Beweiskette von Garry Disher ist ein psychologisch brilliant durchdachter Krimi mit sympathischen Hauptdarstellern aus Down Under.
Hal Challis ist Leiter der Mordkommission auf der australischen Halbinsel Mornington. Als sein Vater im Sterben liegt, nimmt er sich für einige Zeit frei, um bei ihm und seiner Schwester am anderen Ende Australiens zu sein.
Seine Stellvertreterin Ellen Destry hat es in der Zeit mit einem besonders gemeinen Fall von Kindesentführung zu tun. Die 10-jährige Katie Blasko verschwindet samt Fahrrad auf ihrem Weg nach Hause. Ellen befürchtet das Schlimmste, hält sich doch in der Gegend hartnäckig das Gerücht von einer Pädophilienbande. Als Katie nach Tagen wieder auftaucht, bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen. Ellen und ihr Team setzen alles daran, die Täter zu finden.
Mein Fazit:
Die „Beweiskette“ ist Garry Dishers vierter Fall mit den beiden sympathischen Ermittlern Hal Challis und Ellen Destry. Der Autor wirft einen komplexen und konzentrierten Blick auf die alltägliche Polizeiarbeit mit all ihren Eifersüchteleien, Machtkämpfen, privaten Problemen und natürlich auch Erfolgerlebnissen.
Mehr als große Action und Verfolgungsjagden interessiert ihn die Darstellung von Indizien und Beweisen, die sich wie eine Kette aneinanderreihen und am Ende zur Aufklärung des Falles führen. Ganz nebenbei prangert er auch die staatliche Einsparungspolitik in der Polizeiarbeit an, durch die z.B. die Kriminaltechniker durch schlecht bezahlte, schlampig arbeitende private Anbieter ersetzt werden - sicherlich ein Seitenhieb auf die fast übermenschlich-allwissenden CSI - Forensiker vieler TV-Serien. Ein psychologisch brilliant durchdachter Krimi mit sympathischen Hauptdarstellern aus Down Under. Freuen wir uns auf weitere Fälle.