Das Paarungsverhalten der geschlechtsreifen Eule in der Gesellschaft...

  • Hm...
    das wollte ich mit dieser Aussage eigentlich nicht ausdrücken, also daß was ihr hier diskutiert.
    Natürlich hat man auch andere Thematiken und natürlich fühlt sich jeder Job wichtig an.


    Mir ging es mehr darum, daß da noch immer eine recht konservative Rollenverteilung herrscht und sich Männer oft nicht so ohne weiteres damit anfreunden können, daß ich mich eben manchmal schlagen muß oder eine Waffe trage. Daß ich eben nicht das hilfsbedürftige Häschen bin, daß der ein oder andere gerne an seiner Seite hätte. (Krass ausgedrückt)
    Das fängt schon bei einfachen Dingen, wie dem Unverständnis dafür, daß ich eben nicht jedes Wochenende frei habe oder daß jeder Zeit ein Anruf kommen kann: "KOMM JETZT ZUM DIENST!", an und endet dabei, daß man mir rät, in brenzligen Situationen lieber "die harten Jungs" vorzuschicken.
    In meiner Beziehung vor Tarzan, war ich ebenfalls mit einem Kollegen zusammen, obwohl er ja den gleichen Job, wie ich hatte, war es seine Angewohnheit meine Arbeit im Gespräch mit anderen immer ein wenig zu verniedlichen und herumzuwitzeln. Daß das dazu diente, sein eigenes Rollenbild wieder herzustellen, habe ich erst einige Zeit später verstanden.

  • Bei meiner letzten Freundin war Arbeit überhaupt kein Thema, als Anwältin ging das sowieso nicht und ich wollte sie auch nicht mit meinem Kram langweilen. Da gibt es tausend andere Themen über die man sich unterhalten kann und die die Laune heben. Weniges ist furchtbarer als jemand, der konstant über seinen Job oder Kollegen jammert oder sich beschwert. Dass man sich über seine Arbeit identifizieren kann, so wie man es auch über seine Herkunft oder seine Hobbies tun kann, ist, denke ich, normal.


    Edit: Was die Schulbildung angeht, da möchte ich auch jemanden auf Augenhöhe haben. In der Arbeit nervt mich dieses monolinguale Männchen mit Starallüren und Minderwertigkeitskomplexen, das noch nicht einmal weiss wie man 3% eines Betrages berechnet. (Das dumme Gesicht von mir und der Buchhalterin hättet ihr sehen sollen.) So jemanden als Freundin möchte ich ehrlich gesagt nicht haben.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Hm...
    das wollte ich mit dieser Aussage eigentlich nicht ausdrücken, also daß was ihr hier diskutiert.
    Natürlich hat man auch andere Thematiken und natürlich fühlt sich jeder Job wichtig an.


    Ok, dann hab ich es falsch verstanden. Auf jeden Fall wollte ich dir nicht unterstellen, dass du irgendwelche Jobs unwichtig findest oder so :grin


    Zitat

    Original von BabyjaneMir ging es mehr darum, daß da noch immer eine recht konservative Rollenverteilung herrscht und sich Männer oft nicht so ohne weiteres damit anfreunden können, daß ich mich eben manchmal schlagen muß oder eine Waffe trage. Daß ich eben nicht das hilfsbedürftige Häschen bin, daß der ein oder andere gerne an seiner Seite hätte. (Krass ausgedrückt)


    Das kann ich nachvollziehen, auch wenn ich jetzt nicht deinen Job habe. Aber die Erklärung leuchtet ein.

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  • @Babyjane
    Ähnliches, wie Du schreibst, hat mir eine Freundin (Tochter reicher Eltern)auch erzählt.
    Auch ihr Freund fühlt sich bei Restaurantbesuchen oder Einladungen unsicher.


    Ich frage mich, wie sich das weitere Leben der Beiden abspielen wird.
    Wird er damit fertig werden, wenn sie mal erbt?

  • Naja, ich sage mal, das korrekte Benehmen im Luxusrestaurant oder bei anderen erlauchten Events kann man ja auch lernen. Unsicherheit legt sich, wenn man erst mal x mal in so einem Etablissement war.


    Der Mensch ist ja nicht doof und lernt ständig dazu. Von Einzelausnahmen mal abgesehen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Nordstern
    Was ich an ihm allerdings wirklich bewundere, dass er trotzdem sachen weiß, die ich in der Oberstufe gelernt habe und dass er genauso gut englisch spricht wie ich usw. Er meint, solche Sachen hätten ihn dann später mal interessiert und dann hätte er sich damit viel intensiver selbst befasst, als ihm je ein Lehrer hätte was zeigen können. Kleines bisschen autodidaktisch veranlagt würde ich sagen.


    Ich denke, das ist wichtig. Dass man nicht stehenbleibt und sich weiterentwickelt.


    Ein wirklich guter Kumpel von mir hat gar keinen Schulabschluss. Er hat ein recht bewegtes Leben geführt, ist herumgekommen in der Welt und ist einer der interessantesten Gesprächspartner, die ich kenne. Enorm, was der alles erlebt hat und was ihn alles interessiert. Wenn ihn ein Thema fasziniert, wurschtelt er sich da rein, bis er was davon versteht. Man hat ihm verschiedentlich einen hohen IQ bescheinigt, und ich glaube das aufs Wort.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Schulbildung als Maß für Intelligenz ist nach meiner Erfahrung unzureichend.


    Kinder wohlhabender, gebildeter Eltern werden (bei nicht völlig desolatem Geisteszustand des Kindes) alles versuchen, um für ihre Sprösslinge das Abitur zu sichern.


