Ostdeutsche

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  • Hab über die Suchfunktion nichts passendes gefunden.


    Wer von den Ostdeutschen Eulen sammelt bzw. versucht liebgewonnene Errinnerungsstücke aus seiner Kindheit wieder zu bekommen?
    Ich schau grad bei Büchern, Schallplatten und auch beim Spielzeug und da kommen dann manchml auch lustige Errinnerungen hoch.

  • Hi,
    ich komme zwar aus Ostdeutschland und wohne noch immer dort, sammle aber nichts. Meine Eltern haben noch einiges. Schallplatten und einige Kinderbücher. Wenn sie in Leipzig sind gehen sie auch immer in den "DDR-Laden" und kaufen dort gelegentlich was ein. Aber ich würd es nicht direkt sammeln nennen.
    Was hast du denn schon gesammelt?

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • ich hab mir letztens ein Hörspiel auf Kassette über den Amazon Marktplatz besorgt, dass ich als Kind unheimlich gern als Schallplatte gehört habe.


    "Die Schatzinsel"


    aber sonst, nein, ich sammel nichts.


    ich ess aber immer noch unheimlich gern "Ostprodukte", zB Nudossi, Bautzener Senf und Werder Ketschup. obwohl die heute wahrscheinlich nach ganz anderen Rezepten zubereitet werden. Bei Nudossi weiß ich zB, dass die Schokomasse von einer "Westfirma" hergestellt wird... trozdem lecker :-)


  • Bautzner gehört schon lange dem bayrischen Soßenpanscher, der auch z.B. die Soßen für McDoof herstellt. :lache


    EDIT: Werder ist noch "echt", wenn ich mal wieder per Wochenend-Ticket nach Berlin zuckle, fährt der Zug immer an den Werken vorbei - und der ist ja auch lecker :-]

  • Zitat

    Original von Gwen
    Was hast du denn schon gesammelt?


    ganz viele Bücher zum Bsp. "Im Märchenwald ist heut Konzert, Nimmerklug im Knirpsenland, Nimmerklug in Sonnenstadt, Hatifa etc." und Spiele zum Bsp.: "Schwedisches Steckhalma, Catch, Max und Moritz Angelspiel etc." und jede Menge Schallplatten, hab leider net mehr so viel aus meiner Kindheit und versuch es bei ebay wieder zu bekommen


    Die "Ostprodukte" eß ich auch gern, genau wie meine Kinder. Bestell sie übers Internet, da es viele Produkte hier in den Läden leider net gibt.

    Jana


    Ich lese grade: "Das staatliche Haushalts-,Kassen- und Rechnungswesen"

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von JanaB ()

  • Ich entschuldige mich im voraus, wenn ich jetzt an Fred-Titel und Inhalt herumnörgel, das ist sonst nicht meine Art. :-)
    Aber worum geht es hier? Geht es hier um "verlorene Kindheitserinnerungen". Das betrifft ja nun wirklich nicht nur "Ostdeutsche" - vor kurzem gab es irgendwo im Allerlei-Buch-Forum eine Diskussion über verloren gegangene Kinderbücher.
    Oder geht es um das Festhalten an spezifisch alten "Ostprodukten", also um "Ostalgie"?


    Sorry, wenn ich das Wort "ostdeutsch" außerhalb der rein geographischen Bedeutung (wie süd- oder norddeutsch) höre, geht es mit mir durch...

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Sorry, wenn ich das Wort "ostdeutsch" außerhalb der rein geographischen Bedeutung (wie süd- oder norddeutsch) höre, geht es mit mir durch...


    :keks :lache

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  • Gummi, das ist nicht witzig! Ich lebe 2/3 meines Lebens in der Bundesrepublik und werde immer noch von ehemaligen Westberlinern auf meine "ostdeutsche" Herkunft reduziert. Das nervt. Wir reden hier von 2 Jahrzehnten, die seit Mauerfall vergangen sind und ich kenne Teenager, die sich über ihre ostdeutsche Herkunft identifizieren. :pille

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Gummi, das ist nicht witzig! Ich lebe 2/3 meines Lebens in der Bundesrepublik und werde immer noch von ehemaligen Westberlinern auf meine "ostdeutsche" Herkunft reduziert. Das nervt. Wir reden hier von 2 Jahrzehnten, die seit Mauerfall vergangen sind und ich kenne Teenager, die sich über ihre ostdeutsche Herkunft identifizieren. :pille


    Ich finde es einfach nur witzig, wie du dich nach all den Jahren immer noch aufregst. Das ist doch nicht böse gemeint :knuddel1
    Aber was kümmert dich das eigentlich? Dann sollen sie einen drauf ansprechen, reg dich doch drüber nicht auf.


