Die Erben von Hammerfell/Marion Zimmer Bradley

  • Gilt chronologisch als Band 5 des Darkover-Zyklus.
    Originaltitel: The heirs of Hammerfell


    Inhalt:
    Seit vielen Generationen tobt eine blutige Familienfehde zwischen den Hammerfells und den Storns. Nach dem Verlust seines Sohnes ist Rascard von Hammerfell der letzte seines Hauses, bis er die junge Erminie heiratet, die ihm Zwillingssöhne gebiert, Alastair und Conn. Doch das Glück ist von kurzer Dauer, als Storn die Burg von Hammerfell über Rascards Kopf niederbrennt. Erminie und der getreue Markos fliehen mit den Kindern, doch sie werden unterwegs getrennt, jeder mit einem Zwilling im Arm. Als die Brüder als Erwachsene wieder zusammenfinden, jeder überzeugt davon, der rechtmäßige Herzog von Hammerfell zu sein, stehen die Zeichen auf Sturm. Und dann ist da noch die alte Fehde.


    Meinung:
    Ich mag dieses Buch sehr gern, weil es mein zweites Darkover-Buch war und ich hier erst entzückt begriffen habe, dass es sich dabei um eine Serie handelt. Außerdem war es beim zweiten Durchgang vor vielen Jahren mein allererstes englisches Buch, das prägt sich auch positiv ein.


    Inhaltlich könnte es weit besser sein. Leider ist es, wie schon „Landung auf Darkover“, viel zu dünn und damit oberflächlich. Die Geschichte an sich ist sehr interessant und hätte sich mehr Raum und Tiefgang verdient. Trotzdem trübt es das Vergnügen nicht wirklich.
    Besonders gut gefällt mir, wie hier mit den Erwartungen der Leser gespielt wird, denn die Geschichte, die wir geliefert bekommen, ist eine ganz andere, als zumindest ich erwartet hatte.


    Vor allem Conn ist mir einst sehr ans Herz gewachsen, weil er genau die Art Charakter verkörpert, die ich als junger Teenager genauso mochte, wie heute. Doch kann ich mittlerweile auch seinen Bruder Alastair etwas gerechter betrachten. Schade, dass man nie wieder etwas von den Hammerfells hört.


    Was dieses Buch auch interessant macht, ist die zeitliche Einordnung. Man spürt hier, dass wir uns in einer Phase des Umbruchs befinden, quasi an der Schwelle zur darkovanischen Neuzeit, die spätestens mit der Wiederentdeckung durch die Terraner eingeläutet wird. Doch das ist eine andere Geschichte.

  • Ich habe das Buch jetzt auch im Zuge der Darkover Leserunde noch einmal gelesen. Die Erben von Hammerfell war immer das Buch das ich mir beim Durchlesen des kompletten Zyklus einfach "gespart" habe, und nach der LR weiss ich auch wieder warum. Zu oberflächlich, zuviele Ungereimtheiten innerhalb der Handlung. Ich denke MZB ist dieses selbst aufgefallen, deshalb hat sie die ganze Geschichte dann noch im letzten Satz als Nacherzählung einer "Ballade aus den Bergen" verpackt....


    Das interessanteste ist tatsächlich der Umbruch der darkovanischen Gesellschaft, die 100 Königreiche gehen langsam aber unausweichlich in die 7 Domänen über, die Feindschaft zwischen Hastur und Aldaran wächst und gedeiht...


    Die Erben von Hammerfell ist keines der besten Darkover Bücher, aber es gehört dazu, und fügt sich gut in die Reihe ein. Chronologisch gesehen ist es der 5 Teil, und es vergehen gute 800 Jahre bis die Geschichte Darkovers mit Teil 6 weitergeht...

  • :gruebel Ach sag das nicht - mir ist Hammerfell eigentlich das zweitliebste Darkover-buch - gut, ich hab als ich es das erste mal las, grad eine weltmärchen-lese-phase, drum war ich über das übers stadttor springende pferd und die kaninchen-armee nicht ganz so ob seiner absurdität verblüfft, wie ich es vielleicht hätte sein sollen, aber mir hat der angedeutete soziale kontext gefallen...
    nicht zu vergessen, es ist die auserzählung einer ballade, die von einem mann mit bunt gefärbten korkenzieherlocken stammt...


    - obwohl auch das nicht entschuldigt, was mir hin und wieder aufgefallen ist: inkohärenz in der schreibe: in band 4 fiel mir das nur einmal störend auf: Am ende des vorkapitels sind sie im schreibzimmer, im nächsten kapitel stehen sie beim nächsten satz plötzlich im thronsaal und gehen ins schreibzimmer zurück...


    hier passiert so etwas ständig - ich hab es fünf mal entdeckt, dass sie sich innerhalb des selben buchs widerspricht: WO die leute sind, WAS sie denken, sagen, wissen ändert sich binnen weniger seiten oder eines kapitels...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ich habe dieses Buch das 1.Mal im Rahmen der schon genannten LR gelesen.
    Das Buch beinhaltet sehr interessante Ideen (die Fehde, die Zwillingsbrüder, das kleine Volk, die Umwandlung in andere Gestalten),m die leider nicht sehr in die Tiefe gehen. Ich hätte mir ausführlichere Beschreibungen gewünscht um die Charaktere besser kennen zu lernen. So bleiben sie doch ziemlich blaß. Aber es war trotzdem ein spannendes (teilweise unerwartetes) Buch und ich freue mich auf die folgenden Bände!
    :wave

  • Zu denen, die das Buch zum ersten Mal gelesen haben, zähle ich auch. Schade, daß das Buch so kurz ist. So bleibt recht wenig Platz für eine tiefere Ausgestaltung der Figuren, für ausführlicher beschriebene Handlung und Landschaft. Das ist aber eigentlich der einzige wirkliche Mangel, der mir aufgefallen ist. Auf Inkohärenzen habe ich nicht so geachtet (und wenn, bin ich solche von Darkover langsam gewöhnt). Was mich etwas irritiert hat, war die „Verwandlung“ von Tieren in Menschen. Nicht, daß es so etwas in Fantasy-Romanen nicht geben dürfte, nur hier empfand ich es irgendwie „aufgesetzt“, nicht so ganz passend.


    Sehr angenehm überrascht hat mich hier das Unerwartete:


    Inkohärenzen und/oder Inkonsistenzen seien deswegen verziehen.


    Während ich beim vorherigen Band „Die Zeit der hundert Königreiche“ immer noch nicht so richtig sicher bin, wie er mir gefallen hat, kann ich von diesem Buch sagen, daß es unter den Darkover - Büchern mit Sicherheit zu den Lieblingsbänden zählen wird. Und zu denen, die ich ebenso sicher nochmals lesen werde.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich fand das Buch recht schwach: oberflächlich, viele Ungereimtheiten, das Verhalten der Figuren läßt sich manchmal beim besten Willen nicht nachvollziehen und ein furchtbar rosarotes Ende. Die Kurzbeschreibung ist ja regelrecht trügerisch, da hatte ich mit etwas ganz Anderem gerechnet. Stünde der Hinweis, es handle sich um eine alte, vielfach veränderte Ballade, zu Beginn des Textes, wäre ich wenigstens auf einiges vorbereitet gewesen, so allerdings ist es kein Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird. Für mich bestenfalls Durchschnitt.