'Gegen den Tag' - Seiten 0651 - 0781

  • In diesem Teil hänge ich zunächst etwas. Das musste ja mal passieren. Aber vielleicht bin ich auch nur zu abgelenkt, jedoch verstehe ich nicht, was bei den Freunden der Fährnis gerade abgeht.
    Zum Glück kommt schon bald der Abschnitt mit Merle, da komme ich wieder besser zurecht.
    Es setzt ein, nachdem Dally nach New York gegangen und Merle somit alleine ist. Auf Merle lastet die Zeit, seit Dally fort ist
    Meisterhaft, Pynchons Technik des Erzählens gleicher Zeitabschnitte bei mehreren Protagonisten. Das nimmt einem Roman die Beschränkung linearen Erzählens, ohne sich durch viel Aufwand verbiegen zu müssen.
    So gut kann dass außer Pynchon kaum jemand.


    Mir scheint, dass in den Merle-Abschnitten, da er als Fotograf einen besonderen Blick auf die Umwelt hat, auch der Erzählstil dieses berücksichtigt.
    So wird der Himmel mit einer Gelbtönung wahrgenommen, das Land war sanft gewellt, Gewitterwolken wachsen empor, über allem liegt der Duft von Wiesenblumen usw.
    Diesen lyrischen Erzählton nehme ich nur bei den Merle-Passagen wahr. Nicht uninteressant.

  • Diesen Teil habe ich jetzt auch durch.


    Bei den Passagen mit Cyprian Latewood und Yashmeen Halfcourt weiß ich noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich finde sie nicht schlecht, aber hoffe eine baldige Verknüpfung mit den bisherigen Handlungsfäden. So hängen die Passagen ein wenig in der Luft.


    Ich bin gespannt, ob und wie es mit Dally und Kit weitergeht.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    In diesem Teil hänge ich zunächst etwas. Das musste ja mal passieren. Aber vielleicht bin ich auch nur zu abgelenkt, jedoch verstehe ich nicht, was bei den Freunden der Fährnis gerade abgeht.


    Dieses Gefühl kenne ich. Inzwischen "überlese" ich die Passagen über die Freunde der Fährnis schon meistens ein wenig, da ich nicht mehr dahinterkomme, worüber Pynchon eigentlich schreibt.
    Die Abschnitteüber Dally, aber auch über Frank oder Merle gefallen mir dagegen sehr viel besser. Da gibt es teilweise Abschnitte, die ich sehr schnell lese, weil sie einfach gut erzählt und geschrieben sind.


    Als Cyprian und Yashmeen eingeführt wurden, da hing ich etwas in der Luft, da ich beide noch nicht wirklich zuordnen kann - da bin ich schon auf weiter Entwicklungen gespannt.

  • Cyprian und Yashmeen finde ich schon sehr ungewöhnliche, extravagante Typen, fast bizarr und mit Gedankengängen und gewagten moralischen Einstellungen, die aus der Zeit fallen. Sie wirken etwas anachronistsich auf mich. So ganz konnte ich mit ihnen nicht immer anfreunden, da ihre Eigenschaften so vielschichtig sind, dass ich oft nicht wusste, woran ich mit ihnen bin.


    Aber Thomas Pynchon wóllte anscheinend so außergewöhnliche Figuren, um sie aus dem Text abzuheben.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Aber Thomas Pynchon wóllte anscheinend so außergewöhnliche Figuren, um sie aus dem Text abzuheben.


    Tauchen die beiden den im weiteren Verlauf des Buches noch einmal auf?


    Ich muss sagen, dass mir "Gegen den Tag" wirklich besser gefällt, als ich es mir vorstellen konnte. Ich empfinde es nur manchmal als störend, dass manche Figuren einfach plötzlich nicht mehr auftauchen. Die Geschichte um Lew Basnight empfand ich z.B. als sehr interessant, aber seit ungefähr 400 Seiten wurde er nicht mal mehr erwähnt.