Amoklauf in Baden-Württemberg

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Was mich dann wieder dazu bringt, wozu braucht jemand eine Waffe im Schlafzimmer...
    Wozu braucht überhaupt eine Privatperson eine Waffe?
    Den Bildern im Internet nach scheint die Familie auch recht wohlhabend gewesen zu sein... :gruebel


    Die Axt im Haus ersetzt den Zimmermann und das Gewehr im Schlafzimmer den privaten Wachdienst. Wenn man ein gewisses Wohlstandsniveau hat, will man seine Sicherheit ja nicht ausschließlich einer personell unterbesetzten, schlechtbezahlten und schlecht ausgerüsteten Polizei anvertrauen, gell?


    Sorry, aber so denken manche Leute halt.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Den Bildern im Internet nach scheint die Familie auch recht wohlhabend gewesen zu sein... :gruebel


    Irgendwo haben die gesagt, dass der Vater wohl recht gut verdient hat.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Zitat


    Wenn man ein gewisses Wohlstandsniveau hat, will man seine Sicherheit ja nicht ausschließlich einer personell unterbesetzten, schlechtbezahlten und schlecht ausgerüsteten Polizei anvertrauen, gell?


    Was das unterbesetzt, schlechtbezahlt und schlecht ausgerüstet betrifft, haben sie sogar recht.
    Wenn ich dran denke, dass wir im letzten Jahr ca. ein Drittel der Belegschaft abspecken mussten und dass meine Kollegen praktisch Kopfstand machen müssen, um neue Schutzwesten zu kriegen ... :rolleyes

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Britt ()

  • Zitat

    Original von Ikarus


    Naja, ketzerisch ist eher (hoffentlich) etwas anderes.


    Aber ich denke, dass das "Feindbild" ein umgekehrtes und klarer ist: es gibt, zumindest in der Grundausbildung einen Ausbilder, der eine Gruppe triezt. Die Gruppe fühlt sich also geschlossen vom Ausbilder schlecht behandelt...in der Gruppe hält man daher zusammen. Außerdem sind die Auszubildenden während der Bundeswehrzeit meist schon älter.


    Das Alter paßt schon, die Täter bei School Shootings sind typischerweise zwischen 17 und 19 - und mit 18 beginnt die Wehrpflicht. Aber von Ausbildern, die die Rekruten dazu bringen, zusammenzuhalten, kann sich vielleicht so mancher Lehrer eine Scheibe abschneiden. Wäre zumindest eine Überlegung wert.

  • Ich bin einfach nur fassungslos. Warum?


    Heute kommt das Thema bei Frank Plasberg in Hart aber Fair. Ich werde es mir mal ansehen. Doch was kann man machen. In einen Menschen reinschauen geht ja schlecht, gab es Anzeichen? Es war eine geplante Tat, nach Aussage der Nachrichtensendungen...

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich war den ganzen Tag in der Arbeit und habe von dem Amoklauf nichts mitbekommen. Mir liefen gerade die Tränen über´s Gesicht, als ich die Berichte verfolgt habe. Was tun mir diese Familien leid. Mein Gott, da gibt es keine Worte.


    Es ist furchtbar, was dieser Junge seinen Opfern angetan hat.
    Was ich mich ständig frage: "Was ist ihm zuvor angetan worden, dass ihn zu dieser schrecklichen Bluttat getrieben hat?"
    So etwas kommt doch nicht aus dem luftleeren Raum und Aussagen von Mitschüler, Lehrern, Bekannten etc. "er war ein so ruhiger unauffälliger Junge" stecken mir quer im Hals. Wie kann man nicht merken, wenn ein Mensch so unglücklich, so verwirrt, so auf geistigen Abwegen ist...


    Mir ging es ähnlich. Mein Sohn ist genau in dem Alter des Täters.
    Und Schüler einer Realschule.



    Und mir gehen bestimmte Ansatzpunkte zur "Aufklärung" ziemlich auf die Nerven. Jetzt kommen wieder solche Frage auf, die ich nicht immer ganz nachvollziehen kann. Wie oft und lange hat er vor dem PC gesessen? Welche Art von Musik hat er gehört? Warum trug er schwarze Kleidung? War er Einzelgänger? War er sonst irgendwie auffällig?


    Kann sich noch jemand von euch an die eigene Schulzeit erinnern? Ich habe da ein paar Erinnerungen, da wäre ich manchmal gern "Amok" gelaufen.