    Und wenns dich tröstet - ich bin noch östlicher geboren als du :chen

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Ich finde es einfach nur witzig, wie du dich nach all den Jahren immer noch aufregst. Das ist doch nicht böse gemeint :knuddel1
    Aber was kümmert dich das eigentlich? Dann sollen sie einen drauf ansprechen, reg dich doch drüber nicht auf.


    :write


    Ist umgekehrt übrigens kein bißchen anders, nur zur Info. Bin als "Wessi" vor 8 Jahren hergezogen, noch heute gibts hin- und wieder Kommentare dazu. Aber die sind alle viel mehr "frotzelnd" gemeint als bösartig. Ich kommentiere solche Sprüche meist mit, "Jahaa, Wessi! Und Katholik noch dazu! Also das Böse in Persona! Ätsch!"


    :rofl

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Ich finde es einfach nur witzig, wie du dich nach all den Jahren immer noch aufregst. Das ist doch nicht böse gemeint :knuddel1
    Aber was kümmert dich das eigentlich? Dann sollen sie einen drauf ansprechen, reg dich doch drüber nicht auf.


    Und wenns dich tröstet - ich bin noch östlicher geboren als du :chen


    Naja, wenn einem innerhalb der Familie die Kompetenz, sich zu aktuellen politischen Themen zu äußern, abgesprochen wird, weil man außerhalb der Mauer geboren wurde (merke, die Berliner Mauer hat Westberlin eingeschlossen, nicht Ostberlin. :lache), dann nervt es schon. Die Familie meines Mannes hat es ja bis heute nicht überwunden, dass sich mein Mann für ein Ostberliner Akademikerkind entschieden hat und sie sind sehr schlecht darin, das zu verbergen. (Wobei ich immer noch nicht weiß, ob die Herkunft aus einer ostberliner oder einer akademischen Familie das größere Übel an mir ist.) :lache
    Normalerweise bin ich ja einigermaßen gelassen, aber ich glaube, manche Menschen halten an diesem alten Ost-West-Gegensatz mehr fest, als es sein müsste und vererben ihn vor allem auf ihre Kinder. Das finde ich eben traurig. Dass gerade ältere DDR-Bürger ihre eigenen Erfahrungen und Erinnerungen an ihr Leben haben, ist doch völlig klar. Und viele (auch Mitglieder meiner Familie und der von guten Freunden) haben beruflich und sozial durch die Vereinigung gelitten. Aber deswegen muss man seine Wunden doch nicht nach 2 Jahrzehnten noch pflegen und lecken...


    Edit:
    @ Inso
    Ich meine das gleichberechtigt in beide Richtungen. Natürlich ist es oft nur spaßhaft gemeint. Manchmal merkt man aber auch, welch bitterer Ernst noch bei vielen dahinter steckt. Meiner Meinung nach ist das ost-west-deutsche Verhältnis leider noch nicht an dem Punkt wie das nord-süddeutsche Verhältnis. Deutschland ist groß genug, um deutliche regionale Affinitäten der Menschen zu wecken. Aber diese sollten nicht politisch überlagert sein.

  • Zitat

    Original von Vulkan
    [Aber deswegen muss man seine Wunden doch nicht nach 2 Jahrzehnten noch pflegen und lecken...
    .


    Naja, aber dann ist dein "Problem" (bitte das Wort nicht überbewerten ;-)) etwas Anderes als ich dachte. Ich finds jetzt nicht schlimm, wenn jemand "Ossi" zu mir sagt. (Gut, das macht kaum einer, weil ich ja keine Ostddeutsche bin). Aber ich steh dazu, dass ich ein Ostblockkind bin. :lache


    Was du mit der Familie deines Mannes anspricht, würd mich auch nerven. Aber entweder ist es ein Problem, dass sie mit dir haben (was wohl nur zum Teil auf Herkunft zurückzuführen ist) oder sie sind einfach bekloppt, da kann man dann auch nichts machen.
    Reg dich doch nicht auf, Vulkan, das bringt nichts :knuddel1

