Der wilde Tanz der Seidenröcke - Robert Merle

  • 7. Teil der Fortune de France Reihe


    OT: La volte des vertugadins


    Kurzbeschreibung:


    -Sire, lassen Sie meinen Sohn nicht fallen!- mahnt die Herzogin von Guise den König am Taufbecken. Mit Witz, Ironie, aber auch der Unbestechlichkeit des genau recherchierenden Historikers erzählt Robert Merle die frühe Jugend des Siorac-Sohnes Pierre-Emmanuel am frivolen Hof Heinrichs IV. Dieser Hof amüsiert sich, vögelt, tanzt - sein leidenschaftlicher und oft verliebter König an erster Stelle. Aber im Hintergrund schwelt, gut dreißig Jahre nach der blutigen Bartholomäusnacht, noch immer der fanatische Haß der katholischen Liga auf den Toleranzgedanken Henris. Und der Königsmörder steht bereits in der Menge.


    Über den Autor:


    Robert Merle, geboren 1908 in Tebessa/Algerien. Nach Schule und Studium in Frankreich war er von 1940 bis 1943 in deutscher Kriegsgefangenschaft. Romanveröffentlichungen, Auszeichnung 1949 mit dem Prix Goncourt. Der Autor verstarb am 28.03.2004.


    Eigene Meinung:


    Der siebente Teil ist der erste, indem nicht mehr Pierre de Siorac die Hauptfigur und Verfasser der Memoiren ist, sondern sein unehelicher Sohn Pierre-Emmanuel die Schreibfeder übernimmt. Ab dem zwölften Lebensjahr erleben wir so die Ausbildung und die Einführung am Hof mit. Dieser Wechsel ist Merle sehr gut gelungen. Auch wenn man mit etwas Wehmut dem Ende von Pierres Memoiren nachblickt, findet sich nun eine gute Mischung zwischen neuem Stil und Erhaltung des alten Personals.
    Diesmal steht vor allem der Hof Heinrich IV. im Mittelpunkt. Auch wenn dabei einzelnen Ereignissen, wie Bällen sehr viel Raum gelassen wird, schafft es Merle sie immer ansprechend und interessant zu schildern und durch eine gehörige Portion Humor auch aufzulockern. Neben der Etikette ist dabei auch die Familienpolitik Henris ein zentrales Thema, wobei vor allem der spätere König Ludwig XIII. als Dauphin vorgestellt wird. Dabei verliert Merle jedoch die politische Entwicklung nie aus den Augen.


    Merle steigert sich von Band zu Band. Nachdem ich schon von den Vorgängerbänden sehr angetan war, schafft es der siebente wieder ein Schäuflein draufzulegen. 10 Punkte.



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