'Zeit der Freundinnen' - Kapitel 14 - 19

  • Wie schon vermutet - diese Jodie entwickelt sich immer mehr zur Nervensäge und Helen müsste endlich mal lernen sich durchzusetzen. Sie ist meiner Meinung nach ziemlich gutmütig. Ihre Schwester, ihre Tochter und Jodie nutzen diese Schwäche gekonnt aus... :fetch

  • Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, dass Helen sich so überrollen lässt, aber gerade Jodie hat ein derart einnehmendes Wesen, dass man wohl extrem hart und konsequent sein muss, um sich ihr entgegenzusetzen. Ich hab das Gefühl, Helen fehlt dazu einfach die Kraft.


    Eins meiner persönlichen Highlights in diesem Abschnitt kommt ziemlich am Anfang: Helens Gespräch mit Brenda Kerrigan (S. 198) über das Wesen des Menschen. Ich hab mir dieses Zitat sofort selbst aufgeschrieben, so wie Helen das für Brenda Kerrigan gemacht hat.
    Dieses Schicksal des Kerrigan-Sohnes und das, was Helen dazu sagt, erinnert mich an eine der Geschichten aus "Das Kind, das ich nie hatte" - ich weiß nur nicht mehr an welche - die Drogenproblematik und Weltflucht hatte ich schon mal in ähnlicher Weise dort gelesen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Mich nervt Jodie auch. Bin gespannt, ob Helen nach Thanksgiving ein bisschen auf Abstand gehen kann.


    Der "neue" Auftritt von Charlotte fand ich krass. Und dann ist sie mit 47 Jahren auch noch schwanger. :wow


    Bin gespannt wie es weitergeht... :lesend

  • „Lästern ist gesund“, erfahren wir auf Seite 103.
    Prima, Mädels, dann lasst uns am Samstag wieder im DSDS-Thread treffen und was für unsere Gesundheit tun! :lache


    Back to topic:
    Roger scheint dem gesamten Krankenhaus ein gängiger Begriff zu sein (zumindest dem weiblichen Personal). Herrlich, wo immer Helen dieses Wort aufschnappt, wertet sie das als Erkennungszeichen für Dr. Zuckermans künftige Exfreundin! Anmeldungen für den Roger-Fanclub bitte an mich!
    Aber Jodie hat eindeutig nicht alle Latten am Zaun. Das Ding mit ihrem Designer-Rock bringt mich schon ins Grübeln, was die Frau eigentlich für Werte hat. Gleichzeitig will sie sich aber ehrenamtlich engagieren, so richtig passt das für mich gar nicht. Mich schockiert ihre Haltung zur Homosexualität, und wie offen sie sie äußert (später dasselbe zum Thema Rassismus, wobei ihr nicht mal bewusst ist, wie grenzwertig ihre Äußerungen sind). Ich glaube, spätestens als die Bemerkung kam, dass Homos und Lesben doch nicht etwa im Krankenhaus arbeiten dürfen, wäre ich an Helens Stelle aufgestanden und gegangen. Ich hätte sie auch ums Verrecken nicht zu der Radtour eingeladen. Helen ist schon eine ziemlich extreme Samariterin. Ich glaub, sie muss noch lernen, dass man nicht verpflichtet ist, immer für jeden da zu sein, der Aufmerksamkeit einfordert.


    Andererseits fehlt ihr auch eine Freundin. Eine ist weggezogen, eine gestorben. Und eine Weiberfreundschaft braucht man nun mal, auch wenn man in einer noch so glücklichen Beziehung lebt. Aber dass es ausgerechnet Jodie sein musste ... :rolleyes
    Na gut, sonst hätten wir ja nichts Spannendes zu lesen. ;-)

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  • Ich muss jetzt endlich mal noch was zu den Figuren sagen:


    Ich glaube sofort, dass die alle ihre realen Vorbilder haben, die vielleicht nur ein wenig überzeichnet sind. Von den Hauptfiguren mal abgesehen sind auch alle anderen bis hin zur kleinsten Rolle einfach detailliert und liebevoll dargestellt. Solche Figuren werden nicht einfach erfunden und in eine Handlung geworfen, die leben und atmen eigenständig. Angefangen von der schwerverliebten Amy, die nur Dr. Kidders im Kopf hat, über den schwulen Victor, der sich krampfhaft bemüht, seine Veranlagung zu verbergen, Faith, die eigentlich nur an ihre Zigarettenpausen denken kann, für die sie nie Zeit findet, oder der Charmeur Dr. Zuckerman/Roger … wer auch immer in dieser Geschichte auftaucht ist dreidimensional, eigenwillig und interessant. Gibt es in LA eigentlich auch langweilige Menschen? ;-) (Die Frage kann ich mir selbst beantworten: Welcher Mensch ist schon langweilig? Höchstens so lange bis man ihn kennen lernt.)