    Dort sollte man auch mal ansetzen. Um das gleich vorweg zu nehmen: Es gibt sicherlich viele gute und sehr gute Lehrer und Lehrerinnen und denen spreche ich hier mein Lob aus - aber es gibt unter dem Lehrpersonal leider auch einige Nieten, die zwar ihren Lernplan auswendig kennen, aber im sozialen Umgang mit Menschen - und im besonderen mit Kindern und Jugendlichen - totale Versager sind.
    Und da kann nur die Politik helfen, indem sie die Lehrkräfte besser ausbildet.
    Jede Erzieherin wird drei Jahre (oder sind es noch mehr?) ausgebildet. Warum stellt man diesen Anspruch nicht auch an Lehrer?
    Wäre vielleicht mal ein vernünftiger Ansatz.


    Es kann noch nicht Zufall sein, daß die meisten jugendlichen Amokläufer an ihren (ehemaligen) Schulen zu Tätern werden.
    Oder seht ihr das anders?

  • Zitat

    Original von Britt


    Weil Kinder sich nicht wehren können. Soldaten würden zurückschießen.


    Abgesehen davon, daß ich in einem anderen Forum gerade aufgeklärt wurde, daß auch in Kasernen die waffen nicht griffbereit herumliegen, war das tatsächlich auch mein Gedanke: ein Wehrdienstleistender lernt in der Grundausbildung zuallererst den sicheren Umgang mit der Waffe. Wenn dieser Teil der Waffenausbildung vom Wehrdienst in den Schulunterricht vorgezogen würde, würde das potentiellen Amokläufern doch einiges von ihrer gefühlten Überlegenheit nehmen.


    Einerseits, weil er selbst in der Schule gelernt hätte, daß die Handhabung einer Schußwaffe ihn nicht zu "etwas besonderem" macht, andererseits, weil er befürchten muß, daß bei den ersten Schüssen im Klassentrakt einer der Waffenkunde-Lehrer einen der Waffenschränke aufschließt und der Amokläufer plötzlich bewaffnete Gegner vor sich hat statt hilfloser Opfer.

  • Zitat

    Original von Charlotte
    Kann sich noch jemand von euch an die eigene Schulzeit erinnern? Ich habe da ein paar Erinnerungen, da wäre ich manchmal gern "Amok" gelaufen.


    Hast du diesen Satz in aller Konsequenz bedacht? :wow


    Ja, ich kann mich gut an meine Schulzeit erinnern. Nein! ich wäre ganz sicher nicht und schon gar nicht gern Amok gelaufen.


    Zitat

    Es gibt sicherlich viele gute und sehr gute Lehrer und Lehrerinnen und denen spreche ich hier mein Lob aus - aber es gibt unter dem Lehrpersonal leider auch einige Nieten, die zwar ihren Lernplan auswendig kennen, aber im sozialen Umgang mit Menschen - und im besonderen mit Kindern und Jugendlichen - totale Versager sind.


    Das impliziert in meinen Augen eine gewisse Schuld der Lehrer an solchen Entwicklungen. Finde ich sehr bedenklich und gefährlich.


    Zitat

    Es kann noch nicht Zufall sein, daß die meisten jugendlichen Amokläufer an ihren (ehemaligen) Schulen zu Tätern werden. Oder seht ihr das anders?


    Ja, ich sehe das anders. In den allermeisten Fällen handelt es sich um zurückgezogene Täter, die kaum Kontakte oder Freunde haben. Da ist die noch nicht lange zurückliegende Schulzeit doch nicht so weit aus der Luft gegriffen. Oder?

  • Ich bezweifle, dass es bereits Zeit ist oder wir genügend dazu wissen, um sich der "Ursachenfrage" zuzuwenden.
    Prinzipiell tendiere ich zu der Einstellung, dass die meisten Menschen, die solch unvorstellbare Gewalttaten begehen, selbst Grausamkeiten psychischer oder physischer Art erlebt haben. Das hat nichts mit dem sozialen Status zu tun - sämtliche Bemerkungen, ob die Familie gut situiert war oder nicht, verfehlen da m. E. das Thema.
    Ich möchte damit natürlich nicht sagen, dass alle Menschen, die Gewalt selbst erlebt haben, diese auch selbst ausführen. Es geht mir auch nicht um irgendeine Form der Relativierung dieser Tat. Aber ich glaube, es gibt genügend Untersuchungen, die einen deutlichen Zusammenhang zwischen Gewalterduldung und Gewaltausübung bestätigen.


    Jane, weißt Du nicht was dazu?

  • Hallo Idgie,


    ich habe diesen Satz mit allen Konsequenzen durchdacht. Genau deshalb habe ich das Wort "Amok" mit Anführungsstrichen versehen.
    Wenn man besonders wütend auf irgendetwas ist, läßt man schon mal so einen Spruch "Ich könnte jetzt Amoklaufen...." los. Damit will man seine Wut ausdrücken und nicht irgendjemanden verletzen oder töten.


