Die schwarze Kathedrale - Charles Palliser

  • Amazon-Kurzbeschreibung
    22. Dezember 1881: Eine entsetzliche Entdeckung reisst die englische Kleinstadt Thurchester aus ihrem Dornröschenschlaf. In der Kathedrale wird die Leiche eines lebendig eingemauerten Mannes entdeckt. Eine Lawine verstörender Entdeckungen kommt ins Rollen: Gefälschte Manuskripte, alte Blutfehden, Manipulationen - und dann noch ein Mord.


    Hmm...ich war am Ende des Romans doch ein bischen enttäuscht. Nicht, weil es schlecht geschrieben oder nur mässig spannend wäre, sondern weil ich leider mit der falschen Erwartung rangegangen bin. Ich hoffte auf einen übernatürlichen Mystery-Thriller. Der Autor bemüht sich auch diese Erwartung eigentlich den ganzen Roman hindurch zu schüren, präsentiert dem Leser allerdings am Ende eine sehr weltliche Auflösung.


    Die Charakterisierungen und auch die Atmosphäre sind stimmig. Es sind zwar in manchen Kapiteln ein paar Längen vorhanden, die m. E. allerdings nicht allzu sehr den Lesefluss stören. Für Krimi/Thriller-Enthusiasten, die auch mit einem Schuss Mystery klarkommen, zumindest mal einen näheren Blick wert.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    .. findest Du es empfehlenswert ?


    Eigentlich dachte ich, dass ich das mit meiner Rezension schon ausgesagt hätte. :-) "Für Krimi/Thriller-Enthusiasten, die auch mit einem Schuss Mystery klarkommen, zumindest mal einen näheren Blick wert."


    Uneingeschränkt empfehlenswert finde ich es nicht, da ich persönlich ja das Ende etwas enttäuschend fand.


    Gruss,


    Doc

  • Also, ich muss sagen mir hat das Buch vom Schreibstil her nicht ganz so zugesagt. Es hatte mich auch nicht gkleich von der ersten Seite bzw. ab der Mitte in den Bann gezogen. Trotz allem muss ich sagen, dass die Geschichte an sich schon interessant erdacht und bei manchen Passagen auch interessant erzählt wurde. Für mich jedoch kein Buch für ein Zweites Lesen!


    Bye,
    Immi!

  • Dezenter Hinweis:


    Der Klappentext trifft für das letzte Drittel des Buches zu und weckt total falsche Erwartungen.


    Ein englischer Historiker kommt für einige Tage in die Stadt. Ermöchte Material finden um einer Theorie zu untermauern. Und diese Tage werden so akribisch geschildert, so dass manch einer das Buch mangels Spannung nach 100 Seiten leider in die Ecke gepfeffert hat.


    Darauf sollte man vorbereitet sein. Alles hat letztendlich einen Sinn, aber den erfährt man erst sehr spät. Es war aber für mich ein Jahreshighlight und einige, die ich zum Durchhalten überreden konnte, gaben mir recht.


    Hier ein link zur Petras Besprechung im buecher4um, die vieles auf den Punkt bringt:


    Die schwarze Kathedrale


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hab das Buch auch gelesen, doch kann ich mich an die Handlung nicht mehr erinnern. Muss also nichts überragendes gewesen sein, kann mich nur dunkel daran erinnern.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Na, dann stehe ich ja nicht allein mit meiner Auffassung. Ich fand das Buch einfach viel zu langatmig. Sicher, das Szenario entspricht dem guten alten englischen Krimi, doch die Handlung ist nicht so flüssig. Durch die Einblendungen und Einschübe wirkt das Ganze eigentlich mehr zerhackt. Richtige Spannung kam keine auf. Das merke ich auch daran, daß sage und schreibe eine volle Woche(!) dafür gebraucht habe. Normalerweise lese einen Roman von diesem Volumen in einem Tag.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Das merke ich auch daran, daß sage und schreibe eine volle Woche(!) dafür gebraucht habe. Normalerweise lese einen Roman von diesem Volumen in einem Tag.


    Klar, tagsüber lest Ihr Rentner Bücher aus und abends werden dann die Aldi-Kassen blockiert, wenn die arbeitende Bevölkerung einkaufen muss. :-)


    Gruss,


    Doc

  • ich hab das buch heute beendet.
    hab mir auch wärend dem lesen mal ne notiz geschieben, aber wo ist die?


    *scuch*



    so hab ihn..



    interessant geschieben wenn man sich für alte Gemäuer interessiert und deren Gesichte. Ob es diese Kathedrale mit dieser Geschichte jedoch überhaupt gib, ist etwas anderes und ich kann es nicht sagen.
    rätzelhaft bleibt was für ein Ereignis die zwei Freunde in ihren Jugendjahren auseinander gebacht hatte. Es wird nur öfters erwähn, geschickt beabsichtigt würd ich sagen. Was ist das für ein Streit/Ereignis gewesen?
    (jetzt weiß ich es natürlich da ich mit dem buch fertig bin)
    etwas bescheuert war der schluss. der erzähler hört einfach so auf. wer war nun der mörder? warum sagt er seine rückschlüsse nicht? auch mit diesem märchen konnt ich nicht weiter denken. denn zu erst dachte ich in die selbe richtung wie der erzähler was sich jedoch wieder als falsch rausgestellt hat.
    wer das buch lesen möchte solle die anmerkung des herausgebers nicht einfach auslassen!
    da kommen mehrere antworten.
    dennoch war der anhang nicht gut gelöst. er hüpft zu sehr hin und her.


    aber im großen und ganzen hat das buch mir sehr gut gefallen.
    bis auf den schluss.