    Todd Heeler, Cathys Nachhilfelehrer, ist ja auch so eine charismatische Figur. Die Beschreibung des Knaben ist schon Comedypreis-verdächtig. Todd, dessen Namen Programm ist, und in dem das zweite D eindeutig für dünn stand, erscheint quasi beim Lesen automatisch vor meinem geistigen Auge. Solche Figuren kann man eigentlich nicht erfinden, der muss auch gottgeschaffen sein!


    Gibt es eigentlich kein Problem mit den Persönlichkeitsrechten, falls sich doch mal jemand wiedererkennt? Ich weiß nicht, wie das in den Staaten geregelt ist, aber ich hab gelesen, J.K. Rowling hatte mal eine Klage von einem früheren Nachbarn am Hals, der Potter hieß und behauptete, sie hätte seinen Namen für ihre Bücher geklaut. Manche Leute kommen ja auf die seltsamsten Ideen.

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  • Zitat

    Original von Eskalina
    :grin Es hatte auch jemand geklagt, weil der Hauself aussah, wie Putin. :lache


    :rofl :rofl :rofl Jetzt, wo du's sagst! Stimmt!
    Ob man ihn auch mit 'ner Socke aus dem Amt abgelöst hat? :lache

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  • Meine Hauselfin serviert mir gerade Abendessen an den Schreibtisch, weil Mutter nicht vom Rechner wegkommt. ;-)


    Als Mutter einer 14jährigen Tochter jagt es mir Schauer über den Rücken, von Catherines Eskapaden zu lesen. Ich bin hin und her gerissen zwischen Erleichterung, dass die pubertären Anfälle bei uns zumeist noch im Rahmen bleiben und ich auch den Draht zu meinem Kind bisher nicht verloren habe, und der Angst, dass das ja durchaus alles noch kommen könnte. Die Pubertät dauert ja wohl noch ein Weilchen an. Ich glaube, ich fang dann schon mal mit Beten an.


    Wobei ich Cathy aber schon ein bisschen verstehen kann. Dass sie sich auf dieser Schule, wo sie nur Kinder aus steinreichen Familien um sich hat, unwohl fühlt und sich für ihren gesellschaftlichen Stand schämt, kann ich ihr nachfühlen. Wenn die Normalität der Klassenkameraden Medienzimmer, Reitunterricht und Flugstunden einschließt, ist es irgendwann logisch, dass ein Kind aus der Mittelschicht sich benachteiligt fühlt. Ich glaube, die Eltern haben ihr hier einen Bärendienst erwiesen, so gut das mit der Eliteschule auch gemeint war. Vielleicht ist das ja auch einer der Gründe, warum Cathy so ein schwieriges Kind ist.

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  • Das Problem, das die Dreschers mit der Schulwahl geschaffen haben, ist in Los Angeles ein Gängiges, doch gibt es das auch in Deutschland. Ich kenne dort viele Leute, die kurz nach der Geburt ihrer ersten Kinder bewußt in die Peripherie einer hervorragenden Wohngegend gezogen sind, nur um so gerade noch die Möglichkeit zu haben, ihren Nachwuchs später in der "feinen" Schule anzumelden.
    Hier in Kalifornien sind die Gefälle freilich größer. In den staatlichen Schulen muß man gut sein, um in den Genuss einer guten Ausbildung zu kommen; es zählt ausschließlich die akademische Leistung. In den Privatschulen kann auch ein mittelmäßiger Schüler einen guten Abschluß bekommen, doch hat man es da eben durch Film-, Fernseh- und Musikindustrie oftmals mit Klassenkameraden zu tun, die schon mit zehn eine Kreditkarte haben. Da wären die Schulen gefordert, einen Riegel vorzuschieben, was sie aber nicht tun, weil sie es sich mit diesen megareichen Eltern nicht verscherzen wollen, die Hunderttausende spenden, wenn man sie bittet. Und wie mein Vater schon immer so richtig vermerkte, ist Gott ja gerecht: Er verteilt nur in den seltensten Fällen Geld UND Verstand. Viele dieser Mega-Reichen sind dermaßen dämlich, dass sie nicht einmal unter gezielter Anleitung in der Lage wären, so etwas wie moralische Werte zu entwickeln. Die finden das noch klasse, jedem zu erzählen, dass ihre Tochter eine Hose immer nur ein einziges Mal trägt und dann in die Altkleidersammlung gibt. Und in dieser Altkleider-Sammelstelle von Bel Air, Pacific Palisades und Beverly Hills wird der nächste Multimillionär geboren: Der klaubt die Versaces und Guccis und Chanels aus den Packen und verkauft sie auf eBay.