    Die Wut in der Schulzeit war auf jeden Fall da. Und das lag auch an schlecht ausgebildetem Schulpersonal.
    Beispiel: Ein 14jähriger Mitschüler verliert nach langer schwerer Krankheit seine Mutter. Er ist im Unterricht oft unkonzentriert. Eine Woche nach dem Tod der Mutter wird er von einer Lehrerin ziemlich unfreundlich und hart vor der ganzen Klasse heruntergemacht. Wegen seiner Unkonzentriertheit.
    Der Junge weinend aus der Klasse. Die Lehrerin geht nicht hinterher und die übrigen Schüler klären sie über ihr Fehlverhalten auf.
    Tja, diese Lehrerin hatte weder etwas von der Krankheit noch vom Tod der Mutter des Schülers mitbekommen.
    Da habe ich mich schon damals gefragt, wie so etwas passieren kann.
    Desinteresse - in diesem Fall an sozial schwächer gestellten - Schülern?
    Wahrscheinlich war es so. Und das hat mich schon damals "auf die Palme gebracht" (wenn dir diese Ausdrucksweise besser gefällt ;-))
    Das ist jetzt nur mal ein Beispiel. Ich könnte mit weiteren dienen.


    Ich suche nicht die Schuld bei einzelnen Lehrern, sondern mehr beim gesamten Schulsystem. Und dazu gehört für mich auch eine bessere Auswahl und Ausbildung des Lehrpersonals.


    Und zum letzten: Jugendliche, die (angeblich) kaum Kontakt zu anderen haben, könnten auch z. B. in einem Einkaufszentrum Amok laufen.
    Hätte doch den gleichen "Effekt". Warum tun sie es dann hauptsächlich an Schulen?

  • Vulkan
    Mit Untersuchungen kann ich grad nicht dienen.
    Wohl aber mit verschiedenen Aggressionstheorien, die im Bereich der Polizeipsychologie relevant sind. (Darüber hab ich meine 14 Punkte Klausur geschrieben, ich erzähle also grad mal was von dem ich tatsächlich Ahnung habe. Möchte aber gleichzeitig anmerken, daß uns lediglich eine abgespeckte Form der Psychologie vermittelt wird. Ein Mensch mit abgeschlossenem Psychologischem Studium wird da viele Dinger tiefer erklären oder behandeln können.)


    Grundsätzlich haben wir von 4 Aggressionstheorien gesprochen:
    1. Aggression als Grundbedürfnis (Freud)
    Sprich der Aggressor versprürt Lust bei der Ausübung von Aggression, er benötigt aggressive Handlungen als Bedürfnisbefriedigung.


    2. Aggressions-Frustrations-Hypothese (Dollard / Miller)
    Jeder Mensch hat Grundbedürfnisse, nach Macht, Anerkennung, Essen, Trinken, Sozialem Status, Liebe, Zuneigung, Sex, etc. werden diese Bedürfnisse nicht ausreichend befriedigt entsteht Frustration, diese kann sich soweit steigern, daß sie sich in einem aggressiven Akt entlädt.


    3. Lerntheorien
    Der Mensch lernt in seinem Leben anhand verschiedener Lerntheorien. Zum einen durch Konditionierung, sprich, wenn ich das tue, passiert das. Lernt der Mensch, daß auf aggressives Verhalten eine positive Reaktion erfolgt, wird die Hemmschwelle zum aggressiven Verhalten immer geringer.
    (Sprich der kleine Junge stellt fest, daß seine Schwester, wenn er sie schlägt, das tut was er von ihr will, also wird er sie demnächst immer schlagen, damit sie tut, was er will.)
    Oder aber durch das Lernen am Modell. Sprich er schaut sich bei anderen Menschen Verhaltensweisen ab und prägt sich diese ein. Daher kommt auch das von dir angesprochene Phänomen, das Menschen, die Gewalt erlebt haben, selbst oft zum Täter werden. Sie lernen nicht anders mit Konflikten umzugehen und obwohl ihnen aus ihrer eigenen Opferrolle bekannt ist, was sie mit ihren Opfern tun, verfallen sie automatisch in ähnliche Verhaltensmuster aggressiver Art, wie ihre Eltern.
    (Da gibts noch wesentlich mehr Lerntheorien, aber das soll für hier reichen.)


    4. Aggression als Reaktion auf sozialsituative Reize.
    Dürfte relativ klar sein, damit sind quasi die Affekthandlungen gemeint. Der Ehemann kommt nach Hause und findet die Gattin mit dem Liebhaber im Bett. Dieser Reiz "fremder Mann im Bett mit meiner Frau" löst aggressives Verhalten bei einem sonst eventuell sogar sehr friedlichen Menschen aus.


    Wichtig ist, daß die Erklärungen für aggressives Verhalten meist multikausal sind, sprich mehrere der o.g. Theorien treffen aufeinander.


    Die Gelehrten streiten sich darüber welche Rolle denn nun Gewalt im TV oder in PC Spielen bei diesen Lerntheorien spielt. Grundsätzlich neigt man aber wohl dazu zu sagen, daß die Rolle eine eher geringe ist. Da ja mehrere Millionen Menschen ebenfalls solcherlei Filme konsumieren und Spiele spielen und diese eben nicht die nächste Waffe greifen und Amok laufen.


    Soweit meine laienpsychologische Analyse, wobei bei einem Amoltäter natürlich meist noch eine psychologische Störung dazu kommt. Die hier genannten Theorien bieten lediglich Erklärungsansätze für die Aggressionsentstehung.


    Jetzt meine persönliche Meinung.
    Ich hatte eine recht schwierige Jugend, ich hatte auch Phasen, da hab ich jeden und alles gehaßt, ich wollte selbst nicht mehr wirklich leben und hatte auch noch massive Probleme meinen eigenen Weg und Platz in der Welt zu finden. Trotzdem habe ich nicht zur Waffe gegriffen und lediglich einen untauglichen kleinen romantischen und total bescheuerten Selbstmordversuch mit 10 Aspirintabletten versucht.
    Das macht eben den Unterschied zwischen einer normalen Entwicklung auf schwierigem Nährboden und einer eben nicht normalen Entwicklung mit einem letztlich gestörten Menschen als Ergebnis aus.
    Ich glaube nicht, daß man Amokläufe verhindern kann, indem man Computerspiele verbietet oder Gewalt im Fernsehen untersagt. Damit würde man nicht die Auslöser entfernen, sondern lediglich die Möglichkeiten der Ideenfindung für solche Täter.
    Viel wichtiger scheint es mir Ansprechpartner für Jugendliche zu finden. Anlaufstellen, Vertrauenslehrer, etc.
    Ganz wichtig empfinde ich auch sog. Kommunikationstrainings und Konflikttrainings für Jugendliche, die mittlerweile in einigen Schulen angeboten werden.
    Außerdem sollte unser soziales Netzwerk besser funktionieren und eben auch die Aussenseiter auffangen, durch bessere Kommunikation zwischen den Jugendämtern und Schulen und Eltern.
    Als wichtig erachte ich auch die psychologische Schulung von Lehrpersonal und die Bewußtmachung, daß Lehrer nicht nur einen Lehr- sondern auch einen Erziehungsauftrag haben.


    Oh ich könnte da unheimlich viel zu schreiben... es gibt so viele Ansatzpunkte, aber die Politik sieht nur das was sie sehen will und versteift sich auf das, was am leichtesten durchzusetzen wäre... nämlich das Verbot gewisser PC-Spiele und Filme, daß dadurch solche Taten minimiert werden, wage ich aber enorm zu bezweifeln...



    Weiterführende Links zum Thema Aggression und wo sie herkommt:
    http://www.gewalt-online.de/aggressionstheorien.php
    http://arbeitsblaetter.stangl-…EMOTION/Aggression1.shtml
    http://home.arcor.de/ar0255849…terial/Aggressivitaet.pdf


    Amoktaten – Forschungsüberblick unter besonderer Beachtung jugendlicher Täter im schulischen Kontext :
    http://www.polizei-nrw.de/lka/…ds/d3/00/00/amoktaten.pdf


    Die Amoktat von Max Gehrke
    http://www.polizei-nrw.de/stei…05/01/00/023_029_2006.pdf


    Ansonsten mal googeln da findet sich ne Menge.

  • Danke für die ausführliche Auskunft, Charlotte.


    Ich weiß nicht, warum sie ausgerechnet an ihren Schulen solche Taten begehen. Vielleicht, weil sie dort die einzigen Kontakte hatten. Vielleicht auch nicht. So genau wird man das wohl auch nicht herausbekommen.


    Das Beispiel mit der verstorbenen Mutter ist schon hart. Allerdings nützt es ja nichts, eine Mordswut auf die betreffende Lehrerin zu haben. Wie ist die Geschichte denn weitergegangen? Hat die Lehrerin diesen Schüler danach besser verstanden und ihn feinfühliger behandelt?