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Was du mit der Familie deines Mannes anspricht, würd mich auch nerven. Aber entweder ist es ein Problem, dass sie mit dir haben (was wohl nur zum Teil auf Herkunft zurückzuführen ist) oder sie sind einfach bekloppt, da kann man dann auch nichts machen.
    Reg dich doch nicht auf, Vulkan, das bringt nichts :knuddel1


    Richtig, sehe ich auch so. Das Hauptproblem ist mir nun auch klar geworden. Aber das Ost/West-Gefrotzel, das hier passiert, ist denke ich das gleiche, wie diese Deutsche/Österreicher oder auch Bayern/Franken. Wobei, Letztere können sich wirklich nicht verknusern, also da ist eine genetische Antipathie vorhanden :lache


    Und ganz ehrlich, Freaks und Zombies gibts immer, auf allen Seiten von allen Grenzen. Aber wir wissen es doch besser, oder?
    Aufstehn, aufeinander zugehn... *träller*" :chen


    @Topic


    Wie schon erwähnt, bin ich nun seit 8 Jahren "hier" und hab noch niemanden getroffen, der irgendwas aktiv sammeln würde aus der Ostalgie.

  • Vulkan


    ein etwas seltsamer Einwand. Wäre Dir 'Ex-DDRler' lieber?


    Ich bin seit fünf Jahren hier, ich wohne im Ostteil Berlins. Als wir hierherzogen, waren wir in der Lage, daß wir sehr, sehr schnell eine Wohnung finden mußten, also über Makler. Der Osten Berlins lag näher, weil sich dort auch die Arbeitsstelle befand. Das Maklerfirmen klar zu machen, erwies sich als Schwerstarbeit. Es war ihnen peinlich. Daß MaklerInnen etwas peinlich ist, muß man erlebt haben, um es zu glauben.


    Eien andere Erfahrung ist die mit Taxifahrern. Ich war eine Zeitlang häufig spätnachts mit dem Taxi von West - nach Ostberlin unterwegs. Die Fahrer fingen spätestens am Postdamer Platz zu fremdeln an. Und zwar je mehr, desto länger sie in Berlin gelebt hatten. Am witzigesten war es immer mit denen, die aus West-Berlin stammten. Sie haben sich angestellt, als würde ich von ihnen verlangen, daß sie in die Favelas von Rio fahren.


    Meine bisherige Erfahrung hier ist die, daß der Gegensatz Ost-West in erster Linie von der Westseite aufrechterhalten wird. 'Ostalgie' halte ich persönlich für eine Erfindung vornehmlich des West-Journalismus und für ein wunderbares allseitig verwendbares Totschlagsargument für jede andere Betrachtung der DDR außer einer bitterbösen Rundumverurteilung.


    Ich selbst kaufe ziemlich gezielt DDR-Belletristik, es ist ein ungeheuer vielfältiger Bereich, in dem man atemberaubende Entdeckungen machen kann, auch im positiven Sinn. Von den DEFA-Filmen gar nicht erst anzufangen
    Es ist meine Art, mich mit dem Alltag der DDR bekannt zu machen, der sich bei genauer Betrachtung doch als ziemlich differenziert erweist.


    Zudem schwärme ich inzwischen von Viba-Nougat, Wikana-Keksen, Werder Ketschup ( :grin) und Neukircher Zwieback. Oder Filinchen. Erfurter Nudeln. Oder Riesaer.
    Deswegen würde ich trotzdem keine Rosen auf Honeckers Grab legen, allein derartige Unterstellungen finde ich schon unmöglich.


    In meiner Umgebung leben vorwiegend Ex-DDRler, ältere Menschen. Eine Sehnsucht nach der Wiederkehr der alten politischen Verhältnissen habe ich bei ihnen noch nicht festgestellt, wohl aber ein kritisches Verhältnis gegenüber den neuen und eine Abwehrhaltung, wenn es heißt: wir haben Euch befreit, also seid gefälligst glücklich.


    Und was das Wundenlecken betrifft: zur Wundheilung würde vielleicht beitragen, wenn man die Menschen nicht mehr nach Ost - und Westtarifen bezahlte?
    Nur einer von vielen Vorschlägen zu Verbesserung des Verhältnisses.


    Warum der Palast der Republik abgerissen wurde, habe ich übrigens auch als West-Deutsche einfach nicht kapiert und ich bin nicht so sehr viel jünger als die BRD.




    :wave


    magali (West-Pionierin in einem fremden Land)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Insomnia
    Wie schon erwähnt, bin ich nun seit 8 Jahren "hier" und hab noch niemanden getroffen, der irgendwas aktiv sammeln würde aus der Ostalgie.


    Letztens wurde im MDR (nein, ich schaue den Sender selten, war aber zufällig bei meinen Eltern zu Besuch :-]) ein Beitrag gesendet, dass ein älterer Herr seine komplette Sammlung auflöst. Er hat in seinem Leben massig viele Ostalgie-Produkte gesammelt. Von der Polizeimütze über altes Waschmittel bis hin zum Bierdeckel. Ach, mir fällt der Name nicht mehr ein... Er sagte auch, wer möchte, kann sich mit ihm in Verbindung setzen und abkaufen, wenn er noch einiges sucht.


    Was mich angeht, benutze ich auch heut noch gern ehemalige Ostprodukte. Nicht, weil ich die anderen Produkte nicht mag. Florena Creme, Bautzner Senf (wir haben in Bautzen zwei ganz süße Senf-Läden, wo man alles mögliche rund um Bautzner Senf kaufen kann), Radeberger Bier und Wurst, Spee Waschmittel, Rötkäppchen, Wurzner Schoki, etc. Die Liste ist elende lang.


    @ Jana, wenn du irgendwas brauchst, was du nicht im Internet bekommst, schür ich dir auch gern ein "Ostpacket" :lache
    Hab das letztens erst für meine Tante gemacht, die in Hessen wohnt und nicht oft zu uns kommt.

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Zitat

    Original von magali
    ... Der Osten Berlins lag näher, weil sich dort auch die Arbeitsstelle befand. Das Maklerfirmen klar zu machen, erwies sich als Schwerstarbeit. Es war ihnen peinlich. Daß MaklerInnen etwas peinlich ist, muß man erlebt haben, um es zu glauben.
    Eien andere Erfahrung ist die mit Taxifahrern. Ich war eine Zeitlang häufig spätnachts mit dem Taxi von West - nach Ostberlin unterwegs. Die Fahrer fingen spätestens am Postdamer Platz zu fremdeln an.
    Meine bisherige Erfahrung hier ist die, daß der Gegensatz Ost-West in erster Linie von der Westseite aufrechterhalten wird. 'Ostalgie' halte ich persönlich für eine Erfindung vornehmlich des West-Journalismus und für ein wunderbares allseitig verwendbares Totschlagsargument für jede andere Betrachtung der DDR außer einer bitterbösen Rundumverurteilung.


    Deswegen würde ich trotzdem keine Rosen auf Honeckers Grab legen, allein derartige Unterstellungen finde ich schon unmöglich.


    In meiner Umgebung leben vorwiegend Ex-DDRler, ältere Menschen. Eine Sehnsucht nach der Wiederkehr der alten politischen Verhältnissen habe ich bei ihnen noch nicht festgestellt, wohl aber ein kritisches Verhältnis gegenüber den neuen und eine Abwehrhaltung, wenn es heißt: wir haben Euch befreit, also seid gefälligst glücklich.


    Also die Makler- und Taxifahrergeschichte wundert mich nun schon wieder, die hätte ich in den letzten Jahren nicht mehr erwartet.
    Ob der Ost-West-Gegensatz nun nur von der Westseite aufrechterhalten wird? Ich weiß es nicht. Zumindest kenne ich ausreichend, v.a. junge Menschen, die sich nicht vorstellen können, in die alten Westberliner Bezirke zu ziehen. Auch Menschen, die schon 5 Beziehungen hinter sich haben, hatten häufig noch kein einziges Date mit einer Person "aus dem anderen Teil". Natürlich kann das im konkreten Einzelfall 1000 Gründe haben. Aber in der Masse finde ich es zumindest auffällig.
    Dass diese Berührungsängste weder auf der Ostseite heißen, dass man die DDR zurück will noch auf der Westseite, dass man die Mauer zurück haben möchte, habe ich nie behauptet. Ich habe lediglich auf dieses - für mich immer wieder verwunderliche - Fremdeln innerhalb einer Stadt hingewiesen.


    @ Gummi
    Vergiss bitte nicht das alte Vorurteil einiger Menschen, dass "alle" Akademiker der DDR, zumal die, die Führungspositionen innehatten, staatsnah, SED-Mitglieder und wahrscheinlich auch noch IMs gewesen wären... Vor dem Hintergrund hat das schon etwas mit meiner Herkunft zu tun. Zumindest spüre ich diese Ressentiments nicht gegenüber den Partnerinnen der Stiefsöhne, die ebenfalls "Akademikereltern" haben.

