'Zeit der Freundinnen' - Kapitel 06 - 13

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  • So. Im zweiten Abschnitt ist ja jetzt nicht all zu viel passiert.
    Was hat eigentlich Helens Mann? Ich glaube das ist mir irgentwie entgangen. :gruebel


    Mir plätschert es grade ein bissle zu sehr vor sich hin...Helen schlägt sich mit ihren Plagen rum und jammert immer noch über die Nachtschicht, Charlotte benimmt sich wie die Queen im Hilton anstatt wie eine trauernde Ehefrau, aus Jodie werd ich auch nicht schlau und Amy, die mag ich überhaupt nicht. Ich sag nur Roger... :pille


    Wie der Arzt Charlotte über ihren Mann aufgeklärt hat war cool. Sie hat es nicht anderst gewollt. Nur das mit dem "Ernteteam" hätte er sich verkneifen können... :rolleyes


    Mal sehen wie es weitergeht... :lesend

  • Zitat

    Original von Froschi
    So. Im zweiten Abschnitt ist ja jetzt nicht all zu viel passiert.
    Was hat eigentlich Helens Mann? Ich glaube das ist mir irgentwie entgangen. :gruebel


    Ich glaube, das wird gar nicht erwähnt, ist wohl auch nicht so wichtig. Ich kann - durch Vergleich mit einem anderen Buch - nur spekulieren.


    Die Schocktherapie von Dr. Kidder war sogar ein Schock für mich! Ich stelle mir doch immer alles illustriert vor! :rolleyes
    Ich kann schon verstehen (sorgar sehr gut in Kidders Situation - übermüdet, genervt und unter Druck in Hinsicht auf die Organspende), dass ein Arzt mal nicht mehr weiter weiß und die Geduld verliert - schließlich sind die Götter in Weiß auch nur Menschen. Aber ich hoffe wirklich, dass solche Schocktherapien in der Realität die Ausnahme sind.
    Den Begriff "Ernteteam" fand ich auch ziemlich heftig. Intern ist das sicher Standart, aber wenn man mit den Angehörigen der Opfer spricht *räusper*, sollte so was eigentlich nicht passieren. Trotzdem, ich mag Kidder irgendwie.


    Die Zeilen zum Thema "Mitleid" (S. 113/114) haben mich nachdenklich gemacht.
    Erst hab ich mich ein bisschen gesträubt, als es hieß, der Mensch sei von Natur aus nicht nächstenliebend, und dass jeder von uns ein geborener Egozentriker sei.
    Dann hab ich überlegt, was mich eigentlich dazu bringt, Mitleid zu empfinden. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das Leid anderer dann umso näher geht, je mehr ich mich damit identifizieren kann. Wir brauchen also tatsächlich erst die hautnahe Erfahrung des Leids, oder die Angst, dass uns etwas entsprechendes zustoßen könnte.
    Ich habe bei meiner Arbeit auch sehr oft mit Angehörigen von Todesopfern zu tun, und gewiss empfinde ich für diese Menschen auch Mitleid. Es passiert mir aber (zum Glück!) so gut wie nie, dass ich deshalb in Tränen ausbrechen würde, schon gar nicht zu so einer Reaktion wie Jodie fähig wäre.
    Mein Mitlied spielt sich in den meisten Fällen eher im Kopf ab, an mein tiefes Inneres würde ich es gar nicht ranlassen.
    Es gibt aber Ausnahmen. Als mir z. B. eine junge Mutter gegenübersaß, deren 4jährige Tochter auf dem OP-Tisch durch einen ärztlichen Kunstfehler gestorben war, ist meine Firewall zusammengebrochen. Ich hab angefangen zu heulen, was mir in dieser Situation extrem peinlich war. Meine eigene Tochter war damals im gleichen Alter und hatte gerade eine OP hinter sich, und allein der Gedanke, dass ihr das hätte passieren können, hat bei mir die Sicherungen durchbrennen lassen.
    Ich glaube also, wir brauchen eine gewisse Resonanz, um so tiefes Mitleid zu erleben, wie Jodie es hier zeigt.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Die Schocktherapie von Dr. Kidder kann ich verstehen. Dass ein Arzt leider auch nur ein Mensch ist, und die Geduld verliert, passiert ziemlich oft, zumal der Druck in den Kliniken immer mehr wächst. Außerdem stelle ich immer wieder erschrocken fest, dass unter den vielen Medizin-Studenten oft auch fachlich sehr kompetente Leute sind, die aber derart mangelnde soziale Kompetenz ausweisen, dass man sie am besten in die Pathologie oder an den OP-Tisch stecken sollte, damit sie nicht mit Menschen sprechen müssen... :-( Das klingt hart, aber wir stellen das in den letzten Jahren immer öfter fest...

