Kap der Finsternis von Roger Smith

  • Jack Burn, gestrauchelter amerikanischer Glücksspieler, ist mit seiner hochschwangeren Frau und seinem Sohn in Kapstadt untergetaucht. Dort wird die Familie Opfer eines willkürlichen Gewaltverbrechens, verübt von Mitgliedern einer Gang. Benny Mongrel, gerade aus dem Gefängnis entlassen und als Wachmann tätig, schöpft Verdacht, als er beobachtet, wie die Gangster in Burns luxuriöses Haus einsteigen, Schüsse fallen und beide nicht wieder auftauchen.


    Burns Inkognito droht aufzufliegen, und es beginnt ein aufreibendes Katz-und-Maus-Spiel mit Gatsby, einem bigotten, rassistischen Polizisten, der seinerseits die staatliche Antikorruptionseinheit im Nacken hat. Ein atemloser Showdown führt mitten ins Gangland, in die Cape Flats, die riesigen, labyrinthischen Vorstadtslums ...
    Kapstadt ist ein Paradies. Für manche aber auch die Hölle.


    Ein dummer Zufall, ein brutales Verbrechen, ein korrupter Polizist und eine schonungslose Tour de force, die in immer tiefere Abgründe führt. »Kap der Finsternis« ist ein hochtouriger literarischer Thriller, der ein ungeschöntes Panorama des heutigen Südafrika zeichnet - ein spektakuläres Debüt!



    Über den Autor:
    Roger Smith, 1960 in Johannesburg geboren, ist Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Während der südafrikanischen Apartheidjahre hat er das erste hautfarbenübergreifende Filmkollektiv gegründet. Daraus ist eine Reihe von wichtigen, international erfolgreichen Protestfilmen hervorgegangen. Smith lebt in Kapstadt.


    Meine Meinung:
    Auf den ersten Blick reizte mich an diesem Buch so gar nichts. Auf der Abbildung im Netz sah es aus wie ein langweilig gestaltetes Sachbuch, so daß ich erstmal weiterklickte. Eine Bekannte machte mich dann noch mal auf das Buch aufmerksam und meinte, das könnte wirklich etwas für mich sein. Eher lustlos habe ich mir dann den Klappentext und eine Leseprobe durchgelesen und war angefixt.
    Superspannend rasant und aus meiner Sicht realistisch, ein schneller brutaler Schreibstil und vorallem eine authentische Sprache haben mich vollends überzeugt. Dieses Buch muß ich lesen. Habe ich auch getan, innerhalb weniger Stunden hatte ich das Buch nahezu inhaliert.
    Wirklich richtig gut. Man bebt vor lauter Ungerechtigkeit, man fühlt mit den Protagonisten mit und immer wieder wird man selbst von dem fiesen Wunsch ergriffen in das Geschehen einzugreifen.
    Dieses Buch ist harter Tobak, ganz klar, aber mich hätte es wesentlich mehr gestört, wenn die Gangmitglieder und ihr Anhang sich wohlakzentuiert und in feinstem Afrikaans geäußert hätten. Die Beschimpfungen und Slangausdrücke waren einfach sehr passend und, obwohl ich selbst nie in Kapstadt war, erscheint mir das vom Autor gezeichnete Bild doch sehr authentisch.
    Die Spannung bleibt die ganze Zeit bestehen und eine Verfilmung dieses Buches könnte ich persönlich mir sehr gut vorstellen.
    Die Gefühle und vorallem auch die Gewissenskonflikte der Personen werden so klar beschrieben und dargestellt, daß es wirklich eine Freude war dieses Buch zu lesen und vorallem, daß ein Nachdenkprozess in Gang gesetzt wurde.
    Wirklich gute Unterhaltung, mit einem gewissen kritischen Nachhall, allerdings definitv nichts für die zartbesaiteten Leser.


    Einziges Manko, für ein Buch von nicht mal 400 Seiten empfinde ich den Preis von 21,90 Euro einfach als sehr hochgegriffen.
    In der Realität, also nicht auf einem Bild, gefiel mir die Aufmachung übrigens wesentlich besser.


    Ach ja...
    Da mir die Droge Tik nur mit Crack in einer Glüchbirne bekannt war, hab ich ein wenig gegoogelt und das hier gefunden, ganz schön ekelhaft:
    http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2199584,00.html

  • Ich schaue mir jeden Monat die ARTE/Krimiwelt Bestenliste an, ob was interessantes Neues dabei ist.


    "Kap der Finsternis" war mir da aufgefallen, die OV "Mixed Blood" hatte ich mir schon auf die Merkliste gesetzt, ich glaube, da wird auch eine Bestellung draus. :wow Obwohl ich vorige Woche bei neuen Krimis schon heftig zugeschlagen hatte. :rolleyes

  • Brutal,schonungslos,beängstigend


    Schon die Leseprobe hat mich gefesselt und ich war froh dieses Buch gewonnen zu haben. Gekauft hätte ich es nicht.


    Burn ein vom Glück verlassener Amerikaner,der sich dann auch noch mit den falschen Leuten eingelassen hat ist mit seiner schwangeren Frau Susann und seinem Sohn nach Kapstadt geflüchtet.Schon bald wird klar das Susann mit Burn und auch mit Matt ein Problem hat.Sie wendet sich ab.Sie will so nicht weitermachen und will Burn verlassen.In dieser Nacht lernen wir die Burns kennen.


    Wir lernen auch Benny Niemand kennen,der nur noch seinen Hund hat und eine Situation im Hause Burn beobachtet die alle miteinander verbinden wird,sie wissen es nur noch nicht.


    Da ist Gatsby ein fetter schmieriger ekliger koruppter Bulle der jeden tötet,ohne Rücksicht auf Gefühle.


    Wir begeben uns mit Burn,Gatsby und Benny Niemand auf eine Berg und Talfahrt.


    Wir lesen uns ins unterste Kapstadt und bei jeder Seite des Buches dachte ich mir,wie gut es mir geht.


    Wer wenn nicht der Autor selber könnte so brutal und offen über Kapstadt schreiben?Wie beängstigend muss es sein in Kapstadt zu leben.


    Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich brauchte erstmal eine Pause um das zu verarbeiten was darin vorkommt.

  • In den Cape Flats von Kapstadt lebt der Bodensatz der Gesellschaft. Das Lebensmotto dort lautet: Fressen oder gefressen werden. Nach dieser Prämisse ist die Hackordnung aufgebaut, so reden und verhalten sich die Einwohner. Die Überlebenschance dort ist nicht berauschend.


    In diesen Moloch "verirrt" sich die Familie Burn - auf den ersten Blick eine amerikanische Durchschnittsfamilie, aber eben nur auf den ersten Blick, denn es gibt einen Grund dafür, dass sie sich eine der Welthauptstädte der Kriminalität als Wohnort ausgewählt haben. Es gibt da eine dunkle Vergangenheit. Und eben diese Vergangenheit hindert sie daran, die Polizei zu rufen, als sie selbst Opfer einer Straftat werden. So geraten sie immer tiefer in den Strudel der sie umgebenden Kriminalität und es scheint keinen Ausweg zu geben.


    Das Buch ist schonungslos, hart und ziemlich brutal geschrieben. Dadurch wirkt es sehr authentisch und stimmig. Einmal angefangen, kann man es einerseits kaum aus der Hand legen, andererseits verschlägt einem die Brutalität und Ungerechtigkeit fast den Atem. Der Autor schafft insbesondere bei der Figur des schmierigen korrupten Bullen eine so realistische Schilderung, dass die Ausdünstungen fast zwischen den Buchseiten spürbar sind. Fast hat man Mitleid mit dem Amerikaner Jack Burn und vergisst dabei, dass der alles andere als ein Unschuldslamm ist.
    Am Ende des Romans beim großen showdown wird man beinahe mitgerissen von der sich verselbständigenden Rache gegen Barnard, hat der doch wahrlich zu viel auf dem Kerbholz.


    Fazit:
    Ein rasant geschriebener unglaublich spannender Krimi, den man nicht bis zur letzten Seite nicht mehr aus der Hand legt.

