Das macht es ja erst möglich: Niemand glaubt daß so etwas geschehen kann und deshalb können sich die täter so relativ ungezwungen bewegen.
Ich will keine Paranoia herauf beschwören und niemanden verängstigen, aber ich glaube leider, daß dies kein Einzelfall ist
Der Prozess "Inzest Fall von Amstetten"
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Original von Idgie
Der Boulevardpresse zu glauben, ist mir schon immer sehr schwer gefallen. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass sie ihre Erlebnisse unters breite Volk streuen möchte.
Natascha Kampusch hats auch getan.
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Ich hoffe echt das es keine Autobiografie gibt, denn wenn das der Fall wäre, würde das wieder so einen Trara hervorrufen, und mal ganz ehrlich, solche Bücher find ich irgendwie abstoßend. Wenn man seine Erlebnisse aufschreibt um sie zu verarbeiten kann man das ja machen, aber das muss man deswegen nicht gleich Publizieren. Sonst müsste jedes Mobbingopfer, jeder vergewaltigte Mensch und all die anderen Menschen, denen Grausamkeiten wiederfahren sind ja was veröffentlichen... und dann würde ich den Glauben an eine gerechte Welt verlieren.
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Original von NovemberkindSonst müsste jedes Mobbingopfer, jeder vergewaltigte Mensch und all die anderen Menschen, denen Grausamkeiten wiederfahren sind ja was veröffentlichen... und dann würde ich den Glauben an eine gerechte Welt verlieren.
Das verstehe ich jetzt nicht, jedenfalls im Zusammenhang mit Opferpublikationen.
Ich glaub zwar nicht, dass ein Buch über das Erlebte den Opfern bei der Bewältigung der Tat hilft, aber viel krasser finde ich die Fälle, in denen Täter noch Geld damit machen, indem sie die Schilderung ihrer Verbrechen in Buch- oder Filmform verkaufen. Da schreit mein Gerechtigkeitssinn viel lauter auf.
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Um mich etwas verständlicher auszudrücken: Ich verstehe nicht, wieso man seine Erlebnisse publizieren muss.
Ich glaube ja das schreiben hilft traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, aber deswegen muss ich es doch nicht als Buch herausbringen. Weil wenn so ein Fall wirklich die Welt erschüttert und das ist ja hier wirklich so gewesen/ ist noch so.
Genrell habe ich etwas gegen diese Bücher wie Opferpublikationen oder auch Täterpublikationen. Und meistens sind es eben Fälle die einen rießen Medienrummel hatten und wo alle Welt drüber erschüttert ist. Und für mich ist das dann nur noch mal so dieser Wunsch nach weiterer AUfmerksamkeit. Und das muss echt nicht sein -
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Original von Idgie
...aber viel krasser finde ich die Fälle, in denen Täter noch Geld damit machen, indem sie die Schilderung ihrer Verbrechen in Buch- oder Filmform verkaufen. Da schreit mein Gerechtigkeitssinn viel lauter auf...und warum das? Die einzige Methode, wie die Opfer in den meisten Fällen an Geld kommen können ist die, das der Täter welches hat. Hat er aber in der Regel nicht, also sollte er es verdienen. Womit? Mit den paar Cent, die es in der JVA gibt? Unpfändbar. Ordentlich Kohle für ein Buch? Super für die Opfer, kommt Geld rein. Zynisch? Mag sein...
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Die Frau ist über 40, hatte nie die Chance in ihrem Leben Geld zu verdienen und sich eine eigene, unabhängige Existenz aufzubauen.
Sie hat nichts lernen können, keinen Beruf. Sie steht vor dem materiellen Nichts oder ist für den Rest des Lebens auf Fürsorge angewiesen.Ich habe das größte Verständnis dafür, wenn sie nach den Möglichkeiten greift, die sich ihr bieten, um sich eine Existenz aufzubauen - und wenn ihr nichts anderes bleibt, als mit dem, was ihr angetan wurde, Geld zu verdienen.
Sie ist die einzige, die es verdient, damit Geld zu verdienen.
Und dir als Leser bleibt die Möglichkeit, ein solches Buch im Regal der Buchhandlung stehen zu lassen. Und wenn es ihr hilft, das Geschehene zu verarbeiten und für sich den Fall in irgendeiner Form abzuschließen, dann umso besser.Ich finde es aber geradezu merkwürdig, dass man dieser Frau nun Aufmerksamssucht oder Exhibitionismus vorwirft, die mit allen Mitteln ihre Privatsphäre für sich und ihre Kinder gewahrt hat.
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soweit mir auch bekannt ist wurden rießige Spendensummen an die Familie überwiesen. Oder habe ich mich da getäuscht. Wenn ja nehme ich auch das vorher von mir geschriebene zurück
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Original von janda
Ich finde es aber geradezu merkwürdig, dass man dieser Frau nun Aufmerksamssucht oder Exhibitionismus vorwirft, die mit allen Mitteln ihre Privatsphäre für sich und ihre Kinder gewahrt hat.Falls das so rübergekommen ist, möchte ich klarstellen, dass ich solche Unterstellungen nicht im Sinn hatte. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass es ihr zum jetzigen Zeitpunkt bei der Aufarbeitung helfen kann.
Beo,
die Opfer sind doch in solchen Fällen die letzten, die was von den Tantiemen sehen. Ich sortiere es tatsächlich unter Zynismus ein. -
Spenden werden versiegen. Ein Jahr - das Thema ist nicht mehr in den Medien und dann?
Und es soll Menschen geben (zum Glück gibt es sie noch mehr als man denkt), die sich ihre Existenz mit eigener Kraft sichern und sich nicht auf Wohlfahrt, Staat und Spenden ausruhen möchten.
Die Frau und ihre Kinder waren jahrzehntelang auf einen Gönner angewiesen, der sie ernährt hat. Wäre da nicht das Bedürfnis, selbst etwas für die eigene Existenz zu tun, allzu nachvollziehbar?Ich finde schon.
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Meine volle Unterstützung, Jandra.
Und ich füge hinzu, warum soll die Aufbereitung (was für ein Wort) einer solchen Tat nicht publiziert werden? Wieviele Bücher über die Verbrechen im Nationalsozialismus oder anderer totalitärer Systeme hätten demnach nicht erscheinen sollen. Das muss mit Selbstmitleid und "sich drin Suhlen" nichts zu tun haben. Ich gebe allerdings gerne zu, dass das zu einem so frühen Zeitpunkt, wie jetzt wohl angekündigt, nicht sonderlich Sinnvoll erscheint. Von einer Aufbereitung kann meiner Ansicht nach derzeit noch nicht die Rede sein.
Was die Spenden angeht, weiß ich nicht, welche Summe das ausmacht und wie schnell die, angesichts der Größe der Familie aufgebraucht sein wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass man relativ schnell auf den Vorschuss eines Verlages angewiesen sein wird.
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selbstverständlich ist es klar das sie eine eigene Existenz will, aber dennoch stehe dieser Art sehr,sehr kritisch gegenüber. Vielleicht hab ich es unglücklich ausgedrückt. Es ist meine Position, ich zwinge niemanden das genauso zu sehen.
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Original von Novemberkind
Um mich etwas verständlicher auszudrücken: Ich verstehe nicht, wieso man seine Erlebnisse publizieren muss.
Ich glaube ja das schreiben hilft traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, aber deswegen muss ich es doch nicht als Buch herausbringen. Weil wenn so ein Fall wirklich die Welt erschüttert und das ist ja hier wirklich so gewesen/ ist noch so.
Genrell habe ich etwas gegen diese Bücher wie Opferpublikationen oder auch Täterpublikationen. Und meistens sind es eben Fälle die einen rießen Medienrummel hatten und wo alle Welt drüber erschüttert ist. Und für mich ist das dann nur noch mal so dieser Wunsch nach weiterer AUfmerksamkeit. Und das muss echt nicht sein
Erstens verarbeiten viele Menschen traumatische Ereignisse nicht nur für sich, sondern im Austausch mit anderen Menschen. Das Anerkennen des eigenen Traumas durch andere kann durchaus in der Verarbeitung helfen.
Zudem können Menschen durch Erfahrungsschilderungen dieser Art massiv sensibilisiert werden. Kindesmissbrauch gleich welcher Art und Inzest ist wohl ein weitaus größeres Problem, als viele Menschen wahrhaben wollen.
Ich kann nur mutmaßen, aber ich halte Elisabeth Fritzl für eine kluge, intelligente und extrem starke Persönlichkeit. Wenn sie ihre Erfahrungen aufschreiben würde, könnte das m. E. für viele Menschen durchaus hilfreich sein. Schilderungen, wie die, die sie vielleicht schreiben würde, könnten Menschen dafür sensibilisieren, terrorisierte Kinder frühzeitig zu bemerken und ihnen zu helfen. Von der Frage, wie ein Mensch 24 Jahre dieses Martyrium ertragen kann und dabei nicht vollends verrückt wird, ganz zu schweigen - das halte ich somit für das beeindruckendste an dieser Frau. (@ Novemberkind - Meistens sind Menschen, die solche - gerade langandauernden - Katastrophen überleben nicht besonders gut im Selbstmitleid.)Ich lese solche "Schicksalsberichte" nur noch selten, aber ich glaube, sie haben durchaus ihre gesellschaftliche Berechtigung. Zudem wünsche ich der Familie jeden finanziellen Zufluss, aus welchen Quellen auch immer.
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Original von janda
Die Frau ist über 40, hatte nie die Chance in ihrem Leben Geld zu verdienen und sich eine eigene, unabhängige Existenz aufzubauen.
Sie hat nichts lernen können, keinen Beruf. Sie steht vor dem materiellen Nichts oder ist für den Rest des Lebens auf Fürsorge angewiesen.Ich habe das größte Verständnis dafür, wenn sie nach den Möglichkeiten greift, die sich ihr bieten, um sich eine Existenz aufzubauen - und wenn ihr nichts anderes bleibt, als mit dem, was ihr angetan wurde, Geld zu verdienen.
Das ist genau meine Meinung!
Sie steht vor dem Nichts, muss das, was ihr angetan wurde, verarbeiten und hat sich eine harte Zeit noch vor sich. Warum soll sie sich da nicht wenigstens finanziell absichern? -
In dem Zusammenhang würde ich dann noch mal hier auf meine Rezi hinweisen...
Speziell der vorletzte Absatz...."Ihm in die Augen sehen" Sabine Dardenne
Und aus eigener Erfahrung, Schreiben befreit unheimlich.
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ich habe gestern auch noch mal mit Freunden eine außführliche Diskussion über diesen Fall gehabt und man hat mir erzählt, das eine Frau aus meinem eigenen Heimatort jahrelang von ihrem Stiefvater vergewaltigt wurde und das auch aufgeschrieben hat. Mittlerweile habe ich mal meine einstellung überdacht:
Ich bin zwar nach wie vor kein Fan von dieser Art Buch (daran wird sich auch glaub ich nicht so schnell was ändern), aber: ich glaub auch das man sich irgendwie davon befreien muss, das man so etwas traumatisches erlebt hat und das soll jeder nach besten Wissen und Gewissen tun. -
Ich habe hier einen interessanten Artikel gefunden, bzw. mein Professor hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ich will ihn vor allem den deutschen Eulen nicht vorenthalten, da ich bezweifle dass ihr österreichische Zeitungen zu lesen pflegt.
(Sehr interessant ist noch, dass ein anderer Prof seinen Artikel der Tageszeitung anbieten wollte - die hat aber dankend abgelehnt, sie wolle so etwas nicht veröffentlichen.. der standard hat ihn dann genommen, leider finde ich diesen speziellen Artikel nicht.)
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Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher... was muss ich mir darunter vorstellen? Ist das so was wie eine psychatrische Anstalt? Oder was anderes?
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Genau, das ist eine Mischung zwischen psychiatrischer Klinik und Gefängnis.
Wenn du es dir mal anschauen willst, das ist die Justizanstalt Göllersdorf.