The last station – Mohamed Salmawy

  • Naguib Mahfouz looking back


    The American University in Cairo Press, 112 Seiten


    Translated by Andy Smart and Nadia Fuda-Smart


    Klappentext:
    In July 2006, at the age of 94, Naguib Mahfouz, the grand old man of Egyptian novels and winner of the Nobel prize for literature in 1988, was admitted to hospital after an apparently minor fall sustained in his home in Cairo. Among the few friends allowed regular visits to Mahfouz's hospital bedside was the writer Mohamed Salmawy, former colleague at al-Ahram newspaper and, following the failed assassination attempt in 1994 when Mahfouz had lost the full use of his right hand, an assistant in recording Mahfouz's late creative output. The Last Station, Mohamed Salmawy's intimate journal of Naguib Mahfouz's final weeks, sparkles with reminiscences of joyful times together and significant events from the great writer's life. Even for those less familiar with the writings of Naguib Mahfouz, it portrays the closeness of two writers from different generations and celebrates the life of an incomparable artist.


    Über den Autor:
    President of the Egyptian Writers' Union, editor-in-chief of Al-Ahram Hebdo and a columnist in Al-Ahram , Mohamed Salmawy is one of Egypt's most prolific writers, a playwright, novelist, columnist, critic and political commentator.



    Übersetzer laut Amazon: English-born ANDY SMART lived in Cairo for many years, where he established his own publishing house before moving to London.



    Meine Meinung:
    Dieses Buch des ägyptischen Dramatiker Mohammed Salmawy betrachtet die letzten Lebenswochen des Literaturnobelpreisträgers Nagib Machfus.
    Mohamed Salmawy war 30 Jahre eng mit Machfus befreundet, deswegen ist dieser Text über den Mann den er bewundert natürlich nicht kritisch. Das wäre auch nicht angemessen.
    Es beginnt damit, das der 94jährige Nagib Machfus, vom Autor und den ägyptischen Bewunderern im folgenden immer Der Ustaz genannt, ins Krankenhaus kommt.
    Anfangs ist er noch gut gelaunt, plaudert und scherzt mit seiner Familie und Freunden, vor allem Salmawy, der ihn täglich besucht. Doch dann verschlechtert sich der Zustand des großen Autors, der so viele anderer beeinflusste und der der erste und einzige Literaturnobelpreisträger seines Landes ist.
    Noch kann Machfus seinen Freund und die Krankenschwestern mit seinen Anekdoten zum Lachen bringen, aber bald ist er nicht mehr ansprechbar.
    Mohammed Salmawys Beschreibungen der Sorge um den alten Mann ist ergreifend, Er nutzt die Stunden, um auch den Bewusstlosen zu unterhalten, in der Annahme, er würde ihn hören, wie die komatösen in Pedro Almadovars Film Sprich mit ihr.
    Er erinnert sich an Stationen im Leben des Autors, ihre gemeinsamen Gespräche über Literatur (zum Beispiel über Gabriel Garcia Marquez), über Politik und über das geliebte Land.
    Machfus hat Kairo fast nie verlassen, nur Alexandria suchte er manchmal auf.
    Selbst seinen Literaturnobelpreis holten seine beiden Töchter ab, Mohamed Salmawy begleitet sie und sprach in Schweden für Machfus.
    Nagib Machfus prägte mit seinen 35 Romanen und 150 Kurzgeschichten Kairo wie niemand anders. Er faszinierte viele Leser und beeinflusste Autoren in der ganzen Welt. Nadine Gordimer oder Paolo Coelho gehörten zu seinen Bewunderern.


    The last station lässt sich gut lesen, fast spannend wie ein Roman. Das bewirkt der Autor durch seine große Liebe zu dem von ihm so bewunderten. Ihre Freundschaft lebte davon, das Mohamed Salmawy im Gegensatz zu Machfus keine Prosa schreibt, sondern als Journalist und Dramatiker andere Ansätze hat. Er gehörte somit zwar auch zu den Bewunderern Machfus, konnte aber mit ihm kritisch über die Romane sprechen. Das war das, was Machfus neben der persönlichen Freundschaft auch an ihm schätzte.


    Ein anrührendes Buch, dass nicht nur den Autor und Mensch Nagib Machfus portraitiert, sondern vor allem auch, wie die Menschen kairos ihn mochten und bewunderten und wie groß sein Einfluß auf Literatur und Leben in Kairo war.