatesse"?


    Kurzbeschreibung
    Ein absoluter Lesegenuss - nicht nur für Feinschmecker! Pierre Arthes, ein maßloser Gourmet und renommierter Restaurantkritiker,liegt im Sterben. Seine letzten Lebenskräfte verwendet er für die Suche nach dem letzten großen Genuss. Seine Lebensgefährtinnen, seine Freunde, seine Neider und Untergebenen erinnern sich an Begegnungen und Gespräche mit dem Monarchen der Kritik. Er selbst unternimmt eine gedankliche Reise zurück in Küchen, in Kräutergärten und Weinkeller, zu Gerüchen und Geschmäckern - auf der Suche nach der wahren Delikatesse seines Lebens. Muriel Barbery inszeniert in ihrem ersten Roman das vielstimmige Porträt eines Genussmenschen. Fein verwoben erzählt sie die empfi ndsame Geschichte einer Liebe, die von der Opulenz zurück zur Ursprünglichkeit führt.

  • Oder dieses?


    Kurzbeschreibung
    Monsieur Linh ist der Einzige, der weiß, dass er so heißt: Alle anderen, die seinen Namen kannten, sind tot. Nur er und seine kleine Enkelin, gerade ein paar Wochen alt, haben den Bombenangriff auf ihr Heimatdorf überlebt. Monsieur Linh flieht und gelangt nach langer Reise in eine kalte, verregnete Stadt, deren Namen er nicht aussprechen kann. In dem Flüchtlingswohnheim fühlt er sich einsam und verloren. Kraft geben ihm nur sein kleines Mädchen und der dicke Monsieur Bark, den er auf einem seiner Spaziergänge durch die fremde Stadt kennen gelernt hat. Der eine versteht die Sprache des anderen nicht, und so erzählen die beiden sich ohne Worte von Glück, Trauer, Sehnsucht und Hoffnung. Bis das Schicksal eines Tages das tragische Geheimnis von Monsieur Linh enthüllt. Philippe Claudel erweist sich in seinem neuen Roman erneut als ein Meister der Auslassung und der überraschenden Wendungen. Eine ergreifende Geschichte, erzählt mit beeindruckender Raffinesse in einer bestechend einfachen Sprache.

  • Ansonsten könnten diese Bücher vielleicht auch passen:


    "Maestro" - Peter Goldsworthy
    "Dienstags bei Morrie" - Mitch Albom
    "Lea" - Pascal Mercier
    "Kontrapunkt" - Anna Enquist
    "Buntschatten und Fledermäuse" - Axel Brauns
    "Das Zimmer" - Helen Garner
    "Eine zufällige Begegnung" - Charles Chadwick


    "Valerias letztes Gefecht" - Marc Fitten


    Kurzbeschreibung
    Valeria ist nicht mehr jung und hat dezidierte Anschauungen über die Menschen und das Leben. Das Gemüse auf dem Markt ist nicht knackig genug, die Bauern, die um Ibolya in ihrer immer geöffneten Kneipe herumscharwenzeln, sind so nichtsnutzig wie die Christdemokraten, die protzigen Kapitalisten und dieser linke Schimpanse von einem Bürgermeister mit seiner langbeinigen, kapriziösen Frau. Alle sind sie stillos. So wie Menschen, die pfeifen. Valeria würde niemals pfeifen. Doch als sie sich in den Töpfer des kleinen ungarischen Dorfs verliebt, gerät alles durcheinander. Das eigene und das Leben der anderen. Anrührend, lebensverliebt, ungewöhnlich.