  • Ich sehe schon, das Ost-Westverhältnis ist immer noch gespalten. Als "West" Deutsche wohnhaft im sogenannten "Zonenrandgebiet" bin ich sehr froh, das meine Straßen nun nicht mehr im nirgendwo Enden und ich das Dorf nebenan auch besuchen kann (bzw. die Menschen) - ich habe sehr gute Freunde im Osten, vielen ist der Unterschied schon nicht mehr bewußt - viele kehren ihn aber auch noch heraus. Im moment bin ich ein "Westspion" in meinem Auffrischungskurs der Prager Schule, wenn hier von "drüben" geredet wird, bin ich immer leicht irretiert, denn das Wort kommt in meinem Sprachgebrauch nicht mehr vor, ich nenne ich Orte, Straßen und Landstriche und sag nicht einfach "drüben" und früher war ja sowieso alles anders. Ich genieße hier im ehemaligen Grenzgebiet auch die Vielfalt der östlichen Produkte.... Mein Vater ist da eh ein ganz großer Fan davon und "früher" sagte mein Opa immer, haben "wir" immer nur im Osten eingekauft - weil es einfach näher war.
    Ein Freund von mir wohnt in Hannover, er bezeichnet sich als WOSSI, im Westen ist er (meistens aus Spaß) der OSSI im Osten sagen sie "Du benimmst Dich wie ein WESSI", ich denke aber, das sich das jetzt Jahre nach seinem Umzug auch geändert hat.
    Ich denke aber auch, das es Zeit wird einfach etwas anzugleichen - nämlich die Löhne und alles andere. Wenn ich im Westen die BILD kaufe kostet sie 80 ct ein paar Kilometer weiter 50 ct. hääää?!?!
    Ich hoffe, das es dieses OST-WEST bei meinen Kindern nicht mehr gibt. Es liegt aber auch an uns, und wie wir als Vorbilder agieren und es liegt daran, wie wir denken, für mich ist alles eins und ich bin sehr froh darüber.
    :knuddel
    :wave

  • Ehrlich gesagt verstehe ich diese Diskussion hier nicht. Wieso muss hier das "Ost-West-Verhältnis" debattiert werden wenn es um Kindheitserinnerungen und Sammeln geht. Gut, die Threatstarterin hat das Thema vielleicht etwas unglücklich gewählt, aber es geht doch klar hervor, dass sie Kindheitsgegenstände sucht/sammelt, die sie damals hatte, als sie noch im Osten gewohnt hat. Also wenn hier unbedingt über Ossis, Wessis und das Verhältnis zueinander gesprochen werden muss, dann sollte man im Diskussionsbereich ein neues Thema eröffnen... :klugscheiss

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Mensch Gwen, ich habe mich doch schon entschuldigt. Aber so ein Titel ist nun mal das rote Tuch, das bestimmte Frustaffekte bei mir auslöst... Wobei ich träumerles Posting noch mal ausdrücklich und mit ganzem Herzen zustimmen möchte.


    Meine Kinderbücher (aus DDR- und bundesrepublikanischen Verlagen) habe ich weitghend behalten, also zumindest die, die mir wichtig sind. Einige gibt es wohl auch wieder - den Struwwelpeter und Bücher von Fred Rodrian habe ich vor kurzem in Buchhandlungen gesehen. Die Alexander Wolkow-Bücher sind gekürzt neu rausgekommen, das finde ich ganz schrecklich. :cry
    Bei Ostprodukten bin ich gespalten - Nudossi habe ich als Kind nicht gegessen, warum sollte ich das jetzt tun? Spreewälder Gurken kaufe ich, weil sie für mich regionale Produkte sind und Bautzner Senf ist eben eine günstige Ergänzung, wenn man Dijon-Senf nicht für alles nehmen möchte. :grin

  • Ich habe mir vor Jahren "Das Schulgespenst" von Peter Abraham bei ebay ersteigert, weil ich das als Kind geliebt habe und es verschollen war (bzw. von der Rabenmutter einfach weggegeben ;-) ).


    Aber es spielt hierbei keine Rolle, dass es ein DDR-Buch ist, sondern nur, dass es eben zu meiner Kindheit gehörte.


    Gruß, Bell