Schönwetterwolken - Caroline Kington

  • England, in der Nähe von Bath: Früher einmal war die Marsh Farm ein blühender Bauernhof, doch das ist lange her. Großmutter Elsie will nicht, dass das Lebenswerk ihres verstorbenen Mannes den Bach hinuntergeht, und entschließt sich zu einer drastischen Maßnahme: Ihre Enkelsöhne, der verträumte Stephen und der charmante Tunichtgut Charlie, sollen heiraten und ihre Enkelin Alison so gut in der Schule werden, dass sie aufs College gehen kann. Andernfalls verliert die ganze Familie ihren Anspruch auf das Erbe und die Farm. Es beginnt ein verrückter Sommer voller Turbulenzen, Missverständnisse und Liebe ...


    das sagt der Klappentext - und trifft es damit (wie schon öfter hier dikutiert) nicht wirklich. Ich habe das Buch gekauft, weil ich dringend eines brauchte und das noch das ansprechendste Cover im ganzen Laden war.
    Und dann habe ich zu meiner großen Freude entdeckt, was sich hinter den Buchdeckeln wirklich verbirgt: die Marsh-Farm, ein kleiner Bauernhof in England, wird betrieben von den Tuckers. Der jüngere Sohn liebt die Landwirtschaft, der ältere eher nicht. Und Alison, das Nesthäkchen, liebt einen Jungen... doch um den zu sehen, braucht sie Geld: für sms, für einen Drink. Überhaupt braucht die ganze Familie dringend Geld, denn der einst für seine Milchprodukte mit Preisen überhäufte Hof steht kurz vor dem Ruin.
    Großmutter Elsie, die den Hof gemeinsam mit ihrem Mann gründete, hatte sich eigentlich schon aufs Altenteil zurückgezogen. Doch als sie merkt, wie es um die Finanzen der Familie steht, greift die resolute alte Dame ein.
    Dann wäre da noch der Gegenspieler - der Besitzer eines Gestüts, der auf Teufel komm raus das Land der Familie haben will, um noch mehr Pferde anzuschaffen. Und seine Frau, die Intrigen spinnt, die wohl nur Briten einfallen können.
    Das Buch zeigt den Kampf ums Überleben einer Familie - ohne Kitsch, aber mit britischem Humor. Die Autorin lebst selbst in einem Dorf, das dem, welches der Schauplatz des Buches ist, sehr gleichen soll.
    Die Figuren sind lebendig gezeichnet, man beginnt sofort, sie zu mögen. Am liebsten wäre ich bei Familie Tucker, die so herrlich chaotisch ist, eingezogen (... wenn da nicht das miserable britische Essen der Mutter wäre!).
    Ein paar wenige Klischees werden bedient, aber so dezent, dass ich es überlesen konnte. Die Geschichte nimmt einen von Anfang an mit. Ein herrlicher Schmöker und ein hübsch aufgemachtes Buch mit gedruckten Blumenranken zu Beginn jeden Kapitels.
    Von mir neun Punkte. Ein Punkt Abzug für die paar Kitschteile, die es auch gibt - aber das Schöne ist: am Ende kommt doch alles anders, als gedacht. Ich freue mich auf das zwiete Buch der Autorin!

  • Hallo keinkomma,


    ich habe dieses Buch auf meine Wunschlist gesetzt, denn es gibt Zeiten, da braucht man einfach ein Buch, das etwas aufheitert und genauso hört es sich an. Meinst du dieses Buch wäre auch etwas für meine Tochter (15 Jahre). Sie liest gerne Meg Cabot, Jane Evanovich?, etc. es sollte spannend und lustig zugleich sein.


    liebe Grüße vom Bücherwurm60

  • ...boah ey, das Büchlein wäre mir ja fast entschlüpft...nun aber schnell damit auf die WL. Wie Bücherwurm60 schon sagt...sowas braucht man doch ab und zu. :-)


    :wave

  • Zitat

    Original von keinkomma
    (... wenn da nicht das miserable britische Essen der Mutter wäre!).


    ...wie jetzt? Magst Du etwa KEIN Wildschwein mit Minzsoße auf Toast?... :grin


    ...und noch 'ne dumme Frage: was zum Geier ist denn bitteschön eine Klebebindung???...Sowas wie "geschüttelt, aber nicht gerührt"...oder wie?


    :wave

  • @Keinkomma...nö, kannte ich noch nicht, den Spruch. :lache


    Danke für die Aufklärung bezüglich der Klebebindung :knuddel1 ... na, und welche Philosophie (100 Soßen versus 1 Soße) ich nun besser finde...hmm, ich glaub, die meinige = keine Religion und kaum Soße. Ist eh nicht gut für'n Cholesterin-Spiegel. ;-)


    :wave

  • Zitat

    Original von keinkomma
    ... das ist auch wieder so ein Buch, das ganz von alleine den Weg zu mir finden wird... :kiss :lache
    Wie ist denn dieses, Büchersally? Hast Du eine Rezi gemacht?


    keinkomma
    Ich muss gestehen, dass ich in Anbetracht des Bücherfastens und den fünf Büchern, die ich schon im Arm hatte, die beiden Bücher von Frau Kington auf September verschoben habe. Vom zweiten Buch habe ich nur bis Seite 12 gelesen und positiv vermerkt, sodass es auf die WL kam. Rezi folgt also frühestens um Weihnachten rum.

  • Mjamm, mjamm...das paßt doch gut in mein Beuteschema. Gut, dass jemand diesen Thread aus der Versenkung geholt hat. ;-) :-)


    Das ist was für stürmische, verregnete Herbsttage.

  • Dieser herzerfrischende Roman beschreibt eine liebenswert chaotische Bauernfamilie und ihren Existenzkampf.


    Die einzelnen Charaktere mit all ihren Gefühlen, Wünschen & Problemen wurden gelungen & menschlich beschrieben und bald fühlt man sich als Teil dieser Familie und lebt das Geschehene mit.


    Die ersten Seiten hatte ich zwar einige Anlaufschwierigkeiten (so viele Namen, Personen und Orte ), aber danach kommt die Geschichte so richtig in Fahrt...


    Die Fortsetzung "Regentropfenglück" wartet schon darauf gelesen zu werden.

  • Ich bin durch irgendeinen anderen Thread hier (war's "Ich lese gerade..." *grübel*?) gelandet und hab das Buch sofort auf die Wunschliste gesetzt. Danke für die schöne Rezi :-)