    Kinder normaler bis weniger priviligierter Eltern schicken ihre Kinder trotz Gymnasialempfehlung häufig zur Realschule, weil die Freundin/der Freund zur Realschule geht. Kinder dieser Eltern können idR auch problemlos das Gymnasium nach der 10. Klasse verlassen, um eine Ausbildung aufzunehmen.


    Kinder der ersten Gruppe wagen häufig nicht einmal dieses Ansinnen vorzutragen.


    Die daraus resultierenden Erwachsenen haben vielleicht einen anderen Erfahrunghorizont, aber intelligenter sind sie nicht.


    Ich habe als 17jähirge eine Ausbildung in einer Bank absolviert, 14 AZUBIs, davon 12 mit Abi und noch ein Mädel und ich mit Realschule. Der Vorteil der Abiturienten lag vielleicht im Alter, in den Noten spiegelte sich das Abitur jedenfalls nicht.


    Hat mich immerhin dazu bewogen nach der Ausbildung weiterzulernen. Was die konnten, konnte ich schon lange...


    Schnarchnasen gibt es mit den verschiedensten Bildungsabschlüssen.

  • Isjoeckel : Schau, das ist etwas, was ich nicht verstehe. Gerade in D, wo Schule nichts kostet, sollten doch Kinder in der Lage sein eine höhere Schulbildung anzustreben. In den meisten Ländern sparen sich die Eltern die Schulbildung vom Mund ab, damit sie es besser als die Eltern haben und in D sind sie zu faul ihre Kinder über das 20. Lebensjahr hinaus durchzufüttern oder wie? Wo bleibt der Druck der Eltern einen kompetitiven Schulabschluss zu schaffen?
    Etwas anderes als eine Universitätsausbildung wäre für meine Eltern und auch für mich (als Vater) absolut inakzeptabel, denn damit stehen einem alle Türen offen.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Etwas anderes als eine Universitätsausbildung wäre für meine Eltern und auch für mich (als Vater) absolut inakzeptabel, denn damit stehen einem alle Türen offen.


    Diese Einstellung ist ein wenig elitär, hängt aber auch möglicherweise damit zusammen, daß Du aus einem anderen Kulturkreis stammst und lebst. Hier hast Du auch Chancen, hochzukommen, wenn Du eine Ausbildung gemacht hast, fleissig bist, Dich weiterbildest - und das finde ich auch gut so.


    Die Welt kann nicht nur aus Doktoren und Professoren bestehen. ;-)


    Hier gibt es genug Leute, die es mit einem mittleren Schulabschluß und "ordentlich in die Hände spucken" nach ganz oben geschafft haben und andererseits viele Taxifahrer mit Uniabschluß. Und nun?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich denke, dass viel wichtiger ist, möglichst zu wissen, wo man mal hinwill, damit man darauf dann gezielt hinarbeiten kann - ob mit Uni oder ohne.

    Unser Unglück erreicht erst dann seinen Tiefpunkt, wenn die in greifbare Nähe gerückte praktische Möglichkeit des Glücks erblickt worden ist. (Michel Houellebecq, Elementarteilchen)

  • Oryx : Ganz abgesehen davon, ist es eine (öfter bemängelte) Tatsache, dass die Bildung der Kinder in D sehr wohl vom Geld ihrer Eltern abhängt. So "kostenlos" kann die Bildung dann auch nicht sein. Denn das hat nicht (nur) damit zu tun, dass intelligentere Eltern intelligentere Kinder hätten.


    Q-fleck : Das stimmt allerdings ;-)

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  • Zumal ich der Meinung bin, daß es sich durchaus lohnt, einen Beruf von der Pieke auf zu lernen und sich dann hochzuarbeiten.
    Seh ich ja an mir, ich hab kein Abi und gehe nun studieren, ich habe aufgrund meines jugendlichen Alters eigentlich immer nur Vorteile im Job gehabt und eben weil ich noch so jung bin, könnte ich es sogar noch schaffen, den Sprung in den höheren Dienst zu machen, das wird bei einigen älteren Kollegen mit Abitur ganz schön eng...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Zumal ich der Meinung bin, daß es sich durchaus lohnt, einen Beruf von der Pieke auf zu lernen und sich dann hochzuarbeiten.
    Seh ich ja an mir, ich hab kein Abi und gehe nun studieren, ich habe aufgrund meines jugendlichen Alters eigentlich immer nur Vorteile im Job gehabt und eben weil ich noch so jung bin, könnte ich es sogar noch schaffen, den Sprung in den höheren Dienst zu machen, das wird bei einigen älteren Kollegen mit Abitur ganz schön eng...


    Ich muss sagen, dass ich im Nachhinein den Weg auch besser finde und mir wünsche, ich hätte mehr Auskunft und Beratung bekommen. Aber meine Mama hat nicht studiert und sie fand die Idee, dass ich studieren möchte (und ich es auch kann, was intellektuelle Fähigkeiten angeht :lache) besser als alle anderen Alternativen. Ich damals ja auch.
    Heute denk ich, ich hätte vorher lieber ne Ausbildung machen sollen - im Endeffekt fast egal, was für eine. Einfach für bisschen Berufserfahrung und so.
    Gut, ich hab mehr oder weniger notgedrungen ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht, was ich auch nicht bereue, aber da war ich eher das Betriebsküken, das für die "Aufmunterung" der Heimbewohner zuständig war :grin


    Aber naja, noch ist ja nichts verloren, aus mir kann noch was werden :chen

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