  • Stimmt, das hab ich bei meiner Tochter schon in der Grundschule erlebt. Wir wohnen auch in einer der "besseren" Stadtteile Stuttgarts, und auch hier gibt es grenzenlos verwöhnte Gören (ich bin heilfroh, dass meine Tochter bislang nie auf Designerklamotten abgefahren ist, aber das geht schon beim Handy los; man darf damit nicht nur telefonieren können, sondern möglichst noch fernsehen, filmen und Action-Games spielen). Manche Eltern wissen gar nicht, was sie damit anrichten, ihren Kindern nicht die mindesten menschlichen Werte zu vermitteln.


    Zitat


    Und in dieser Altkleider-Sammelstelle von Bel Air, Pacific Palisades und Beverly Hills wird der nächste Multimillionär geboren: Der klaubt die Versaces und Guccis und Chanels aus den Packen und verkauft sie auf eBay.


    Das wäre doch ein guter Tipp für Lea, bevor sie wieder mal aus alten Stoffresten Abendtaschen nähen muss. Aber ich glaube, so was ist unter Leas Niveau. ;-)

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  • Zitat

    Original von beowulf


    Na dann wollen wir mal was für die Gesundheit tun: Das steht auf Seite 203 :chen



    Boah Beo, was bist du ein Genauer!
    Auf Seite 103 wird dafür über die Vor- und Nachteile von Männern gelästert. :grin

  • Nun hab ich zum zweitenmal Blasen geheult bei Dawn Michaels Schwimmunfall. Ich hab es diesmal ganz schnell gelesen, um es nicht so schlimm an mich ranzulassen. Für mich ist das ganz schwer auszuhalten, weil der Gedanke, dass es einen selbst betreffen könnte, doch immer präsent ist, wenn man Kinder im entsprechende Alter hat.


    Seit heute kann ich auch besser denn je verstehen, wie Helen sich gefühlt haben muss, auf dem Klinikdach, als der Rettungshubschrauber landete. Am Vormittag rannte bei uns ein Kollege über den Flur und rief unserem Chef hektisch zu: "Schnell, Telefon, Amoklauf in Realschule!" Mir stockte das Blut in den Adern, natürlich bin ich von einer Stuttgarter Schule ausgegangen, wenn so ein Anruf bei der Mordkommission Stuttgart eingeht. Ich hab ihn wie irre angeschrien: "Welche Schule?!"
    Nein, es war nicht die Schule meiner Tochter. Aber meine Knie sind jetzt, Stunden später, immer noch wie Gummi. Denn der Gedanke ist immer da: Es hätte auch mein Kind sein können. Die armen Eltern, die jetzt von der Notfallseelsorge betreut werden, hatten nicht so viel "Glück" wie ich.

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  • Ich finde, zu fatalistisch kann man in so einer Situation gar nicht sein. Mir gefällt auch der Begriff nicht so richtig, ich würde es lieber gottergeben oder schicksalsgläubig nennen. Wenn es überhaupt Worte gibt, die Eltern in so einer Situation helfen können, so sind es meiner Ansicht nach genau die, die Helen verwendet hat. Man möchte das Unfassbare ja begreifen, sucht nach Erklärungen - und wenn in einem solchen Augenblick überhaupt etwas hilft, dann doch das Wissen, dass der Tod des Kindes nicht sinnlos war.


    Aber dazu muss man natürlich dran glauben, das ist schon richtig. Für mich aber kein Problem, denn ich glaub ja dran. ;-)

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