'Zeit der Freundinnen' - Kapitel 06 - 13

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  • Halle?! :yikes
    Da komm ich her. Und bis 91 hab ich sogar noch dort gewohnt!
    Wieso war ich nie auf einer deiner Lesungen??? :bonk

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Zweitgrößte Stadt Thüringens und trotzdem tote Hose! :lache


    Trotzdem muss ich muss entschuldigen. Ich hinke schon wieder hinterher! Bin diese Woche kaum zum Lesen gekommen. Gestern waren wir noch in Kino und haben "Der Vorleser" gesehen. Anschließend bin ich ins Bett gefallen und war sofort weg. :lache


    Hey Du hinkst nicht allein :knuddel1


    Ich bin auch noch nicht sehr weit. Aber Ennepetal fiel mir gestern Abend dann doch noch ins Auge und hab sogar ein Eselohr in die Buchseite gemacht :wow


    Fand ich nämlich lustig wir haben mal im Sauerland gelebt und für eine Autorin die ja in den USA lebt ist der Name Ennepetal als Stadt in Deutschland schon wieder ungewöhnlich ;-)


    Danke für die Erklärung dbhellmann .


    Was ich noch wissen wollte,was hat der Mann denn für eine Krankheit von Helen? Wurde das irgendwie am Anfang erwähnt? Dann hab ich Depp das mal wieder überlesen.


    Ansonsten fidn ich Jodie eigentlich ziemlich aufdringlich aber irgendwie auch drollig :grin


    Und Charlottes Abwehr gegen ihre Mutter sehr verständlich.


    Nun gut vielleicht schaffe ich heute Abend noch ein paar Seiten.Morgen sicher ein paar mehr, ich bin beim Friseur :lache

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Was ich noch wissen wollte,was hat der Mann denn für eine Krankheit von Helen? Wurde das irgendwie am Anfang erwähnt? Dann hab ich Depp das mal wieder überlesen.


    :grin...so ist es mir auch ergangen. Es klärt sich später noch. :knuddel1

  • Da ich noch nicht sicher bin, inwieweit ich heute zum groß weiterlesen bzw. posten komme, einfach dieser „Zwischenstand“.



    Hm, bis zu einem gewissen Grade ist das für mich ein schwieriges Leserundenbuch. Ich habe das 6. Kapitel durch, aber was soll ich dazu schreiben? Ich habe das Gefühl, daß die Handlung fortlaufend als „Gedankenstrom“ von Helen, unterbrochen durch diverse direkte Reden, erzählt ist. Es ist schwer, etwas einzelnes herauszupicken. Nur eines weiß ich: ihren Job könnte ich nicht machen. Nicht nur, daß mir das nötige Einfühlungsvermögen völlig fehlt. Bei jemandem wie Jodie würde ich mit Sicherheit nicht lange ruhig bleiben. Die hätte das Gelände schon längst verlassen. Freiwillig oder unfreiwillig. Auf jeden Fall wäre sie nicht mehr da.


    Charlotte kann ich noch überhaupt nicht einschätzen.


    Dr. Kidder ist mir durchaus sympathisch. Den kann ich mir irgendwie am besten vorstellen. Handelt für meine Begriffe auch in sich schlüssig.


    Kapitel 7. Das Buch ist harter Tobak, worauf habe ich mich da nur eingelassen? Bei dem Gebet am Ende fiel mir unwillkürlich ein Zitat aus einem gerade gesehen Film ein:
    “The truth of Gods love is not, that he allows bad things to happen. It’s his promise that he’ll be there with us when they do.“*
    Bisweilen ist es hart, an dieses Versprechen zu glauben.




    * Vom Untertitel abgeschrieben, sinngemäße Übersetzung (es gibt keinen deutschen Ton dazu):
    „Die Wahrheit über Gottes Liebe ist nicht, daß er schlimme Dinge zuläßt. Es ist sein Versprechen, daß er bei uns sein wird, wenn sie geschehen.“

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier So geht es mir auch, ich weiß gar nicht was ich dazu schreiben soll.


    Allerdings finde ich Jodie noch am sympatischtischten (richtig geschrieben? :rolleyes) Sie ist eben allein und versucht Kontakt zu knüpfen. Ich könnte mir vorstellen das Helen und sie noch Freundinnen werden.

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    SiCollier So geht es mir auch, ich weiß gar nicht was ich dazu schreiben soll.


    Einerseits ist alles ein „Gedankenfluß“, wie ich früher schon schrieb. Andererseits, wenn ich etwas herauspicke, wird es oft extrem persönlich, und ich muß immer erst mal überlegen, ob ich das wirklich schreiben will. Wir sind in der Leserunde bis zu einem gewissen Grade zwar „unter uns“, doch es ist ja ein öffentliches Forum. Nun, der Rest des Abschnittes war in dieser Hinsicht etwas einfacher.


    Den Abschnitt habe ich inzwischen doch schon durch; das Buch läßt sich nur schwer aus der Hand legen. Bevor es zum Abendprogramm geht (heute wird der Starkbieranstich vom Nockherberg übertragen - das lassen wir uns nicht entgehen. Ist immer recht lustig, wenn die Politiker „derbleckt“ werden. :chen )



    Seite 133: Viele Leute glaubten, dass ich unsensibel und abgestumpft war, weil man ihres Erachtens unsensibel und abgestumpft sein musste, um eine Arbeit wie meine zu verrichten.
    Das hätte ich jetzt allerdings auch vermutet. Ich weiß nicht, ob man ohne eine gewisse innere Distanz oder Kälte einen solchen Job auf Dauer ausfüllen kann. Ich könnte es auf jeden Fall nicht, das steht fest.


    Seite 141. Und Wissenschaftler glauben nur, was auch wissenschaftlich zu beweisen ist.
    Wie wahr. :grin Wobei man noch ergänzen könnte, was sie mir ihren eigenen von ihnen approbierten Geräten und Methoden beweisen können. Egal, ob das „Untersuchungsobjekt“ damit zu fassen ist oder nicht.


    Was mich bei der Erwähnung der Brände (auch wenn das im hiesigen TV mal gemeldet wird) schon immer interessiert hat: wieso können die jedes Jahr so gefährlich ausbrechen? Ich meine, wenn es gebrannt hat, ist da doch erst mal eine Art Wüste. Das müßte doch ein paar Jahre dauern, bis wieder genug Brennmaterial nachgewachsen ist. Wieso gibt es dann beispielsweise rund um L.A. jedes Jahr diese verheerenden Feuer? Das müßte doch eigentlich nach ein paar Jahren regelmäßiger Brände ziemlich kahl dort sein?


    Seite 168: Kein Wunder, dass die Amerikaner glaubten, die Deutschen verbrächten die Wochenende damit, die Mittelstreifen auf der Autobahn frisch zu weißen!
    :lache Und wenn „die Deutschen“ dann damit fertig sind, könnten sie hier in der Gegend mal ein paar Nebenstraßen mit weißen Streifen versehen. :chen


    Seite 171. “Eine weitere Stunde ohne MTV hätte ich bestimmt nicht überlebt.“
    Das kann ich gut nachfühlen. Dieser Sender nervt. Die Eltern jedenfalls.


    Seite 173. „Medienzimmer“. Was es nicht alles gibt. Bei uns gibt es zwar so eine Art „Bibliothek“, also ein Zimmer voller Bücherregale und einem Tisch, an dem meine Frau ihre Puzzles in Ruhe machen und liegen lassen kann, aber auf die Idee eines „Medienzimmers“ bin ich noch nicht gekommen. Und dann dreißig Sitze! :yikes Na ja, ich muß mir das zum Glück nicht antun.


    Wie alt war Cathy nochmals? Manches kommt mit bekannt vor. Ja, ja die Pubertät. Ist anscheinend überall in etwa gleich.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Einerseits ist alles ein „Gedankenfluß“, wie ich früher schon schrieb. Andererseits, wenn ich etwas herauspicke, wird es oft extrem persönlich, und ich muß immer erst mal überlegen, ob ich das wirklich schreiben will.


    Ja, das Problem sehe ich auch. Fängt man erst mal an darüber zu reden, geht es immer tiefer und tiefer, und irgendwann denkt man, uups, ich gebe hier meine Weltanschauung und meine persönlichsten Erlebnisse preis - aber sei's drum, das ist es mir wert. Wer sich beim Lesen an den Kopf greift, der soll es halt tun. Ist sein gutes Recht. :grin


    Zitat


    Seite 133: Viele Leute glaubten, dass ich unsensibel und abgestumpft war, weil man ihres Erachtens unsensibel und abgestumpft sein musste, um eine Arbeit wie meine zu verrichten.
    Das hätte ich jetzt allerdings auch vermutet. Ich weiß nicht, ob man ohne eine gewisse innere Distanz oder Kälte einen solchen Job auf Dauer ausfüllen kann. Ich könnte es auf jeden Fall nicht, das steht fest.


    Ich auch nicht. Aber jemand, der unsensibel und abgestumpft ist, kann ganz sicher nicht ein solches Buch schreiben. ;-)


    Zitat


    Was mich bei der Erwähnung der Brände (auch wenn das im hiesigen TV mal gemeldet wird) schon immer interessiert hat: wieso können die jedes Jahr so gefährlich ausbrechen? Ich meine, wenn es gebrannt hat, ist da doch erst mal eine Art Wüste. Das müßte doch ein paar Jahre dauern, bis wieder genug Brennmaterial nachgewachsen ist...


    Genau das habe ich mich auch schon oft gefragt. ?(



    Zitat


    Seite 171. “Eine weitere Stunde ohne MTV hätte ich bestimmt nicht überlebt.“
    Das kann ich gut nachfühlen. Dieser Sender nervt. Die Eltern jedenfalls.


    Alles ist besser als "Teletubbies". Mann, was bin ich froh, dass diese Zeit vorbei ist! :anbet


    Zitat


    Wie alt war Cathy nochmals? Manches kommt mit bekannt vor. Ja, ja die Pubertät. Ist anscheinend überall in etwa gleich.


    14. Meine ist im gleichen Alter. Und einiges kommt mir durchaus auch bekannt vor. :-(

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Warum es hier jedes Jahr so schrecklich brennt, liegt wohl vor allem an der Fruchtbarkeit dieser Gegend. Man glaubt das gar nicht, schon gar nicht, wenn man wie ich aus Essen an der Ruhr kommt. Alles, was man hier in die Erde steckt, wuchert tschernobylmäßig vor sich hin. Ich hatte letztes Jahr auf unserer Terrasse fleißige Lieschen gepflanzt, die hatten Stengel so dick wie meine Mittelfinger - es war beängstigend!!!
    Weil alles so mordsmäßig gedeiht, müsste ständig überall gerodet und geschnitten und gekappt werden, aber da das Land so riesig ist, werden dabei immer wieder Stellen übergangen. Altes Grünwerk, das sagen sie uns in den Nachrichten immer, neigt aber automatisch zur Selbstentzündung. Hinzu kommen die Santa Ana-Winde, die sich anfühlen, als würde man einen riesigen Fön auf Heissluftstufe schalten. Wenn die wehen, braucht nur mal einer eine brennende Zigarette aus dem Wagenfenster zu werfen, und schon nimmt das Unheil seinen Lauf.

  • Zitat

    Original von Britt
    14. Meine ist im gleichen Alter. Und einiges kommt mir durchaus auch bekannt vor. :-(


    Unsere ist 13. Und auch mir kommt so einiges durchaus bekannt vor. :rolleyes



    Danke für die Erklärung zu den Bränden! :wave


    Jetzt frage ich mich nur, wie man mit einer solchen Bedrohung auf Dauer leben kann? Wenn ich jedes Jahr Angst haben muß, daß mir mein Hab und Gut verbrennt und ich nichts dagegen tun kann - schrecklich, diese Vorstellung.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wer in Kalifornien glücklich ist wie ich, ist von Haus aus Fatalist. Wir wohnen im zehnten Stock eines Apartment-Hauses in Hollywood. Für uns sind die Brände irrelevant. Wenn sie toben, können wir lediglich die Fenster nicht öffnen. Wir haben aber andere Sorgen. Wir spüren hier oben die Erdstöße, und die sind nicht ohne! Aber so ist das nun mal. Keine Rose ohne Dornen. Dafür leben wir in einer Region, in der 330 Tage im Jahr die Sonne scheint, man in einer halben Stunde am Meer ist und in zwei Stunden in den Bergen - zum Skifahren.

  • Es ist ein Leben am Rande des Abgrunds - in einem Gebiet der Waldbrände und Erdbeben - und das im 10. Stock. Aber irgendwie passt es wenn man darüber nachdenkt.


    Ich erinnere mich gerade an die Geschichte, als du mit Samatha im Schrank hocktest und auf den Klempner gewartet hast - hab ich irgendwann mal in den Hollywood-News gefunden - da kam mir zum ersten Mal der Gedanke mit dem Leben am Rand des Abgrundes. Ich mag diese Story übrigens sehr.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Das war im Juli letzten Jahres, und das war kein Erdstoß, sondern ein richtiges Erdbeben. Und es war schauderhaft, weil wir hier direkt über der Auslaufbahn lagen. Dazu muss man wissen, dass ein Beben über dem eigentlichen Epizentrum, das in diesem Fall etwa 25 Meilen entfernt war, am heftigsten, zugleich aber auch am kürzesten ist. Die "Wellen" ziehen dann in einem Kreis vom Epizentrum unterirdisch weg - ist wie ein Rülpser der Erde, der irgendwann raus ist. Bei uns hat es über 30 Sekunden massiv gewackelt, ich konnte mich knapp auf den Beinen halten auf dem Weg vom Arbeits- ins Schlafzimmer, denn diese Hochhäuser stehen ja auch noch alle auf "Rollen" und bewegen sich deshalb extrem mit der Erde. Und es dauert hinterher noch mal 10 bis 20 Sekunden, bis sich das Haus wieder beruhigt hat.
    Erst in der Sicherheit des Schranks mit dem Kätzchen im Klammergriff fiel mir auf, dass ich diesmal nichts gehört hatte. Es hatte nur angefangen zu wackeln. Und solche Beben sind vergleichsweise ungefährlich. Die gefährlichen Beben, die hört man, bevor man sie spürt. Das hört sich an, als stünde man an einem Bahngleis, und es würde ein Güterzug vorüberrollen, und man ist verwirrt und fragt sich, wie das sein kann, wo doch nirgendwo ein Zug ist, - und DANN fängt es an zu beben.

  • Zitat

    Original von dbhellmann
    Wer in Kalifornien glücklich ist wie ich, ist von Haus aus Fatalist.


    Dann bin ich nicht Fatalist genug, um dort zu wohnen. In 1993 hatten wir hier einen Sturm, der zwar nur wenige Minuten dauerte, aber einen Teil des Daches abdeckte. Auf mein Auto. Ein Ziegel steckte in der Motorraumhaube (die aus Kunststoff war). Schaden rund 8.000,-- DM. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich nicht mehr beim geringsten Lufthauch zusammengezuckt und in Panik geraten bin.


    Vor vielen Jahren gab es im Rheinland mal ein Erdbeben. Damals war ich bei meiner (damals noch zukünftigen) Frau in Neu Isenburg. Sie wohnte in einem Haus mit 83 Wohnungen (heute eine grauenhafte Vorstellung). Plötzlich hat das Haus gewackelt. Halb im Schlaf habe ich gesagt „das ist ein Erdbeben.“ Wie wir aus den Nachrichten erfuhren, waren es tatsächlich die Ausläufer des genannten Bebens. Mehr Erfahrungen möchte ich mit solchen Naturerscheinungen eigentlich nicht machen.



    Zitat

    Original von dbhellmann
    Dafür leben wir in einer Region, in der 330 Tage im Jahr die Sonne scheint, man in einer halben Stunde am Meer ist und in zwei Stunden in den Bergen - zum Skifahren.


    Also wenn ich jemals in die USA übersiedeln sollte (was aber eher unwahrscheinlich ist), scheidet L.A. (und Californien) schon mal aus. 330 Tage im Jahr Sonne - brrrhhh, das ist nichts für mich. Ich habe eine leichte Sonnenallergie, und tagelanger Sonnenschein macht mich ziemlich depressiv. (Mir graust es jetzt schon wieder vor dem Sommer.) Das Meer brauche ich auch überhaupt nicht. Vorletztes Jahr mußte ich eine Woche mit an die Nordsee - das reicht für den Rest des Lebens. Die Berge würde ich allerdings nehmen. Nicht zum Skifahren, zum Wandern.


    Ich habe mir jetzt übrigens erst mal den Atlas zur Hand genommen, und Los Angeles auf der Karte gesucht, auch im Vergleich zu San Francisco. Über die San Andreas Verwerfung habe ich bei der Gelegenheit auch meine Kenntnisse aufgefrischt.


    Als wenn ich es recht überlege, diese Gegend der Welt ist überhaupt nix für mich. (Muß es auch nicht; ich komme aus Deutschland auf Dauer sowieso nicht heraus.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe diesen Abschnitt nun auch hinter mir und muss gestehen, ich habe Schwierigkeiten mit dem Buch. Bislang "nimmt es mich nicht mit". Es ist, als würde ich aus 100 Metern Abstand lesen. Ich mag das eigentlich nicht zugeben, weil es vielleicht den Eindruck macht, ich wäre abgestumpft. Das bin ich aber ganz und gar nicht. Ich finde bislang nur nichts, mit dem ich mich identifizieren könnte. Weder kenne ich die Problematik mit Familie und heranwachsenden Kindern noch die Situation mit Sterbenden (worüber ich mich eigentlich glücklich schätzen kann). Weiterlesen werde ich, mich aber wohl eher weniger in dieser Runde beteiligen.

  • Mir geht es eher wie SiCollier. Ich weiss einfach nicht, was ich dazu schreiben soll. Allerdings bin ich mitten in dem Buch drin und finde es richtig toll.


    Ich bin mir total sicher, dass ich es vor einem Jahr nicht hätte lesen können ohne dauernd zu flennen. Wir waren zu der Zeit Dauergast in der Intensivstation und ich musste buchmässig alles ausblenden, was auf irgend eine Art traurig war, sonst wäre ich vom Hochhaus gesprungen. Jetzt hat sich mein Leben wieder soweit beruhigt, dass ich sowas lesen kann. Ich finde es toll, dass man sich seine eigenen Gedanken über den Tod und alles was damit zu tun hat, machen kann. Und es ist sehr interessant, die anderen Sichten der Dinge zu sehen.


    Zum Mitleid: Ich neige dazu mit jedem und allem Mitleid zu haben. Teilweise auch in Situationen, die sich die Leute selbst zuzuschreiben haben. Aber ändern kann ich es nicht. Woher sowas kommt, habe ich bis heute noch nicht verstanden. Mein Mann sagt oft, dass derjenige selbst schuld ist und gucken soll, wie er damit klar kommt - z. B. wenn jemand fremd gegangen ist und der Partner Schluss gemacht hat. Ich kann das ja verstehen, aber ich selbst frag mich dann, wie es mir gehen würde, wenn er mich verlässt.
    Aber ich arbeite dran, dass ich nur noch Mitleid habe, wenn derjenige es verdient hat. Einfach ist es nicht... :-(

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Es ist, als würde ich aus 100 Metern Abstand lesen.
    (...)
    Ich finde bislang nur nichts, mit dem ich mich identifizieren könnte.


    Das geht mir genau anders. Ich habe das Gefühl, mitten drin - bzw. daneben - dabei zu sein. So intensiv, wie schon seit einiger Zeit nicht mehr bei einem Buch.


    Direkt zum identifizieren brauche ich bei einem Buch auch nichts/niemanden, das habe ich hier auch nicht. Im Gegenteil, ich bekomme vor Augen geführt, für was ich nicht geeignet bin. Nur jemand, mit dem ich mitfühlen, mitleiden, mich mitfreuen kann, sollte ich einem Buch da sein. Das ist hier allerdings der Fall, und ich hoffe nur, daß es für die Familie Helens am Ende gut ausgeht.


    Ich erlebe das Buch ambivalent. Ich kann es kaum aus der Hand legen, und habe aber gleichzeitig Angst weiterzulesen, weil ich überhaupt nicht weiß, was noch auf mich (bzw. die Protagonisten) zukommt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich muss es immer wieder kurz aus der Hand legen und das Gelesene verdauen. :gruebel So unterschiedlich ist der Leser.


    Gerade für die Person Charlotte brauche ich Denkpausen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Mir geht es eher wie SiCollier. Ich weiss einfach nicht, was ich dazu schreiben soll. Allerdings bin ich mitten in dem Buch drin und finde es richtig toll.


    Ich habe auch das Problem, dass ich das Buch richtig toll finde, aber einfach nicht weiß, was ich dazu schreiben soll. Das hat auf keinen Fall mit Desinteresse zu tun. Ich bin im Gegenteil sehr froh, an dieser Leserunde teilzunehmen. Es ist für mich unheimlich interessant, alle Beiträge und Meinungen zu verfolgen. Gerade was SiCollier zum Buch schreibt, finde ich immer sehr spannend. Und besonders wertvoll finde ich, dass Frau Hellmann selbst unsere Runde begleitet und wir von ihr sehr interessante Hintergründe zum Buch und viele beeindruckende Geschichten, die das Leben schreibt, erfahren.

  • Zitat

    Original von dbhellmann
    Wer in Kalifornien glücklich ist wie ich, ist von Haus aus Fatalist. Wir wohnen im zehnten Stock eines Apartment-Hauses in Hollywood. Für uns sind die Brände irrelevant. Wenn sie toben, können wir lediglich die Fenster nicht öffnen. Wir haben aber andere Sorgen. Wir spüren hier oben die Erdstöße, und die sind nicht ohne! Aber so ist das nun mal. Keine Rose ohne Dornen. Dafür leben wir in einer Region, in der 330 Tage im Jahr die Sonne scheint, man in einer halben Stunde am Meer ist und in zwei Stunden in den Bergen - zum Skifahren.


    Das ist schön gesagt, keine Rose ohne Dornen. So sehe ich das auch. Für mich ist es das auf jeden Fall wert, mit den Risiken zu leben, wenn ich dafür 330 Sonnentage im Jahr und das Meer vor der Haustür hätte. Ich liebäugele damit, vielleicht eines Tages nach Kreta auszuwandern, weil ich diese Insel von vielen Urlauben her kenne. Sonne, Wärme und das Meer sind für mich Lebensqualität pur, meiner Seele geht es gleich viel besser, wenn ich morgens aufwache und die Sonne in mein Fenster scheint oder wenn ich am Meer stehe, den Wellen zuschaue und alle Sorgen vergesse ... Brände und Erdbeben gehören aber auch dort zum Leben mit dazu. Das ist okay für mich!

  • Zitat

    Original von Britt
    Ich erinnere mich gerade an die Geschichte, als du mit Samantha im Schrank hocktest und auf den Klempner gewartet hast - hab ich irgendwann mal in den Hollywood-News gefunden - da kam mir zum ersten Mal der Gedanke mit dem Leben am Rand des Abgrundes. Ich mag diese Story übrigens sehr.


    Wie schön, Britt, dass Du diese Geschichte erwähnst, weil ich die auch kenne und so sehr mag. Überhaupt hab ich die kleine Samantha im Buch "Aus Liebe zu ihm" innig in mein Herz geschlossen. Was für ein beeindruckend liebes, süßes Tierchen. Ich konnte beim Lesen so gut nachfühlen, wie trostvoll es für Lea war, wenn sie Samantha im Klammergriff hatte und all ihren verzweifelten Schmerz in die Kissen weinte. Ich kenne das aus eigener Erfahrung mit meiner geliebten, kleinen Minelli auch.