  • auch wenn´s furchbar :klugscheisserisch rüberkommt. Aber die Cape Flats sind die Elendsviertel bzw. schwarzen Wohnsiedlungen außerhalb Kapstadts.Da wohnen keine weißen Familien. Die Familie Burn wohnt in einem weißen Stadtteil Kapstadts. :blume

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Hab ich mitbekommen. ;-) Allerdings liegt dieser weiße Stadtteil ganz offensichtlich nicht auf dem Mond, sondern durchaus im Sog der Cape Flats und damit im Einzugsbereich der Kriminalität.
    Außerdem wäre es ja blauäugig die Trennung zwischen Wohlverhalten und Kriminalität nur von der Hautfarbe oder dem jeweiligen Viertel abhängig zu machen.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Hab ich mitbekommen. ;-) Allerdings liegt dieser weiße Stadtteil ganz offensichtlich nicht auf dem Mond, sondern durchaus im Sog der Cape Flats und damit im Einzugsbereich der Kriminalität.
    Außerdem wäre es ja blauäugig die Trennung zwischen Wohlverhalten und Kriminalität nur von der Hautfarbe oder dem jeweiligen Viertel abhängig zu machen.


    Hm, diese Trennung ist aber laut des Buches ja durchaus da.
    In den "weißen" Vierteln und noch dazu den reichen weißen Vierteln, wo die Burns sich niedergelassen haben, scheint die Welt ja doch halbwegs in Ordnung zu sein (Zumindest hinter den Sicherheitstüren, Gräben, Zäunen und Wachhunden und privaten Securities.) und unsere zwei Kleingangster haben sich ja auch mehr oder weniger dorthin verirrt.


    Und eine Trennung zwischen Wohlverhalten und Wohnort, die kannst du durchaus auch hier in Deutschland haben. Köln Kalk / Chorweiler / Mühlheim; Duisburg Marxloh; diverse Stadtteile von Berlin...(Ohne darüber jetzt eine Diskussion auslösen zu wollen.)

  • Vermeintlich. Viel genützt haben die Zäune ja im Fall von Jack Burn erstens nicht und zweitens lebt der gute Jack ja auch ein Leben mit zwei Gesichtern. Das Wohlverhalten in seinem Fall ist mehr als gespielt und seine Weste ist alles andere als blütenrein.


    Vielleicht ist es gerade diese krasse Trennung zwischen den schönen teuren Häusern mit ihren reichen Bewohnern und den Elendsvierteln mit seinen Bewohnern, die nie eine Chance hatten, die ursächlich sind für Kriminalität ist. Da wird dann mit Gewalt für ein wenig Ausgleich gesorgt.

  • Zitat

    Original von Idgie


    Da wird dann mit Gewalt für ein wenig Ausgleich gesorgt.


    Autsch!!!

    Herzlichst, FrauWilli
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  • Ich habe damit in keinster Weise gesagt, dass ich das billige. Nur dürfte es niemand überraschen, dass so krasse Unterschiede zwischen den Vierteln für jede Menge Sozialneid sorgen, und daher Gewalttätigkeit keine unvorhersehbare Folge ist.
    Was ist an dieser Aussage so "autsch"?

  • Da wird nicht für ein wenig Ausgleich gesorgt. Da wird geraubt, vergewaltigt und gemordet und zwar ohne mit der Wimper zu zucken.


    Das hat mit Ausgleich nichts mehr zu tun.

    Herzlichst, FrauWilli
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  • Wie gesagt, ich wollte das nicht rechtfertigen! Die Ausdrucksweise war sicher für ein Forum etwas zu zynisch. Gebe ich zu.


    Edith erklärt zusätzlich: Der Zynismus entstand sicher auch daher, dass mir die Unterscheidung in die "guten" weißen Viertel und die "bösen" Cape Flats etwas zuviel Schwarz-weiß-Malerei war und sauer aufgestoßen ist.

    Lieben Gruß Idgie



    Erst wenn man viel gelesen hat, lernt man wenig Bücher schätzen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Idgie ()

  • Zitat

    Original von Idgie
    Wie gesagt, ich wollte das nicht rechtfertigen! Die Ausdrucksweise war sicher für ein Forum etwas zu zynisch. Gebe ich zu.