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Die Schocktherapie von Dr. Kidder kann ich verstehen. Dass ein Arzt leider auch nur ein Mensch ist, und die Geduld verliert, passiert ziemlich oft, zumal der Druck in den Kliniken immer mehr wächst. Außerdem stelle ich immer wieder erschrocken fest, dass unter den vielen Medizin-Studenten oft auch fachlich sehr kompetente Leute sind, die aber derart mangelnde soziale Kompetenz ausweisen, dass man sie am besten in die Pathologie oder an den OP-Tisch stecken sollte, damit sie nicht mit Menschen sprechen müssen... :-( Das klingt hart, aber wir stellen das in den letzten Jahren immer öfter fest...


    Das kann ich nur :write



    Die Zeilen zum Thema Mitleid fand ich auch sehr interessant. Ich finde, dass Menschen sehr unterschiedliche "Mitleidsschwellen" haben. Je nachdem, was sie in ihrem eigenen Leben schon erlebt bzw. gesehen haben, kann diese mehr in die eine oder andere Richtung verschoben sein. Auch die Lebenserfahrung an sich spielt da sicherlich eine große Rolle. Für eine Durchschnittsfamilie bricht eine Welt zusammen, wenn ein Familienmitglied ins Krankenhaus muss, um sich die Mandeln rausnehmen zu lassen, während eine Familie, die ein Kind verliert, dass schon seit Monaten oder gar Jahren mit dem Tode ringt oder aus anderen Gründen an viel "Leid" gewöhnt ist, das meist erstaunlich gut "wegsteckt".
    Es gibt also keine "Leidensschwelle" und somit auch keine "Mitleidsschwelle". Was ist Leid überhaupt?


    Wichtig ist, finde ich, beim Bewerten von anderer Leute Leid und beim Abwägen wieviel Mitleid ihnen dadurch zusteht, sich möglichst objektiv zu verhalten und eben nicht egozentrisch an seine eigenen Leiden und Lasten zu denken und wie viel oder wenig man selbst zu tragen hat um andere Menschen daran zu messen. Das ist für mich professionelles Verhalten.
    Aufrichtiges Mitleid ist eine große Hilfe für leidende Menschen und hilft vieles zu Ertragen während "falsches" oder zu viel Mitleid oft das Gegenteil bewirkt.
    Ein schwieriges Thema... :gruebel


    Bei verstorbenen Kindern geb ich dir Recht Britt: An sowas gewöhnt man sich nie. :-(

  • Bei aller Tragik in diesem Abschnitt hab ich aber nicht nur mitgelitten, sondern auch gelacht.


