Vielleicht gibt es eine Eule, die den Sport Judo betreibt und mir eine Frage beantworten kann.
Im Roman "Tokyo Killer" von Barry Eisler schildert der Autor eine Szene, nach der sich bei Kampfszenen Judoka Schnittwunden an den Ohren zugefügt haben und die Narben noch nach Jahren mit Stolz tragen. Ob die Schnittwunden während des Trainings oder später bei Agententätigkeit erfolgt sind, wurde offengelassen.
Handelt es sich um künstlerische Freiheit des Autors oder sind derartige Verletzungen im Sport tatsächlich möglich?
Eine Frage zu Judo aufgrund einer Schilderung
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Nein. Das ist mal wieder ein Übertragungsfehler. Bei Judo gibt es nur Griffe und Würfe und Festhalten am Boden. Wenn dann hat er sich vielleicht beim Fallen auf einen Stein verletzt. Aber beim Judo macht man keine Schläge.
Meine Tochter hatte ein paar Jahre Judo. Sie war sogar sehr gut, hat dann aber leider die Lust verloren (kann ich auch für schüchterne Kinder nur empfehlen) -
@ Träumerle:
Ich redete nicht vom Kindersport.
Die Suchmaschinen werfen auch nur sporadisch Ergebnisse aus; Forenbeiträge wurden zum Teil gelöscht. Was sich aber finden ließ, ist die Beschreibung von Sportlern, die mit dem Kopf über die Matte gezogen wurden und sich (Kapsel-)Verletzungen und Blutergüsse zugezogen haben, die teilweise nur operativ zu behandeln sind.
Eine reine Erfindung des Autors kann hier wohl auszuschließen sein. -
Schnittwunden im Judo?
Hm... halte ich bei der mir vermittelten Kampfweise für ausgeschlossen.
Einzig das Scheuern über die Matte oder durch die Kleidung könnte sowas auslösen.
Wie Träumerle schon schreibt, beim Judo schlägt man sich nicht. Man greift und wirft, Platzwunden könnte ich mir bei unsanfter Landung noch vorstellen, hab ich aber in meiner Kampfsportzeit nicht erlebt. (Wobei ich selbst nur minimal Judo beherrsche und mehr das Kickboxen/Juijutsu ausgeübt habe. Tarzan war allerdings in seiner Jugend mehrmals Deutscher Meister im Judo, daher hab ich schon ein wenig davon mitgenommen....)
Da unterscheidet sich auch der Erwachsenensport nicht vom Kindersport, außer in der Ausprägung und Heftigkeit der Würfe.
Waffen sind beim Judo gänzlich unüblich.
Ich erinnere mich aber dunkel, daß es bestimmte in Asien durchgeführte Initiationsrituale (Durch Schnitte und Tattoos ) gibt, die die Stärke des Kämpfers neben seiner Gürtelfarbe noch herausstreichen. Allerdings meine ich, daß das mehr im Karate und Aikido üblich ist.... bin aber auch da nicht sicher.
Außerdem gibt es soweit ich mich erinnere, im Bereich des K1 Kämpfer die sich die Ohrmuscheln verstümmeln, um diese weniger angreifbar zu machen....das meinst du nicht? -
@ BJ:
ZitatIch erinnere mich aber dunkel, daß es bestimmte in Asien durchgeführte Initiationsrituale (Durch Schnitte und Tattoos ) gibt, die die Stärke des Kämpfers neben seiner Gürtelfarbe noch herausstreichen. Allerdings meine ich, daß das mehr im Karate und Aikido üblich ist.... bin aber auch da nicht sicher.
Volltreffer. Es war gestern Nacht schon etwas später, deswegen meine bruchstückhaften Erinnerungen. Das Stichwort Aikido fiel auch.
Schnittwunden wurden im Roman genannt, m.E. aber nicht im klassischen Sinne von "mit dem Messer" beigebracht. -
Noch eine Ergänzung:
Der Protagonist ist mehr als fortgeschrittener Judoka und die Bemerkung über Schnittwunden fiel nach einem geschilderten Kampf. Ob sich das auf auf Judo oder allgemeine Kampfsportarten bezog, werde ich nochmal nachlesen. -
@ Salonlöwin
Ich muß gestehen, daß ich mich damit nicht wirklich auskenne und google war grad auch nicht wirklich hilfreich.
Aikido wird halt auch mit Waffen oder teiweise mit Schwertern ausgeführt, bzw. erinnert an den Schwertkampf von der Bewegungsabfolge her. Da halte ich solche Schnitte dann für wahrscheinlich. Fürs Judo würde ich das fast komplett ausschließen wollen... -
Zitat
Ich muß gestehen, daß ich mich damit nicht wirklich auskenne und google war grad auch nicht wirklich hilfreich.