    Edith erklärt zusätzlich: Der Zynismus entstand sicher auch daher, dass mir die Unterscheidung in die "guten" weißen Viertel und die "bösen" Cape Flats etwas zuviel Schwarz-weiß-Malerei war und sauer aufgestoßen ist.


    Ich denke aber, daß dies durchaus der Realität entspricht, womit ich jetzt nicht sagen will, daß jeder der in diesen weißen Vierteln wohnt automatisch ein braver Bürger ist. Aber man lebt dort mit Sicherheit wesentlich gelassener, als in den Cape Flats.
    Eine entfernte Bekannte von mir hat vor einigen Jahren im Rahmen eines besonderen Hilfsprojekts in Südafrika Dienst versehen und bestätigte mir, daß trotz der Abschaffung der Apartheid in Südafrika immer noch eine sehr strikte Trennung zwischen Schwarz und Weiß herrscht und man als Weißer besser die meisten Cape Flats meidet, da jegliche Garantie für Sicherheit verschwindet. Die meisten mittelständischen Viertel seien allerdings größtenteils mittlerweile auch aufgrund des Einsatzes von privaten Sicherheitsunternehmen relativ sicher. Wenn dort auch andere Relationen herrschen als hier bei uns, was den Sicherheitsbegriff angeht und Korruption allgegenwärtig scheint, zumindest das was wir hier als Korruption einstufen würden.
    Ich hab sie gebeten das Buch ebenfalls zu lesen und warte auf ihren Bericht, wie realitätsgetreu dies alles wirklich ist.

  • Oh, dieser Eindruck interessiert mich auch. Erzähl doch bitte, wie sie das Buch fand. Ein Bekannter hat mir erklärt, dass die Sicherheit in den "weißen" Vierteln teuer erkauft ist und die Bewegungsfreiheit der Bewohner nicht mit unserer vergleichbar ist, weil man viel mehr Vorkehrungen zur eigenen Sicherheit beachten sollte.


    Ich denke, die Apartheid ist einer der ursächlichen Gründe für die hohe Kriminaität und ganz sicher ist Südafrika da keine Ausnahme. Überall dort, wo es Wohnviertel mit sozial sehr krassen Unterschieden auf relativ engem Raum gibt, steigt auch der Neid und die Kriminalität. Kein oder ein schlechter Zugang zu Bildung sorgen dann zusätzlich für Chancenungleichheit.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Oh, dieser Eindruck interessiert mich auch. Erzähl doch bitte, wie sie das Buch fand. Ein Bekannter hat mir erklärt, dass die Sicherheit in den "weißen" Vierteln teuer erkauft ist und die Bewegungsfreiheit der Bewohner nicht mit unserer vergleichbar ist, weil man viel mehr Vorkehrungen zur eigenen Sicherheit beachten sollte.


    So ähnlich hat sie sich auch ausgedrückt.
    Die Nachbarfamilie hatte wohl obwohl nicht wirklich wohlhabend, extra Leibwächter, die die Kinder zur Schule brachten und abholten mal ein wenig auf der Straße spielen oder alleine zum Kiosk war definitiv nicht drin und auch sie selbst hat sie nie irgendwohin alleine bewegt.
    Ich bin gespannt, was sie sagt und werde hier berichten, vielleicht bekomme ich sie auch dazu, sich selbst anzumelden...

  • Ich werde das Buch auch noch an einen Kollegen weiter geben (sofern er es denn lesen möchte), der selbst schon sehr oft in Kapstadt war. Seine beiden Söhne haben jeweils ein Austausch-Schuljahr dort verbracht, so dass er das Leben dort sicherlich gut kennen und einschätzen kann. Wenn er Interesse hat und das Buch gelesen hat, werde ich euch gerne auch seinen Eindruck mitteilen.

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Hier nun auch meine Meinung zu dem Buch:


    Ich war von Anfang an von der Leseprobe begeistert, sie hatte mir sehr gut gefallen und ich wollte in jedem Fall das Buch lesen. Natürlich war mir klar, dass das kein Buch für zarte Seelen ist, die Leseprobe an sich hat ja schon viel ausgesagt.


    Dennoch hat mich das Buch sprachlos und in leichtem Entsetzen zurück gelassen. Dies nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern ob der krassen Brutalität, die beschrieben wurde und die - das muss man sich wohl leider auch verinnerlichen - in diesen Gegenden Kapstadts einfach dazu gehört. Zum täglichen Leben gehört und einfach da ist.


