Cheops – Nagib Machfus

  • Unionsverlag, 252 Seiten
    Übersetzt von Doris Kilias
    Mit einem Nachwort von Raymond Stock


    Kurzbeschreibung
    Der Pharao Cheops ist der mächtigste Mann in ganz Ägypten. Die große Pyramide, an der seit zehn Jahren gebaut wird, soll seine Herrschaft im Reich der Toten fortsetzen. Bis die Prophezeiung eines berühmtem Wahrsagers seine Allmacht erschüttert: Der Zauberer gibt nämlich nicht wie erwartet einige amüsante Geschichten zum Besten, sondern weissagt, dass ein an diesem Tag im Hause des Hohen Priesters geborenes Kind den Thron übernehmen wird. Cheops setzt alles daran, das Kind aufzuspüren, und er wagt es, die Götter herauszufordern.


    Nagib Machfus legt diesem historischen Roman eine der ältesten ägyptischen Überlieferungen zu Grunde, den"Papyrus Westcar", der sich heute in Berlin befindet."Ich bin ein Sohn zweier Zivilisationen, die sich zu einem fruchtbaren Bund vereint haben. Die eine ist die etwa 7000 Jahre alte Pharaonenzeit und die andere die islamische Zivilisation."Nagib Machfus in seiner Rede anlässlich der Verleihung des Nobelpreises


    Über den Autor:
    Nagib Machfus, geboren 1911 in Kairo, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart und gilt als der eigentliche "Vater des ägyptischen Romans". Sein Lebenswerk umfaßt mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. 1988 erhielt er als erster arabischer Autor den Nobelpreis für Literatur. Nagib Machfus ist im Alter von 94 Jahren in einem Krankenhaus in Kairo gestorben.


    Meine Meinung:
    Dieser 1939 erste veröffentlichte Roman des späteren Literaturnobelpreisträgers Nagib Machfus handelt vom Pharao Cheops, der Sohn des Chnum, Herrscher göttlicher Größe und dem Bau der Pyramide für ihn in Ägypten. Aber mehr im Mittelpunkt steht eigentlich das Leben eines Mannes, der als Säugling entführt wurde. Die Dienerin Zaja wünschte sich so sehr ein Kind, das sie das Baby stahl und zu ihren Mann nach Memphis, der damaligen Hauptstadt, ging. Leider ist er aber verstorben und die junge Witwe zieht das Kind alleine groß. Als junger Mann wird Dadaf dann Soldat, der sich in ein geheimnisvolles Mädchen verliebt. Doch auch seine Herkunft wird sich ihm eines Tages eröffnen. Der Kreis schließt sich.


    Machfus wählt für seinen Roman im alten Ägypten einen straighten und geradlinigen Stil, der sich gut lesen lässt und nur wenig Leerlauf enthält.
    Wie das Nachwort verrät, hat sich der Autor wenig um historische Genauigkeit geschert, aber das macht nichts, da der Schwerpunkt nicht die historischen Fakten sind, sondern das Erzählen einer guten Story im historischen Gewand. Ein lesenswerter Roman.


    ASIN/ISBN: 3293203809