Genau das ist mein Problem. Wenn es ist interessant wird, werden die Informationen dünner. -
Also ich kann gelegentlich leichte!! Schnittwunden bei Judokas vermelden. Liegt aber oft am neuen Gürtel des gegeners, der zunächst hart und zuweilen scharfkantig ist. Aber es sind keine Wunden, die man mit Stolz dann tragen muss. Es scheint da eher um rituelle Sachen zu gehen.
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Zitat
Original von Heaven
Also ich kann gelegentlich leichte!! Schnittwunden bei Judokas vermelden. Liegt aber oft am neuen Gürtel des gegeners, der zunächst hart und zuweilen scharfkantig ist. Aber es sind keine Wunden, die man mit Stolz dann tragen muss. Es scheint da eher um rituelle Sachen zu gehen.Aber doch eher an den Händen/Armen, weniger am Kopf...
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Anfang der Woche hats einer an der Wange geschafft. Je nachdem wie geschickt man sich anstellt.
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Zitat
Original von Heaven
Anfang der Woche hats einer an der Wange geschafft. Je nachdem wie geschickt man sich anstellt.Gefährliches Pflaster bei euch da oben...
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Heureka, ich habe die Beschreibung gefunden.
Der Autor erwähnt japanische Judoka und Kendoka, die keine Schutzkleidung tragen und die Narben der Ohrläppchen würden beim Judo durch Kopfstöße und beim Kendo von Hieben mit dem Bambusschwert entstehen. Diese Narben würden wie Ehrenzeichen getragen werden.Jetzt meine konkrete Frage:
Sind Narben beim Judo durch Kopfstöße möglich? -
Zitat
Original von Salonlöwin
Jetzt meine konkrete Frage:
Sind Narben beim Judo durch Kopfstöße möglich?
Möglich ist alles, mir ist sowas nicht vorgekommen.
Allein der Begriff Kopfstoß im Zusammenhang mit Judo irritiert mich....
http://www.youtube.com/watch?v=NcxggUwMuPw
http://www.youtube.com/watch?v=A6i3WaVNpGM&feature=related -
Zitat
Original von Salonlöwin
Heureka, ich habe die Beschreibung gefunden.
Der Autor erwähnt japanische Judoka und Kendoka, die keine Schutzkleidung tragen und die Narben der Ohrläppchen würden beim Judo durch Kopfstöße und beim Kendo von Hieben mit dem Bambusschwert entstehen. Diese Narben würden wie Ehrenzeichen getragen werden.Jetzt meine konkrete Frage:
Sind Narben beim Judo durch Kopfstöße möglich?Wenn es versehentlich ist, ja. habe hier eine Platzwunde zu vermelden. Sogar ein blaues Auge.
@BJ
Du sagst es. Hier ist Verletzung an der Tagesordnung, also nicht nur beim Jodo, sondern in allen Sportarten.
Wochenausbeute:
ein blaues Auge
eine angebrochene nase
aufgerissene hände
Hüftprellung
Kapselprellung
aufgerissener/zerschrammter Oberschenkel und UnterarmFür kleinere sachen gabs reichlich Kirschkernkissen, Kühlakkus und plaster.
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Spocht is Mord...@ Salonlöwin
Versehentliche Verletzungen sind gewiss möglich, aber wenn ich dich richtig verstehe, geht es ja um absichtlich zugefügte oder? -
Zitat
Wenn es versehentlich ist, ja. habe hier eine Platzwunde zu vermelden. Sogar ein blaues Auge. Lachen
Ist ein erstrecht-Schluss zulässig :grin, nur dass man es dann nicht mehr Sport nennt?
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Zitat
@ Salonlöwin Versehentliche Verletzungen sind gewiss möglich, aber wenn ich dich richtig verstehe, geht es ja um absichtlich zugefügte oder?
So ganz klar ist die Stelle für mich im Buch nicht.
Andererseits frage ich mich, warum man Zeichen seiner Niederlagen/Schwächen freiwillig zeigen will? In diesem Fall scheint es sich um japanische Logik zu handeln, die mit der westlichen Welt nicht kompatibel ist. -
Zitat
Original von Babyjane
Spocht is Mord...Ja was meinst du, warum ich lieber zugucke?
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Ich meine, daß wir alle auf dem Holzweg sind und es sich dabei möglich um "rituelle Verwundungen" dreht.
Judo ist ja ein traditioneller Sport, bei dem es auch viel um Ehre geht - zumindest ist das mein Eindruck nach dem Studium diverser Seiten.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß dies althergebrachte Riten sind.
Leider hat meine google-Suche nichts dergleichen ergeben, da ging es nur um "Judo Heute".