    Durch eigene Fehler, Dummheiten und einen falsch gemeinten guten Willen gerät Burn mit seiner Familie in einen großen Schlamassel. Er muss aus Amerika fliehen und sucht sich gerade Kapstadt aus. Dort landet er fast direkt in der Hölle.


    Ich konnte mich in die "guten" Charaktere schnell reinfinden, Barnard (den dicken Polizisten) habe ich auf Anhieb hassen gelernt.


    Das ist ein Buch, das heftige Emotionen auslöst, die man so schnell nicht vergisst. Deswegen musste ich auch erst mal ein-zwei Tage ins Land ziehen lassen, bis ich meine Meinung schreiben konnte.


    Aber trotz der ganzen Brutalität fand ich das Buch sehr gut, spannend und absolut interessant. Es liest sich flüssig und gut, man mag es nicht mehr aus der Hand legen vor lauter Faszination.


    Von daher ein wirkllich gutes Buch. Ich werde es gerne weiter empfehlen und mir den Autor merken :-)

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Jack, der Protagonist, ist mit seiner Frau und seinem Sohn in Kapstadt untergetaucht. Er selber hofft dort auf ein schönes Leben, doch seine Frau Susan hadert mit ihrem Schicksal und möchte ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen - weit weg von Drogen, Gangs und Slums. Doch genau diese 3 Wörter beschreiben Kapstadt exakt. Und so kommt, was kommen muss. Die Familie wird Opfer einer zufälligen Gewalttat - und kommt glimpflich davon. Doch dafür mussten sie einen hohen Preis zahlen. Nun auf sie aufmerksam geworden, fängt die Polizei an Jack und seine Familie zu beschatten. Die dunklen Schatten seiner Vergangenheit sind dabei ihn einzuholen. Er muss fliehen.


    Die rasante Verfolgungsjagd, die sich das Buch zum Thema macht, ist so spannend gestaltet, das man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Man wartet sehnsüchtig darauf, dass sich die vielen Handlungsstränge und Perspektiven zu einem Ganzen vermischen und einen Sinn ergeben. Man fliegt nur so durch die Zeilen.


    Das Buch ist in einem authentischen Schreibstil geschrieben, der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Doch gerade deshalbw wirkt dieses Buch so glaubwürdig. Roger Smith deckt viele Missstände auf, ohne jemanden konkret dafür verantwortlich zu machen. Eine gute Lösung, die ihr Ziel erreicht.


    Ein nervenzereißender Thriller, der Kapstadt von einer anderen Seite zeigt!

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Zitat

    Original von Idgie



    Ich denke, die Apartheid ist einer der ursächlichen Gründe für die hohe Kriminaität und ganz sicher ist Südafrika da keine Ausnahme. Überall dort, wo es Wohnviertel mit sozial sehr krassen Unterschieden auf relativ engem Raum gibt, steigt auch der Neid und die Kriminalität. Kein oder ein schlechter Zugang zu Bildung sorgen dann zusätzlich für Chancenungleichheit.


    Da stimme ich dir hundertprozent zu.
    Eng ist der Wohnraum in den Townships auf jeden Fall. Es gibt mittlerweile viele Schwarze die in ihren Vierteln, genau wie in den weißen Vororten, ihre Häuser doppelt und dreifach absichern, weil die Kriminalität dermaßen angestiegen ist.
    Die vielen Mißstände in diesem Land aufzuklären, bzw. zu beheben wird wahrscheinlich ein unmögliches Unterfangen sein.
    Die Apartheid war (ist) wohl unter den vielen, vielen Verbrechen an der Menschheit eines der schlimmsten und was jahrhundertelang in den Köpfen der Menschen angewachsen ist, kann nicht von jetzt auf gleich ausgemerzt werden.
    Was ich in der kurzen Zeit die ich in Südafrika (während Aparheid-Zeiten und während des Ausnahmezustanda)war erlebt und erfahren habe, war eine der intensivsten in meinem Leben und hat mein Denken in vielerlei Hinsicht geprägt.

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire