'Gegen den Tag' - Seiten 0257 - 0390

  • In diesem Abschnitt steht Lew Basnight wieder im Vordergrund. In seiner Laufbahn als Detektiv ist er inzwischen ein bedeutender Anarchistenjäger geworden. Er sympathisiert aber auch teilweise mit ihnen, weil er das soziale Elend erkennt, das Auslöser für die Bombenattentate sind und weil er weiß, dass manche Bombenanschläge den sogenannten „Anarchisten“ auch nur in die Schuhe geschoben werden.
    Zwischen Gewerkschaften und Streikbrechern brodelt es bei den Arbeiterunruhen, die Pynchon schon in seinem Klappentext erwähnte, den er „dreisterweise“ selber geschrieben hat. :grin


    Schockierend auch die Szene, als Lew auf den Ku Klux Klan trifft, die sich jedoch nicht durch besondere Hygiene oder Intelligenz auszeichnen.
    Laut Focus ist der Klan in jüngster Zeit wieder einflussreicher und aktiv und tut sich, das Stuermgewehr schüttelnd, dick hervor mit Drohungen gegen Obama! Wobei sie auch nicht Hillary Clinton wollten, schließlich gehören Frauen ihrer Meinung nach an den Herd, nicht an die Macht!



    Es kommt zu Zerwürfnis mit Nate, seinen Chef und Lew geht nach England.


    Dazwischen wird auch Webb Traverse und seine Familie und deren Leben weiter verfolgt, in Webbs Fall auch dessen Tod. :-(


    Es bleibt interessant und bei mir geht es weiter auf Seite 365!

  • Die Mannschaft der Freunde der Fährnis altert anscheinend nicht, das ist wohl das Schicksal von Serien-/Fortsetzungshelden.
    So bleibt Darby immer der Säugling im Team, das äußert sich auch in seiner Sprache, zum Beispiel S.370: „Krachende Krötenspucke“ sagt er. Ziemlich Infantil.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar(...)
    So bleibt Darby immer der Säugling im Team, das äußert sich auch in seiner Sprache, zum Beispiel S.370: „Krachende Krötenspucke“ sagt er. Ziemlich Infantil.


    kannst du mal den weiteren Zusammenhang beschreiben, damit ich nachsehen kann, wie es im Original heißt? und: wird er in der deutschen Ausgabe Säugling genannt? -- im englischen ist er das "Baby" und "Maskottchen" der Crew.


    Aber es stimmt schon, die Mannschaft der Inconvenience altert nicht -- Die Stelle weiter vorne, wo Randolph St.Cosmo den Privatdetektiv in Chicago aufsucht, er wird von der Vorzimmerdame ziemlich herablassend behandelt, und er nimmt es ganz gleichmütig hin, weil er das gewohnt ist.

  • Darby heißt Suckling.
    Darbys Problem ist, dass er seine Rolle als Nesthäkchen und Maskottchen, als das er eingeführt wurde, kontinuierlich aufrecht erhalten muss.
    Daher kann er sich leider auch nicht weiterentwickeln.
    Schade auch, dass seine Beziehung zu Penny aus dem ersten Teil nie weitergeführt wurde, aber das gehört auch zur Stagnation von Serienhelden. Sie dürfen selbst ihren sozialen Status praktisch nicht verändern.


    Komplett ist sein Ausspruch auf Seite 370 zu Giuseppina hin:
    Krachende Krötenspucke. Heiß das, diese verdammten Russen haben sich von allen Spagehtti-Schuppen in der Stadt ausgerechnet diesen hier ausgesucht.

  • Auch wenn ich immer noch langsam vorankomme, gefällt mir das Buch - für mih doch überraschend - immer besser.
    Das Webb umgebracht wurde, war wirklich traurig und ich habe auch nicht genau warum sie ihn ermordert haben. :-( Dafür habe ich mich gefreut, dass Lew Basnight wieder aufgetaucht ist.


    Pynchon erzählt wirklich unheimlich viel auf doch wenig Seiten. Was mich dabei am meisten beeindruckt ist, wie unheimlich viel er weiß. Ich muss so vieles immer wieder bei der Pynchon Wiki oder Google nachschlagen, damit ich überhaupt mitkomme. ;-)

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Das Webb umgebracht wurde, war wirklich traurig und ich habe auch nicht genau warum sie ihn ermordert haben. :-(


    Ich habe es so verstanden, dass Deuce und Sloat ihn im Auftrag der Mienenbesitzer umgebracht haben!
    Wirklch Schade, Webb war eine gute Figur, doch jetzt hat er den Handlungsstrang an seine Kinder weitergegeben.

  • Ich denke, dass Scarsdale Vibe wahrscheinlich etwas mit der Ermordung zu tun hatte, ich frage mich halt auch nur warum Webb ermordet wurde.
    Der Handlungsstrang um die Familie Traverse, der jetzt ja wahrscheinlich - wie du schon schreibst - von den Kindern fortgesetzt wird, ist für mich im Moment das, was mir am besten gefällt in dem Buch - da es dort wirklich um eine chronologische Handlung geht.
    Bei den Abschnitten über die Freunde der Fährnis habe ich dagegen noch keinen wirklichen Zugang gefunden.