    Und ja. Auf die Palme bringen finde ich gerade heute sehr viel besser ausgedrückt. :knuddel1


    Trotzdem. Lehrer sind nur ein ganz kleiner Teil mit deutlich weniger Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung der Schüler, als man ihnen aufbürden möchte. Glaube ich. Und ich denke auch, dass im Vorfeld schon sehr viel mehr im Argen liegt, damit es zu solchen Taten kommen kann. Da reißt ein Lehrer, der auch noch in der Regel 30 andere Schüler um sich hat, in 6 Stunden Unterricht gar nichts mehr raus. Sicher haben sie einen Erziehungsauftrag, aber sie können nicht alle vorher gemachten Fehler wieder rausreißen.
    Auch, wenn es sich so anhört, ich gehöre nicht zu den Lehrern. ;-)

  • Filme und PC-Spiele.... schon wieder? Sollte man nicht eher dafür sorgen das nicht überall Schusswaffen rumliegen? Irgendwie kommt mir dieser Ansatz regelmäßig zu kurz, was aber möglicherweise auch an meinem eingeschränkten Medienzugang (kein Fernsehen) liegen mag.


    Den Waffenbesitz für Privatpersonen zumindest stark einzuschränken erscheint mir doch sinnvoller als irgendwelche Filme zu verbieten. Ein komplettes Verbot würde ich auch begrüßen - ausser Polizisten und Soldaten braucht wirklich niemand eine Schusswaffe - und schon garnicht mehrere!!!!

  • BJ, ich zieh meinen Hut :anbet


    Alles, was du über diese Theorien schreibst, ist mir bekannt, aber ich weiß gar nicht, ob ich das um diese Uhrzeit so gut hingekriegt hätte. Danke für die schöne Info-Übersicht.


    Was die PC-Spiele angeht, geb ich dir recht. Und auch die Sache mit dem Kommunikations- und Konflikttraining seh ich genauso.


    Dass die Politik oft an falschen Stellen ansetzt, macht mich ja manchmal echt wütend. Das ist ja nicht nur hier so :rolleyes
    Bei Jugendlichen und Alkoholkonsum könnte ich mich jedes Mal aufs Neue aufregen - immer schön Alkohol teuer machen und bisschen mehr Steuer drauf. Anstatt richtig Aufklärung und Prävention zu betreiben und die Menschen von frühester Kindheit an zum "verantwortlichen Konsum" zu erziehen. Aber das ist nur ein Beispiel von vielen.


    Dieses ganze PC-Spiel-Geschwafel kann ich nicht mehr hören :bonk

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Zitat

    Original von Bodo
    Den Waffenbesitz für Privatpersonen zumindest stark einzuschränken erscheint mir doch sinnvoller als irgendwelche Filme zu verbieten. Ein komplettes Verbot würde ich auch begrüßen - ausser Polizisten und Soldaten braucht wirklich niemand eine Schusswaffe - und schon garnicht mehrere!!!!


    Der Aspekt kommt auch aus meiner Sicht regelmäßig dabei zu kurz und das vor einigen Jahren verschärfte Waffengesetz (kleiner Waffenschein, Verbot von Reizstoffsprühgeräten, Anhebung des Mindestalters etc...) hat aus meiner Sicht nur zu einer sehr leichten Verbesserung geführt.
    Aber die Thematik scheint warum auch immer einfach nicht gewollt zu sein.
    Ich hätte in meiner Jugend keinerlei Ahnung gehabt, wo ich eine Waffe herbekommen sollte, allein diese Problematik würde doch den ein oder anderen Amoklauf verhindern können.


    In der Zeit als ich noch zu Hause wohnte und ab und an aufgrund ungeschickter Dienstplanung die Waffe mit nach Hause nehmen mußte, hatte ich einen Wandtresor, zu dem nur ich Zugang hatte, von dem nur ich einen Schlüssel hatte. Natürlich ist das meine Familie und ich vertraue ihr, aber eine Waffe ist nun mal eine Waffe und da war ich sehr froh, daß mein Vater mir dieses Wegschließen durch diesen eigenen Wandtresor ermöglicht hat. Umso weniger verstehe ich, wie man Waffen uneingeschlossen irgendwo liegen lassen kann...

  • Erschütternd, ich kann es nicht verstehen, dass immer noch Eltern ihre Waffen rum liegen lassen, ein Verbot wäre da angebracht. Was geht bloß in solchen Menschen vor, die Mitmenschen töten. Schüler die noch ihr Leben vor sich haben. Zumal es ja kein Einzelfall mehr ist, warum unter nimmt da nicht vorher etwas bevor solche schrecklichen Dinge passieren.

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;