    "Das einzigste was zählt ist das Ende. Das Ende ist der wichtigste Teil einer Geschichte" Das geheime Fenster - Stephen King

  • Zitat

    dyke schrieb:
    Der Klappentext trifft für das letzte Drittel des Buches zu und weckt total falsche Erwartungen.


    Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb mir das Buch nicht gefallen hat. Ich habe immer drauf gewartet, dass endlich das passiert, was ich im Klappentext gelesen habe. Aber es kam nicht. Ich habe das Buch dann irgendwann weggelegt (ist schon etwas länger her), weil es für mich überhaupt keine Spannung aufgebaut hat. Ich denke, wenn ich den Klappentext nicht gelesen hätte, hätte es mir durchaus gefallen können.

  • Zitat

    Original von Tabaluga


    Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb mir das Buch nicht gefallen hat. Ich habe immer drauf gewartet, dass endlich das passiert, was ich im Klappentext gelesen habe. Aber es kam nicht. Ich habe das Buch dann irgendwann weggelegt (ist schon etwas länger her), weil es für mich überhaupt keine Spannung aufgebaut hat. Ich denke, wenn ich den Klappentext nicht gelesen hätte, hätte es mir durchaus gefallen können.



    hinweis:
    in der mitte des buches passiert ein mord.




    spannung?

  • Habe gerade das Buch in der Hand gehabt und mich aber für diese Nacht für "Die Sünderin" entschieden.
    War wohl erst mal die bessere Wahl? :wow

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Grundsätzlich gar keine schlechte Geschichte, aber irgendwas hat gefehlt. Mich hat der Erzählstil in der ersten Hälfte des Romans nicht gut gefallen. Praktisch alles wurde durch direkte Reden erzählt, wobei die Anführungszeichen ziemlich oft falsch gesetzt waren und ich dadurch des öfteren nachschauen musste, wer den nun diesen Satz überhaupt von sich gegeben hat.


    Dazu kommt, dass sehr viele Details beschrieben wurden, die diese Geschichte eigentlich nicht gebraucht hätte. Damit meine ich Sätze zwischen den direkten Reden, in denen beispielsweise beschrieben wird, dass der Sprechende gerade einen Schluck Kaffee getrunken hat.


    Im zweiten Teil des Romans beginnt der Autor wirklich zu erzählen und das kann er um einiges besser und er schafft es dann einen guten Krimi zu schreiben.


    Alles in allem ist es sicher kein überragendes Buch, aber wenn man sich durch die erste Hälft durchkämpft, wird es gut.


    Edit: die lieferbare Version

  • Meine Meinung:


    Die schwarze Kathedrale ist nicht nur eindrucksvoller Mittelpunkt des kleinen Städtchens Thurchester, sondern auch Dreh- und Angelpunkt der Ereignisse, die sich kurz vor Weihnachten 1881 dort ereignen. Der Historiker Edward Courtine reist auf Einladung seines alten Studienfreundes Austin Fickling, zu dem der Kontakt vor 20 Jahren aufgrund unerfreulicher Geschehnisse abgebrochen ist. Courtine verspricht sich sowohl eine Wiederbelebung der Freundschaft als auch neue Erkenntnisse für seine Forschung, doch bald schon zeigt sich, dass sich diese Hoffnungen nur schwer erfüllen lassen, denn Fickling benimmt sich mehr als merkwürdig und für seine Arbeit erhält Courtine nur widerwillig Unterstützung. Er weiß, irgendetwas stimmt hier nicht...


    Charles Palliser hat mit der schwarzen Kathedrale einen anspruchsvollen historischen Krimi vorgelegt. Er untermalt den hauptsächlichen Handlungsstrang mit einer zweiten Geschichte, die das Interesse und die Forscherneugier seines Protagonisten Courtine geweckt hat und die vor langer Zeit die Geschichte der Stadt mitbestimmt hat. An einigen Stellen ist diese Vermischung der beiden Ereignisstränge etwas verwirrend, vor allem weil nicht klar ersichtlich ist, warum die Vergangenheit einen solch großen Raum einnimmt. Abgesehen davon entwickelt sich eine spannende und düstere Geschichte, die glaubwürdig und authentisch die Atmosphäre einer englischen Kleinstadt Ende des 19. Jahrhunderts widerspiegelt. Die Figuren sind lebendig gezeichnet und fügen sich sehr gut in das sprachlich sehr schöne Gesamtkonzept ein, das sich nicht zuletzt dadurch auszeichnet, dass das ganze Buch als Bericht angelegt ist, dessen Rahmen ein - am Anfang unbekannter Beteiligter der Ereignisse - verfasst hat. Für mich ein Grund, auf jeden Fall auch den ersten Roman ("Quincunx") von Charles Palliser zu lesen!