    Der erste Brüller kam, als wir auf Seite 110 erfuhren, wer der Verflossene von Amy ist, der seinem Besten Stück einen Namen gegeben hatte. Bei der Szene, als Helen rollstuhlschiebend auf Dr. Zuckerman trifft und nicht sicher war, ob er mit „uns“ sich und seine Station oder sich und Roger meint, habe ich flachgelegen vor Lachen.
    Roger ist ein herrlicher Running-Gag in dem Buch. Ich gehe mal davon aus, auch für Roger gibt es eine entsprechende real existierende Persönlichkeit (bzw. real existierendes Körperteil)?
    Sehr schön fand ich auch das eilige Gebet im Fahrstuhl: „Tut mir leid, dass ich mich so kurz fassen muss, lieber Gott, aber du siehst ja, was heute hier los ist…“ Helen muss sehr geübt im Speed-Praying sein, denn dass es super geholfen hat, sehen wir ja ein paar Seiten später.


    Klasse fand ich auch, als Kidder seine Mannschaft fragte, ob jemand ein Knie ausrenken kann. Und die alle völlig verblüfft nachfragten: „Aus?!“
    „Aus! Und noch richtig schön ziehen!“ Herrlich, dieser böse Humor. Ich mag Kidder immer mehr. :grin

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Über Roger habe ich auch lachen müssen, ich denke, da gibt es sicher Männer, die "ihn" so wichtig nehmen, dass er einen Namen bekommen muss. :chen
    Toll auch, wenn wie hier einige Schwestern über Roger reden...Wenn er so bekannt ist, dann muss Zuckerman ja einen regen Frauenverschleiß haben. Wehe dem neuen Kollegen, der sich vielleicht einmal mit dem Namen "Roger" vorstellt...

  • Es freut mich sehr, dass Roger für allgemeine Heiterkeit sorgt, denn er ist meine Hommage an einen Mann, den ich kannte, als ich noch eine sehr junge Frau war. Dieser Mann hatte eine innige, zuweilen aber auch zwiespältige Beziehung zum "Lümmel", denn der Lümmel war oftmals nicht der gleichen Ansicht oder Stimmung wie sein Eigner. Da ich damals eben noch sehr jung und unsäglich verliebt war, habe ich nicht viel darüber nachgedacht. Ich hatte männermäßig kaum Vergleiche und glaubte, alle Männer hätten einen Lümmel mit eigener Identität (ich hielt das sozusagen für eines der "Geheimnisse" in Beziehungen zwischen Männern und Frauen, über die keiner ein Wort verlor). Im Nachhinein hat das dann natürlich zu manchem Lachkrampf geführt, ist ja logisch. Übrigens stellte der Lümmel damals den Anspruch, zu Weihnachten auch etwas geschenkt zu bekommen. Und ich, gerade 22, habe artig ein Lümmeljäckchen gestrickt, weiß, mit zartblauen Noppen ...

  • Neiiiiiiin!!!! Lümmeljäckchen? Gibts davon Fotos? :rofl :rofl :rofl
    Und auch noch mit Noppen! : :wow

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  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Woher kennt die Autorin denn Ennepetal :wow,ich glaube dsa war in diesem Abschnitt


    Über den Ort bin ich auch gestolpert, hab ich auch zum ersten Mal gehört.
    Aber ich schätze, sie kennt ihn daher, weil sie im Ruhrgebiet geboren ist und auch lange dort gelebt hat.

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  • Ich bin in Essen geboren und aufgewachsen. Von 1989 bis 1994 war ich von 365 Tagen 200 bis 250 auf Lesereise in deutschen Landen. Es gibt kaum einen Ort, an dem ich nicht schon irgendwann mal gelesen habe. Was Menschen immer ganz lustig finden. Wenn sie mir sagen, sie kämen aus einer kleinen Stadt in Norddeutschland namens Ganderkesee, und ich dann in die Hände klatsche und erkläre: "Habe ich auch mal gelesen!"

  • Zweitgrößte Stadt Thüringens und trotzdem tote Hose! :lache


    Trotzdem muss ich muss entschuldigen. Ich hinke schon wieder hinterher! Bin diese Woche kaum zum Lesen gekommen. Gestern waren wir noch in Kino und haben "Der Vorleser" gesehen. Anschließend bin ich ins Bett gefallen und war sofort weg. :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein