Franz Kafka: Die kleine Fabel

  • "»Ach«, sagte die Maus, »die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.« – »Du mußt nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie."



    ... erster Eindruck?
    Interpretationen?
    Meinungen?

    Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines Anderen zu bedienen.

  • *lach*


    Es geht nur um einfache Interpretationen und ich finde, durch bloßes Nachdenken macht man einen Text nicht kaputt.


    Zwar kann es tausende von Möglichkeiten geben, obwohl sich der Autor bei seinem Text gar nichts gedacht hat; aber die Meinung eines Einzelnen, solange sie irgendeinen Hintergrundgedanken hat, kann sehr interessant und aufschlussreich sein.


    Es ist schon klar, dass : "Man hätte die Katze rauswerfen sollen, bevor sie dir arme Maus frisst."
    hier ziemlich sinnlos ist und den Text tatsächlich irgendwo kaputt machen würde ...


    Aber was spricht gegen bloße Meinungen?


    Die "Kleine Fabel" besteht aus wenigen Sätzen, über die man wohl mehr streiten, diskutieren und debattieren kann als über aberhundertseitige Philosophieschmöker ...
    ... und da sich meine eigenen Gedanken schon seit längerem im Kreis drehen, wenn es um mögliche Deutungen geht, die Hand und Fuß haben, frage ich eben nach ... Mache ich es damit kaputt?


    Vielleicht suche ich einfach nach neuen Anhaltspunkten, die mir selbst weiterhelfen ...
    Vielleicht interessiere ich mich für die Meinung anderer ...
    Vielleicht ist es auch meine Absicht, ein brilliantes Werk zu zerstören ...


    Aber ist das für denjenigen, der sich den Text ansieht und sich etwas dabei denkt, relevant? ^^


    Ich bitte einfach nur um die Mitteilung dieser Gedanken. ^^

    Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines Anderen zu bedienen.